St. Petersburg, den 23. Mart. 3. April.
Vorgeſtern haben Jhro Majeſt. unſere regieren-
de Kaͤyſerin in der Heil. Dreyfaltigkeits-Kirche der
gewoͤhnlichen Lythurgie beygewohnet, und befinden
ſich dieſelbe gegenwaͤrtig zuſammt dem gantzen
Durchl. Kaͤyſerl. Hauſe bey vollkommener guter
Geſundheit, auch gehet unter Dero hoͤchſtloͤblichen
Regierung alles durch die Gnade GOttes in er-
wuͤnſchter Tranquilitaͤt und Ruhe zu. Da bey itzi-
gen Ferien hoͤchſtgedachte Jhro Kaͤyſerl. Majeſt.
und der gantze Hoff in gegenwaͤrtiger Char-Woche
die gewoͤhnliche Devotion verrichten, ſo werden die
Zeit uͤber keine wichtige Affaires vorgenommen und
tractiret.
Paris, den 10. April.
Die Jnfante von Spanien, welche am 5. dieſes
von Verſailles nach Madrit abgereiſet, ihr Train
beſtehet in 226 Perſohnen, und hat ſelbige 6 Caroſ-
ſen und 4 Chaiſen, ſo ſaͤmmtlich mit 6 Pferden be-
ſpannet, bey ſich. Man iſt verſichert, daß unſer
Hof an verſchiedenen Orten durch deſſen Miniſtris
kraͤftig arbeiten laſſe, damit die Pohlniſchen Sa-
chen zu keiner Weitlaͤufftigkeit kommen, und ge-
faͤhrliche Desordres in Europa verurſachen moͤgen.
Die Krieges-Schiffe, welche den Vicomte d’Andre-
ſel nach Conſtantinopel gefuͤhret haben, ſind auf der
Rehde von Toulon zuruͤck gekommen, allwo ſie 14
Tage Quarantaine halten werden, ohne Commu-
nication, mit wem es auch ſey, haben zu moͤgen.
Jn Anſehung Sr. Majeſt. Mariage werden viele
Muhtmaſſungen und Wetten gethan, wovon man
vors erſte noch nichts melden kan. Die Spaniſchen
Ambaſſadeurs haben nicht gewolt, daß man der Jn-
fantin einige Meublen oder Kleider zum Geſchenck
gaͤbe. Der Marquis von Conflans iſt aus Spanien
hier angekommen, und der Abt de Livry wird erſter
Tages erwartet. Man vernimmt, daß der Jn-
fant Don Carlos die Zuruͤckſendung der Printzeßin
von Beaujolois ſehr zu Hertzen nimmt, weil er auf
ihre ſeltene Qualitaͤten ſehr verliebt iſt. Der Mar-
ſchall de Theſſe iſt endlich am 3. dieſes aus Spa-
nien zu Marly angekommen, und nachdem der Her-
tzog von Borbon denſelben eine Weile hernach dem
Koͤnige praͤſentiret, von Sr. Majeſt. mit Bezeugung
Dero hoͤchſten Vergnuͤgens uͤber ſeine Conduite gnaͤ-
digſt empfangen worden. Einige beſorgen noch im-
mer, daß die Spanier ſich mit Zuruͤckſchickung
der Printzeßin von Beaujolis nicht allein vergnuͤgen,
ſondern wol durch andere Thaͤtlichkeiten eine groͤſ-
ſere Satisfaction ſuchen duͤrfften; und weil man
hier dermahlen keine Penſiones bezahlet, muhtmaſ-
ſen einige, daß man bereits auf die noͤhtige Fonds
bedacht ſey, im Fall man gemuͤßiget werde die Waf-
fen zu ergreiffen.
Wien, den 11. April.
Am Sonntage hat unſer Allergnaͤdigſter Mo-
narch, da nunmehro Dero habender Cathar (GOtt
ſey Danck) ziemlich nachgelaſſen, zum erſtenmahl
wiederum in der groſſen Hoff-Capelle nicht allein
Vormittag dem oͤffentlichen GOttes-Dienſt, ſon-
dern auch Nachmittag der groſſen Toſon-Veſper, mit
Beywohnung des Paͤpſtlichen Herrn Nuntii Monſ.
Grimaldi, und Venetianiſchen Bohtſchaffters Hn.
Franceſco Donado, und deren hohen Herren Rit-
tern des goldenen Vlieſes, beygewohnet. Dito ward
der Rußiſche bey dem allhieſigen Kaͤyſerl. Hofe ſich
befindender Cammer-Herr Lanczynski, zu Jhrer
Roͤmiſch-Kaͤyſerl. und Koͤniglich-Catholiſchen Majeſt.
Audientz vorgelaſſen, in welcher er Allerhoͤchſt De-
roſelben den Todes-Fall der juͤngſten Rußiſchen
Printzeßin Natalia Petrowna in tieffeſter Trauer
notificiret hat. Mittelſt einer Staffetta wird berich-
tet, daß der Koͤnig von Franckreich, ohne den juͤngſt
nach Madrit ſpedirten Courier zuruͤck erwartend,
ſeine vormahlige Braut remittiret habe, welches
itzo viel curioͤſe Koͤpffe verurſachet, wohin, und an
was vor einen Hoff ſich das Frantzoͤſiſche Miniſte-
rium wieder wenden werde. Der Hertzog von Bour-
bon ſoll das eintzige Jnſtrument dieſer Veraͤnderung
ſeyn, welches doch der verſtorbene Hertzog von Or-
leans mit ſo groſſer Muͤhe errichtet gehabt, wodurch
die Alliantz mit Franckreich und Spanien auf ein-
mahl uͤbern Hauffen geworffen wird. Aus Tho-
ren lauffen die Nachrichten ſehr different, und ver-
ſichert man, daß die Republiq Pohlen ſich noch zur
Zeit zu nichts verſtehen wolle.
Neapolis, den 27. Mart.
Am Dienſtage iſt der Printz von Lichtenſtein,
nebſt ſeiner Gemahlin, von hier nach Rom abgereiſet.
Venedig, den 7. April.
Am Oſter-Feſte wohnte Se. Durchl. nebſt der
Durchl. Signorie und dem Paͤpſtlichen Nuntio in der
Hertzoglichen St. Marcus-Kirche, allwo der reiche
Schatz S. Marci exponiret war, des Morgens der
ſolennen Meſſe, und des Nachmittags der Predigt
des Paters Rota S. J. mit bey, und beſuchte fol-
gends die Kirche St. Zachariaͤ, wie alle Jahr ge-
woͤhnlich, um den Ablaß zu erlangen. Der am
Kaͤyſerl. Hofe geweſene Tripoliniſche Envoye extra-
ordinair, Mehemet Effendi, iſt am Dienſtag Abend
von Wien allhier wieder angelanget, und hat am
Mittwochen Morgen dem hieſigen Ambaſſadeur Sr.
Kaͤyſerl. Majeſt. Grafen Colloredo, eine Viſite ge-
geben, auch am Donnerſtag von Sr. Excell. die
Gegen-Viſite empfangen.
Rom, vom 31. Mart.
Am Mittwochen reichte der Papſt in der Capelle ſei-
nen hohen, der Herr Lercari aber denen niedern Be-
dienten, die Communion. Geſtern, als am Char-
Freytag, wolten Jh. Heil. die Meſſe ſelbſt celebri-
ren, und zwar im ſchwartzen Kirchen-Ornat, daher
die Cardinaͤle und Biſchoͤfe ſich auch reſpective mit
ſchwartzen Chor-Roͤcken und Meß-Gewandten ver-
ſehen muſten, welches ſchwer fiele, weil, ſo lange
man gedencken kan, an ſolchem Tage kein Papſt
Meſſe geleſen, wiewol ſolches vor Alters gebraͤuch-
lich geweſen. Selbigen Nachmittag wohnete der
Papſt der Metten nicht bey, ſondern begab ſich nach
St. Johann, und brachte daſelbſt in einem zu ſol-
chem Ende bereiteten Zimmer die Zeit bis gegen
Mitternacht im Gebet zu, ohne etwas anders als
2 Schnitte Brodt und ein wenig Waſſers zu ge-
nieſſen, wiewol er ſeit vorigen Tag nach geendigter
Morgen-Function nicht geſpeiſet hatte. Nachdem
er ein wenig ausgeruhet, ließ er ſich heute Morgen
um 3 Uhr wieder ankleiden, und verblieb nachmals
bis um 7 Uhr im Gebet, ging folgends zur Capelle in
der St. Johannis-Kirche, die gewoͤhnliche Functiones
zu verrichten. Die Groß-Printzeßin von Toſcanien,
welche allen von dem Papſt ſelbſt in dieſer Woche
verrichten Functionen mit beygewohnet, hat zweymal
in dem Pilgrims-Hoſpital der Trinitaͤt das Fußwa-
ſchen verrichtet, denen Pilgrimmen zu Tiſche gedie-
net, und der ihr am nechſten geweſenen ein Stuͤck
Gold verehret. Sie hat auch den Ort in dem Clo-
ſter von Regina Celi beſichtiget, an welchem die
vormahlige Koͤnigin Chriſtina von Schweden ihre
geiſtliche Ubungen verrichtet, mit der Jntention,
eben dergleichen daſelbſt zu thun. Man bemuͤhet
ſich zwar an dem Paͤpſtl. Hofe, daß Se. Heiligk.
die Canoniſation derjenigen drey Perſohnen, welche
zu Heiligen erklaͤhret worden, nemlich des ſeel. Sta-
nislai Coſta, des ſeel. Pellegrini Laciozi, und des
ſeel. Johannis vom Creutz vornehmen moͤchten; al-
lein Se. Heiligkeit ſind hiermit noch nicht vergnuͤgt,
ſondern wollen auch noch den ſeel. Ludewig Gonza-
ga hinzu fuͤgen, deſſen Proceß jedoch ſeine voͤllige
Richtigkeit noch nicht erreichet, zumahlen ſich auch
ſeinetwegen zwiſchen dem Card. Fabroni und den PP.
Jeſuiten einige Diſpute hervor gethan hat. Se.
Eminentz Alberoni bezeugen ſich hoͤchſtens vergnuͤ-
get, daß Deroſelben die Einkuͤnffte von Dero Ertz-
Biſchoffthum von Mallaga, ſo ſich auf 50000 Scu-
di belauffen, und welche von Sr. Eminentz Zondo-
dari und nachmahls von der Dataria praͤtendirt wor-
den, per Decretum von der dieſer halben etablirten
und aus 5 Cardinaͤlen beſtehenden Congregation zu-
erkannt ſeyn. Man verſichert, der Papſt habe der Praͤ-
tendentin, bey Gelegenheit ihrer letzten Niederkunfft,
ein Praͤſent von 14000 Thl. an barem Gelde gemacht.
Jn der Haupt-Kirche St. Maria Maggiore hat
man verwichene Woche wieder angefangen fuͤr die
verſtorbene Koͤnige von Spanien Seel-Meſſen zu
halten; maſſen Se. Heiligkeit das unter der vori-
gen Paͤpſtlichen Regierung an das Capitul desfals
ergangene Verbot wiederum aufgehoben, jedoch mit
dem Beding, daß vor dieſes mahl weder der Kaͤy-
ſerl. Miniſtre noch der von dem Madritiſchen Ho-
ſe dabey erſcheinen, und daß in dem Gebet der Meſ-
ſe in genere pro Rege Catholico, das Gebet geſche-
hen ſolle, ohne einen beſondern Namen dabey aus-
zudruͤcken. Die hieſigen Miniſter von Franckreich
und Portugall haben, ein jeder von ſeinem Hofe,
Befehl bekommen, daß ſie nichts mit einander ſol-
len zu thun haben; und dieſes wegen einiger Miß-
helligkeit, ſo in Liſſabon zwiſchen dem Frantzoͤſiſchen
Bohtſchaffter, und dem daſigen Staats-Secreta-
rius, uͤber dem Ceremonial entſtanden iſt.
Florentz, den 31. Mart.
Der Groß-Hertzog iſt dieſer Tagen zwar von ei-
nem kalten Fieber incommodiret geweſen, befindet
ſich aber ziemlich gebeſſert, und ließ geſtern den
Praͤſidenten Ricci zur Audience, demſelben die ge-
hoͤrigen Ordres wegen des bevorſtehenden General-
Capittuls ertheilend, welches am Sonntage nach
Oſtern zu Piſa gehalten werden ſoll, wohin auch
erwehnter Praͤſident heute fruͤhe abgereiſet iſt. Der
neue Groß-Brittanniſche Reſident hieſelbſt, begab
ſich am Montage nach dem Land-Guthe Popoleſchi,
welches er, um allda zu wohnen, in Beſtand genom-
men, und eines und das andere zu ſeiner Bequem-
lichkeit einrichten laſſen; So hat auch der Spani-
ſche Miniſter, Pater Aſcanio, ein dergleichen Land-
Haus vor der Pforte a Prato zu ſeiner Wohnung ge-
mietet. Der Pohlniſche Agent, Graf von Watz-
dorff, hat beym Groß-Hertzog um eine Audientz
anſuchen laſſen, die ihm aber nicht verſtattet wor-
den, ohngeachtet er zufrieden geweſen, ſich zu ſolcher
Audientz als ein bloſſer auslaͤndiſcher Cavallier, und
mit keinem ſonſt verlangten Unterſcheid, einzufinden.
Dresden, den 13. April.
Jh. Koͤnigl. Majeſt. befinden ſich noch im Schloſ-
ſe Moritzburg, allwo ſelbige zu Erweiterung des
Proſpects und Anlegung 4 Alleen, einiges Gehoͤl-
tze faͤllen laſſen. Jn gedachten Schloſſe hat der Ruſ-
ſiſche Geſandte, Fuͤrſt Dolhorucky, Jhro Koͤnigl.
Majeſt. ſeine neue Credencialis uͤberreichet. Wie
man will, ſo duͤrffte der in Rußiſchen Dienſten ſte-
hende Herr General Hallard eine Tour aus Mo-
ſcau in hieſige Lande vornehmen; auch verlautet,
daß der Koͤnigl. Pohlniſche Cron-Groß-Cantzler von
Warſchau auf der anhero Reiſe begriffen, unter
Wegens aber waͤre er von einer kleinen Unpaͤßlich-
keit uͤberfallen worden. Vorgeſtern hat der Stadt-
Diaconus aus Wittenberg, Herr Mag. Rochau, als
neu-vocirter Superintendent nach Eilenburg, in der
Schloß-Kirche allhier geprediget. Aus Regenſpurg
iſt der Herr Cammer-Herr von Gersdorff arriviret.
An dem groſſen Pallaſt zu Alt Dreßden unweit dem
Jaͤger-Hofe, wie auch an denen Schloͤſſern zu Mo-
ritzburg und Pilnitz, desgleichen an dem neuen
Schloſſe zu Wermsdorff und Graf Flemmingſchen
Gebaͤude, wird mit aller Macht gebauet, maſſen
zu dieſen Gebaͤuden wol uͤber 1000 Handwercks-
Leute angelanget ſind, und weil der hieſige groſſe
Frauen Kirch-Bau auch darzu kommt, ſo ſollen die
Buͤrger-Haͤuſer auf dieſes Jahr in etwas ausgeſe-
tzet bleiben, damit an Bau-Materialien kein Man-
gel vorfallen moͤge. Seit einigen Tagen hat man
auf vorbeſagten Frauen Kirch-Hofe angefangen die
Leichen auszugraben, und unter andern auch den
Chur-Saͤchſiſchen wegen vieler Malverſation am 9.
Oct. 1601 decollirten Cantzler Nic. Krellen gefunden.
Braunſchweig, den 15. April.
Die Fortifications-Arbeit wird anitzo wieder mit
Macht vorgenommen, und verhoffet man dieſen
Sommer das vortrefliche Behren-Werck in vollen-
kommen Stande zu ſehen. Wie denn auch vor al-
len an dem grauen Hofe die Arbeit nicht um ein ge-
ringes vermehret worden. Das hieſige Erdreich
iſt ſehr duͤrre, und ſeuffzet nach einen Regen, inzwi-
ſchen das Korn, GOtt-Lob, ſehr wohl zu Felde ſte-
het, und verhoffet man ein gutes Jahr. Der Jam-
mer des groſſen Feuer-Brandes der Stadt Claus-
thal iſt nicht zu beſchreiben, unterdeſſen iſt man be-
ſchaͤfftiget die Haͤuſer ſo bald moͤglich allda wieder
aufzurichten, dabey Jh. Koͤnigl. Majeſt. von Groß-
Brittannien ſich allermildeſt erweiſen werden. Man
hoͤret leider hin und wieder im Lande von Feuers-
Brunſten, welche ſich gar weit hinziehen, auch in
dem Hannoverſchen Lande; GOtt wende doch ferners
Ungluͤck in Gnaden ab.
Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Bononien. Allhier iſt folgendes heraus kom-
men: Clementina Conſtitutio Unigenitus, Eccle-
ſiæ traditionum vindex, Eminent. ac Rev. S. R. E.
Card. Joh. Ptolomæo dicata ab Autore Aloyſio An-
druzzi, Phil. & Theol. Doct. & in Bonienſi Archi-
gymn. P. P. 1723. 4to. Der Autor hat ſich bloß der
Zeugniſſe Auguſtini und Thomæ nebſt den Aus-
ſpruͤchen der allgemeinen Concilien und der Paͤp-
ſte bedienet.
Es iſt auch allhier von D. Thom. Franc. Ro-
tario, Jtaliaͤniſch Rovero genannt, einem Cle-
rico Regul. S. Pauli Barnabita &c. eine Theologia
Moralis Regularium in 3 Baͤnden in fol. zum Vor-
ſchein kommen, welche bald darauf zu Venedig in
gleichem Format nachgedruckt worden.
Der P. Barbieri hat folgendes in 12. ans
Licht geſtellet: Conſiderazioni ſopra alcune veri-
ta della noſtra ſanta fede & diſcorſi ſpettani alle ſteſ-
ſe, compoſti e cletti in Bologna nella Chieſa di
ſanta Lucia dal P. Giuſeppe Barbieri, della Com-
pagnia de Gieſu. Man hat dieſe Schrifft kurtz
darauf, nebſt einem Diſcurſe, der vom A. ſelbſt
uͤberſendet worden, zu Venedig in 12mo wieder
aufgelegt.
Florentz. Allhier iſt folgendes gedruckt: Ora-
tiones duæ pro ſolenni inſtauratione ſtudiorum,
Authoribus Alexandro Polito & Ubaldo Migno-
nio, ſcholarum piarum, ad Nobil. & Clariſſ. Aca-
demicos Cruſcanos. Item breve ſpecimen Euſta-
tbii nunc primum latine verſi ab Alex. Politio, cum
notis ejusdem & Anton. Mariæ Salvinii, V. Cl. Jo-
ſeph. Georg. D D. D. R. C. Johannis Gaſtonis, Ma-
gni Principis Etruriæ. Florentiæ. 1723. 8vo. Das
Stuͤck vom Euſtathio iſt Griechiſch und Lateiniſch
darinnen zu finden.
Haag. Das groſſe Dictionaire Univerſel des
Furetiere wird itzt in 4 Vol. in fol. mit ſehr wich-
tigen Vermehrungen wieder aufgelegt. Es ent-
haͤlt die Beſchreibungen und verſchiedene Bedeu-
tungen aller Frantzoͤſiſchen Woͤrter, nebſt accura-
ter und nuͤtzlicher Erklaͤhrung aller Woͤrter von der
Natur, Kuͤnſten und Wiſſenſchafften.
Amſterdam. Recueil de Voyage au Nord, con-
tenant divers Memoires tres-utile au Commerce &
a la Navigation. Tom. VII. 1725. 12. Gleichwie
die vorigen Theile dieſer Sammlungen von Nor-
diſchen Reiſen ſehr wohl geſchrieben ſind, alſo han-
delt der Gegenwaͤrtige gleichfals ſehr nuͤtzliche Sa-
chen ab, und gibt abſonderlich eine accurate Nach-
richt von des verſtorbenen Rußiſchen Kaͤyſers an-
gelegter Handlung ſo wol zu Lande als zu Waſſer
uͤber das Caſpiſche Meer nacher Perſien. Es be-
findet ſich auch darbey die Carte vom Caſpiſ. Meer
und deſſen umliegenden Laͤndern, welche Jh. Ruſ-
ſiſch-Kaͤyſerl. Majeſt. verfertigen laſſen.
Leyden. Joh. van den Honert, T. H. Filii,
Eccleſiaſtis Harlemenſis, De gratia Dei, non uni-
verſali, ſed particulari, nec non de Eſſentia & Exi-
ſtentia Dei Diſſertationes. 1725. 8. Was der
Autor vom Weſen und Exiſtenz GOttes ſchreibet,
iſt ſo wol aus der Philoſophie als Theologie ſehr
gelehrt ausgefuͤhret.
Halle. Denen Liebhabern der Muſic dienet zur
Nachricht, daß allhier Herr Johann Gotthilf Zieg-
ler, Organiſt bey der Ulrichs Kirche, ein Tra-
ctætgen heraus geben will, deſſen Titel ſeyn ſoll:
Gantz neu-er fundener aufrichtiger Unter-
richt/ wie man durch geſchickte Vortheile, nicht
alleine ſo genannte Galanterien, ſondern auch ei-
nen reinen und accuraten General-Baß auf Cla-
vieren, Clavicymbeln und Orgeln tractiren ſolle.
Es iſt ſolches Geſpraͤchs-Weiſe eingerichtet, und
enthaͤlt auſſer der Aufdeckung der Fehler, welche
bey der Jnformation in der Muſic vorgehen, eine
compendieuſe Anweiſung zum General-Baß, die
in eine Tabelle geſetzet iſt, und dabey nur 5 Re-
geln auswendig zu lernen erfordert wird, die uͤbri-
gen aber aus bloſſer Uberleſung einer dabey ſtehen-
den Anmerckung gar leicht koͤnnen gefaſſet werden.
Die gute Wiſſenſchafft in der Muſic, und die lange
Jnformation, ſo der Autor darinn gegeben, verſpre-
chen dem Leſer viel Gutes, und denen die ſich ſolcher
Methode bedienen werden, erwuͤnſchte Erleichte-
rung in den bisher ſo ſchwer geweſenen Generalbaß.
Er iſt es ſelbſt zu verlegen geſonnen; falls ſich aber
bald ein Verleger finden ſolte, waͤre er auch nicht
ungeneigt, ihm ſolches zu uͤberlaſſen.
Allhier ſind folgende Mediciniſche Diſſertatio-
nes vor kurtzem gehalten worden: 1) Sub præſidio
Dn. D. Alberti de reſuſcitatione ſemi mortuorum
medica. 2) Sub præſidio Dn. D. Coſchwitz de Spha-
celo Senum. 3) Sub eodem præſidio de Empyemate.
Wittenberg. Allhier iſt in dieſem Jahr heraus
kommen: Aug. Fridr. de Zanthier Clenodiogra-
phia Imperialis. 8. 12 Bogen. Obſchon viele Scri-
benten hiervon bereits gehandelt haben, abſon-
derlich der Herr geheimte Raht Ludwig in ſeiner
Diſſert. de Norimberga Inſignium Imperialium tu-
telari; ſo hat der Herr Autor dennoch denen Lieb-
habern des Juris publici zum Beſten, welche ſich
groſſe Wercke nicht eben anſchaffen koͤnnen, dieſe
Materie in einem Compendio gruͤndlich vortragen
wollen. Er verſpricht auch, zu anderer Zeit von
dem Schilde, Waffen, Fahnen, Titeln und an-
dern Zeichen der Kaͤyſerl. Majeſt. in einem beſon-
dern Tractat zu handeln.