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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648.

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Philosophischer Oefen.
kan man auch leichtflüssige Ertz mit nachfolgender mix-
tur
probieren vnd auch capellieren. . 1. Theil Säg-
gespän von dürrem Linden Holtz/ 2. Theil Schwefel/
vnd 8. oder 9. Theil reinen Salpeter/ mach stratum su-
pra stratum
in eim Tiegel/ nimb zu 11. oder 12. Theil
dieser mixtur, 1. Theil klein gerieben Ertzes/ zünde es
an/ so fleust das Ertz zusammen in ein Korn/ wan es
nicht gar zu vnrein ist/ so verzehret dieses schnelle Fewr
das vnreine/ vnd lässt das Silber oder Gold fein liegen.
Ob nun schon diese Prob keinen nutzen bringt/ so bringt
sie doch auch keinen Schaden/ vnd ist nicht vergeblich
hieher gesetzt/ sondern hat seine Bedeutung vnd Anlei-
tung zu andern dingen.

Vom schmeltzen der Ertz vnd
Metallen.

DIe Ertz vnd Metallen in grossem zuschmeltzen/ vnd
zu gut zumachen/ gehöret hieher nicht/ dan solche
Arbeit in diesem Ofen nicht kan gethan werden/ son-
dern ist bey andern in jhren Berg-büchern weitläufftig
beschrieben worden.

Vom scheiden der Metallen.

DAs scheiden der Metallen ist ein alte vnd sehr nütz-
liche schöne Kunst/ dardurch ein Metall von dem
andern künstlich gescheiden wird: Vnd geschicht solche
Scheidung gemeiniglich auff viererley weise vnd wege;
als durch Aqua fort, Cimenta, Guß mit Schwefel vnd
Bley/ vnd auch durch Antimonium: Welche vierer-
ley weise vnd wege der Kunstreiche Probierer vnd

Berg-
B ij

Philoſophiſcher Oefen.
kan man auch leichtfluͤſſige Ertz mit nachfolgender mix-
tur
probieren vnd auch capellieren. ℞. 1. Theil Saͤg-
geſpaͤn von duͤrrem Linden Holtz/ 2. Theil Schwefel/
vnd 8. oder 9. Theil reinen Salpeter/ mach ſtratum ſu-
pra ſtratum
in eim Tiegel/ nimb zu 11. oder 12. Theil
dieſer mixtur, 1. Theil klein gerieben Ertzes/ zuͤnde es
an/ ſo fleuſt das Ertz zuſammen in ein Korn/ wan es
nicht gar zu vnrein iſt/ ſo verzehret dieſes ſchnelle Fewr
das vnreine/ vnd laͤſſt das Silber oder Gold fein liegen.
Ob nun ſchon dieſe Prob keinen nutzen bringt/ ſo bringt
ſie doch auch keinen Schaden/ vnd iſt nicht vergeblich
hieher geſetzt/ ſondern hat ſeine Bedeutung vnd Anlei-
tung zu andern dingen.

Vom ſchmeltzen der Ertz vnd
Metallen.

DIe Ertz vnd Metallen in groſſem zuſchmeltzen/ vnd
zu gut zumachen/ gehoͤret hieher nicht/ dan ſolche
Arbeit in dieſem Ofen nicht kan gethan werden/ ſon-
dern iſt bey andern in jhren Berg-buͤchern weitlaͤufftig
beſchrieben worden.

Vom ſcheiden der Metallen.

DAs ſcheiden der Metallen iſt ein alte vnd ſehr nuͤtz-
liche ſchoͤne Kunſt/ dardurch ein Metall von dem
andern kuͤnſtlich geſcheiden wird: Vnd geſchicht ſolche
Scheidung gemeiniglich auff viererley weiſe vnd wege;
als durch Aqua fort, Cimenta, Guß mit Schwefel vnd
Bley/ vnd auch durch Antimonium: Welche vierer-
ley weiſe vnd wege der Kunſtreiche Probierer vnd

Berg-
B ij
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[19/0023] Philoſophiſcher Oefen. kan man auch leichtfluͤſſige Ertz mit nachfolgender mix- tur probieren vnd auch capellieren. ℞. 1. Theil Saͤg- geſpaͤn von duͤrrem Linden Holtz/ 2. Theil Schwefel/ vnd 8. oder 9. Theil reinen Salpeter/ mach ſtratum ſu- pra ſtratum in eim Tiegel/ nimb zu 11. oder 12. Theil dieſer mixtur, 1. Theil klein gerieben Ertzes/ zuͤnde es an/ ſo fleuſt das Ertz zuſammen in ein Korn/ wan es nicht gar zu vnrein iſt/ ſo verzehret dieſes ſchnelle Fewr das vnreine/ vnd laͤſſt das Silber oder Gold fein liegen. Ob nun ſchon dieſe Prob keinen nutzen bringt/ ſo bringt ſie doch auch keinen Schaden/ vnd iſt nicht vergeblich hieher geſetzt/ ſondern hat ſeine Bedeutung vnd Anlei- tung zu andern dingen. Vom ſchmeltzen der Ertz vnd Metallen. DIe Ertz vnd Metallen in groſſem zuſchmeltzen/ vnd zu gut zumachen/ gehoͤret hieher nicht/ dan ſolche Arbeit in dieſem Ofen nicht kan gethan werden/ ſon- dern iſt bey andern in jhren Berg-buͤchern weitlaͤufftig beſchrieben worden. Vom ſcheiden der Metallen. DAs ſcheiden der Metallen iſt ein alte vnd ſehr nuͤtz- liche ſchoͤne Kunſt/ dardurch ein Metall von dem andern kuͤnſtlich geſcheiden wird: Vnd geſchicht ſolche Scheidung gemeiniglich auff viererley weiſe vnd wege; als durch Aqua fort, Cimenta, Guß mit Schwefel vnd Bley/ vnd auch durch Antimonium: Welche vierer- ley weiſe vnd wege der Kunſtreiche Probierer vnd Berg- B ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/23>, abgerufen am 28.03.2024.