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Hoff, Jacobus H. van 't: Die Lagerung der Atome im Raume. Übers. v. F. Herrmann. Braunschweig, 1877.

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Zweiter Abschnitt.
Anwendung der gefundenen Resultate zur Erklä-
rung verschiedener Fälle von Isomerie.

Gährungsmilchsäure und optisch active Milchsäure. Verbindungen der
Formel C2 H4 J Br. Isomere Isodibrombernsteinsäuren. Hydrobenzoin und
Isohydrobenzoin. Fumar- und Maleinsäure. Itacon-, Citracon- und Mesa-
consäure. Crotonsäure und Isocrotonsäure. Isomere Monochlorcroton-
säuren. Aconit- und Aceconitsäure. Isomere Monobromzimmtsäuren.
Isomerie in der Oelsäurereihe.

Als erstes Ergebniss unserer Hypothese erhalten wir die
Möglichkeit mehr Isomerien vorauszusehen als es die moderne
Theorie gestattet, sobald es sich um Combinationen handelt, die
ein oder mehrere asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten
oder bei denen doppelte Kohlenstoffbindungen unter den oben
erwähnten Bedingungen vorkommen. Isomere Körper der an-
gedeuteten Art zeigen, wie vorauszusehen, keine Verschieden-
heit des chemischen Charakters, im Gegentheil herrscht voll-
kommene Uebereinstimmung in ihren chemischen Reactionen.
Die Unterscheidungsmerkmale solcher Körper werden also ledig-
lich in einer mehr oder minder grossen Verschiedenheit einzel-
ner physikalischer Eigenschaften bestehen. Je geringer die
durch eine solche Isomerie bedingte Verschiedenheit zweier
Körper ist, desto leichter entzieht sie sich der Beobachtung;
aus diesem Grunde sowohl als wie durch den Umstand, dass
alle Discussionen dieses Themas von neuestem Datum sind, er-

2 *
Zweiter Abschnitt.
Anwendung der gefundenen Resultate zur Erklä-
rung verschiedener Fälle von Isomerie.

Gährungsmilchsäure und optisch active Milchsäure. Verbindungen der
Formel C2 H4 J Br. Isomere Isodibrombernsteinsäuren. Hydrobenzoïn und
Isohydrobenzoïn. Fumar- und Maleïnsäure. Itacon-, Citracon- und Mesa-
consäure. Crotonsäure und Isocrotonsäure. Isomere Monochlorcroton-
säuren. Aconit- und Aceconitsäure. Isomere Monobromzimmtsäuren.
Isomerie in der Oelsäurereihe.

Als erstes Ergebniss unserer Hypothese erhalten wir die
Möglichkeit mehr Isomerien vorauszusehen als es die moderne
Theorie gestattet, sobald es sich um Combinationen handelt, die
ein oder mehrere asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten
oder bei denen doppelte Kohlenstoffbindungen unter den oben
erwähnten Bedingungen vorkommen. Isomere Körper der an-
gedeuteten Art zeigen, wie vorauszusehen, keine Verschieden-
heit des chemischen Charakters, im Gegentheil herrscht voll-
kommene Uebereinstimmung in ihren chemischen Reactionen.
Die Unterscheidungsmerkmale solcher Körper werden also ledig-
lich in einer mehr oder minder grossen Verschiedenheit einzel-
ner physikalischer Eigenschaften bestehen. Je geringer die
durch eine solche Isomerie bedingte Verschiedenheit zweier
Körper ist, desto leichter entzieht sie sich der Beobachtung;
aus diesem Grunde sowohl als wie durch den Umstand, dass
alle Discussionen dieses Themas von neuestem Datum sind, er-

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[[19]/0039] Zweiter Abschnitt. Anwendung der gefundenen Resultate zur Erklä- rung verschiedener Fälle von Isomerie. Gährungsmilchsäure und optisch active Milchsäure. Verbindungen der Formel C2 H4 J Br. Isomere Isodibrombernsteinsäuren. Hydrobenzoïn und Isohydrobenzoïn. Fumar- und Maleïnsäure. Itacon-, Citracon- und Mesa- consäure. Crotonsäure und Isocrotonsäure. Isomere Monochlorcroton- säuren. Aconit- und Aceconitsäure. Isomere Monobromzimmtsäuren. Isomerie in der Oelsäurereihe. Als erstes Ergebniss unserer Hypothese erhalten wir die Möglichkeit mehr Isomerien vorauszusehen als es die moderne Theorie gestattet, sobald es sich um Combinationen handelt, die ein oder mehrere asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten oder bei denen doppelte Kohlenstoffbindungen unter den oben erwähnten Bedingungen vorkommen. Isomere Körper der an- gedeuteten Art zeigen, wie vorauszusehen, keine Verschieden- heit des chemischen Charakters, im Gegentheil herrscht voll- kommene Uebereinstimmung in ihren chemischen Reactionen. Die Unterscheidungsmerkmale solcher Körper werden also ledig- lich in einer mehr oder minder grossen Verschiedenheit einzel- ner physikalischer Eigenschaften bestehen. Je geringer die durch eine solche Isomerie bedingte Verschiedenheit zweier Körper ist, desto leichter entzieht sie sich der Beobachtung; aus diesem Grunde sowohl als wie durch den Umstand, dass alle Discussionen dieses Themas von neuestem Datum sind, er- 2 *

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Zitationshilfe: Hoff, Jacobus H. van 't: Die Lagerung der Atome im Raume. Übers. v. F. Herrmann. Braunschweig, 1877, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoff_atome_1877/39>, abgerufen am 29.03.2024.