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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 28, 18. Februar 1801.

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erste Seite
Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Mittewochen, den 18 Februar.)    
Num. 28.



[Beginn Spaltensatz]

Der vorgestrige Moniteur enthält folgendes:

"Se. Rußisch-Kayserl. Majestät senden den Herrn
Grafen von Kalitschew mit Jhren Vollmachten nach
Paris. Er wird von dem Etatsrath von Novikow,
von dem Rath d'Oubr[i]l, von dem Hofrath von Mag-
nitski und von zweyen Adjutanten Sr. Kayserl. Maje-
stät, den Herren von Hibrow und von Bachilow, be-
gleitet."

"Der Bürger Cassarelli, Chef des Generalstaabs der
Garde der Consuls, ist von Paris nach der Gränze
abgereiset, um daselbst den Herrn Grafen von Kalit-
schew zu empfangen und nach Paris zu begleiten. Eh-
ren-Escorten sind in allen Orten veranstaltet, durch
welche dieser Ambassadeur paßiren wird."

Zweyhundert Mann der Consular-Leibwache sind
am 6ten von hier abgegangen, um den ankommenden
Rußischen Bothschafter an der Gränze zu empfangen.

Gestern Abend ist der Oberconsul nach Morsontaine
abgereiset, von wo er heute nach St. Quentin abge-
hen wird, um den Zustand des dortigen Canals in Au-
genschein zu nehmen. Er wird 2 Tage daselbst ver-
weilen, und sodann wieder nach Paris zurückkommen.
Monge und Berthollet sind in seinem Gefolge. Der
Minister des Jnnern ist schon vorgestern nach St.
Quentin abgereiset, um den Oberconsul daselbst zu er-
warten.

Canäle, sagte Bonaparte neulich, sind eines der er-
sten Bedürfnisse der Republik. Der Canal von Bour-
gogne, welcher die Yonne mit der Saone verbinden
soll, wird die innere Schiffahrt zwischen den nördlichen
und mittäglichen Departements vollenden; sind einmal
diese beyden Canäle fertig, so kann ein von Amsterdam
ausgelaufenes Schiff durch das Jnnere von Frankreich
ohne auszuladen bis nach Marseille gehen.

Man sagt, General Berthier sey zum Bothschafter
[Spaltenumbruch] der Republik in Rußland ernannt und General Dessol-
les werde an seiner Stelle das Kriegsministerium er-
halten. General Brune soll zurückberufen und sein
Commando dem General Macdonald übertragen seyn.

Der See-Präfect von Brest hat durch eine telegra-
phische Depesche gemeldet, es sey gewiß, daß die Eng-
länder das Auslaufen der Flotte des Contre-Admirals
Gantheaume nicht bemerkt haben. Gedachte Escadre
ist nach andern Nachrichten schon Cadix paßirt.

Der Baron von Stael ist letzten Freytag Morgen
wieder vom Schlage getroffen worden. Die linke Seite
wurde gelähmt. Gestern fürchtete man für sein Le-
ben, heute Morgen hat man wieder einige Hoffnung,
ihn zu retten. Baron Sprengporten, sein Freund
und Verwandter, besucht ihn des Tags etlichemal.

Das Gesetz wegen der Special-Gerichte, wogegen
die Opposition gemacht wurde, ist nun vom gesetzge-
benden Corps mit 192 Stimmen gegen 88 angenom-
men worden.




Jn dem heutigen Moniteur befindet sich ein officiel-
ler Aufsatz über England, worin es unter andern also
heißt:

"Seit einem Jahre sucht Frankreich alle alten Bande
der Europäischen Gesellschaft wieder anzuknüpfen und
England bemüht sich, sie durch seine Gewaltthätigkei-
ten oder seine Jntr[ii]guen zu trennen. Es nahm einen
stolzen Ton gegen jene Regierung an, die durch ihre
Weisheit berühmt und dem Genius eines der größten
Minister der neuern Zeit treu geblieben ist; gegen jene Re-
gierung, die zu edel ist, um Beleidigungen zu dulden,
aber die nicht stark genug ist, um nicht alle Vorsicht
zu gebrauchen. Dännemark hat gesehen, daß seine
Schiffe im Mittelländischen Meere insultirt wurden,
hat gesehen, daß die Engländer eine seiner Fregatten
unter der Escorte einer Convoy nahmen. Vergebens

Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Mittewochen, den 18 Februar.)    
Num. 28.



[Beginn Spaltensatz]

Der vorgeſtrige Moniteur enthaͤlt folgendes:

“Se. Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt ſenden den Herrn
Grafen von Kalitſchew mit Jhren Vollmachten nach
Paris. Er wird von dem Etatsrath von Novikow,
von dem Rath d’Oubr[i]l, von dem Hofrath von Mag-
nitski und von zweyen Adjutanten Sr. Kayſerl. Maje-
ſtaͤt, den Herren von Hibrow und von Bachilow, be-
gleitet.”

“Der Buͤrger Caſſarelli, Chef des Generalſtaabs der
Garde der Conſuls, iſt von Paris nach der Graͤnze
abgereiſet, um daſelbſt den Herrn Grafen von Kalit-
ſchew zu empfangen und nach Paris zu begleiten. Eh-
ren-Escorten ſind in allen Orten veranſtaltet, durch
welche dieſer Ambaſſadeur paßiren wird.”

Zweyhundert Mann der Conſular-Leibwache ſind
am 6ten von hier abgegangen, um den ankommenden
Rußiſchen Bothſchafter an der Graͤnze zu empfangen.

Geſtern Abend iſt der Oberconſul nach Morſontaine
abgereiſet, von wo er heute nach St. Quentin abge-
hen wird, um den Zuſtand des dortigen Canals in Au-
genſchein zu nehmen. Er wird 2 Tage daſelbſt ver-
weilen, und ſodann wieder nach Paris zuruͤckkommen.
Monge und Berthollet ſind in ſeinem Gefolge. Der
Miniſter des Jnnern iſt ſchon vorgeſtern nach St.
Quentin abgereiſet, um den Oberconſul daſelbſt zu er-
warten.

Canaͤle, ſagte Bonaparte neulich, ſind eines der er-
ſten Beduͤrfniſſe der Republik. Der Canal von Bour-
gogne, welcher die Yonne mit der Saone verbinden
ſoll, wird die innere Schiffahrt zwiſchen den noͤrdlichen
und mittaͤglichen Departements vollenden; ſind einmal
dieſe beyden Canaͤle fertig, ſo kann ein von Amſterdam
ausgelaufenes Schiff durch das Jnnere von Frankreich
ohne auszuladen bis nach Marſeille gehen.

Man ſagt, General Berthier ſey zum Bothſchafter
[Spaltenumbruch] der Republik in Rußland ernannt und General Deſſol-
les werde an ſeiner Stelle das Kriegsminiſterium er-
halten. General Brune ſoll zuruͤckberufen und ſein
Commando dem General Macdonald uͤbertragen ſeyn.

Der See-Praͤfect von Breſt hat durch eine telegra-
phiſche Depeſche gemeldet, es ſey gewiß, daß die Eng-
laͤnder das Auslaufen der Flotte des Contre-Admirals
Gantheaume nicht bemerkt haben. Gedachte Escadre
iſt nach andern Nachrichten ſchon Cadix paßirt.

Der Baron von Stael iſt letzten Freytag Morgen
wieder vom Schlage getroffen worden. Die linke Seite
wurde gelaͤhmt. Geſtern fuͤrchtete man fuͤr ſein Le-
ben, heute Morgen hat man wieder einige Hoffnung,
ihn zu retten. Baron Sprengporten, ſein Freund
und Verwandter, beſucht ihn des Tags etlichemal.

Das Geſetz wegen der Special-Gerichte, wogegen
die Oppoſition gemacht wurde, iſt nun vom geſetzge-
benden Corps mit 192 Stimmen gegen 88 angenom-
men worden.




Jn dem heutigen Moniteur befindet ſich ein officiel-
ler Aufſatz uͤber England, worin es unter andern alſo
heißt:

“Seit einem Jahre ſucht Frankreich alle alten Bande
der Europaͤiſchen Geſellſchaft wieder anzuknuͤpfen und
England bemuͤht ſich, ſie durch ſeine Gewaltthaͤtigkei-
ten oder ſeine Jntr[ii]guen zu trennen. Es nahm einen
ſtolzen Ton gegen jene Regierung an, die durch ihre
Weisheit beruͤhmt und dem Genius eines der groͤßten
Miniſter der neuern Zeit treu geblieben iſt; gegen jene Re-
gierung, die zu edel iſt, um Beleidigungen zu dulden,
aber die nicht ſtark genug iſt, um nicht alle Vorſicht
zu gebrauchen. Daͤnnemark hat geſehen, daß ſeine
Schiffe im Mittellaͤndiſchen Meere inſultirt wurden,
hat geſehen, daß die Englaͤnder eine ſeiner Fregatten
unter der Escorte einer Convoy nahmen. Vergebens

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[[1]/0001] Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und [Abbildung] Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Mittewochen, den 18 Februar.) Num. 28. Schreiben aus Paris, vom 9 Februar. Der vorgeſtrige Moniteur enthaͤlt folgendes: “Se. Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt ſenden den Herrn Grafen von Kalitſchew mit Jhren Vollmachten nach Paris. Er wird von dem Etatsrath von Novikow, von dem Rath d’Oubril, von dem Hofrath von Mag- nitski und von zweyen Adjutanten Sr. Kayſerl. Maje- ſtaͤt, den Herren von Hibrow und von Bachilow, be- gleitet.” “Der Buͤrger Caſſarelli, Chef des Generalſtaabs der Garde der Conſuls, iſt von Paris nach der Graͤnze abgereiſet, um daſelbſt den Herrn Grafen von Kalit- ſchew zu empfangen und nach Paris zu begleiten. Eh- ren-Escorten ſind in allen Orten veranſtaltet, durch welche dieſer Ambaſſadeur paßiren wird.” Zweyhundert Mann der Conſular-Leibwache ſind am 6ten von hier abgegangen, um den ankommenden Rußiſchen Bothſchafter an der Graͤnze zu empfangen. Geſtern Abend iſt der Oberconſul nach Morſontaine abgereiſet, von wo er heute nach St. Quentin abge- hen wird, um den Zuſtand des dortigen Canals in Au- genſchein zu nehmen. Er wird 2 Tage daſelbſt ver- weilen, und ſodann wieder nach Paris zuruͤckkommen. Monge und Berthollet ſind in ſeinem Gefolge. Der Miniſter des Jnnern iſt ſchon vorgeſtern nach St. Quentin abgereiſet, um den Oberconſul daſelbſt zu er- warten. Canaͤle, ſagte Bonaparte neulich, ſind eines der er- ſten Beduͤrfniſſe der Republik. Der Canal von Bour- gogne, welcher die Yonne mit der Saone verbinden ſoll, wird die innere Schiffahrt zwiſchen den noͤrdlichen und mittaͤglichen Departements vollenden; ſind einmal dieſe beyden Canaͤle fertig, ſo kann ein von Amſterdam ausgelaufenes Schiff durch das Jnnere von Frankreich ohne auszuladen bis nach Marſeille gehen. Man ſagt, General Berthier ſey zum Bothſchafter der Republik in Rußland ernannt und General Deſſol- les werde an ſeiner Stelle das Kriegsminiſterium er- halten. General Brune ſoll zuruͤckberufen und ſein Commando dem General Macdonald uͤbertragen ſeyn. Der See-Praͤfect von Breſt hat durch eine telegra- phiſche Depeſche gemeldet, es ſey gewiß, daß die Eng- laͤnder das Auslaufen der Flotte des Contre-Admirals Gantheaume nicht bemerkt haben. Gedachte Escadre iſt nach andern Nachrichten ſchon Cadix paßirt. Der Baron von Stael iſt letzten Freytag Morgen wieder vom Schlage getroffen worden. Die linke Seite wurde gelaͤhmt. Geſtern fuͤrchtete man fuͤr ſein Le- ben, heute Morgen hat man wieder einige Hoffnung, ihn zu retten. Baron Sprengporten, ſein Freund und Verwandter, beſucht ihn des Tags etlichemal. Das Geſetz wegen der Special-Gerichte, wogegen die Oppoſition gemacht wurde, iſt nun vom geſetzge- benden Corps mit 192 Stimmen gegen 88 angenom- men worden. Jn dem heutigen Moniteur befindet ſich ein officiel- ler Aufſatz uͤber England, worin es unter andern alſo heißt: “Seit einem Jahre ſucht Frankreich alle alten Bande der Europaͤiſchen Geſellſchaft wieder anzuknuͤpfen und England bemuͤht ſich, ſie durch ſeine Gewaltthaͤtigkei- ten oder ſeine Jntriiguen zu trennen. Es nahm einen ſtolzen Ton gegen jene Regierung an, die durch ihre Weisheit beruͤhmt und dem Genius eines der groͤßten Miniſter der neuern Zeit treu geblieben iſt; gegen jene Re- gierung, die zu edel iſt, um Beleidigungen zu dulden, aber die nicht ſtark genug iſt, um nicht alle Vorſicht zu gebrauchen. Daͤnnemark hat geſehen, daß ſeine Schiffe im Mittellaͤndiſchen Meere inſultirt wurden, hat geſehen, daß die Englaͤnder eine ſeiner Fregatten unter der Escorte einer Convoy nahmen. Vergebens

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 28, 18. Februar 1801, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_281802_1801/1>, abgerufen am 16.04.2024.