Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXVIII, 20. Woche, Erfurt (Thüringen), 11. Mai 1744.

Bild:
erste Seite
Der allerneuesten
Europäischen
Welt- und Staats-Geschichte

II. Theil.
No.
[Abbildung] XXXVIII.
20. Woche.
Montags den 11. May, MDCCXLIV.
Vorlesungen in der Medicinischen Facultät.

Teutsche Reichs-Stände, lassen dermahlen die Pathologie publice lesen.
Sie hören auch nicht auf, den bisherigen Methodum medendi derer Herren
Frantzosen zu untersuchen, und haben dieserhalb Angli Teutonici, zwey Tra-
ctätgen de variis tum Chymicorum, tum Galenistarum in praeparatione me-
dicinali erroribus
wieder auflegen lassen. Ausser diesen bemühen sie sich den
Medicinischen Nutzen des Camphors recht einzusehen; und beweisen im Dispu-
tatorio
, daß alle Frantzösische rothe Weine, als Pontack, Vin de Grave &c.
wo sie allzu starck gebraucht werden, Verstopffungen verursachen.

Königl. Maj. in Pohlen, und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, haben beschlossen,
die in der Gesundheits-Wissenschafft höchst unentbehrliche Lehre von Tempe-
rament
en, und was dieserhalb in Morbis chronicis und acutis zu bedencken ist,
vorzutragen. Jn Botanicis zeigen sie die Tugenden und vortreffliche Würckun-
gen der Raute.

Königl. Maj. in Preussen, haben beliebt publice über die Jurisprudentiam Medi-
cam
zu lesen. Sonst sind sie gemeynt, den ohnlängst heraus gekommenen Tra-
ctat: die Kunst sein eigner Medicus zu seyn, zu erklären. Sie werden auch de

Der allerneuesten
Europäischen
Welt- und Staats-Geschichte

II. Theil.
No.
[Abbildung] XXXVIII.
20. Woche.
Montags den 11. May, MDCCXLIV.
Vorlesungen in der Medicinischen Facultät.

Teutsche Reichs-Stände, lassen dermahlen die Pathologie publice lesen.
Sie hören auch nicht auf, den bisherigen Methodum medendi derer Herren
Frantzosen zu untersuchen, und haben dieserhalb Angli Teutonici, zwey Tra-
ctätgen de variis tum Chymicorum, tum Galeniſtarum in præparatione me-
dicinali erroribus
wieder auflegen lassen. Ausser diesen bemühen sie sich den
Medicinischen Nutzen des Camphors recht einzusehen; und beweisen im Diſpu-
tatorio
, daß alle Frantzösische rothe Weine, als Pontack, Vin de Grave &c.
wo sie allzu starck gebraucht werden, Verstopffungen verursachen.

Königl. Maj. in Pohlen, und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, haben beschlossen,
die in der Gesundheits-Wissenschafft höchst unentbehrliche Lehre von Tempe-
rament
en, und was dieserhalb in Morbis chronicis und acutis zu bedencken ist,
vorzutragen. Jn Botanicis zeigen sie die Tugenden und vortreffliche Würckun-
gen der Raute.

Königl. Maj. in Preussen, haben beliebt publice über die Jurisprudentiam Medi-
cam
zu lesen. Sonst sind sie gemeynt, den ohnlängst heraus gekommenen Tra-
ctat: die Kunst sein eigner Medicus zu seyn, zu erklären. Sie werden auch de

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001" n="297"/>
      <titlePart rendition="#c" type="main"><hi rendition="#g">Der allerneuesten</hi><lb/><hi rendition="#fr">Europäischen<lb/>
Welt- und Staats-Geschichte</hi><lb/><hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Theil</hi>.</hi></titlePart>
      <titlePart rendition="#c" type="sub"> <hi rendition="#aq">No.<lb/><figure/>XXXVIII.</hi> </titlePart><lb/>
      <titlePart rendition="#c" type="sub">20. Woche.</titlePart><lb/>
      <docDate rendition="#c">Montags den 11. May, <hi rendition="#aq">MDCCXLIV.</hi></docDate><lb/>
    </front>
    <body>
      <div type="jArticle">
        <head>Vorlesungen in der Medicinischen Facultät.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">T</hi>eutsche Reichs-Stände, lassen dermahlen die <hi rendition="#aq">Pathologie publice</hi> lesen.<lb/>
Sie hören auch nicht auf, den bisherigen <hi rendition="#aq">Methodum medendi</hi> derer Herren<lb/>
Frantzosen zu untersuchen, und haben dieserhalb <hi rendition="#aq">Angli Teutonici</hi>, zwey Tra-<lb/>
ctätgen <hi rendition="#aq">de variis tum Chymicorum, tum Galeni&#x017F;tarum in præparatione me-<lb/>
dicinali erroribus</hi> wieder auflegen lassen. Ausser diesen bemühen sie sich den<lb/><hi rendition="#aq">Medicini</hi>schen Nutzen des <hi rendition="#aq">Camphors</hi> recht einzusehen; und beweisen im <hi rendition="#aq">Di&#x017F;pu-<lb/>
tatorio </hi>, daß alle Frantzösische rothe Weine, als <hi rendition="#aq">Pontack, Vin de Grave &amp;c.</hi><lb/>
wo sie allzu starck gebraucht werden, Verstopffungen verursachen. </p><lb/>
        <p>Königl. Maj. in Pohlen, und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, haben beschlossen,<lb/>
die in der Gesundheits-Wissenschafft höchst unentbehrliche Lehre von <hi rendition="#aq">
  Tempe-<lb/>
rament
  </hi> en, und was dieserhalb in <hi rendition="#aq">Morbis chronicis</hi> und <hi rendition="#aq">acutis</hi> zu bedencken ist,<lb/>
vorzutragen. Jn <hi rendition="#aq">Botanicis</hi> zeigen sie die Tugenden und vortreffliche Würckun-<lb/>
gen der Raute.
  </p><lb/>
        <p>Königl. Maj. in Preussen, haben beliebt <hi rendition="#aq">publice</hi> über die <hi rendition="#aq">Jurisprudentiam Medi-<lb/>
cam </hi> zu lesen. Sonst sind sie gemeynt, den ohnlängst heraus gekommenen Tra-<lb/>
ctat: die Kunst sein eigner <hi rendition="#aq">Medicus</hi> zu seyn, zu erklären. Sie werden auch <hi rendition="#aq">de<lb/></hi></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[297/0001] Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. No. [Abbildung] XXXVIII. 20. Woche. Montags den 11. May, MDCCXLIV. Vorlesungen in der Medicinischen Facultät. Teutsche Reichs-Stände, lassen dermahlen die Pathologie publice lesen. Sie hören auch nicht auf, den bisherigen Methodum medendi derer Herren Frantzosen zu untersuchen, und haben dieserhalb Angli Teutonici, zwey Tra- ctätgen de variis tum Chymicorum, tum Galeniſtarum in præparatione me- dicinali erroribus wieder auflegen lassen. Ausser diesen bemühen sie sich den Medicinischen Nutzen des Camphors recht einzusehen; und beweisen im Diſpu- tatorio , daß alle Frantzösische rothe Weine, als Pontack, Vin de Grave &c. wo sie allzu starck gebraucht werden, Verstopffungen verursachen. Königl. Maj. in Pohlen, und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, haben beschlossen, die in der Gesundheits-Wissenschafft höchst unentbehrliche Lehre von Tempe- rament en, und was dieserhalb in Morbis chronicis und acutis zu bedencken ist, vorzutragen. Jn Botanicis zeigen sie die Tugenden und vortreffliche Würckun- gen der Raute. Königl. Maj. in Preussen, haben beliebt publice über die Jurisprudentiam Medi- cam zu lesen. Sonst sind sie gemeynt, den ohnlängst heraus gekommenen Tra- ctat: die Kunst sein eigner Medicus zu seyn, zu erklären. Sie werden auch de

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V., Dortmund: Bereitstellung der den Bilddigitalisaten zugrunde liegenden Microfilmaufnahmen
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA-Basisformat.
Susanne Haaf: Artikelstrukturierung nach DTA-Basisformat.

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

  • Bogensignaturen: nicht übernommen.
  • Druckfehler: ignoriert.
  • fremdsprachliches Material: nur Fremdskripte gekennzeichnet.
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage.
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage.
  • i/j in Fraktur: wie Vorlage.
  • I/J in Fraktur: wie Vorlage.
  • Kolumnentitel: nicht übernommen.
  • Kustoden: nicht übernommen.
  • langes s (?): in Frakturschrift als s transkribiert, in Antiquaschrift beibehalten.
  • Normalisierungen: keine.
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert.
  • Seitenumbrüche markiert: ja.
  • Silbentrennung: wie Vorlage.
  • u/v bzw. U/V: wie Vorlage.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.
  • Zeilenumbrüche markiert: ja.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0238_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0238_1744/1
Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXVIII, 20. Woche, Erfurt (Thüringen), 11. Mai 1744, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0238_1744/1>, abgerufen am 29.03.2024.