Copenhagen, den 1. May.
Wiewohl man gantz gewiß verſichert, daß die Ab-
reiſe des Koͤnigs gleich nach Celebrirung des groſſen
Bet-Tages vor ſich gehen wuͤrde, ſo will dennoch nun-
mehro geglaubet werden, daß, da bey Hofe hiervon al-
les ſtille, Jh. Koͤnigl. Majeſt. noch wohl vors erſte et-
was auf Fridensburg verbleiben duͤrfften. Bey neu-
lichen hohen Geburts-Tage der Koͤnigin, haben Jhro
Majeſt. die beeden Fraͤuleins von Guͤldencron und von
Offenberg zu dero Cammer-Fraͤulein allergnaͤdigſt er-
nennet. Der Herr Etats-Raht Roſtegaard haͤlt ſich
noch in dieſer Stadt auf, und iſt bemuͤhet, alle ſeine
Sachen zu Gelde zu machen; von deſſen Bibliothec
wird auch mit dem eheſten der Catalogus zum Vorſchein
kommen. Wir haben hier in kurtzer Zeit viele wohl
beladene Schiffe theils aus Franckreich, theils aus
Hollſtein und denen Provincien erhalten, worunter vo-
rige Woche 3. aus Flensburg angekommen, ſo aber
das rechte Tempo nicht getroffen, indem die Zoll-Be-
diente darinnen einige unangegebene Sachen gefunden,
und confisquiret haben. Der Schloß-Bau continui-
ret mit groͤſtem Fleiß, und iſt man gegenwaͤrtig im
Werck begriffen, das noch uͤbrige Stuͤck von der neuen
Kirche bis an das Haupt-Gebaͤude nieder zu reiſſen,
und wollen Jh. Koͤnigl. Majeſtaͤt, daß ſolches auch noch
dieſen Sommer unter Dach gebracht werden ſoll.
Warſchau, den 25. April.
Geſtern hat ſich der Koͤnigl. Secretarius und Sta-
roſta Tymbarski, Herr Dembowski, welcher verwiche-
nen Sonnabend per Poſtam von Dreßden abgegan-
gen, allhier eingefunden, und ſo bald er nur eine Reiſe-
Mahlzeit zu ſich genommen, ſo hat er ſeine Reiſe weiter
nach Kupisk zum Herrn Cron-Groß-Cantzler fortgeſe-
tzet; Da er auch auf inſtehenden Sonnabend ſchon
wiederum hier zu ſeyn, und ſeine Ruͤckreiſe nach Dreß-
den zu beſchleunigen gedencket, ſo glaubet man, daß er
von Jh. Koͤn. Maj. in ſehr wichtigen und preſſanten
Angelegenheiten an den Herrn Cron-Groß-Cantzler
ſpediret ſeyn muͤſſe. Aus Riga wird gemeldet, die
Hertzogin von Curland befaͤnde ſich noch in ihrem Her-
tzogtuhm, und wartete auf die Retour des Cammer-
Junckers, wechen ſie nach Petersburg geſchicket. All-
hier ober- und unterwaͤrts Warſchau befinden ſich viele
Gefaͤſſer mit Getrayde beladen, ſo aber des kleinen
Waſſers halber nicht von der Stelle kommen koͤnnen.
Lemberg, den 18. April.
Es hat der Cron-Feld-Herr allhier ausruffen laſſen,
daß wer Luſt der Republic zu dienen hat, bey ihme ſich
angeben ſoll; darauf haben ſich von des Koͤnigl. Prin-
tzen Conſtantini abgedanckten Compagnie etl. Reuter
mit groſſer Luſt gemeldet, doch mit dieſer Condition,
daß ſie den erſten Rang haben wolten. Sonſten ziehen
ſich die Cron-Trouppen zuſam̃en, und bewehren ſich mit
guter Armatur. Den 4ten April von Mittewoch auf
den Donnerſtag zu Mitternacht iſt allhier am Himmel
eine feurige Saͤule, mit Schwerdtern und allerley Krie-
ges-Ruͤſtung umgeben, und in der Mitte eine einem
Beſem aͤhnliche Figur 2. Stunden lang geſehen wordẽ.
Wilda, den 20. April.
Die Litthauiſche Woywodſchafften haben unter ſich
Obriſten erwaͤhlet, und wollen eines feindlichen An-
falls erwarten.
Wien, den 28. April.
Am Mittwochen Vormittag erhuben Sich beede
regierende Roͤm. Kayſerl. Majeſtaͤten, ſamt denen
beeden Durchlauchtigſten Leopoldiniſchen Ertz-Her-
tzoginnen, und voͤlliger Hoffſtatt, von hier nach dem
Kayſerl. Luſt-Schloß Laxemburg, um daſelbſten der
angenehmen Fruͤhlings-Luſt eine Zeitlang zu genieſ-
ſen. Jhre Majeſtaͤt die verwittibte Roͤmiſche Kay-
ſerin Amalia Wilhelmina aber begaben Sich in
Dero Frauen Kloſter am Rennweg. Die Abreiſe
der Gouvernantin Eliſabeth Hoff-Staat nach denen
Oeſterreichiſchen Niederlanden ſoll mit naͤchſtem vor
ſich gehen, wie denn zu dem Ende ſchon uͤber 200.
Pferde dazu parat ſtehen, und continuiret, daß Der-
ſelben der Gouverneur in Siebenbuͤrgen Graff von
Koͤnigseg noch mitgegeben werden ſolle. Sonſten
iſt man beſchaͤfftiget, wie der Donau-Strom bey
hieſiger Reſidentz-Stadt, ſo wie vorhin, erhalten wer-
den koͤnne, weil derſelbe binnen kurtzer Zeit dergeſtalt
abgewichen, daß ſolcher ſucceßive ſich zu groſſem
Nachtheil der Veſtung gar abwerts lencken duͤrffte.
Alldieweiln durch Abſterben des Baron von Heu-
wels und Langerbachs 2. Catholiſche Reichs-Hoff-
Rahts-Stellen vacant geworden, ſo ſollen Nachfol-
gende, als der Chur-Trierſ. Hoff-Raht von Schmidt,
der junge Baron von Heuwel und Burghauſen, die
ſtaͤrckſte Competenten darzu ſeyn. Von Rom aus
hat man, daß auf Anhalten Jhro Majeſtaͤt der Re-
gierenden Roͤm. Kayſerin, Jhro Paͤbſtliche Heiligk.
Benedictus der XIII. dem wundertaͤhtigen Gnaden-
Orth Maria Zell in Steyermarck, fuͤr alle und jede,
die ſolchen beſuchen, aldorten reu-muͤhtig beichten
und communiciren, auch fuͤr Aufnehmung der H.
Catholiſchen Kirchen, Einigkeit der Chriſtlichen Po-
tentaten, und Ausreutung der Ketzereyen, andaͤchtig
beten, ſo oft ſie ſolches verrichten, vollkommenen und
allzeit daurenden Ablaß, welchen alle auch zur Zeit
des Jubel-Jahrs fuͤr ſich ſelbſten gewinnen, oder nach
Belieben denen armen Selen im Fegfeur appliciren
koͤnnen, verliehen habe. Jn der Thorniſchen Affaire
flattiret man ſich annoch, daß die vom Kayſerl. Hof
bey der Republic Pohlen angeordnete Officia nicht oh-
ne Effect ſeyn ſollen; daferne es aber dennoch zur Rup-
tur kommen ſolte, ſo laͤſſet eine benachbarte Puiſſance
nebſt vielen andern Kriegs-Requiſiten eine groſſe An-
zahl Pech-Kraͤntze verfertigen, um ſodann die Pohlni-
ſchen Waͤlder deſto leichter in Brand zu ſtecken.
Regensburg, den 22. April.
Bey dem Kayſerl. Reichs-Hoff-Raht iſt wegen
der Euerbachiſchen Evangeliſchen Untertahnen ein
neues Concluſum kuͤrtzlich abgefaſſet, dadurch die
unterm 28. Sept. des verwichenen Jahrs, zum
Beſten der beſagten Evangeliſchen Untertahnen, wi-
der den Frey-Herrn von Jngelheim ergangene Kay-
ſerl. Executions- und Straff-Verordnungen ſuſpen-
diret worden. Dabey iſt zugleich beſchloſſen, daß
an die Reichs-Ritterſchafft Orts Rhoͤn und Werra
reſcribiret werden ſollte, uͤber die in denen Frey-
Herrlich-Jngelheimiſchen Vorſtellungen vorkommen-
de Umſtaͤnde, welche der Sache eine gantz andere
Geſtalt geben wolten, ihren ausfuͤhrlichen gruͤndlichen
und uͤberall wohl beſcheinigten Bericht an Se. Kay-
ſerl. Majeſt. innerhalb 2. Monate zu erſtatten, und
bis auf fernere Kayſerl. Verordnung mit der ihr aufge-
tragenen Commißion an ſich zu halten. Anlangend a-
ber die vorigen zwiſchen dem Frey-Herrn von Jngel-
heim und ſeine Untertahnen obſchwebende und bey ihr,
der Ritterſchaft, als ordentl. Richter-Jnſtantz, anhaͤn-
gige Gravamina; ſo haͤtte dieſelbe zwar mit der dabey
ex officio erkanten Com̃ißion von eigenen Richter-Amts
wegen fortzufahren; jedoch befuͤnden Se. Kayſ. Maj.
nunmehro fuͤr gut, daß ſolche Commißion mit Zu-
ziehung der Ober-Rheiniſchen Reichs-Ritterſchafft
vollzogen wuͤrde, und zwar von Subdelegatis bey-
der Religionen in gleicher Anzahl. Ubrigens iſt
dem Frey-Herrn von Jngelheim auffgetragen, an
Jhre Kayſerl. Majeſt. eine glaubwuͤrdige Specifi-
cation derjenigen Untertahnen, von welchen durch
die militariſche Execution die Straff-Gelder einge-
trieben worden, innerhalb 2. Monahten einzuſchicken,
auch dabey alle Stuͤcke, ſo einem jeden in natura
abgenommen worden, ſamt beygefuͤgtem Werth, um
welchen ſie verſilbert worden, deutlich anzuzeigen.
Jnhalt des Briefes, welchen der Koͤnig von Pohlen
unterm 18. Febr. an den Koͤnig von Groß-Brit-
tannien geſchrieben, aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt:
„DEr Ritter Eduart Finch, Schildknap und Ew.
„Majeſt. Miniſter auf dem Reichs-Tag zu Re-
„genſpurg, hat Uns 2. Briefe von Ew. Majeſt. uͤber-
„geben: Ew. Majeſt. haͤtten zu ſolcher Verrichtung
„niemanden, ſo wuͤrdiger und Uns angenehmer, als
„ihn erwaͤhlen koͤnnen, indem er durch anſehnliche Ge-
„buhrt und vortrefliche Tugenden hochachtbar iſt.
„Wir haben aus gemeldeten Ew. Majeſt. Briefen,
„und aus dem, was der Ritter Finch im Nahmen und
„auf Befehl Ew. Maj. deutlich zu erkennen gegeben,
„verſtanden, wie Ew. Maj. und die gantze Brittanniſ.
„Nation, ingleichen nach Ew. Maj. Bericht, die uͤbri-
„ge Proteſtantiſche Printzen, ſehr empfindlich betrof-
„fen ſeyn, uͤber die Ausfuͤhrung des gefaͤlleten Urtheils
„gegen die Stadt Thoren: Dieweil aber Ew. Maj.
„und ein jeglicher Printz verpflichtet iſt, die Vaͤterli-
„chen Satzungen zu unterhalten, nicht allein vermoͤge
„des Eides, ſondern auch durch eine eingebohrne Lie-
„be zum Geſetzen ſeines Reichs, ſo wird Ew. Majeſt.
„nach dieſem Vorbilde leicht koͤnnen urtheilen, daß
„Wir zufolge der Conſtitutionen des Koͤnigreichs Poh-
„len nicht vermoͤgen, auf die gemeldte Briefe, ſo Ew.
„Majeſt. wegen der Thorniſchen Sache geſchrieben,
„Antwort zu geben, wie Ew. Majeſt. von Uns fodert,
„ohne zuvor von den Senatoren unſers Koͤnigreichs
„Bericht eingeholet zu haben. Jnzwiſchen kan Ew.
„Majeſt. uͤberzeugt ſeyn, daß Wir alle Muͤhe anwen-
„den ſollen, die in Kraft der Conſtitutionen und Geſe-
„tzen des Pohlniſ. Koͤnigreichs Uns tuhnlich iſt, auf daß
„Ew. Maj. erkenne, wie viel Achtung fuͤr Dero Begeh-
„ren Wir haben; Nicht zweiffelnde, Ew. Majeſt. wer-
„de mit gleicher Sorge nebſt Uns begegnen dem Be-
„ginnen dererjenigen, welche inzwiſchen die gegenwaͤr-
„tige Gelegenheit der Thorniſchen Sache zu ihren be-
„ſondern Deſſeins anreitzt; Damit ſie deſtoweniger
„die gemeine Ruhe, zu anderer Verderb, zu ſtoͤhren
„trachten koͤnnen, und mit unterſchiedlichen Raht da-
„zu mit wircken, zu dem Ende, daß das Band der
„Freundſchaffts-Tractaten, und die Verknuͤpfung, die
„zwiſchen Uns und Unſern Koͤnigreichen von einem
„Seculo her beſtanden, taͤglich mehr beveſtiget werde.
„Ubrigens verlaſſen Wir Uns auf die Zeugniſſe des
„obbemeldten Ritters Finch, ihn nochmalen wegen ſei-
„ner ſonderlichen Verdienſte an Ew. Maj. recommen-
„dirende, mit einer aufrichtigen Geneigtheit, womit
„Wir Ew. Maj. ehren; Der Wir eine gute Geſund-
„heit und alle erdenckl. Wohlfahrt anwuͤnſchen. ꝛc. ꝛc.
Praag, den 21. April.
Geſtern wurde allhier Land-Tag gehalten, und auf
ſelbigem unter andern das Poſtulatum zur Reiſe der
Durchl. Ertz-Hertzogin, als Gouvernantin in denen
Oeſterreichiſchen Niederlanden, vorgetragen.
Franckfurt, den 1. May.
Heute werden Jhro Churfuͤrſtl. Durchl. von Coͤlln
der Nahmens-Feyer Jhrer Churfuͤrſtl. Durchl. zu
Pfaltz zu Manheim beywohnen, und darauf Dero
Reiſe nach Bonn fortſetzen. Ohnangeſehen der Frucht-
Paß aus dem Elſaß nach Baſel geſperret bleibt, ſo be-
ginnen doch die Fruͤchte daſelbſt im Preiß abzuſchlagen,
indem ſie im Felde ſchoͤn, und eine erwuͤnſchte und rei-
che Erndte zu hoffen ſtehet. Von der Erneuerung der
Alliantz zwiſchen der Cron Franckreich und denen Pro-
teſtantiſchen Cantons, wie auch von der Reſtitution
der von dieſen von denen Catholiſchen Cantons bey vo-
rigem Krieg hinweg genommenen Plaͤtzen, wird eher
nichts mehr als bis zur allgemeinen Eidgenoſſenſchafft
Johannis-Tag Sitzung vorkommen.
Lebens-Regul, wie ſie zu Rom aus Paͤbſtl. Befehl an
der Paͤbſtl. Cantzley-Thuͤr angeſchrieben ſtehet:
FIde DEO. Dic ſæpe Preces. Peccare caveto.
Sis humilis. Pacem dilige. Magna fuge.
Multa audi. Dic pauca. Tace ſecreta. Minori
Parcito. Majori cedito. Ferto parem,
Propria fac. Non differ opus. Sis æquus egeno.
Parta tuere. Pati diſce. Memento mori.
Das iſt:
TRau GOtt: beth offtermahls: und huͤte dich
fuͤr Suͤnden:
Laß dich in Demuht ſtets, und Friede-liebend finden:
Flieh hohe Ding: hoͤr viel: und rede wenig drein:
Verſchweig die Heimlichkeit: verſchone den, der
klein:
Und gib dem Groͤſſern nach: vertrage deines gleichen:
Verricht das Deinige: laß keine Zeit verſtreichen,
Biß du dein Werck getahn: hilf Armen in der Noht:
Halt, was du haſt: und leid geduldig: denk an Tod. Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Berlin. Vor diejenigen, ſo gerne was neues
leſen, verkaufet man allhier 2. kleine Tractaͤtgen:
als 1) Curieuſen Beweiß, daß der jetzige Roͤmiſ.
Pabſt Benedictus XIII. in vielen Stuͤcken gut E-
vangeliſch ſey, und nach Proteſtantiſchen Grund-
Saͤtzen in ſeinen Verordnungen und Anſtalten
verfahre. 4to. 2) Mittleidige Klag- und Troſt-
Schrifft an die Proteſtantiſche Gemeinde in Thorn
it. troͤſtliche Zuſchrifft an die Stadt Thorn wegen
des allda vollzogenen Blut-Urtheils, wobey
noch mehrers, und zu den zeithero von Thorn ge-
druckten Piecen gehoͤriges, curieus zu leſen. 4to.
Wer aber die ſicherſte und genaueſte Nachricht
hiervon zu wiſſen verlanget, der findet ſelbige in
dem letzlich herausgekommenen 23. Stuͤck des Er-
leuterten Preuſſens ſub numero 34. unter folgen-
der Uberſchrifft: Der Thorniſchen Tragoͤdie erſter
Actus, vorſtellend eine gruͤndliche und umſtaͤnd-
liche Nachricht von dem in Thorn im Jahr 1724.
den 17. Jul. erregten Tumult. Zu mehrerer Ver-
ſtaͤndlichkeit dieſer Geſchichte hat Herr Lilientahl
eine ſchoͤne Beſchreibung der Stadt Thorn voran
geſetzet, in welcher er die Lage, Erbauung, Nah-
men, Rechte, Eintheilung, Pracht, Handel, Ma-
giſtrat, Religion, Kirchen, Gymnaſium, Jeſuiter-
Schule und Collegium, ingleichen die Fata dieſer
Stadt ausfuͤhrlich vorſtellet. Die Fortſetzung
hiervon ſoll im folgenden Bande nachkommen,
und Herr Lilientahl gedenket darinnen aus der
Hiſtoria arcana viel ſonderbahre und bisher unbe-
kandte Umſtaͤnde zu eroͤffnen; ſo daß dieſe Geſchichte
von niemanden ſo voͤllig wird vorgeſtellet werden
koͤnnen, indem Er die Nachrichten von denenjeni-
gen hat, die guten Theils ſelbſt dabey geweſen.
Leipzig. Vor kurtzen ſind nunmehro fertig ge-
worden: Analecta ex omni meliorum literarum ge-
nere, ſacro, hiſtorico, philologico, mathematico ac
antiquario &c. quæ collatis operis ad publicos uſus
evulgat Societas caritatis & ſcientiarum. Tom. 1.
1725. 4to. nebſt einem Bogen Kupfer.
Jn Koͤnigsberg laͤſſet der Herr Strimeſius,
Eloqu. & Hiſtor. P. P. welcher die Hiſtoriſch-Genea-
logiſchen und Geographiſchen Anmerckungen uͤber
die neueſten Zeitungen ſchreibet, die moraliſchen
Schrifften des Hamburgiſchen Patrioten von Stuͤck
zu Stuͤck nachdrucken. Man moͤchte fragen:
Quo Jure? Jndeſſen hat man zu berichten, daß der
rechtmaͤßige Verleger in Hamburg zu den eintzeln
Blaͤdtern des verwichenen Jahres nicht nur einen
Haupt-Titel nebſt dem volſtaͤndigen Regiſter ver-
fertigen laſſe, ſondern auch mit eheſtem den An-
fang machen werde, nach vorgaͤngiger eigenen
Correctur des Autoris, dieſe moraliſche Auffſaͤtze
Jahr-weiſe in verſchiedenen Octav-Baͤnden mit
nutzbaren Anmerckungen, und einer beſondern
Nachricht von allen dergleichen Schrifften, zuſam-
men zu drucken. Gedachte Auflage wird zweifels
ohne jederman viel angenehmer ſeyn, als die Koͤ-
nigsbergiſche, weil ſie theils vollſtaͤndiger und cor-
recter, theils ſauberer und wohlfeiler ſeyn wird.
Jn Roſtock iſt der ehemals verſprochene Tra-
ctat des gelehrten und fleißigen Herrn Doct. Paul
Cieſe unter nachſtehendem Titel nunmehro heraus
kommen: Manuale Actionum Forenſium, in quo
tum ordinariæ, tum etiam interdictæ ſeu extraordi-
nariæ, quæ pro iis competunt, ex JCtor. Practicor.
tractatibus enucleatæ continentur, atque ita cogni-
tione actionum per diviſiones breviter et quaſi per
Tabellas annexa in uſus ſtudiorum Juris offeruntur.
1725. 12mo.
NOTIFICATION.
Mit Empfang derer Einſatz-Gelder zu der octro-
yrten kleinen Hollſteiniſchen Lotterey, wird annoch
taͤglich continuiret, nemlich in Kiel bey Hr. Con-
rad Jœrdening, in Hamburg bey Hr. Peter Heuſ,
neben der Banco, in Berlin bey Hr. Ambroſius
Haude, Buchhaͤndler, in Luͤbeck bey Hr. Wolf-
gang Friedrich Grœll, Buchhaͤndler, in Luͤneburg
bey Hr. Georg Heinr. Schultze aufm Poſt-Hauſe,
und bey Verleger dieſer Zeitungen. Da nun ob-
beſagte favorable Lotterey bereits dergeſtalt avan-
ciret, daß man gleich nach denen Pfingſt-Ferien
die Buͤcher zu ſchlieſſen, und Anſtalt zur Ziehung
zu machen gedencket; Als wollen diejenige, wel-
che noch einigen Antheil darin zu haben verlangen,
ſich mit dem forderſamſten bey denen Hnn. Collec-
teurs melden, und ihren Einſatz a 2. Marck pro Loß
beſchleunigen, weil hoffentl. noch vor Ablauff obge-
ſetzter Zeit keine Loſſe mehr zu haben ſeyn duͤrfften.
Auch ſind an obbenannte Oerter noch einige Ein-
richtungen beſagter Lotterey ohne Entgelt zu haben.
Es wird maͤnniglich/ und ſonderlich denen/ ſo daran gelegen/
hiermit bekand gemacht/ daß von Kayſerlicher Executions-Caſſa
in Boitzenburg/ der Meyer-Hof Reuhof/ im Amte Grabau den
28ſten May a. c. der Hof Baurkuhl/ im gedachten Amte/ den 19ſten
ejusdem/ der Hof Potendorf den 30ſten ejusdem/ der Hof Guͤritz/
im Amte Grabau/ den 31ſten ejusdem/ der Hof Altenhof und Meye-
rey Glashagen/ im Amte Dobberan/ den 1ſten Juny/ der Hof
Satau/ ſamt der Meyerey Puͤſchau/ im Amte Dobberan/ den
4ten Juny/ die Boitztnburger Binnen- und Auſſen-Muͤhle den
6ten ejusdem/ das Reun-Augen-Stack in der Elbe/ unterhalb
Vier/ den 7ten ejusdem/ die Waſſer-Muͤhle zu Braunshaupten/
im Amte N. Buckau/ den 8ten ejusdem/ der Land-Zoll in der Stadt
Neuen Buckau den 9ten ejusdem/ der Land-Zoll/ auch Damm- und
Bruͤcken-Geld zu Vallun/ im Amte Zarrentin/ den 12ten ſelbigen
Monahts/ an den Meiſtbietenden verpachtet werden ſoll/ und wer-
den demnach diejenige/ welche dergleichen Domanial-Stuͤck in
Pacht zu nehmen/ oder auch die bisherige Pacht/ auf die mit de-
nen Penſionariis zu behandelnde Conditiones/ zu continuiren ge-
willet ſind/ ſich in dem geſetzten Termino zu Boitzenburg Perſoͤn-
lich/ oder durch einen mit genugſamer ſchriftlichen Vollmacht ver-
ſehenen Anwalt/ melden/ die Conditiones vernehmen/ darauf ih-
ren Both tuhn/ und daß dem Meiſtbietenden die Pacht zugeſchla-
gen werde/ gewaͤrtigen. Wobey nachrichtlich angeſuͤget wird/
daß von dem neuen Paͤchter/ gegen eine aus Kayſerlicher Execu-
tions-Caſſa erhaltende Verſicherung/ eines Jahrs Penſion zur
Cantion/ und Contentirung des abziehenden Paͤchters/ Land-uͤb-
lich ohne Zinſen/ nach Mecklenburgiſcher Valeur an alten Drit-
teln zu voll/ oder neuen Dritteln zu 30. Schilling/ zu praͤnumeri-
ren/ und ſothane Gelder bis Ablauff der Penſions-Jahre allda ſte-
hen zu laſſen/ auch daß das Pacht-Stuͤck auf Johannis 1726. an-
getreten werden koͤnne. Wobey jedermann frey geſtellet wird/ ob
er ſich entweder in Loco, oder auch in Boitzenburg/ Tages vor der
Licitation/ der Beſchaffenheit desjenigen Stuͤcks/ worauf er zu
bieten willens iſt/ erkundigen wolle.
Bey ſeel. Thomas von Wierings Erben/ im guͤldenen A B C/
in Hamburg/ iſt zu haben/ die beruͤhmte und aufrichtige Hol-
laͤndiſche Stein- und Gicht-Tinctur/ welche bishero an vielen
Perſohnen maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechts Wunder
verrichtet/ und ſelbige von ihre beſchwerliche Kranckheiten/ wel-
che zwantzig und mehr Jahre gewaͤhret/ durch die Huͤlffe GOt-
tes und dieſe herrliche Medicin/ aus dem Grunde ſind be-
freyet und curiret worden/ welches denn veranlaſſet/ die Tugend
und Krafft dieſer vortreflichen Tinctur einem jeden bekand zu ma-
chen; es iſt ſelbe eine angenehme und gantz ſichere Medicin zu ge-
brauchen/ und fuͤhret den Gries und den Sand aus denen Nieren
und Blaſe/ ohne der geringſten Empfindung/ temperirt das
Fieber/ und ſtillet das Brechen/ welches gemeiniglich bey ſtarcken
Stein-Schmerzen ſich zu finden pfleget/ es ſaͤubert auch das ver-
ſchleimte und corrumpirte Gebluͤt von allen Cruditaͤten durch ei-
ne inſenſible Tranſpiration; ſo daß man von dem Gebrauch dieſer
herrlichen Tinctur/ in gar kurzer Zeit/ nichts dann eine voͤllige Cur
zu gewarten; Es koſtet das Loht 2. Marckl.