Herrn Professor Wilhelm Scherer in Straßburg.
Höchst geehrter Herr.
Für Ihren ausgezeichneten Aufsatz in der „Rundschau“ über
unsere Konferenz fühle ich mich gedrungen, Ihnen meinen
herzlichsten und wärmsten Dank auszusprechen, sowohl um
der Sache willen, wie auch für das Wohlwollen, mit dem
Sie in Ihrem Aufsatze meiner und meiner Bestrebungen ge-
denken. Den sachlichen Erfolg unserer Berathungen kann
ich nicht eben besonders hoch anschlagen, aber persönlich
für mich halte ich es für einen unschätzbaren Gewinn, durch
diese Berathungen zu Ihnen in eine nähere Beziehung
getreten zu sein und ich gebe mich der frohen Erwartung
hin, daß durch die an unsere Konferenz sich anknüpfende
Erörterungen, zu denen Sie in so ausgezeichneter Weise den Ton
angeben, auch die Regelung und Feststellung unserer
Rechtschreibung eine wesentliche Förderung erfahren wird und muß.
So weit hatte ich eben geschrieben, als der Briefbote
mir den von Ihnen zugesandten Sonderdruck Ihres Au-
fsatzes aus der „Rundschau“ bringt. Empfangen Sie auch
für
für diese Freundlichkeit meinen Dank und erhalten Sie mir
auch fernerhin Ihr von mir nach seinem vollen Werth
gewürdigtes Wohlwollen.
In größter Hochachtung
Ihr treu ergebener
Dan. Sanders.
Altstrelitz d 6. März 1876.