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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801.

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Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Dienstage, den 10 Februar.)    
Num. 23.



[Beginn Spaltensatz]

Gestern begaben sich Se. Majestät um 2 Uhr ins
Oberhaus, und eröffneten durch folgende Rede die
Sitzungen des vereinigten Brittischen Parlements:

Mylords und Edle!

Jn einer für das Jnteresse Meines Volks so wichti-
gen Crisis macht es Mir großes Vergnügen, daß Jch
im Stande bin, den Rath und Beystand des Parle-
ments Meines vereinigten Königreichs Großbrittannien
und Jrland zum erstenmal benutzen zu können.

Diese merkwürdige Epoche, welche sich durch die
Zustandebringung einer Maaßregel auszeichnet, die zur
Ve[r]mehrung und Sicherung der Stärke und Hülfs-
quellen des Reichs beytragen und das Jnteresse, so wie
die Gesinnungen Meiner Unterthanen mehr vereinigen
soll, wird, wie Jch hoffe, auch durch die Kraft, Ener-
gie und Festigkeit sich unterscheiden, welche unter den
gegenwärtigen Umständen unsrer Lage besonders nöthig
sind.

Der unglückliche Lauf der Begebenheiten auf dem
festen Lande und die davon wahrscheinlich entstehen-
den Folgen
werden ohne Zweifel für alle diejenigen
ein Gegenstand der Sorge und Theilnahme seyn, welche
für die Sicherheit und Unabhängigkeit Europa's ein
richtiges Gefühl haben.

Jhre Verwunderung, wie Jhr Bedauern muß durch
das Betragen der Mächte erregt werden, deren Auf-
merksamkeit in einer solchen Periode mehr auf Ver-
suche gerichtet ist, die Seemacht des Brittischen Reichs
zu schwächen, welche den unordentlichen Ehrgeiz Frank-
reichs bisher so mächtig beschränkte, als auf die Ver-
abredung von Mitteln der gegenseitigen Vertheidigung
gegen ihre allgemeine und wachsende Gesahr.

Die Vorstellungen, welche Jch bey dem Perers-
burger
Hofe wegen der beleidigenden Gewaltthätigkei-
ten habe machen lassen, die gegen die Schiffe und das
[Spaltenumbruch] Eigenthum Meiner Unterthanen und Jhre Personen
statt gefunden, sind mit der äußersten Verachtung be-
handelt, und das beleidigende Verfahren, worüber Jch
mich beklagt, ist durch nachfolgende Handlungen der
Ungerechtigkeit und Gewaltsamkeit noch vermehrt
worden.

Unter diesen Umständen ist von jenem Hofe eine
Convention mit den Höfen von Copenhagen und
Stockholm geschlossen, deren Absicht nach dem Ge-
ständniß einer der contrahirenden Mächte dahin geht,
ihre vorigen Verbindungen zu erneuern und einen neuen
Codex des Seerechts zu gründen, welcher mit den Rech-
ten dieses Landes unvereinbar und feindlich gegen
dessen Jnteresse ist.

Bey diesen Verhältnissen habe ich keinen Anstand
genommen, so zu handeln, wie es Mir Pflicht ist. Jch
habe die zeitigsten Maaßregeln ergriffen, um den An-
griff dieser feindlichen Conföderation abzuwehren, und
die Grundsätze aufrecht zu erhalten, welche zur Erhal-
tung unsrer Seemacht so nothwendig und auf das
längst bestehende und anerkannte Rechtssystem Europa's
gegründet sind.

Jch habe zu gleicher Zeit solche Versicherungen ge-
geben, welche für Meine Bereitwilligkeit zur Erneue-
rung Meiner alten Verhältnisse mit diesen Mächten
zeugen können, wenn nämlich dieses mit der Ehre
Meiner Krone und mit der gerechten Sorgfalt für das
Wohl Meiner Unterthanen vereinigt werden kann. Jch
bin überzeugt, Sie werden von Jhrer Seite nichts
unterlassen, um Mich in Meinem festen Entschluß
zur äußersten Vertheidigung der Seerechte und des
Besten Meines Reichs gegen jeden Angriff aufs nach-
drücklichste und wirksamste zu unterstützen.

Edle vom Unterhause!

Jch habe den Befehl zur Vorlegung der Kosten-
Anschläge für die verschiedenen Zweige des öffentlichen

Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Dienſtage, den 10 Februar.)    
Num. 23.



[Beginn Spaltensatz]

Geſtern begaben ſich Se. Majeſtaͤt um 2 Uhr ins
Oberhaus, und eroͤffneten durch folgende Rede die
Sitzungen des vereinigten Brittiſchen Parlements:

Mylords und Edle!

Jn einer fuͤr das Jntereſſe Meines Volks ſo wichti-
gen Criſis macht es Mir großes Vergnuͤgen, daß Jch
im Stande bin, den Rath und Beyſtand des Parle-
ments Meines vereinigten Koͤnigreichs Großbrittannien
und Jrland zum erſtenmal benutzen zu koͤnnen.

Dieſe merkwuͤrdige Epoche, welche ſich durch die
Zuſtandebringung einer Maaßregel auszeichnet, die zur
Ve[r]mehrung und Sicherung der Staͤrke und Huͤlfs-
quellen des Reichs beytragen und das Jntereſſe, ſo wie
die Geſinnungen Meiner Unterthanen mehr vereinigen
ſoll, wird, wie Jch hoffe, auch durch die Kraft, Ener-
gie und Feſtigkeit ſich unterſcheiden, welche unter den
gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden unſrer Lage beſonders noͤthig
ſind.

Der ungluͤckliche Lauf der Begebenheiten auf dem
feſten Lande und die davon wahrſcheinlich entſtehen-
den Folgen
werden ohne Zweifel fuͤr alle diejenigen
ein Gegenſtand der Sorge und Theilnahme ſeyn, welche
fuͤr die Sicherheit und Unabhaͤngigkeit Europa’s ein
richtiges Gefuͤhl haben.

Jhre Verwunderung, wie Jhr Bedauern muß durch
das Betragen der Maͤchte erregt werden, deren Auf-
merkſamkeit in einer ſolchen Periode mehr auf Ver-
ſuche gerichtet iſt, die Seemacht des Brittiſchen Reichs
zu ſchwaͤchen, welche den unordentlichen Ehrgeiz Frank-
reichs bisher ſo maͤchtig beſchraͤnkte, als auf die Ver-
abredung von Mitteln der gegenſeitigen Vertheidigung
gegen ihre allgemeine und wachſende Geſahr.

Die Vorſtellungen, welche Jch bey dem Perers-
burger
Hofe wegen der beleidigenden Gewaltthaͤtigkei-
ten habe machen laſſen, die gegen die Schiffe und das
[Spaltenumbruch] Eigenthum Meiner Unterthanen und Jhre Perſonen
ſtatt gefunden, ſind mit der aͤußerſten Verachtung be-
handelt, und das beleidigende Verfahren, woruͤber Jch
mich beklagt, iſt durch nachfolgende Handlungen der
Ungerechtigkeit und Gewaltſamkeit noch vermehrt
worden.

Unter dieſen Umſtaͤnden iſt von jenem Hofe eine
Convention mit den Hoͤfen von Copenhagen und
Stockholm geſchloſſen, deren Abſicht nach dem Ge-
ſtaͤndniß einer der contrahirenden Maͤchte dahin geht,
ihre vorigen Verbindungen zu erneuern und einen neuen
Codex des Seerechts zu gruͤnden, welcher mit den Rech-
ten dieſes Landes unvereinbar und feindlich gegen
deſſen Jntereſſe iſt.

Bey dieſen Verhaͤltniſſen habe ich keinen Anſtand
genommen, ſo zu handeln, wie es Mir Pflicht iſt. Jch
habe die zeitigſten Maaßregeln ergriffen, um den An-
griff dieſer feindlichen Confoͤderation abzuwehren, und
die Grundſaͤtze aufrecht zu erhalten, welche zur Erhal-
tung unſrer Seemacht ſo nothwendig und auf das
laͤngſt beſtehende und anerkannte Rechtsſyſtem Europa’s
gegruͤndet ſind.

Jch habe zu gleicher Zeit ſolche Verſicherungen ge-
geben, welche fuͤr Meine Bereitwilligkeit zur Erneue-
rung Meiner alten Verhaͤltniſſe mit dieſen Maͤchten
zeugen koͤnnen, wenn naͤmlich dieſes mit der Ehre
Meiner Krone und mit der gerechten Sorgfalt fuͤr das
Wohl Meiner Unterthanen vereinigt werden kann. Jch
bin uͤberzeugt, Sie werden von Jhrer Seite nichts
unterlaſſen, um Mich in Meinem feſten Entſchluß
zur aͤußerſten Vertheidigung der Seerechte und des
Beſten Meines Reichs gegen jeden Angriff aufs nach-
druͤcklichſte und wirkſamſte zu unterſtuͤtzen.

Edle vom Unterhauſe!

Jch habe den Befehl zur Vorlegung der Koſten-
Anſchlaͤge fuͤr die verſchiedenen Zweige des oͤffentlichen

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[[1]/0001] Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und [Abbildung] Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Dienſtage, den 10 Februar.) Num. 23. Schreiben aus London, vom 3 Februar. Geſtern begaben ſich Se. Majeſtaͤt um 2 Uhr ins Oberhaus, und eroͤffneten durch folgende Rede die Sitzungen des vereinigten Brittiſchen Parlements: Mylords und Edle! Jn einer fuͤr das Jntereſſe Meines Volks ſo wichti- gen Criſis macht es Mir großes Vergnuͤgen, daß Jch im Stande bin, den Rath und Beyſtand des Parle- ments Meines vereinigten Koͤnigreichs Großbrittannien und Jrland zum erſtenmal benutzen zu koͤnnen. Dieſe merkwuͤrdige Epoche, welche ſich durch die Zuſtandebringung einer Maaßregel auszeichnet, die zur Vermehrung und Sicherung der Staͤrke und Huͤlfs- quellen des Reichs beytragen und das Jntereſſe, ſo wie die Geſinnungen Meiner Unterthanen mehr vereinigen ſoll, wird, wie Jch hoffe, auch durch die Kraft, Ener- gie und Feſtigkeit ſich unterſcheiden, welche unter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden unſrer Lage beſonders noͤthig ſind. Der ungluͤckliche Lauf der Begebenheiten auf dem feſten Lande und die davon wahrſcheinlich entſtehen- den Folgen werden ohne Zweifel fuͤr alle diejenigen ein Gegenſtand der Sorge und Theilnahme ſeyn, welche fuͤr die Sicherheit und Unabhaͤngigkeit Europa’s ein richtiges Gefuͤhl haben. Jhre Verwunderung, wie Jhr Bedauern muß durch das Betragen der Maͤchte erregt werden, deren Auf- merkſamkeit in einer ſolchen Periode mehr auf Ver- ſuche gerichtet iſt, die Seemacht des Brittiſchen Reichs zu ſchwaͤchen, welche den unordentlichen Ehrgeiz Frank- reichs bisher ſo maͤchtig beſchraͤnkte, als auf die Ver- abredung von Mitteln der gegenſeitigen Vertheidigung gegen ihre allgemeine und wachſende Geſahr. Die Vorſtellungen, welche Jch bey dem Perers- burger Hofe wegen der beleidigenden Gewaltthaͤtigkei- ten habe machen laſſen, die gegen die Schiffe und das Eigenthum Meiner Unterthanen und Jhre Perſonen ſtatt gefunden, ſind mit der aͤußerſten Verachtung be- handelt, und das beleidigende Verfahren, woruͤber Jch mich beklagt, iſt durch nachfolgende Handlungen der Ungerechtigkeit und Gewaltſamkeit noch vermehrt worden. Unter dieſen Umſtaͤnden iſt von jenem Hofe eine Convention mit den Hoͤfen von Copenhagen und Stockholm geſchloſſen, deren Abſicht nach dem Ge- ſtaͤndniß einer der contrahirenden Maͤchte dahin geht, ihre vorigen Verbindungen zu erneuern und einen neuen Codex des Seerechts zu gruͤnden, welcher mit den Rech- ten dieſes Landes unvereinbar und feindlich gegen deſſen Jntereſſe iſt. Bey dieſen Verhaͤltniſſen habe ich keinen Anſtand genommen, ſo zu handeln, wie es Mir Pflicht iſt. Jch habe die zeitigſten Maaßregeln ergriffen, um den An- griff dieſer feindlichen Confoͤderation abzuwehren, und die Grundſaͤtze aufrecht zu erhalten, welche zur Erhal- tung unſrer Seemacht ſo nothwendig und auf das laͤngſt beſtehende und anerkannte Rechtsſyſtem Europa’s gegruͤndet ſind. Jch habe zu gleicher Zeit ſolche Verſicherungen ge- geben, welche fuͤr Meine Bereitwilligkeit zur Erneue- rung Meiner alten Verhaͤltniſſe mit dieſen Maͤchten zeugen koͤnnen, wenn naͤmlich dieſes mit der Ehre Meiner Krone und mit der gerechten Sorgfalt fuͤr das Wohl Meiner Unterthanen vereinigt werden kann. Jch bin uͤberzeugt, Sie werden von Jhrer Seite nichts unterlaſſen, um Mich in Meinem feſten Entſchluß zur aͤußerſten Vertheidigung der Seerechte und des Beſten Meines Reichs gegen jeden Angriff aufs nach- druͤcklichſte und wirkſamſte zu unterſtuͤtzen. Edle vom Unterhauſe! Jch habe den Befehl zur Vorlegung der Koſten- Anſchlaͤge fuͤr die verſchiedenen Zweige des oͤffentlichen

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_231002_1801/1>, abgerufen am 29.03.2024.