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Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 135, Hamburg, 8. Juni 1832.

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[Spaltenumbruch] verführen. Seit jener Zeit trieben sich sehr viele
sogenannte Handels-Reisende in den Kaffeehäusern
und Schenken umher, die in der Nähe der Caser-
nen gelegen sind, und allerdings sind ihre Versuche
bei den Soldaten, sogar bei den Officieren, nicht
ganz ohne Erfolg geblieben. Der Kriegsminister
hat nunmehr Befehl ertheilt, die strengste Untersu-
chung in allen Casernen anzustellen. Jn Folge des-
sen sind mehrere jener Handels-Reisenden arretirt
worden. Bei einem Schweizer, Namens Richard,
fand man auf einem Boden 1000 Patronen. Auch
unter den Arbeitern in den Steinbrüchen um Paris
sollten Unruhen ausbrechen und es haben sich Po-
lizeibeamte dahin begeben. Heute um 2 Uhr sind
sogar in der Nähe der Börse carlistische Agenten fest-
genommen worden, die daselbst Geld austheilten. --
Der König wird noch heute Nacht oder morgen
früh in St. Cloud erwartet, und gleich nach sei-
ner Ankunft wird ein Ministerial-Conseil gehalten
werden. Wie man erfährt, wird Hr. v. Monta-
livet darauf antragen, daß mehrere Departements
in Belagerungsstand erklärt werden: an der Bei-
stimmung seiner Collegen zweifelt man nicht, wohl
aber an einer höheren Einwilligung. Als außeror-
dentlichen Regierungs-Commissär für die westlichen
Departements nennt man den (auch in Hamburg
bekannten) Hrn. d'Aubignosc.


Jn der Sitzung beider Kammern der General-
Staaten
am 29 v. M. erstattete der Minister der
auswärtigen Angelegenheiten
umständlichen Be-
richt über die in der letzten Zeit mit der Conferenz
in London und namentlich mit dem außerordentli-
chen Abgesandten Sr. Maj. des Kaisers von Ruß-
land, Grafen v. Orlow, gepflogenen Unterhandlun-
gen, und theilte mehrere hierauf bezügliche Acten-
stücke mit. Aus diesen officiellen Mittheilungen
geht hervor, daß die niederländische Regierung un-
term 4 März d. J. dem hier im Haag anwesenden
Grafen Orlow erklärte, dieselbe sey geneigt, die po-
litische Unabhängigkeit Belgiens anzuerkennen, je-
doch unter Vorbehalt einer Veränderung der Ver-
fügungen hinsichtlich der Schiffahrt auf den Bin-
nengewässern und sonstiger Handelswege; vorbehält-
lich der Capitalisation der Staatsschuld auf Seiten
Belgiens, einer billigern Vergleichung hinsichtlich
des Tilgungs-Syndicats, und einer abgesonderten
Unterhandlung in Betreff des Großherzogthums
Lu[x]emburg. Am 7 März erklärte ferner die nie-
derländische Regierung mittelst Verbal-Note dem
Grafen Orlow, daß, da auch die Anerkennung des
Prinzen Leopold eine unvermeidliche Bedingung sey,
um die obschwebenden Unterhandlungen zu Stande
zu bringen, der König hierein gewilligt habe, um den
getreuen Bewohnern von Alt-Niederland einen
neuen Beweis Seiner Gewogenheit zu geben, die
ihn stets bewogen habe, ihrer Wohlfahrt alle die
Opfer darzubringen, welche durch die Umstände er-
heischt würden; jedoch unter dem Vorbehalte, daß
diese Erklärung erst dann gültig seyn solle, sobald
man sich über die Bedingungen hinsichtlich der Tren-
nung verständigt habe. Jm Laufe der Unterhand-
lungen wurde auch dem russischen Bevollmächtigten
zu erkennen gegeben, daß man sich von unserer Seite
wohl zu einer Capitalisation der Staatsschuld zu
einem geringeren Curse verstehen würde, als in
dem Vertrage vom Januar 1832 festgesetzt worden,
daß man aber in dem Besitze der Citadelle von Ant-
[Spaltenumbruch] werpen so lange zu bleiben verlange, bis die Capi-
talisation zu Stande gebracht seyn würde. Gleich-
wohl ist von russischer Seite auch sehr auf die Un-
terzeichnung der 24 Artikel von Seiten der nieder-
ländischen Regierung gedrungen worden, jedoch un-
ter den Bedingungen der von Rußland aufgestellten
Modificationen; allein diese Forderung wurde rund
abgeschlagen; inzwischen erklärte die niederländische
Regierung, jederzeit bereit zu seyn, die ihr in Be-
zug auf jene Bedingungen gemachten Eröffnungen
in Erwägung ziehen zu wollen. -- Es ergiebt sich
also aus Allem -- sagte der Minister -- daß die Un-
terhandlungen, in Folge der Sendung des Grafen
Orlow wichtige Fortschritte gemacht haben, daß be-
deutende Hindernisse aus dem Wege geräumt worden,
und daß, wenn die Form des Vertrages Schwie-
rigkeiten darbot, die der König nicht beseitigen
konnte, man sich dennoch schmeicheln darf, daß jene
der gewünschten endlichen Vereinbarung nicht mehr
im Wege stehen werden, da man sich über die Mehr-
heit der Bedingungen verständigt hat, und die Mei-
nungsverschiedenheit hinsichtlich des Uebrigen nicht
von der Art ist, daß sie den Unterhandlungen in
London hinderlich seyn könnte. -- Unter den vom
Minister der auswärtigen Angelegenheiten mitge-
theilten Actenstücken befindet sich die bekannte De-
claration des russischen Bevollmächtigten, mittelst
deren er die niederländische Regierung zur Mitun-
terzeichnung der 24 Artikel zu bewegen suchte; so-
dann die Protokolle in Betreff der Ratificationen,
nebst dem 59sten und 60sten Protokolle. Jn dem
59sten Protokolle erklären bekanntlich die Bevoll-
mächtigten die 24 Artikel für unveränderlich in Be-
treff der Trennung, der Unabhängigkeit und des
Grundgebietes von Belgien, und verpflichten sich,
Se. Maj. den König der Niederlande und Se.
Maj. den König der Belgier zu einer definitiven
Uebereinkunft zu vermögen. Gegen dieses Protokoll
haben jedoch die niederländischen Bevollmächtigten
in London, die HH. Falk und van Zuyleu van
Nyevelt, mittelst Note vom 7 Mai protestirt, als
im Widerspruche stehend mit dem Anhang A. des
Protokolls No. 12. Auch ist von unserer Seite ge-
gen die zwischen Oesterreich, Großbrittannien, Preu-
ßen und Rußland unterm 14 Dec. v. J. abgeschlos-
sene Uebereinkunft hinsichtlich der Schleifung der
belgischen Festungen protestirt worden.

Am 31 v. M. Morgens traf der neue französische
Gesandte an unserm Hofe, Marquis v. Dalmatien
(Sohn des Marschalls Soult), hier ein. Bald
nach seiner Ankunft händigte er dem Minister der
auswärtigen Angelegenheiten sein Beglaubigungs-
schreiben ein und am Tage darauf hatte er seine
feierliche Antrittsaudienz beim Könige.


Vorgestern war unsre Stadt der Schauplatz unru-
higer Auftritte. Hatte schon die zeither herrschende
Theurung den Nothstand der wenig bemittelten Klas-
sen gesteigert und hin und wieder große Unzufrieden-
heit erreget, so war doch dem zufälligen Zusammen-
treffen mehrerer erheblicher Umstände zuzuschreiben,
daß grade am letzten Montage die Ruhe unsrer Stadt
unterbrochen und in der Mitte derselben die Fahne
des Aufruhrs aufgepflanzt wurde. Das fünfpfündige
Laib Brod hatte bisher schon 22 Kr. gekostet und
war an diesem Tage auf 24 Kr. erhöht worden.
An demselben Tage kamen zugleich Züge von Be-
suchern des großen Hambacher Festes von ihrer Wall-

[Spaltenumbruch] verführen. Seit jener Zeit trieben ſich ſehr viele
ſogenannte Handels-Reiſende in den Kaffeehäuſern
und Schenken umher, die in der Nähe der Caſer-
nen gelegen ſind, und allerdings ſind ihre Verſuche
bei den Soldaten, ſogar bei den Officieren, nicht
ganz ohne Erfolg geblieben. Der Kriegsminiſter
hat nunmehr Befehl ertheilt, die ſtrengſte Unterſu-
chung in allen Caſernen anzuſtellen. Jn Folge deſ-
ſen ſind mehrere jener Handels-Reiſenden arretirt
worden. Bei einem Schweizer, Namens Richard,
fand man auf einem Boden 1000 Patronen. Auch
unter den Arbeitern in den Steinbrüchen um Paris
ſollten Unruhen ausbrechen und es haben ſich Po-
lizeibeamte dahin begeben. Heute um 2 Uhr ſind
ſogar in der Nähe der Börſe carliſtiſche Agenten feſt-
genommen worden, die daſelbſt Geld austheilten. —
Der König wird noch heute Nacht oder morgen
früh in St. Cloud erwartet, und gleich nach ſei-
ner Ankunft wird ein Miniſterial-Conſeil gehalten
werden. Wie man erfährt, wird Hr. v. Monta-
livet darauf antragen, daß mehrere Departements
in Belagerungsſtand erklärt werden: an der Bei-
ſtimmung ſeiner Collegen zweifelt man nicht, wohl
aber an einer höheren Einwilligung. Als außeror-
dentlichen Regierungs-Commiſſär für die weſtlichen
Departements nennt man den (auch in Hamburg
bekannten) Hrn. d’Aubignosc.


Jn der Sitzung beider Kammern der General-
Staaten
am 29 v. M. erſtattete der Miniſter der
auswaͤrtigen Angelegenheiten
umſtändlichen Be-
richt über die in der letzten Zeit mit der Conferenz
in London und namentlich mit dem außerordentli-
chen Abgeſandten Sr. Maj. des Kaiſers von Ruß-
land, Grafen v. Orlow, gepflogenen Unterhandlun-
gen, und theilte mehrere hierauf bezügliche Acten-
ſtücke mit. Aus dieſen officiellen Mittheilungen
geht hervor, daß die niederländiſche Regierung un-
term 4 März d. J. dem hier im Haag anweſenden
Grafen Orlow erklärte, dieſelbe ſey geneigt, die po-
litiſche Unabhängigkeit Belgiens anzuerkennen, je-
doch unter Vorbehalt einer Veränderung der Ver-
fügungen hinſichtlich der Schiffahrt auf den Bin-
nengewäſſern und ſonſtiger Handelswege; vorbehält-
lich der Capitaliſation der Staatsſchuld auf Seiten
Belgiens, einer billigern Vergleichung hinſichtlich
des Tilgungs-Syndicats, und einer abgeſonderten
Unterhandlung in Betreff des Großherzogthums
Lu[x]emburg. Am 7 März erklärte ferner die nie-
derländiſche Regierung mittelſt Verbal-Note dem
Grafen Orlow, daß, da auch die Anerkennung des
Prinzen Leopold eine unvermeidliche Bedingung ſey,
um die obſchwebenden Unterhandlungen zu Stande
zu bringen, der König hierein gewilligt habe, um den
getreuen Bewohnern von Alt-Niederland einen
neuen Beweis Seiner Gewogenheit zu geben, die
ihn ſtets bewogen habe, ihrer Wohlfahrt alle die
Opfer darzubringen, welche durch die Umſtände er-
heiſcht würden; jedoch unter dem Vorbehalte, daß
dieſe Erklärung erſt dann gültig ſeyn ſolle, ſobald
man ſich über die Bedingungen hinſichtlich der Tren-
nung verſtändigt habe. Jm Laufe der Unterhand-
lungen wurde auch dem ruſſiſchen Bevollmächtigten
zu erkennen gegeben, daß man ſich von unſerer Seite
wohl zu einer Capitaliſation der Staatsſchuld zu
einem geringeren Curſe verſtehen würde, als in
dem Vertrage vom Januar 1832 feſtgeſetzt worden,
daß man aber in dem Beſitze der Citadelle von Ant-
[Spaltenumbruch] werpen ſo lange zu bleiben verlange, bis die Capi-
taliſation zu Stande gebracht ſeyn würde. Gleich-
wohl iſt von ruſſiſcher Seite auch ſehr auf die Un-
terzeichnung der 24 Artikel von Seiten der nieder-
ländiſchen Regierung gedrungen worden, jedoch un-
ter den Bedingungen der von Rußland aufgeſtellten
Modificationen; allein dieſe Forderung wurde rund
abgeſchlagen; inzwiſchen erklärte die niederländiſche
Regierung, jederzeit bereit zu ſeyn, die ihr in Be-
zug auf jene Bedingungen gemachten Eröffnungen
in Erwägung ziehen zu wollen. — Es ergiebt ſich
alſo aus Allem — ſagte der Miniſter — daß die Un-
terhandlungen, in Folge der Sendung des Grafen
Orlow wichtige Fortſchritte gemacht haben, daß be-
deutende Hinderniſſe aus dem Wege geräumt worden,
und daß, wenn die Form des Vertrages Schwie-
rigkeiten darbot, die der König nicht beſeitigen
konnte, man ſich dennoch ſchmeicheln darf, daß jene
der gewünſchten endlichen Vereinbarung nicht mehr
im Wege ſtehen werden, da man ſich über die Mehr-
heit der Bedingungen verſtändigt hat, und die Mei-
nungsverſchiedenheit hinſichtlich des Uebrigen nicht
von der Art iſt, daß ſie den Unterhandlungen in
London hinderlich ſeyn könnte. — Unter den vom
Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten mitge-
theilten Actenſtücken befindet ſich die bekannte De-
claration des ruſſiſchen Bevollmächtigten, mittelſt
deren er die niederländiſche Regierung zur Mitun-
terzeichnung der 24 Artikel zu bewegen ſuchte; ſo-
dann die Protokolle in Betreff der Ratificationen,
nebſt dem 59ſten und 60ſten Protokolle. Jn dem
59ſten Protokolle erklären bekanntlich die Bevoll-
mächtigten die 24 Artikel für unveränderlich in Be-
treff der Trennung, der Unabhängigkeit und des
Grundgebietes von Belgien, und verpflichten ſich,
Se. Maj. den König der Niederlande und Se.
Maj. den König der Belgier zu einer definitiven
Uebereinkunft zu vermögen. Gegen dieſes Protokoll
haben jedoch die niederländiſchen Bevollmächtigten
in London, die HH. Falk und van Zuyleu van
Nyevelt, mittelſt Note vom 7 Mai proteſtirt, als
im Widerſpruche ſtehend mit dem Anhang A. des
Protokolls No. 12. Auch iſt von unſerer Seite ge-
gen die zwiſchen Oeſterreich, Großbrittannien, Preu-
ßen und Rußland unterm 14 Dec. v. J. abgeſchloſ-
ſene Uebereinkunft hinſichtlich der Schleifung der
belgiſchen Feſtungen proteſtirt worden.

Am 31 v. M. Morgens traf der neue franzöſiſche
Geſandte an unſerm Hofe, Marquis v. Dalmatien
(Sohn des Marſchalls Soult), hier ein. Bald
nach ſeiner Ankunft händigte er dem Miniſter der
auswärtigen Angelegenheiten ſein Beglaubigungs-
ſchreiben ein und am Tage darauf hatte er ſeine
feierliche Antrittsaudienz beim Könige.


Vorgeſtern war unſre Stadt der Schauplatz unru-
higer Auftritte. Hatte ſchon die zeither herrſchende
Theurung den Nothſtand der wenig bemittelten Klaſ-
ſen geſteigert und hin und wieder große Unzufrieden-
heit erreget, ſo war doch dem zufälligen Zuſammen-
treffen mehrerer erheblicher Umſtände zuzuſchreiben,
daß grade am letzten Montage die Ruhe unſrer Stadt
unterbrochen und in der Mitte derſelben die Fahne
des Aufruhrs aufgepflanzt wurde. Das fünfpfündige
Laib Brod hatte bisher ſchon 22 Kr. gekoſtet und
war an dieſem Tage auf 24 Kr. erhöht worden.
An demſelben Tage kamen zugleich Züge von Be-
ſuchern des großen Hambacher Feſtes von ihrer Wall-

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[[4]/0004] verführen. Seit jener Zeit trieben ſich ſehr viele ſogenannte Handels-Reiſende in den Kaffeehäuſern und Schenken umher, die in der Nähe der Caſer- nen gelegen ſind, und allerdings ſind ihre Verſuche bei den Soldaten, ſogar bei den Officieren, nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Der Kriegsminiſter hat nunmehr Befehl ertheilt, die ſtrengſte Unterſu- chung in allen Caſernen anzuſtellen. Jn Folge deſ- ſen ſind mehrere jener Handels-Reiſenden arretirt worden. Bei einem Schweizer, Namens Richard, fand man auf einem Boden 1000 Patronen. Auch unter den Arbeitern in den Steinbrüchen um Paris ſollten Unruhen ausbrechen und es haben ſich Po- lizeibeamte dahin begeben. Heute um 2 Uhr ſind ſogar in der Nähe der Börſe carliſtiſche Agenten feſt- genommen worden, die daſelbſt Geld austheilten. — Der König wird noch heute Nacht oder morgen früh in St. Cloud erwartet, und gleich nach ſei- ner Ankunft wird ein Miniſterial-Conſeil gehalten werden. Wie man erfährt, wird Hr. v. Monta- livet darauf antragen, daß mehrere Departements in Belagerungsſtand erklärt werden: an der Bei- ſtimmung ſeiner Collegen zweifelt man nicht, wohl aber an einer höheren Einwilligung. Als außeror- dentlichen Regierungs-Commiſſär für die weſtlichen Departements nennt man den (auch in Hamburg bekannten) Hrn. d’Aubignosc. Aus dem Haag, vom 2 Juni. Jn der Sitzung beider Kammern der General- Staaten am 29 v. M. erſtattete der Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten umſtändlichen Be- richt über die in der letzten Zeit mit der Conferenz in London und namentlich mit dem außerordentli- chen Abgeſandten Sr. Maj. des Kaiſers von Ruß- land, Grafen v. Orlow, gepflogenen Unterhandlun- gen, und theilte mehrere hierauf bezügliche Acten- ſtücke mit. Aus dieſen officiellen Mittheilungen geht hervor, daß die niederländiſche Regierung un- term 4 März d. J. dem hier im Haag anweſenden Grafen Orlow erklärte, dieſelbe ſey geneigt, die po- litiſche Unabhängigkeit Belgiens anzuerkennen, je- doch unter Vorbehalt einer Veränderung der Ver- fügungen hinſichtlich der Schiffahrt auf den Bin- nengewäſſern und ſonſtiger Handelswege; vorbehält- lich der Capitaliſation der Staatsſchuld auf Seiten Belgiens, einer billigern Vergleichung hinſichtlich des Tilgungs-Syndicats, und einer abgeſonderten Unterhandlung in Betreff des Großherzogthums Luxemburg. Am 7 März erklärte ferner die nie- derländiſche Regierung mittelſt Verbal-Note dem Grafen Orlow, daß, da auch die Anerkennung des Prinzen Leopold eine unvermeidliche Bedingung ſey, um die obſchwebenden Unterhandlungen zu Stande zu bringen, der König hierein gewilligt habe, um den getreuen Bewohnern von Alt-Niederland einen neuen Beweis Seiner Gewogenheit zu geben, die ihn ſtets bewogen habe, ihrer Wohlfahrt alle die Opfer darzubringen, welche durch die Umſtände er- heiſcht würden; jedoch unter dem Vorbehalte, daß dieſe Erklärung erſt dann gültig ſeyn ſolle, ſobald man ſich über die Bedingungen hinſichtlich der Tren- nung verſtändigt habe. Jm Laufe der Unterhand- lungen wurde auch dem ruſſiſchen Bevollmächtigten zu erkennen gegeben, daß man ſich von unſerer Seite wohl zu einer Capitaliſation der Staatsſchuld zu einem geringeren Curſe verſtehen würde, als in dem Vertrage vom Januar 1832 feſtgeſetzt worden, daß man aber in dem Beſitze der Citadelle von Ant- werpen ſo lange zu bleiben verlange, bis die Capi- taliſation zu Stande gebracht ſeyn würde. Gleich- wohl iſt von ruſſiſcher Seite auch ſehr auf die Un- terzeichnung der 24 Artikel von Seiten der nieder- ländiſchen Regierung gedrungen worden, jedoch un- ter den Bedingungen der von Rußland aufgeſtellten Modificationen; allein dieſe Forderung wurde rund abgeſchlagen; inzwiſchen erklärte die niederländiſche Regierung, jederzeit bereit zu ſeyn, die ihr in Be- zug auf jene Bedingungen gemachten Eröffnungen in Erwägung ziehen zu wollen. — Es ergiebt ſich alſo aus Allem — ſagte der Miniſter — daß die Un- terhandlungen, in Folge der Sendung des Grafen Orlow wichtige Fortſchritte gemacht haben, daß be- deutende Hinderniſſe aus dem Wege geräumt worden, und daß, wenn die Form des Vertrages Schwie- rigkeiten darbot, die der König nicht beſeitigen konnte, man ſich dennoch ſchmeicheln darf, daß jene der gewünſchten endlichen Vereinbarung nicht mehr im Wege ſtehen werden, da man ſich über die Mehr- heit der Bedingungen verſtändigt hat, und die Mei- nungsverſchiedenheit hinſichtlich des Uebrigen nicht von der Art iſt, daß ſie den Unterhandlungen in London hinderlich ſeyn könnte. — Unter den vom Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten mitge- theilten Actenſtücken befindet ſich die bekannte De- claration des ruſſiſchen Bevollmächtigten, mittelſt deren er die niederländiſche Regierung zur Mitun- terzeichnung der 24 Artikel zu bewegen ſuchte; ſo- dann die Protokolle in Betreff der Ratificationen, nebſt dem 59ſten und 60ſten Protokolle. Jn dem 59ſten Protokolle erklären bekanntlich die Bevoll- mächtigten die 24 Artikel für unveränderlich in Be- treff der Trennung, der Unabhängigkeit und des Grundgebietes von Belgien, und verpflichten ſich, Se. Maj. den König der Niederlande und Se. Maj. den König der Belgier zu einer definitiven Uebereinkunft zu vermögen. Gegen dieſes Protokoll haben jedoch die niederländiſchen Bevollmächtigten in London, die HH. Falk und van Zuyleu van Nyevelt, mittelſt Note vom 7 Mai proteſtirt, als im Widerſpruche ſtehend mit dem Anhang A. des Protokolls No. 12. Auch iſt von unſerer Seite ge- gen die zwiſchen Oeſterreich, Großbrittannien, Preu- ßen und Rußland unterm 14 Dec. v. J. abgeſchloſ- ſene Uebereinkunft hinſichtlich der Schleifung der belgiſchen Feſtungen proteſtirt worden. Am 31 v. M. Morgens traf der neue franzöſiſche Geſandte an unſerm Hofe, Marquis v. Dalmatien (Sohn des Marſchalls Soult), hier ein. Bald nach ſeiner Ankunft händigte er dem Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten ſein Beglaubigungs- ſchreiben ein und am Tage darauf hatte er ſeine feierliche Antrittsaudienz beim Könige. Worms, den 30 Mai. Vorgeſtern war unſre Stadt der Schauplatz unru- higer Auftritte. Hatte ſchon die zeither herrſchende Theurung den Nothſtand der wenig bemittelten Klaſ- ſen geſteigert und hin und wieder große Unzufrieden- heit erreget, ſo war doch dem zufälligen Zuſammen- treffen mehrerer erheblicher Umſtände zuzuſchreiben, daß grade am letzten Montage die Ruhe unſrer Stadt unterbrochen und in der Mitte derſelben die Fahne des Aufruhrs aufgepflanzt wurde. Das fünfpfündige Laib Brod hatte bisher ſchon 22 Kr. gekoſtet und war an dieſem Tage auf 24 Kr. erhöht worden. An demſelben Tage kamen zugleich Züge von Be- ſuchern des großen Hambacher Feſtes von ihrer Wall-

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Zitationshilfe: Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 135, Hamburg, 8. Juni 1832, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1350806_1832/4>, abgerufen am 18.04.2024.