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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 115. Köln, 13. Oktober 1848.

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- Die monarchische Union (der Moniteur Heinrich V.) sagt: "..... Goudchaux erschien gestern ganz allein und ohne Papiertasche unterm Arm im Sitzungssaale. Statt auf die Ministerbank, begab er sich auf seinen alten Repräsentantenplatz. Dies erregte großes Aufsehen. Seine Freunde eilten zu ihm, um ihn zu fragen, ob er seine Demmission gegeben? "Er gehe, soll er geantwortet haben, nur Einen Tag voran". Cavaignac, über die Bedeutung dieser Aeußenung gefragt, ließ den Urheber derselben zu sich rufen und beschwor ihn bei allen Heiligen, das Vaterland nicht in's Verderben zu stürzen u. s. w. Goudchaux ließ sich erweichen und setzte sich wieder auf die Bank der Minister an die Linke Cavaignae's. Auf diese Weise sieht sich Dufaure, den Cavaignac bereits mit Ausbesserung des schiffbrüchigen Kabinets beauftragt hatte, seines Auftrages entledigt und die Ministerkrisis ist vorüber.

- Die Regierung hat Depeschen aus Tahiti bis Juli erhalten. Laut ihnen würde die franz. Republik am 24. Juni auf jenen Inseln mit Enthusiasmus gefeiert. Die Häupter der Eingebornen zeigten sich besonders entzückt über das Ereigniß. Die Nationalversammlung diskutirt heute die Bons hypothecaires, die von der Bank hart bekämpft werden. Goudchaux, der Colbert der National-Republik, wollte diese Bons anfangs unterstützen, hat sich aber plötzlich in einer ihrer heftigsten Gegner verwandelt. Man lese die Verhandungen der heutigen Sitzung.

- Commerce und Patrie, die siamesischen Zwillingsbrüder der Freihandelsschule, haben sich vollständig in einen großen Club verschmolzen.

- Alphons Karr's "Journal" ist vorläufig wegen Kautionsmangel eingegangen.

- La Presse sagt in ihrer heutigen Nummer: "Wir läugnen in der formellsten Weise, daß der General Cavaignac für gewisse Interessen Alles riskirt hat, die, wenn man der Reforme glauben will, jetzt undankbar gegen ihn sind. Der General Cavaignac hat absolut nichts riskirt, als die Diktatur. Er hat weniger riskirt, als General Lamoriciere, dem mehre Pferde unter dem Leibe getödtet oder verwundet wurden. Er hat weniger riskirt, als die tapfern Generäle Negrier, Duvivier, Brea, Damesme, Bourgon, Francois, die sich todtschießen ließen und als der General Bedeau, der verwundet wurde.

Von zwei Sachen eine: entweder mußte die Insurrektion besiegt werden oder sie mußte siegen. Im ersten Falle riskirte General Cavaignac: Alles zu gewinnen; im zweiten Falle riskirte er nichts, als das was wir alle riskirten.

- Wir beeilen uns einen fast unglaublichen Fall von Mißbrauch der Macht der Oeffentlichkeit zu übergeben. Wer kann darnach glauben und von sich sagen, daß er vor solcher Behandlung, vor solchem Mißbrauch der Gewalt sicher sei? Wohin wird uns eine solche Mißachtung der Gesetze und aller Freiheiten führen? Seht hier das Gouvernement, welches der National "das vollkommenste nennt, das er kenne!" Lest folgenden Brief und fragt nicht, wer ihn unterzeichnet, aber fragt auch, wo flndet ihr die Garantie, die euch vor einem ähnlichen Attentat schütze:

[Spaltenumbruch]

"Hospital von Bicetre, 4. September 1848."

"Mein Herr!"

Die Freiheit der Presse existirt nicht mehr! Die persönliche Freiheit ist früher unwürdigerweise in Ihrer Person und sie ist so eben bei mir in einer eben so ungesetzlicher und wenn möglich noch unnoblern Weise verletzt worden; denn unsre Regierung mit ihrer devise "Brüderlichkeit", die es nicht wagte mich vor Gericht zu ziehen aus Furcht eines großartigen Scandals, hat es dagegen gewagt die Strafe des Menzence an mir zu erneuern, indem sie mich lebend und bei gesundem Verstande, im Besitze der geistigen Fähigkeiten in die Gesellschaft dieser galvanisirten Cadaver, der Narren verbannte. Auch habe ich ihren berühmten Freund, Victor Hugo um Hülfe angesprochen, wie einst Magalon und Foutom den Chateaubriand, als sie zusammen geschmiedet waren mit den Galeerensclaven von Krissy."

"Ergebenster J. Commerson."

Herr Commerson ist nämlich Oppositionsschriftsteller.

(Presse.)

Nationalversammlung. Sitzung von 10. Oktober. Viel Bewegung in den Vorhallen. Cavaignac ist im Club der Rue de Poitiers gewesen und hat ihm erklärt, daß er das Staatsruder niederlege. Der Club hat darauf beschlossen die Verfassungs-Debatte bis zum 20. d. Mts. zu vollenden und dann die Präsidentenwahl auszuschreiben; bis dahin solle er nur bleiben. Cavaignac hat dies zugesagt und somit wäre die Ministercrisis für den Augenblick vorüber. Der Ministerrath war diesen Vormittag versammelt und hat darein gewilligt, bis zum Schluß dieses Eilvotums der Verfassungsdebatte auszuharren. Soviel war bis zu diesem Augenblick (12 1/2 Uhr) bekannt, als Vicepräsident Bixio die Sitzung eröffnet.

Das Protokoll wird verlesen.

Peter Bonaparte, Sohn Luzian's, verlangt das Wort (Hört! hört!) "Ich nehme das Wort, damit Jeder wisse, daß es sowohl innerhalb als außerhalb dieses Saales keine Prätendenten, sondern nur Volksvertreter gebe welche der Republik den Eid der Treue geschworen und die ihn niemals brechen werden, (Beifall) und die ebensowenig dulden können daß man ihnen eine Eigenschaft beilege, welche sie als Hypokriten bezeichnen müßte. Sie (jene Volksvertreter) halten vielmehr Denjenigen für einen falschen Bruder, der sie ihren Brüdern als solchen darstellen wollte."

Nach dieser feierlichen Erklärung, die man als ein Zerwürfniß der beiden Hauptvettern betrachten kann, wird das Protokoll angenommen und die Versammlung schreitet zur Tagesordnung: den Hypotheken-Bons. (Die Verfassungsdebatte ist heute unterbrochen)

Die Geschichte dieser Hypothekenbons ist sehr lehrreich; sie ist der schlagendste Beweis von unserem allgemeinen Elend. Die Hrn. Turk und Prudhomme (nicht Proudhon) sind die Väter des Vorschlages, der darin besteht, für die pupillarisch sicheren Hypotheken-Kapitalien (3/5 des gerichtlichen Taxwerthes der Grundstücke) eine Art Kassenanweisungen zu schaffen, die mit 50, 100, 200 300, und 1000 Fr. bei jeder Kasse zahlbar wären. Dies ist eine offenbare Concurenz gegen die Bank, die sich aus allen Kräften der Maaßregel entgegensetzt.

Leon Faucher, vom Ausschusse bekämpft den Antrag. Er würde den Landmann den Krallen des Wucheres nicht entreissen, sondern ihn noch tiefer hineinbringen. Diese Bons seien nichts als falsche Münze - Assignaten (Oh, oh!) Gute, fleißige ordnungsliebende Landbauern fänden immer noch Geld auf Hypothek. Nicht das Geld sondern das Vertrauen fehle. Frankreich besitze mehr klingende Münze als Deutschland, England, Schweiz, Italien und Belgien. Nur England besitze verhältnißmäßig mehr Gold. Nicht das baare Geld, sondern die Konsumtion und die Produktion seien im Defizit. Ein neues Papiergeld würde das kaum erwachte Vertrauen des Landes vollends todtschlagen.

[Spaltenumbruch]

Turk. Die Anhänger des Vorschlages sind überzeugt, daß er allein die Arbeit, den Kredit und Industrie wieder zu beleben im Stande, darum übernehmen sie auch die Verantwortlichkeit desselben auf sich......

Stimme. Aber sie sind ja noch nicht Minister!...

Turk. Ich weiß wohl daß der Finanzminister dem Vorschlage abhold ist; aber womit will er das Defizit im Büdget decken? Durch Anleihen? Sie seien der Todesstoß für den Staatskredit.

In diesem Augenblick tritt Thiers in den Saal. Sein Erscheinen inmitten des Turkschen Feldzuges gegen den Finanzausschuß ruft Aufsehen und Heiterkeit hervor.

Nachdem Turk die Bühne verlassen, besteigt Thiers die Bühne: Er habe eigentlich nicht sprechen wollen, sagt er nach manchen Oberflächlichkeiten; er besitze nicht die Gewohnheiten dieser Bühne, aber er könne nicht umhin, den Vorschlag als zerstörend zu bekämpfen.

Thiers erkennt der ersten Revolution, deren Geschichte er geschrieben habe, manches große und Schöne an, aber zwei Dinge könne er ihr nicht vergeben: das Papiergeld und das Schaffot. Der Redner entwirft nun ein fürchterliches Gemälde von der Zerstörung, welche die Assignaten angerichtet hätten unter den Eigenthümern. Dasselbe sei von den Hypothekenbons zu erwarten. Die Urheber des Vorschlages seien übrigens in die größten statistischen Irrthümer bei ihren Berechnungen verfallen. Sie behaupteten, das französische Grundeigenthum sei mit 13 Milliarden Hypothekenschulden behaftet. Dies sei ein arger Irrthum. Aus den Steuerregistern gehe nur eine Schuldenlast von 4 Milliarden Grundwerth hervor. Seit dem 24. Febr. möge sich diese Schuldenlast freilich vermehrt haben, allein so bedeutend sei dies sicher nicht geschehen. Der Redner bekämpft die Hypothekenbons 1 1/2 Stunde lang als verderblich und will höchstens landwirthschaftliche Wechselbänke zugestehen. Das Beispiel von Schottland läßt er ebenfalls nicht gelten.

Beaumont (Somme) spricht lange zu Gunsten des Vorschlages und berichtigt einige Irrthümer des großen Redners. Die durchschnittliche Verfallzeit für Wechsel betrage nicht mehr 45 Tage sondern nur 25 Tage. (Von vielen Bänken: Zum Schluß!)

Sonteyra protestirt gegen den Schluß; die Nat.-Verf. werde doch nicht ein so wichtiges Projekt erwürgen

Goudchaux, Finanzminist: In einer so wichtigen Frage dürfe die Stimme der Regierung allerdings nicht fehlen! Er beweist hierauf durch einen Wust voll Zahlen, daß es um unsere Finanzen keineswegs so schlimm stehe. Die Staatsquellen sicherten den Staatshaushalt selbst bei einem Minus von täglich 1 Million Fr. Auf 17 Monate, bis zum 29. Febr. 1850, wenn 1850 ein Schaltjahr ist (Gelächter.) In einem für den Staatskredit so günstigen Zustande dürfe man keine 2 Milliarden Papier-Billets de kompluisance schaffen. Goudchaux spricht i.oh um 6/4 Uhr. Doch neigt sich die Sitzung dem Schluße.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
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[Anzeigen.]

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 12. Oktober 1848.

Abgefahren: Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Pera Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig. Nach Worms und Mannheim Wwe. C. Müller. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann.

Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15.
Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2.

Rheinhöhe am 12. Okt. 4' 8 1/2 Köln.

Bekanntmachung.

Durch den vom 15. Oktober c. ab, für vier verschiedene Jahreszeiten, und zwar für die Zeiten:

A. vom 1. Oktober bis 15. November 1848,
B. vom 16. Nov 1848 bis Ende Februar 1849,
C. vom 1. März bis 15 April 1849,
D. vom 16. April bis Ende September 1849,

ins Leben tretenden neuen Fahrplan der bonn-kölner Eisenbahn-Gesellschaft, wird der Gang der Posten:

I. zwischen Brühl und Euskirchen,
II. zwischen Brühl und Kirschseifen,
III. zwischen Brühl und Lechenich,
IV. zwischen Euskirchen und Flammersheim,
V. zwischen Euskirchen und Zulpich

wie folgt, Statt finden:

Ad I. zwischen Brühl und Euskirchen,

für die Zeitperiode A. und C.

Aus Brühl: erste Post täglich des Morgens 8 Uhr, nach der Ankunft des ersten Dampfwagens aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr, nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 3/4 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zulpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.

In der Zeitperiode B.

Aus Brühl: erste Post täglich Morgens 8 1/2 Uhr nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.

In der Zeitperiode D

Aus Brühl: erste Post täglich des Morgens 7 1/2 Uhr, nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr, zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Abends 5 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.

Ad II. zwischen Brühl und Kirschseifen per Euskirchen, Commern, Gemünd und Schleiden.

In der Zeitperiode A. B. C. D.

Aus Brühl: täglich Nachmittags 1 1/4 Uhr - passirt Euskirchen um 3 1/2 Uhr - nach Ankunft des dritten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post V. nach Zülpich.

Aus Kirschseifen: täglich Morgens 6 1/2 Uhr - passirt Euskirchen um 11 Uhr - zum Anschluß an den vierten Zug nach Köln und Bonn.

Ad III. zwischen Brühl rnd Lechenich.

Aus Brühl:

In der Zeitperiode A. B. C D

täglich Abends 6 Uhr nach Ankunft des fünften Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Lechenich:

In der Zeitperiode A. und C.

täglich Morgens 7 Uhr.

In der Zeitperiode B.

täglich Morgens 7 1/2 Uhr.

In der Zeitperiode D.

täglich Morgens 6 1/2 Uhr zum Anschluß an den zweiten Zug nach Köln und Bonn.

Ad IV. zwischen Euskchiren und Flammersheim.

In der Zeitperiode A. und C.

Aus Euskirchen: täglich Vormittags 10 3/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.

Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

In der Zeitperiode B.

Aus Euskirchen: täglich Vormittags 11 1/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.

Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 3 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

In der Zeitperiode D.

Aus Euskirchen: täglich Vormittags 10 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.

Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

Ad V. zwischen Euskirchen und Zülpich.

In der Zeitperiode A B. C.

Aus Euskirchen: täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen.

Aus Zülpich: täglich Nachmittags 2 3/4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

In der Zeitperiode D

Aus Euskirchen: täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen.

Aus Zülpich: täglich Nachmittags 2 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

Die Post von Köln über Brühl, Euskirchen, Münstereifel, Blankenheim, Prüm etc. nach Trier

behält ihren Gang unverändert, und zwar:

Aus Köln: täglich Abends 7 Uhr, in Prüm 8 1/2 Uhr Morgens, in Trier 5 1/2 Uhr Nachmittags.

Aus Trier: täglich Morgens 6 Uhr, in Prüm 3 3/4 Uhr Nachmittags, in Köln 6 Uhr Morgens.

Köln, 8. Oktober 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt

Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16 Oktober d J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen spätestens erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen

Köln, 6. Oktober 1848.

Der Oberbürgermeister, Steinberger.

Ein besonders gut empfohlener braver Handlungsgehülfe der in verschiedenen Geschäftszweigen gearbeitet hat, wünscht recht bald eine Anstellung und sieht nicht so sehr auf hohes Salair als auf eine freundliche Behandlung. Die Expedition sagt welcher.

Neue Rheinische Zeitung.

Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die sechste Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionären hiermit ankündigen.

In Nr. 112 unserer Zeitung schrieben wir die fünfte Einzahlung aus, sie wurde aber wegen der Suspension noch nicht eingezogen; die fünfte und sechste wird also zusammen eingezogen werden.

In Betreff der Darlehns-Scheine bitten wir diejenigen Freunde der Zeitung, welche sich mit Einzeichnungen von Unterschriften befaßt haben, ihre Anmeldungen baldmöglichst zu machen, damit die Scheine der Bestimmung gemäß ausgegeben werden können.

Fernere Einzeichnungen nehmen wir bis zur Ausgabe der Scheine noch gerne entgegen.

Köln, den 10. Oktober 1848.

Die Geranten der "Neuen Rheinischen Zeitung."

Römischer Circus

von

Alexandro Guerra.

Heute Freitag den 13. Oktober 1848

große Vorstellung

mit ganz neuen Abwechselungen. Zum Beschluß die

Grisette in Paris.

Zugleich Unwiederruflich das letzte Debüt der M. Luise Lettard. Sonntag findet das große Rheinische Pferde-Wettrennen und Wettfahren auf dem Exerzierplatz neben der Kavallerie-Kaserne in Deutz, bei günstiger Witterung statt.

Der Anfang findet präzise 4 Uhr statt. Nach beendigtem Pferde-Wettrennen wird wie gewöhnlich eine große Vorstellung in der Reitbahn stattfinden.

A. Guerra, Direktor.

Demokratische Gesellschaft.

Versammlung heute Freitag den 13. Oktober 7 Uhr Abends bei

Eiser Komödienstraße.

Von 6 Uhr an werden die Karten erneuert und Einzeichnungen entgegengenommen.

Der Vorstand.

Ankündigung.

Mit dem 1. Oktober beginnt die

Deutsche

Reichstags-Zeitung,

herausgegeben von Robert Blum und J. Georg Günther, ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige Uebersicht der Tagesereignisse wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung zuerst; es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn-und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag.

Gustav Oehler.

Futter gegen Ratten, Mäuse, Wanzen und Schwaben Thurnmarkt Nr. 39.

Berlin: Oekonomie-Administratoren - Wirthschafts-Inspektoren - Forst-und Domainen-Beamte - Rentmeister - Sekretaire - Oberkellner - Brennerei-Verwalter - Braumeister - Destillateure - Fabrikaufseher und herrschaftliche Diener können sehr einträgliche und dauernde mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten. Näheres auf briefliche Meldungen in der Agentur des Apothekers Schultz in Berlin, Alexanderstraße N. 63.

Theater-Anzeige.

Freitag den 13. Oktober:

(Zum ersten Male):

"Moritz von Sachsen".

Trauerspiel in 5 Akten von Prutz.

Der Gerant: Korff.

Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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‒ Die monarchische Union (der Moniteur Heinrich V.) sagt: „..... Goudchaux erschien gestern ganz allein und ohne Papiertasche unterm Arm im Sitzungssaale. Statt auf die Ministerbank, begab er sich auf seinen alten Repräsentantenplatz. Dies erregte großes Aufsehen. Seine Freunde eilten zu ihm, um ihn zu fragen, ob er seine Demmission gegeben? „Er gehe, soll er geantwortet haben, nur Einen Tag voran“. Cavaignac, über die Bedeutung dieser Aeußenung gefragt, ließ den Urheber derselben zu sich rufen und beschwor ihn bei allen Heiligen, das Vaterland nicht in's Verderben zu stürzen u. s. w. Goudchaux ließ sich erweichen und setzte sich wieder auf die Bank der Minister an die Linke Cavaignae's. Auf diese Weise sieht sich Dufaure, den Cavaignac bereits mit Ausbesserung des schiffbrüchigen Kabinets beauftragt hatte, seines Auftrages entledigt und die Ministerkrisis ist vorüber.

‒ Die Regierung hat Depeschen aus Tahiti bis Juli erhalten. Laut ihnen würde die franz. Republik am 24. Juni auf jenen Inseln mit Enthusiasmus gefeiert. Die Häupter der Eingebornen zeigten sich besonders entzückt über das Ereigniß. Die Nationalversammlung diskutirt heute die Bons hypothecaires, die von der Bank hart bekämpft werden. Goudchaux, der Colbert der National-Republik, wollte diese Bons anfangs unterstützen, hat sich aber plötzlich in einer ihrer heftigsten Gegner verwandelt. Man lese die Verhandungen der heutigen Sitzung.

‒ Commerce und Patrie, die siamesischen Zwillingsbrüder der Freihandelsschule, haben sich vollständig in einen großen Club verschmolzen.

‒ Alphons Karr's „Journal“ ist vorläufig wegen Kautionsmangel eingegangen.

‒ La Presse sagt in ihrer heutigen Nummer: „Wir läugnen in der formellsten Weise, daß der General Cavaignac für gewisse Interessen Alles riskirt hat, die, wenn man der Reforme glauben will, jetzt undankbar gegen ihn sind. Der General Cavaignac hat absolut nichts riskirt, als die Diktatur. Er hat weniger riskirt, als General Lamoriciere, dem mehre Pferde unter dem Leibe getödtet oder verwundet wurden. Er hat weniger riskirt, als die tapfern Generäle Negrier, Duvivier, Brea, Damesme, Bourgon, Francois, die sich todtschießen ließen und als der General Bedeau, der verwundet wurde.

Von zwei Sachen eine: entweder mußte die Insurrektion besiegt werden oder sie mußte siegen. Im ersten Falle riskirte General Cavaignac: Alles zu gewinnen; im zweiten Falle riskirte er nichts, als das was wir alle riskirten.

‒ Wir beeilen uns einen fast unglaublichen Fall von Mißbrauch der Macht der Oeffentlichkeit zu übergeben. Wer kann darnach glauben und von sich sagen, daß er vor solcher Behandlung, vor solchem Mißbrauch der Gewalt sicher sei? Wohin wird uns eine solche Mißachtung der Gesetze und aller Freiheiten führen? Seht hier das Gouvernement, welches der National „das vollkommenste nennt, das er kenne!“ Lest folgenden Brief und fragt nicht, wer ihn unterzeichnet, aber fragt auch, wo flndet ihr die Garantie, die euch vor einem ähnlichen Attentat schütze:

[Spaltenumbruch]

„Hospital von Bicetre, 4. September 1848.“

„Mein Herr!“

Die Freiheit der Presse existirt nicht mehr! Die persönliche Freiheit ist früher unwürdigerweise in Ihrer Person und sie ist so eben bei mir in einer eben so ungesetzlicher und wenn möglich noch unnoblern Weise verletzt worden; denn unsre Regierung mit ihrer devise „Brüderlichkeit“, die es nicht wagte mich vor Gericht zu ziehen aus Furcht eines großartigen Scandals, hat es dagegen gewagt die Strafe des Menzence an mir zu erneuern, indem sie mich lebend und bei gesundem Verstande, im Besitze der geistigen Fähigkeiten in die Gesellschaft dieser galvanisirten Cadaver, der Narren verbannte. Auch habe ich ihren berühmten Freund, Victor Hugo um Hülfe angesprochen, wie einst Magalon und Foutom den Chateaubriand, als sie zusammen geschmiedet waren mit den Galeerensclaven von Krissy.“

„Ergebenster J. Commerson.“

Herr Commerson ist nämlich Oppositionsschriftsteller.

(Presse.)

Nationalversammlung. Sitzung von 10. Oktober. Viel Bewegung in den Vorhallen. Cavaignac ist im Club der Rue de Poitiers gewesen und hat ihm erklärt, daß er das Staatsruder niederlege. Der Club hat darauf beschlossen die Verfassungs-Debatte bis zum 20. d. Mts. zu vollenden und dann die Präsidentenwahl auszuschreiben; bis dahin solle er nur bleiben. Cavaignac hat dies zugesagt und somit wäre die Ministercrisis für den Augenblick vorüber. Der Ministerrath war diesen Vormittag versammelt und hat darein gewilligt, bis zum Schluß dieses Eilvotums der Verfassungsdebatte auszuharren. Soviel war bis zu diesem Augenblick (12 1/2 Uhr) bekannt, als Vicepräsident Bixio die Sitzung eröffnet.

Das Protokoll wird verlesen.

Peter Bonaparte, Sohn Luzian's, verlangt das Wort (Hört! hört!) „Ich nehme das Wort, damit Jeder wisse, daß es sowohl innerhalb als außerhalb dieses Saales keine Prätendenten, sondern nur Volksvertreter gebe welche der Republik den Eid der Treue geschworen und die ihn niemals brechen werden, (Beifall) und die ebensowenig dulden können daß man ihnen eine Eigenschaft beilege, welche sie als Hypokriten bezeichnen müßte. Sie (jene Volksvertreter) halten vielmehr Denjenigen für einen falschen Bruder, der sie ihren Brüdern als solchen darstellen wollte.“

Nach dieser feierlichen Erklärung, die man als ein Zerwürfniß der beiden Hauptvettern betrachten kann, wird das Protokoll angenommen und die Versammlung schreitet zur Tagesordnung: den Hypotheken-Bons. (Die Verfassungsdebatte ist heute unterbrochen)

Die Geschichte dieser Hypothekenbons ist sehr lehrreich; sie ist der schlagendste Beweis von unserem allgemeinen Elend. Die Hrn. Turk und Prudhomme (nicht Proudhon) sind die Väter des Vorschlages, der darin besteht, für die pupillarisch sicheren Hypotheken-Kapitalien (3/5 des gerichtlichen Taxwerthes der Grundstücke) eine Art Kassenanweisungen zu schaffen, die mit 50, 100, 200 300, und 1000 Fr. bei jeder Kasse zahlbar wären. Dies ist eine offenbare Concurenz gegen die Bank, die sich aus allen Kräften der Maaßregel entgegensetzt.

Leon Faucher, vom Ausschusse bekämpft den Antrag. Er würde den Landmann den Krallen des Wucheres nicht entreissen, sondern ihn noch tiefer hineinbringen. Diese Bons seien nichts als falsche Münze ‒ Assignaten (Oh, oh!) Gute, fleißige ordnungsliebende Landbauern fänden immer noch Geld auf Hypothek. Nicht das Geld sondern das Vertrauen fehle. Frankreich besitze mehr klingende Münze als Deutschland, England, Schweiz, Italien und Belgien. Nur England besitze verhältnißmäßig mehr Gold. Nicht das baare Geld, sondern die Konsumtion und die Produktion seien im Defizit. Ein neues Papiergeld würde das kaum erwachte Vertrauen des Landes vollends todtschlagen.

[Spaltenumbruch]

Turk. Die Anhänger des Vorschlages sind überzeugt, daß er allein die Arbeit, den Kredit und Industrie wieder zu beleben im Stande, darum übernehmen sie auch die Verantwortlichkeit desselben auf sich......

Stimme. Aber sie sind ja noch nicht Minister!…

Turk. Ich weiß wohl daß der Finanzminister dem Vorschlage abhold ist; aber womit will er das Defizit im Büdget decken? Durch Anleihen? Sie seien der Todesstoß für den Staatskredit.

In diesem Augenblick tritt Thiers in den Saal. Sein Erscheinen inmitten des Turkschen Feldzuges gegen den Finanzausschuß ruft Aufsehen und Heiterkeit hervor.

Nachdem Turk die Bühne verlassen, besteigt Thiers die Bühne: Er habe eigentlich nicht sprechen wollen, sagt er nach manchen Oberflächlichkeiten; er besitze nicht die Gewohnheiten dieser Bühne, aber er könne nicht umhin, den Vorschlag als zerstörend zu bekämpfen.

Thiers erkennt der ersten Revolution, deren Geschichte er geschrieben habe, manches große und Schöne an, aber zwei Dinge könne er ihr nicht vergeben: das Papiergeld und das Schaffot. Der Redner entwirft nun ein fürchterliches Gemälde von der Zerstörung, welche die Assignaten angerichtet hätten unter den Eigenthümern. Dasselbe sei von den Hypothekenbons zu erwarten. Die Urheber des Vorschlages seien übrigens in die größten statistischen Irrthümer bei ihren Berechnungen verfallen. Sie behaupteten, das französische Grundeigenthum sei mit 13 Milliarden Hypothekenschulden behaftet. Dies sei ein arger Irrthum. Aus den Steuerregistern gehe nur eine Schuldenlast von 4 Milliarden Grundwerth hervor. Seit dem 24. Febr. möge sich diese Schuldenlast freilich vermehrt haben, allein so bedeutend sei dies sicher nicht geschehen. Der Redner bekämpft die Hypothekenbons 1 1/2 Stunde lang als verderblich und will höchstens landwirthschaftliche Wechselbänke zugestehen. Das Beispiel von Schottland läßt er ebenfalls nicht gelten.

Beaumont (Somme) spricht lange zu Gunsten des Vorschlages und berichtigt einige Irrthümer des großen Redners. Die durchschnittliche Verfallzeit für Wechsel betrage nicht mehr 45 Tage sondern nur 25 Tage. (Von vielen Bänken: Zum Schluß!)

Sonteyra protestirt gegen den Schluß; die Nat.-Verf. werde doch nicht ein so wichtiges Projekt erwürgen

Goudchaux, Finanzminist: In einer so wichtigen Frage dürfe die Stimme der Regierung allerdings nicht fehlen! Er beweist hierauf durch einen Wust voll Zahlen, daß es um unsere Finanzen keineswegs so schlimm stehe. Die Staatsquellen sicherten den Staatshaushalt selbst bei einem Minus von täglich 1 Million Fr. Auf 17 Monate, bis zum 29. Febr. 1850, wenn 1850 ein Schaltjahr ist (Gelächter.) In einem für den Staatskredit so günstigen Zustande dürfe man keine 2 Milliarden Papier-Billets de kompluisance schaffen. Goudchaux spricht i.oh um 6/4 Uhr. Doch neigt sich die Sitzung dem Schluße.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
[Anzeigen.]

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 12. Oktober 1848.

Abgefahren: Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Pera Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig. Nach Worms und Mannheim Wwe. C. Müller. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann.

Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15.
Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2.

Rheinhöhe am 12. Okt. 4' 8 1/2 Köln.

Bekanntmachung.

Durch den vom 15. Oktober c. ab, für vier verschiedene Jahreszeiten, und zwar für die Zeiten:

A. vom 1. Oktober bis 15. November 1848,
B. vom 16. Nov 1848 bis Ende Februar 1849,
C. vom 1. März bis 15 April 1849,
D. vom 16. April bis Ende September 1849,

ins Leben tretenden neuen Fahrplan der bonn-kölner Eisenbahn-Gesellschaft, wird der Gang der Posten:

I. zwischen Brühl und Euskirchen,
II. zwischen Brühl und Kirschseifen,
III. zwischen Brühl und Lechenich,
IV. zwischen Euskirchen und Flammersheim,
V. zwischen Euskirchen und Zulpich

wie folgt, Statt finden:

Ad I. zwischen Brühl und Euskirchen,

für die Zeitperiode A. und C.

Aus Brühl: erste Post täglich des Morgens 8 Uhr, nach der Ankunft des ersten Dampfwagens aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr, nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 3/4 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zulpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.

In der Zeitperiode B.

Aus Brühl: erste Post täglich Morgens 8 1/2 Uhr nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.

In der Zeitperiode D

Aus Brühl: erste Post täglich des Morgens 7 1/2 Uhr, nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr, zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Abends 5 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.

Ad II. zwischen Brühl und Kirschseifen per Euskirchen, Commern, Gemünd und Schleiden.

In der Zeitperiode A. B. C. D.

Aus Brühl: täglich Nachmittags 1 1/4 Uhr ‒ passirt Euskirchen um 3 1/2 Uhr ‒ nach Ankunft des dritten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post V. nach Zülpich.

Aus Kirschseifen: täglich Morgens 6 1/2 Uhr ‒ passirt Euskirchen um 11 Uhr ‒ zum Anschluß an den vierten Zug nach Köln und Bonn.

Ad III. zwischen Brühl rnd Lechenich.

Aus Brühl:

In der Zeitperiode A. B. C D

täglich Abends 6 Uhr nach Ankunft des fünften Zuges aus Köln und Bonn.

Aus Lechenich:

In der Zeitperiode A. und C.

täglich Morgens 7 Uhr.

In der Zeitperiode B.

täglich Morgens 7 1/2 Uhr.

In der Zeitperiode D.

täglich Morgens 6 1/2 Uhr zum Anschluß an den zweiten Zug nach Köln und Bonn.

Ad IV. zwischen Euskchiren und Flammersheim.

In der Zeitperiode A. und C.

Aus Euskirchen: täglich Vormittags 10 3/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.

Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

In der Zeitperiode B.

Aus Euskirchen: täglich Vormittags 11 1/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.

Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 3 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

In der Zeitperiode D.

Aus Euskirchen: täglich Vormittags 10 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.

Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

Ad V. zwischen Euskirchen und Zülpich.

In der Zeitperiode A B. C.

Aus Euskirchen: täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen.

Aus Zülpich: täglich Nachmittags 2 3/4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

In der Zeitperiode D

Aus Euskirchen: täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen.

Aus Zülpich: täglich Nachmittags 2 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.

Die Post von Köln über Brühl, Euskirchen, Münstereifel, Blankenheim, Prüm etc. nach Trier

behält ihren Gang unverändert, und zwar:

Aus Köln: täglich Abends 7 Uhr, in Prüm 8 1/2 Uhr Morgens, in Trier 5 1/2 Uhr Nachmittags.

Aus Trier: täglich Morgens 6 Uhr, in Prüm 3 3/4 Uhr Nachmittags, in Köln 6 Uhr Morgens.

Köln, 8. Oktober 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt

Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16 Oktober d J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen spätestens erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen

Köln, 6. Oktober 1848.

Der Oberbürgermeister, Steinberger.

Ein besonders gut empfohlener braver Handlungsgehülfe der in verschiedenen Geschäftszweigen gearbeitet hat, wünscht recht bald eine Anstellung und sieht nicht so sehr auf hohes Salair als auf eine freundliche Behandlung. Die Expedition sagt welcher.

Neue Rheinische Zeitung.

Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die sechste Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionären hiermit ankündigen.

In Nr. 112 unserer Zeitung schrieben wir die fünfte Einzahlung aus, sie wurde aber wegen der Suspension noch nicht eingezogen; die fünfte und sechste wird also zusammen eingezogen werden.

In Betreff der Darlehns-Scheine bitten wir diejenigen Freunde der Zeitung, welche sich mit Einzeichnungen von Unterschriften befaßt haben, ihre Anmeldungen baldmöglichst zu machen, damit die Scheine der Bestimmung gemäß ausgegeben werden können.

Fernere Einzeichnungen nehmen wir bis zur Ausgabe der Scheine noch gerne entgegen.

Köln, den 10. Oktober 1848.

Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“

Römischer Circus

von

Alexandro Guerra.

Heute Freitag den 13. Oktober 1848

große Vorstellung

mit ganz neuen Abwechselungen. Zum Beschluß die

Grisette in Paris.

Zugleich Unwiederruflich das letzte Debüt der M. Luise Lettard. Sonntag findet das große Rheinische Pferde-Wettrennen und Wettfahren auf dem Exerzierplatz neben der Kavallerie-Kaserne in Deutz, bei günstiger Witterung statt.

Der Anfang findet präzise 4 Uhr statt. Nach beendigtem Pferde-Wettrennen wird wie gewöhnlich eine große Vorstellung in der Reitbahn stattfinden.

A. Guerra, Direktor.

Demokratische Gesellschaft.

Versammlung heute Freitag den 13. Oktober 7 Uhr Abends bei

Eiser Komödienstraße.

Von 6 Uhr an werden die Karten erneuert und Einzeichnungen entgegengenommen.

Der Vorstand.

Ankündigung.

Mit dem 1. Oktober beginnt die

Deutsche

Reichstags-Zeitung,

herausgegeben von Robert Blum und J. Georg Günther, ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige Uebersicht der Tagesereignisse wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung zuerst; es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn-und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag.

Gustav Oehler.

Futter gegen Ratten, Mäuse, Wanzen und Schwaben Thurnmarkt Nr. 39.

Berlin: Oekonomie-Administratoren ‒ Wirthschafts-Inspektoren ‒ Forst-und Domainen-Beamte ‒ Rentmeister ‒ Sekretaire ‒ Oberkellner ‒ Brennerei-Verwalter ‒ Braumeister ‒ Destillateure ‒ Fabrikaufseher und herrschaftliche Diener können sehr einträgliche und dauernde mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten. Näheres auf briefliche Meldungen in der Agentur des Apothekers Schultz in Berlin, Alexanderstraße N. 63.

Theater-Anzeige.

Freitag den 13. Oktober:

(Zum ersten Male):

„Moritz von Sachsen“.

Trauerspiel in 5 Akten von Prutz.

Der Gerant: Korff.

Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

<TEI>
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          <p>&#x2012; Die monarchische Union (der Moniteur Heinrich V.) sagt: &#x201E;..... Goudchaux erschien gestern ganz allein und ohne Papiertasche unterm Arm im Sitzungssaale. Statt auf die Ministerbank, begab er sich auf seinen alten Repräsentantenplatz. Dies erregte großes Aufsehen. Seine Freunde eilten zu ihm, um ihn zu fragen, ob er seine Demmission gegeben? &#x201E;Er gehe, soll er geantwortet haben, nur Einen Tag voran&#x201C;. Cavaignac, über die Bedeutung dieser Aeußenung gefragt, ließ den Urheber derselben zu sich rufen und beschwor ihn bei allen Heiligen, das Vaterland nicht in's Verderben zu stürzen u. s. w. Goudchaux ließ sich erweichen und setzte sich wieder auf die Bank der Minister an die Linke Cavaignae's. Auf diese Weise sieht sich Dufaure, den Cavaignac bereits mit Ausbesserung des schiffbrüchigen Kabinets beauftragt hatte, seines Auftrages entledigt und die Ministerkrisis ist vorüber.</p>
          <p>&#x2012; Die Regierung hat Depeschen aus Tahiti bis Juli erhalten. Laut ihnen würde die franz. Republik am 24. Juni auf jenen Inseln mit Enthusiasmus gefeiert. Die Häupter der Eingebornen zeigten sich besonders entzückt über das Ereigniß. Die Nationalversammlung diskutirt heute die Bons hypothecaires, die von der Bank hart bekämpft werden. Goudchaux, der Colbert der National-Republik, wollte diese Bons anfangs unterstützen, hat sich aber plötzlich in einer ihrer heftigsten Gegner verwandelt. Man lese die Verhandungen der heutigen Sitzung.</p>
          <p>&#x2012; Commerce und Patrie, die siamesischen Zwillingsbrüder der Freihandelsschule, haben sich vollständig in einen großen Club verschmolzen.</p>
          <p>&#x2012; Alphons Karr's &#x201E;Journal&#x201C; ist vorläufig wegen Kautionsmangel eingegangen.</p>
          <p>&#x2012; La Presse sagt in ihrer heutigen Nummer: &#x201E;Wir läugnen in der formellsten Weise, daß der General Cavaignac für gewisse Interessen Alles riskirt hat, die, wenn man der Reforme glauben will, jetzt undankbar gegen ihn sind. Der General Cavaignac hat absolut nichts riskirt, als die Diktatur. Er hat weniger riskirt, als General Lamoriciere, dem mehre Pferde unter dem Leibe getödtet oder verwundet wurden. Er hat weniger riskirt, als die tapfern Generäle Negrier, Duvivier, Brea, Damesme, Bourgon, Francois, die sich todtschießen ließen und als der General Bedeau, der verwundet wurde.</p>
          <p>Von zwei Sachen eine: entweder mußte die Insurrektion besiegt werden oder sie mußte siegen. Im ersten Falle riskirte General Cavaignac: Alles zu gewinnen; im zweiten Falle riskirte er nichts, als das was wir alle riskirten.</p>
          <p>&#x2012; Wir beeilen uns einen fast unglaublichen Fall von Mißbrauch der Macht der Oeffentlichkeit zu übergeben. Wer kann darnach glauben und von sich sagen, daß er vor solcher Behandlung, vor solchem Mißbrauch der Gewalt sicher sei? Wohin wird uns eine solche Mißachtung der Gesetze und aller Freiheiten führen? Seht hier das Gouvernement, welches der National &#x201E;das vollkommenste nennt, das er kenne!&#x201C; Lest folgenden Brief und fragt nicht, wer ihn unterzeichnet, aber fragt auch, wo flndet ihr die Garantie, die euch vor einem ähnlichen Attentat schütze:</p>
          <cb n="2"/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Hospital von Bicetre, 4. September 1848.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Mein Herr!&#x201C;</p>
          <p>Die Freiheit der Presse existirt nicht mehr! Die persönliche Freiheit ist früher unwürdigerweise in Ihrer Person und sie ist so eben bei mir in einer eben so ungesetzlicher und wenn möglich noch unnoblern Weise verletzt worden; denn unsre Regierung mit ihrer devise &#x201E;Brüderlichkeit&#x201C;, die es nicht wagte mich vor Gericht zu ziehen aus Furcht eines großartigen Scandals, hat es dagegen gewagt die Strafe des Menzence an mir zu erneuern, indem sie mich lebend und bei gesundem Verstande, im Besitze der geistigen Fähigkeiten in die Gesellschaft dieser galvanisirten Cadaver, der Narren verbannte. Auch habe ich ihren berühmten Freund, Victor Hugo um Hülfe angesprochen, wie einst Magalon und Foutom den Chateaubriand, als sie zusammen geschmiedet waren mit den Galeerensclaven von Krissy.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Ergebenster J. Commerson.&#x201C;</p>
          <p>Herr Commerson ist nämlich Oppositionsschriftsteller. </p>
          <bibl>(Presse.)</bibl>
          <p><hi rendition="#g">Nationalversammlung.</hi> Sitzung von 10. Oktober. Viel Bewegung in den Vorhallen. Cavaignac ist im Club der Rue de Poitiers gewesen und hat ihm erklärt, daß er das Staatsruder niederlege. Der Club hat darauf beschlossen die Verfassungs-Debatte bis zum 20. d. Mts. zu vollenden und dann die Präsidentenwahl auszuschreiben; bis dahin solle er nur bleiben. Cavaignac hat dies zugesagt und somit wäre die Ministercrisis für den Augenblick vorüber. Der Ministerrath war diesen Vormittag versammelt und hat darein gewilligt, bis zum Schluß dieses Eilvotums der Verfassungsdebatte auszuharren. Soviel war bis zu diesem Augenblick (12 1/2 Uhr) bekannt, als Vicepräsident Bixio die Sitzung eröffnet.</p>
          <p>Das Protokoll wird verlesen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Peter Bonaparte,</hi> Sohn Luzian's, verlangt das Wort (Hört! hört!) &#x201E;Ich nehme das Wort, damit Jeder wisse, daß es sowohl innerhalb als außerhalb dieses Saales keine Prätendenten, sondern nur Volksvertreter gebe welche der Republik den Eid der Treue geschworen und die ihn niemals brechen werden, (Beifall) und die ebensowenig dulden können daß man ihnen eine Eigenschaft beilege, welche sie als Hypokriten bezeichnen müßte. Sie (jene Volksvertreter) halten vielmehr Denjenigen für einen falschen Bruder, der sie ihren Brüdern als solchen darstellen wollte.&#x201C;</p>
          <p>Nach dieser feierlichen Erklärung, die man als ein Zerwürfniß der beiden Hauptvettern betrachten kann, wird das Protokoll angenommen und die Versammlung schreitet zur Tagesordnung: den Hypotheken-Bons. (Die Verfassungsdebatte ist heute unterbrochen)</p>
          <p>Die Geschichte dieser Hypothekenbons ist sehr lehrreich; sie ist der schlagendste Beweis von unserem allgemeinen Elend. Die Hrn. Turk und Prudhomme (nicht Proudhon) sind die Väter des Vorschlages, der darin besteht, für die pupillarisch sicheren Hypotheken-Kapitalien (3/5 des gerichtlichen Taxwerthes der Grundstücke) eine Art Kassenanweisungen zu schaffen, die mit 50, 100, 200 300, und 1000 Fr. bei jeder Kasse zahlbar wären. Dies ist eine offenbare Concurenz gegen die Bank, die sich aus allen Kräften der Maaßregel entgegensetzt.</p>
          <p><hi rendition="#g">Leon Faucher,</hi> vom Ausschusse bekämpft den Antrag. Er würde den Landmann den Krallen des Wucheres nicht entreissen, sondern ihn noch tiefer hineinbringen. Diese Bons seien nichts als falsche Münze &#x2012; Assignaten (Oh, oh!) Gute, fleißige ordnungsliebende Landbauern fänden immer noch Geld auf Hypothek. Nicht das Geld sondern das Vertrauen fehle. Frankreich besitze mehr klingende Münze als Deutschland, England, Schweiz, Italien und Belgien. Nur England besitze verhältnißmäßig mehr Gold. Nicht das baare Geld, sondern die Konsumtion und die Produktion seien im Defizit. Ein neues Papiergeld würde das kaum erwachte Vertrauen des Landes vollends todtschlagen.</p>
          <cb n="3"/>
          <p><hi rendition="#g">Turk.</hi> Die Anhänger des Vorschlages sind überzeugt, daß er allein die Arbeit, den Kredit und Industrie wieder zu beleben im Stande, darum übernehmen sie auch die Verantwortlichkeit desselben auf sich...... </p>
          <p>Stimme. Aber sie sind ja noch nicht Minister!&#x2026;</p>
          <p><hi rendition="#g">Turk.</hi> Ich weiß wohl daß der Finanzminister dem Vorschlage abhold ist; aber womit will er das Defizit im Büdget decken? Durch Anleihen? Sie seien der Todesstoß für den Staatskredit.</p>
          <p>In diesem Augenblick tritt Thiers in den Saal. Sein Erscheinen inmitten des Turkschen Feldzuges gegen den Finanzausschuß ruft Aufsehen und Heiterkeit hervor.</p>
          <p>Nachdem Turk die Bühne verlassen, besteigt Thiers die Bühne: Er habe eigentlich nicht sprechen wollen, sagt er nach manchen Oberflächlichkeiten; er besitze nicht die Gewohnheiten dieser Bühne, aber er könne nicht umhin, den Vorschlag als zerstörend zu bekämpfen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Thiers</hi> erkennt der ersten Revolution, deren Geschichte er geschrieben habe, manches große und Schöne an, aber zwei Dinge könne er ihr nicht vergeben: das Papiergeld und das Schaffot. Der Redner entwirft nun ein fürchterliches Gemälde von der Zerstörung, welche die Assignaten angerichtet hätten unter den Eigenthümern. Dasselbe sei von den Hypothekenbons zu erwarten. Die Urheber des Vorschlages seien übrigens in die größten statistischen Irrthümer bei ihren Berechnungen verfallen. Sie behaupteten, das französische Grundeigenthum sei mit 13 Milliarden Hypothekenschulden behaftet. Dies sei ein arger Irrthum. Aus den Steuerregistern gehe nur eine Schuldenlast von 4 Milliarden Grundwerth hervor. Seit dem 24. Febr. möge sich diese Schuldenlast freilich vermehrt haben, allein so bedeutend sei dies sicher nicht geschehen. Der Redner bekämpft die Hypothekenbons 1 1/2 Stunde lang als verderblich und will höchstens landwirthschaftliche Wechselbänke zugestehen. Das Beispiel von Schottland läßt er ebenfalls nicht gelten.</p>
          <p><hi rendition="#g">Beaumont</hi> (Somme) spricht lange zu Gunsten des Vorschlages und berichtigt einige Irrthümer des großen Redners. Die durchschnittliche Verfallzeit für Wechsel betrage nicht mehr 45 Tage sondern nur 25 Tage. (Von vielen Bänken: Zum Schluß!)</p>
          <p><hi rendition="#g">Sonteyra</hi> protestirt gegen den Schluß; die Nat.-Verf. werde doch nicht ein so wichtiges Projekt erwürgen</p>
          <p><hi rendition="#g">Goudchaux,</hi> Finanzminist: In einer so wichtigen Frage dürfe die Stimme der Regierung allerdings nicht fehlen! Er beweist hierauf durch einen Wust voll Zahlen, daß es um unsere Finanzen keineswegs so schlimm stehe. Die Staatsquellen sicherten den Staatshaushalt selbst bei einem Minus von täglich 1 Million Fr. Auf 17 Monate, bis zum 29. Febr. 1850, wenn 1850 ein Schaltjahr ist (Gelächter.) In einem für den Staatskredit so günstigen Zustande dürfe man keine 2 Milliarden Papier-Billets de kompluisance schaffen. Goudchaux spricht i.oh um 6/4 Uhr. Doch neigt sich die Sitzung dem Schluße.</p>
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      </div>
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        <head>Handels-Nachrichten.</head>
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      </div>
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      <div n="1">
        <head>[Anzeigen.]</head>
        <p> <hi rendition="#b">Schifffahrts-Anzeige.</hi> </p>
        <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> 12. Oktober 1848.</p>
        <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain.</p>
        <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Pera Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig. Nach Worms und Mannheim Wwe. C. Müller. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann.</p>
        <p>Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15.<lb/>
Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2.</p>
        <p>Rheinhöhe am 12. Okt. 4' 8 1/2 Köln.</p>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Durch den vom 15. Oktober c. ab, für vier verschiedene Jahreszeiten, und zwar für die Zeiten:</p>
          <list>
            <item>A. vom 1. Oktober bis 15. November 1848,</item>
            <item>B. vom 16. Nov 1848 bis Ende Februar 1849,</item>
            <item>C. vom 1. März bis 15 April 1849,</item>
            <item>D. vom 16. April bis Ende September 1849,</item>
          </list>
          <p>ins Leben tretenden neuen Fahrplan der bonn-kölner Eisenbahn-Gesellschaft, wird der Gang der Posten:</p>
          <list>
            <item>I. zwischen Brühl und Euskirchen,</item>
            <item>II. zwischen Brühl und Kirschseifen,</item>
            <item>III. zwischen Brühl und Lechenich,</item>
            <item>IV. zwischen Euskirchen und Flammersheim,</item>
            <item>V. zwischen Euskirchen und Zulpich</item>
          </list>
          <p>wie folgt, Statt finden:</p>
          <p> <hi rendition="#b">Ad I. zwischen Brühl und Euskirchen,</hi> </p>
          <p>für die Zeitperiode A. und C.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Brühl:</hi> erste Post täglich des Morgens 8 Uhr, nach der Ankunft des ersten Dampfwagens aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr, nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.</p>
          <p>Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 3/4 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zulpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn. </p>
          <p>In der Zeitperiode B.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Brühl:</hi> erste Post täglich Morgens 8 1/2 Uhr nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Euskirchen:</hi> erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.</p>
          <p>In der Zeitperiode D</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Brühl:</hi> erste Post täglich des Morgens 7 1/2 Uhr, nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Euskirchen:</hi> erste Post täglich Morgens 9 Uhr, zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Abends 5 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn.</p>
          <p>Ad II. <hi rendition="#b">zwischen Brühl und Kirschseifen</hi> per <hi rendition="#b">Euskirchen, Commern, Gemünd und Schleiden.</hi> </p>
          <p>In der Zeitperiode A. B. C. D.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Brühl:</hi> täglich Nachmittags 1 1/4 Uhr &#x2012; passirt Euskirchen um 3 1/2 Uhr &#x2012; nach Ankunft des dritten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post V. nach Zülpich.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Kirschseifen:</hi> täglich Morgens 6 1/2 Uhr &#x2012; passirt Euskirchen um 11 Uhr &#x2012; zum Anschluß an den vierten Zug nach Köln und Bonn.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Ad III. zwischen Brühl rnd Lechenich.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Aus Brühl:</hi> </p>
          <p>In der Zeitperiode A. B. C D </p>
          <p>täglich Abends 6 Uhr nach Ankunft des fünften Zuges aus Köln und Bonn.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Aus Lechenich:</hi> </p>
          <p>In der Zeitperiode A. und C.</p>
          <p>täglich Morgens 7 Uhr.</p>
          <p>In der Zeitperiode B.</p>
          <p>täglich Morgens 7 1/2 Uhr.</p>
          <p>In der Zeitperiode D.</p>
          <p>täglich Morgens 6 1/2 Uhr zum Anschluß an den zweiten Zug nach Köln und Bonn.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Ad IV. zwischen Euskchiren und Flammersheim.</hi> </p>
          <p>In der Zeitperiode A. und C.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Euskirchen:</hi> täglich Vormittags 10 3/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Flammersheim:</hi> täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.</p>
          <p>In der Zeitperiode B.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Euskirchen:</hi> täglich Vormittags 11 1/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Flammersheim:</hi> täglich Nachmittags 3 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.</p>
          <p>In der Zeitperiode D.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Euskirchen:</hi> täglich Vormittags 10 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Flammersheim:</hi> täglich Nachmittags 4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.</p>
          <p>Ad V. <hi rendition="#b">zwischen Euskirchen und Zülpich.</hi> </p>
          <p>In der Zeitperiode A B. C.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Euskirchen:</hi> täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Zülpich:</hi> täglich Nachmittags 2 3/4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.</p>
          <p>In der Zeitperiode D </p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Euskirchen:</hi> täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Zülpich:</hi> täglich Nachmittags 2 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Post von Köln über Brühl, Euskirchen, Münstereifel, Blankenheim, Prüm etc. nach Trier</hi> </p>
          <p>behält ihren Gang unverändert, und zwar:</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Köln:</hi> täglich Abends 7 Uhr, in Prüm 8 1/2 Uhr Morgens, in Trier 5 1/2 Uhr Nachmittags.</p>
          <p>Aus <hi rendition="#b">Trier:</hi> täglich Morgens 6 Uhr, in Prüm 3 3/4 Uhr Nachmittags, in Köln 6 Uhr Morgens.</p>
          <p>Köln, 8. Oktober 1848. </p>
          <p>Der Ober-Post-Direktor, <hi rendition="#g">Rehfeldt</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16 Oktober d J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen <hi rendition="#g">spätestens</hi> erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen</p>
          <p>Köln, 6. Oktober 1848. </p>
          <p>Der Oberbürgermeister, <hi rendition="#g">Steinberger.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein besonders gut empfohlener braver Handlungsgehülfe der in verschiedenen Geschäftszweigen gearbeitet hat, wünscht recht bald eine Anstellung und sieht nicht so sehr auf hohes Salair als auf eine freundliche Behandlung. Die Expedition sagt welcher.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <head> <hi rendition="#b">Neue Rheinische Zeitung.</hi> </head>
          <p>Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die sechste Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionären hiermit ankündigen.</p>
          <p>In Nr. 112 unserer Zeitung schrieben wir die fünfte Einzahlung aus, sie wurde aber wegen der Suspension noch nicht eingezogen; die fünfte und sechste wird also zusammen eingezogen werden.</p>
          <p>In Betreff der Darlehns-Scheine bitten wir diejenigen Freunde der Zeitung, welche sich mit Einzeichnungen von Unterschriften befaßt haben, ihre Anmeldungen baldmöglichst zu machen, damit die Scheine der Bestimmung gemäß ausgegeben werden können.</p>
          <p>Fernere Einzeichnungen nehmen wir bis zur Ausgabe der Scheine noch gerne entgegen.</p>
          <p>Köln, den 10. Oktober 1848. </p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Geranten der &#x201E;Neuen Rheinischen Zeitung.&#x201C;</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Römischer Circus</hi> </p>
          <p>von </p>
          <p> <hi rendition="#b">Alexandro Guerra.</hi> </p>
          <p>Heute Freitag den 13. Oktober 1848 </p>
          <p>große Vorstellung </p>
          <p>mit ganz neuen Abwechselungen. Zum Beschluß die </p>
          <p> <hi rendition="#b">Grisette in Paris.</hi> </p>
          <p>Zugleich Unwiederruflich das letzte Debüt der <hi rendition="#g">M. Luise Lettard.</hi> Sonntag findet das große Rheinische Pferde-Wettrennen und Wettfahren auf dem Exerzierplatz neben der Kavallerie-Kaserne in Deutz, bei günstiger Witterung statt.</p>
          <p>Der Anfang findet präzise 4 Uhr statt. Nach beendigtem Pferde-Wettrennen wird wie gewöhnlich eine große Vorstellung in der Reitbahn stattfinden.</p>
          <p><hi rendition="#b">A. Guerra,</hi> Direktor.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Demokratische Gesellschaft.</hi> </p>
          <p>Versammlung heute Freitag den 13. Oktober 7 Uhr Abends bei</p>
          <p> <hi rendition="#b">Eiser Komödienstraße.</hi> </p>
          <p>Von 6 Uhr an werden die Karten erneuert und Einzeichnungen entgegengenommen.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Der Vorstand.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ankündigung.</p>
          <p>Mit dem 1. Oktober beginnt die</p>
          <p>Deutsche</p>
          <p> <hi rendition="#b">Reichstags-Zeitung,</hi> </p>
          <p>herausgegeben von Robert <hi rendition="#g">Blum</hi> und J. Georg <hi rendition="#g">Günther,</hi> ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige <hi rendition="#g">Uebersicht der Tagesereignisse</hi> wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung <hi rendition="#g">zuerst;</hi> es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn-und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Gustav Oehler.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Futter gegen Ratten, Mäuse, Wanzen und Schwaben Thurnmarkt Nr. 39.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#g">Berlin:</hi> Oekonomie-<hi rendition="#g">Administratoren</hi> &#x2012; Wirthschafts-Inspektoren &#x2012; Forst-und Domainen-<hi rendition="#g">Beamte</hi> &#x2012; Rentmeister &#x2012; Sekretaire &#x2012; Oberkellner &#x2012; Brennerei-Verwalter &#x2012; Braumeister &#x2012; Destillateure &#x2012; Fabrikaufseher und herrschaftliche Diener können sehr einträgliche und dauernde mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten. Näheres auf briefliche Meldungen in der Agentur des Apothekers Schultz in Berlin, Alexanderstraße N. 63.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p>
          <p>Freitag den 13. Oktober: </p>
          <p>(Zum ersten Male):</p>
          <p>&#x201E;Moritz von Sachsen&#x201C;. </p>
          <p>Trauerspiel in 5 Akten von Prutz.</p>
        </div>
        <div type="imprint">
          <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff.</hi> </p>
          <p>Druck von <hi rendition="#g">J. W. Dietz,</hi> unter Hutmacher Nro. 17.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0576/0004] ‒ Die monarchische Union (der Moniteur Heinrich V.) sagt: „..... Goudchaux erschien gestern ganz allein und ohne Papiertasche unterm Arm im Sitzungssaale. Statt auf die Ministerbank, begab er sich auf seinen alten Repräsentantenplatz. Dies erregte großes Aufsehen. Seine Freunde eilten zu ihm, um ihn zu fragen, ob er seine Demmission gegeben? „Er gehe, soll er geantwortet haben, nur Einen Tag voran“. Cavaignac, über die Bedeutung dieser Aeußenung gefragt, ließ den Urheber derselben zu sich rufen und beschwor ihn bei allen Heiligen, das Vaterland nicht in's Verderben zu stürzen u. s. w. Goudchaux ließ sich erweichen und setzte sich wieder auf die Bank der Minister an die Linke Cavaignae's. Auf diese Weise sieht sich Dufaure, den Cavaignac bereits mit Ausbesserung des schiffbrüchigen Kabinets beauftragt hatte, seines Auftrages entledigt und die Ministerkrisis ist vorüber. ‒ Die Regierung hat Depeschen aus Tahiti bis Juli erhalten. Laut ihnen würde die franz. Republik am 24. Juni auf jenen Inseln mit Enthusiasmus gefeiert. Die Häupter der Eingebornen zeigten sich besonders entzückt über das Ereigniß. Die Nationalversammlung diskutirt heute die Bons hypothecaires, die von der Bank hart bekämpft werden. Goudchaux, der Colbert der National-Republik, wollte diese Bons anfangs unterstützen, hat sich aber plötzlich in einer ihrer heftigsten Gegner verwandelt. Man lese die Verhandungen der heutigen Sitzung. ‒ Commerce und Patrie, die siamesischen Zwillingsbrüder der Freihandelsschule, haben sich vollständig in einen großen Club verschmolzen. ‒ Alphons Karr's „Journal“ ist vorläufig wegen Kautionsmangel eingegangen. ‒ La Presse sagt in ihrer heutigen Nummer: „Wir läugnen in der formellsten Weise, daß der General Cavaignac für gewisse Interessen Alles riskirt hat, die, wenn man der Reforme glauben will, jetzt undankbar gegen ihn sind. Der General Cavaignac hat absolut nichts riskirt, als die Diktatur. Er hat weniger riskirt, als General Lamoriciere, dem mehre Pferde unter dem Leibe getödtet oder verwundet wurden. Er hat weniger riskirt, als die tapfern Generäle Negrier, Duvivier, Brea, Damesme, Bourgon, Francois, die sich todtschießen ließen und als der General Bedeau, der verwundet wurde. Von zwei Sachen eine: entweder mußte die Insurrektion besiegt werden oder sie mußte siegen. Im ersten Falle riskirte General Cavaignac: Alles zu gewinnen; im zweiten Falle riskirte er nichts, als das was wir alle riskirten. ‒ Wir beeilen uns einen fast unglaublichen Fall von Mißbrauch der Macht der Oeffentlichkeit zu übergeben. Wer kann darnach glauben und von sich sagen, daß er vor solcher Behandlung, vor solchem Mißbrauch der Gewalt sicher sei? Wohin wird uns eine solche Mißachtung der Gesetze und aller Freiheiten führen? Seht hier das Gouvernement, welches der National „das vollkommenste nennt, das er kenne!“ Lest folgenden Brief und fragt nicht, wer ihn unterzeichnet, aber fragt auch, wo flndet ihr die Garantie, die euch vor einem ähnlichen Attentat schütze: „Hospital von Bicetre, 4. September 1848.“ „Mein Herr!“ Die Freiheit der Presse existirt nicht mehr! Die persönliche Freiheit ist früher unwürdigerweise in Ihrer Person und sie ist so eben bei mir in einer eben so ungesetzlicher und wenn möglich noch unnoblern Weise verletzt worden; denn unsre Regierung mit ihrer devise „Brüderlichkeit“, die es nicht wagte mich vor Gericht zu ziehen aus Furcht eines großartigen Scandals, hat es dagegen gewagt die Strafe des Menzence an mir zu erneuern, indem sie mich lebend und bei gesundem Verstande, im Besitze der geistigen Fähigkeiten in die Gesellschaft dieser galvanisirten Cadaver, der Narren verbannte. Auch habe ich ihren berühmten Freund, Victor Hugo um Hülfe angesprochen, wie einst Magalon und Foutom den Chateaubriand, als sie zusammen geschmiedet waren mit den Galeerensclaven von Krissy.“ „Ergebenster J. Commerson.“ Herr Commerson ist nämlich Oppositionsschriftsteller. (Presse.) Nationalversammlung. Sitzung von 10. Oktober. Viel Bewegung in den Vorhallen. Cavaignac ist im Club der Rue de Poitiers gewesen und hat ihm erklärt, daß er das Staatsruder niederlege. Der Club hat darauf beschlossen die Verfassungs-Debatte bis zum 20. d. Mts. zu vollenden und dann die Präsidentenwahl auszuschreiben; bis dahin solle er nur bleiben. Cavaignac hat dies zugesagt und somit wäre die Ministercrisis für den Augenblick vorüber. Der Ministerrath war diesen Vormittag versammelt und hat darein gewilligt, bis zum Schluß dieses Eilvotums der Verfassungsdebatte auszuharren. Soviel war bis zu diesem Augenblick (12 1/2 Uhr) bekannt, als Vicepräsident Bixio die Sitzung eröffnet. Das Protokoll wird verlesen. Peter Bonaparte, Sohn Luzian's, verlangt das Wort (Hört! hört!) „Ich nehme das Wort, damit Jeder wisse, daß es sowohl innerhalb als außerhalb dieses Saales keine Prätendenten, sondern nur Volksvertreter gebe welche der Republik den Eid der Treue geschworen und die ihn niemals brechen werden, (Beifall) und die ebensowenig dulden können daß man ihnen eine Eigenschaft beilege, welche sie als Hypokriten bezeichnen müßte. Sie (jene Volksvertreter) halten vielmehr Denjenigen für einen falschen Bruder, der sie ihren Brüdern als solchen darstellen wollte.“ Nach dieser feierlichen Erklärung, die man als ein Zerwürfniß der beiden Hauptvettern betrachten kann, wird das Protokoll angenommen und die Versammlung schreitet zur Tagesordnung: den Hypotheken-Bons. (Die Verfassungsdebatte ist heute unterbrochen) Die Geschichte dieser Hypothekenbons ist sehr lehrreich; sie ist der schlagendste Beweis von unserem allgemeinen Elend. Die Hrn. Turk und Prudhomme (nicht Proudhon) sind die Väter des Vorschlages, der darin besteht, für die pupillarisch sicheren Hypotheken-Kapitalien (3/5 des gerichtlichen Taxwerthes der Grundstücke) eine Art Kassenanweisungen zu schaffen, die mit 50, 100, 200 300, und 1000 Fr. bei jeder Kasse zahlbar wären. Dies ist eine offenbare Concurenz gegen die Bank, die sich aus allen Kräften der Maaßregel entgegensetzt. Leon Faucher, vom Ausschusse bekämpft den Antrag. Er würde den Landmann den Krallen des Wucheres nicht entreissen, sondern ihn noch tiefer hineinbringen. Diese Bons seien nichts als falsche Münze ‒ Assignaten (Oh, oh!) Gute, fleißige ordnungsliebende Landbauern fänden immer noch Geld auf Hypothek. Nicht das Geld sondern das Vertrauen fehle. Frankreich besitze mehr klingende Münze als Deutschland, England, Schweiz, Italien und Belgien. Nur England besitze verhältnißmäßig mehr Gold. Nicht das baare Geld, sondern die Konsumtion und die Produktion seien im Defizit. Ein neues Papiergeld würde das kaum erwachte Vertrauen des Landes vollends todtschlagen. Turk. Die Anhänger des Vorschlages sind überzeugt, daß er allein die Arbeit, den Kredit und Industrie wieder zu beleben im Stande, darum übernehmen sie auch die Verantwortlichkeit desselben auf sich...... Stimme. Aber sie sind ja noch nicht Minister!… Turk. Ich weiß wohl daß der Finanzminister dem Vorschlage abhold ist; aber womit will er das Defizit im Büdget decken? Durch Anleihen? Sie seien der Todesstoß für den Staatskredit. In diesem Augenblick tritt Thiers in den Saal. Sein Erscheinen inmitten des Turkschen Feldzuges gegen den Finanzausschuß ruft Aufsehen und Heiterkeit hervor. Nachdem Turk die Bühne verlassen, besteigt Thiers die Bühne: Er habe eigentlich nicht sprechen wollen, sagt er nach manchen Oberflächlichkeiten; er besitze nicht die Gewohnheiten dieser Bühne, aber er könne nicht umhin, den Vorschlag als zerstörend zu bekämpfen. Thiers erkennt der ersten Revolution, deren Geschichte er geschrieben habe, manches große und Schöne an, aber zwei Dinge könne er ihr nicht vergeben: das Papiergeld und das Schaffot. Der Redner entwirft nun ein fürchterliches Gemälde von der Zerstörung, welche die Assignaten angerichtet hätten unter den Eigenthümern. Dasselbe sei von den Hypothekenbons zu erwarten. Die Urheber des Vorschlages seien übrigens in die größten statistischen Irrthümer bei ihren Berechnungen verfallen. Sie behaupteten, das französische Grundeigenthum sei mit 13 Milliarden Hypothekenschulden behaftet. Dies sei ein arger Irrthum. Aus den Steuerregistern gehe nur eine Schuldenlast von 4 Milliarden Grundwerth hervor. Seit dem 24. Febr. möge sich diese Schuldenlast freilich vermehrt haben, allein so bedeutend sei dies sicher nicht geschehen. Der Redner bekämpft die Hypothekenbons 1 1/2 Stunde lang als verderblich und will höchstens landwirthschaftliche Wechselbänke zugestehen. Das Beispiel von Schottland läßt er ebenfalls nicht gelten. Beaumont (Somme) spricht lange zu Gunsten des Vorschlages und berichtigt einige Irrthümer des großen Redners. Die durchschnittliche Verfallzeit für Wechsel betrage nicht mehr 45 Tage sondern nur 25 Tage. (Von vielen Bänken: Zum Schluß!) Sonteyra protestirt gegen den Schluß; die Nat.-Verf. werde doch nicht ein so wichtiges Projekt erwürgen Goudchaux, Finanzminist: In einer so wichtigen Frage dürfe die Stimme der Regierung allerdings nicht fehlen! Er beweist hierauf durch einen Wust voll Zahlen, daß es um unsere Finanzen keineswegs so schlimm stehe. Die Staatsquellen sicherten den Staatshaushalt selbst bei einem Minus von täglich 1 Million Fr. Auf 17 Monate, bis zum 29. Febr. 1850, wenn 1850 ein Schaltjahr ist (Gelächter.) In einem für den Staatskredit so günstigen Zustande dürfe man keine 2 Milliarden Papier-Billets de kompluisance schaffen. Goudchaux spricht i.oh um 6/4 Uhr. Doch neigt sich die Sitzung dem Schluße. Handels-Nachrichten. _ [Anzeigen.] Schifffahrts-Anzeige. Köln, 12. Oktober 1848. Abgefahren: Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Pera Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig. Nach Worms und Mannheim Wwe. C. Müller. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann. Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15. Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2. Rheinhöhe am 12. Okt. 4' 8 1/2 Köln. Bekanntmachung. Durch den vom 15. Oktober c. ab, für vier verschiedene Jahreszeiten, und zwar für die Zeiten: A. vom 1. Oktober bis 15. November 1848, B. vom 16. Nov 1848 bis Ende Februar 1849, C. vom 1. März bis 15 April 1849, D. vom 16. April bis Ende September 1849, ins Leben tretenden neuen Fahrplan der bonn-kölner Eisenbahn-Gesellschaft, wird der Gang der Posten: I. zwischen Brühl und Euskirchen, II. zwischen Brühl und Kirschseifen, III. zwischen Brühl und Lechenich, IV. zwischen Euskirchen und Flammersheim, V. zwischen Euskirchen und Zulpich wie folgt, Statt finden: Ad I. zwischen Brühl und Euskirchen, für die Zeitperiode A. und C. Aus Brühl: erste Post täglich des Morgens 8 Uhr, nach der Ankunft des ersten Dampfwagens aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr, nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn. Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 3/4 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zulpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn. In der Zeitperiode B. Aus Brühl: erste Post täglich Morgens 8 1/2 Uhr nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn. Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn. In der Zeitperiode D Aus Brühl: erste Post täglich des Morgens 7 1/2 Uhr, nach Ankunft des ersten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post IV. nach Flammersheim; zweite Post täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr nach Ankunft des vierten Zuges aus Köln und Bonn. Aus Euskirchen: erste Post täglich Morgens 9 Uhr, zum Anschluß an den dritten Zug nach Köln und Bonn; zweite Post täglich Abends 5 1/2 Uhr, nach Ankunft der Posten IV. und V. aus Flammersheim und Zülpich, zum Anschluß an den sechsten Zug nach Köln und Bonn. Ad II. zwischen Brühl und Kirschseifen per Euskirchen, Commern, Gemünd und Schleiden. In der Zeitperiode A. B. C. D. Aus Brühl: täglich Nachmittags 1 1/4 Uhr ‒ passirt Euskirchen um 3 1/2 Uhr ‒ nach Ankunft des dritten Zuges aus Köln und Bonn, zum Anschluß an die Post V. nach Zülpich. Aus Kirschseifen: täglich Morgens 6 1/2 Uhr ‒ passirt Euskirchen um 11 Uhr ‒ zum Anschluß an den vierten Zug nach Köln und Bonn. Ad III. zwischen Brühl rnd Lechenich. Aus Brühl: In der Zeitperiode A. B. C D täglich Abends 6 Uhr nach Ankunft des fünften Zuges aus Köln und Bonn. Aus Lechenich: In der Zeitperiode A. und C. täglich Morgens 7 Uhr. In der Zeitperiode B. täglich Morgens 7 1/2 Uhr. In der Zeitperiode D. täglich Morgens 6 1/2 Uhr zum Anschluß an den zweiten Zug nach Köln und Bonn. Ad IV. zwischen Euskchiren und Flammersheim. In der Zeitperiode A. und C. Aus Euskirchen: täglich Vormittags 10 3/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl. Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 3 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl. In der Zeitperiode B. Aus Euskirchen: täglich Vormittags 11 1/4 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl. Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 3 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl. In der Zeitperiode D. Aus Euskirchen: täglich Vormittags 10 Uhr nach Ankunft der ersten Post aus Brühl. Aus Flammersheim: täglich Nachmittags 4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl. Ad V. zwischen Euskirchen und Zülpich. In der Zeitperiode A B. C. Aus Euskirchen: täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen. Aus Zülpich: täglich Nachmittags 2 3/4 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl. In der Zeitperiode D Aus Euskirchen: täglich Nachmittags 4 1/2 Uhr nach dem Durchgange der Post II. von Brühl nach Kirschseifen. Aus Zülpich: täglich Nachmittags 2 1/2 Uhr zum Anschluß an die zweite Post nach Brühl. Die Post von Köln über Brühl, Euskirchen, Münstereifel, Blankenheim, Prüm etc. nach Trier behält ihren Gang unverändert, und zwar: Aus Köln: täglich Abends 7 Uhr, in Prüm 8 1/2 Uhr Morgens, in Trier 5 1/2 Uhr Nachmittags. Aus Trier: täglich Morgens 6 Uhr, in Prüm 3 3/4 Uhr Nachmittags, in Köln 6 Uhr Morgens. Köln, 8. Oktober 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16 Oktober d J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen spätestens erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen Köln, 6. Oktober 1848. Der Oberbürgermeister, Steinberger. Ein besonders gut empfohlener braver Handlungsgehülfe der in verschiedenen Geschäftszweigen gearbeitet hat, wünscht recht bald eine Anstellung und sieht nicht so sehr auf hohes Salair als auf eine freundliche Behandlung. Die Expedition sagt welcher. Neue Rheinische Zeitung. Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die sechste Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionären hiermit ankündigen. In Nr. 112 unserer Zeitung schrieben wir die fünfte Einzahlung aus, sie wurde aber wegen der Suspension noch nicht eingezogen; die fünfte und sechste wird also zusammen eingezogen werden. In Betreff der Darlehns-Scheine bitten wir diejenigen Freunde der Zeitung, welche sich mit Einzeichnungen von Unterschriften befaßt haben, ihre Anmeldungen baldmöglichst zu machen, damit die Scheine der Bestimmung gemäß ausgegeben werden können. Fernere Einzeichnungen nehmen wir bis zur Ausgabe der Scheine noch gerne entgegen. Köln, den 10. Oktober 1848. Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Römischer Circus von Alexandro Guerra. Heute Freitag den 13. Oktober 1848 große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen. Zum Beschluß die Grisette in Paris. Zugleich Unwiederruflich das letzte Debüt der M. Luise Lettard. Sonntag findet das große Rheinische Pferde-Wettrennen und Wettfahren auf dem Exerzierplatz neben der Kavallerie-Kaserne in Deutz, bei günstiger Witterung statt. Der Anfang findet präzise 4 Uhr statt. Nach beendigtem Pferde-Wettrennen wird wie gewöhnlich eine große Vorstellung in der Reitbahn stattfinden. A. Guerra, Direktor. Demokratische Gesellschaft. Versammlung heute Freitag den 13. Oktober 7 Uhr Abends bei Eiser Komödienstraße. Von 6 Uhr an werden die Karten erneuert und Einzeichnungen entgegengenommen. Der Vorstand. Ankündigung. Mit dem 1. Oktober beginnt die Deutsche Reichstags-Zeitung, herausgegeben von Robert Blum und J. Georg Günther, ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige Uebersicht der Tagesereignisse wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung zuerst; es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn-und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag. Gustav Oehler. Futter gegen Ratten, Mäuse, Wanzen und Schwaben Thurnmarkt Nr. 39. Berlin: Oekonomie-Administratoren ‒ Wirthschafts-Inspektoren ‒ Forst-und Domainen-Beamte ‒ Rentmeister ‒ Sekretaire ‒ Oberkellner ‒ Brennerei-Verwalter ‒ Braumeister ‒ Destillateure ‒ Fabrikaufseher und herrschaftliche Diener können sehr einträgliche und dauernde mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten. Näheres auf briefliche Meldungen in der Agentur des Apothekers Schultz in Berlin, Alexanderstraße N. 63. Theater-Anzeige. Freitag den 13. Oktober: (Zum ersten Male): „Moritz von Sachsen“. Trauerspiel in 5 Akten von Prutz. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 115. Köln, 13. Oktober 1848, S. 0576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz115_1848/4>, abgerufen am 29.03.2024.