¶Jr herrn ich bit ewr gunſt vnd gnad
Vernembt ein boͤſe miſſethat
Die hat gethan ein pecken knecht
Vnd der het ſein vernunfft nit recht
Als ich euch dan beſcheyden will
Sein vater het gelts vnd guts vill
Vnd was ſein veterlicher mut
Wie er den ſun auff alles gut
Moͤcht ziehen auff ein ſitlich leben
Thet jm ein gutte zerung geben
Vnd gab jm auch die leer da bey
Laß yederman ſein wer er ſey
Vnd halt dich bey den lewtten ſtill
Huͤt dich voꝛ frawen vnd voꝛ ſpill
Laß dich nit vber geen den wein
Huͤt dich wo boͤß geſellen ſein
Als bald du ire werck verſteeſt
Ye weytter du dan von jn geeſt
Ye baß es dir kumbt zu gewin
Mein lieber ſun nun far du hin
Vnd brauch dich deiner iugen recht
Dann mancher boͤſer falſcher knecht
Gibt offt den iungen boͤſen rat
Das mancher kuͤmbt in groſſe not
Das ſelbig du mit fleyß betracht
Nun dar far hin mit gutter nacht
Er danckt dem vater zuͤchtigkleych
Vnd zoch doꝛt hin in Oſterreych
Jn ein groſſe ſtat heyſt Wienn
Begund einem pecken ein ſten
Vnd der was reych wie ich euch ſag
Arbayt er funff woch vnd vier tag
Darnach er von jm vrlaub nam
Vnd bald auß der ſtat von Wienn kam
Vnd zoch das landt auff vnd nider
Darnach kam er gen Wienn wider
Vnd thet wie ander wilde buben
Verſpilt ſich auff der pecken ſtuben
Das er jm zipffel vnd ſack nit het
Er dacht wie er den dingen thet
Vnd ſan es hinden vnd voꝛn auß
Wie er kem in ſeins mayſters hauß
Eins boͤſen het er ſich vemeſſen
Der teuͤffel het jn gar beſeſſen
Stall ſich jns hauß vnter die ſtiegen
Do lag er ein weyle verſchwigen
Biß das die finſter nacht viel an
Die werckſtub was nit weyt daruon
Darinn do lag ein knecht vnd ruͤt
Als mancher frummer dienſtknecht thut
Der was fleyſſig in ſein ſachen
Wolt fruͤ auff ſteen vnd pꝛot bachen
Vnd der ſelbig knecht entſchlieff
Der Barthel heymlich einhin lieff
Vnd dacht wie er ſein ſach volendt
Ein beyhel trug er in der hendt
Ein groß do man die ſcheyt mit kleubt
Schlug er dem knecht hart in ſein heubt
Sein leben bald ein ende nam
Jn dem die frum hauß diern kam
Die erſchlug er an der ſtiegen
Zugs hin dan vnd ließ ſie ligen
Vnd dacht jm wie er weytter thet
Der peck der lag in ſeinem beth
Vnd was gleych in jm ſelbs zu ſtoͤꝛt
Vnd daucht jn wie er etwas hoͤꝛt
Vnd das der handel ſtuͤnd nit recht
Die maydt wer vneins mit dem knecht
Er ſtund bald auff vnd legt ſich an
Vnd wolt den hader vnterſtan
Als einem haußwirt zu gepuͤrt
Der teuͤffel het den her gefurt
Der knecht vnd maydt ermoͤꝛdet het
Dem pecken thet er auch alſo
Was das nit ein groſſer iamer
Darnach gieng er in die kamer
Do lag die frumme fraw vnd ruͤt
Die muͤſt vergieſſen do ir plut
Vnd muͤſt ir leben alſo enden
Der Barthel moͤꝛdets mit ſein henden
Noch ließ er ſich nit erſetten
Suͤchet vmb zu andern betten
Do fandt er ein kindt das iſt war
Das was etwas alt ſiben jar
Vnd was ein maydlein merckt mich eben
Das het den ſelbing pecken knecht
So barmhertzig an geſehen
Vnd alſo freuͤntlich zu jm jehen
O lieber Barthel laß mich leben
Jch wil dir all mein tocken geben
Jch wil dir zaygen meins vaters ſchluͤſſel
Der moͤꝛder ſchneyd jm ab ſein dꝛuͤſſel
Das es alſo mit todt ab gieng
Ein anders er darnach an fieng
Vnd ſuchet in dem hauß mit fleyß
Biß das er fandt pꝛot wein vnd ſpeyß
Vnd auch ein gut ſum̃ gelts darzu
Darnach wolt er nit haben ruͤ
Als dan thnnthun ſolche boͤſe buben
Gieng wider auffauß der pecken ſtuben
Vnd gab auß gelt als die beſten
Do waren etlich die wol weſten
Das er voꝛ het gehabt kein gelt
Jn dem der iamer wardt gemelt
Wie man den pecken vnd ſein geſindt
So iamerlich ermoͤꝛdet findt
Der boͤß wicht mercket wol die mer
Sagt nit das er der moͤꝛder wer
Er ſeufftzet vnd klopffet an ſein hertz
Als pꝛecht es jm ein groſſen ſchmertz
Das do ſein mayſter vnd ſein herr
So iamerlich ermoͤꝛdet wer
Hub an iemerlich zu klagen
Vnd halff die leych zum grab tragen
Doch ſach er niemant froͤlich an
Von ſtundtan hub er ſich daruon
Vnd dacht wie dan der ſchuldig thut
Ergreyfft man dich du haſts nit gut
Wan du haſts ye than mit der handt
Ein ſtat iſt Regenſpurg genandt
Jn der ſein vater ſaß mit hauß
Bey dem do gieng er ein vnd auß
Sein vater was erber vnd frum̃
Vnd weſt gar nit ein woꝛt darum̃
Vnd das ſein falſcher boͤſer ſun
Ein ſolich boͤß werck het gethun
Wie wol er het zu jm gemelt
Mein ſun von wan kuͤmbt dir das gelt
Das du ſo offt zu wein yetz laufſt
Vnd zu ſchoͤne kleyder kaufſt
Bald het er ſich einer luͤg beſunnen
Spꝛach er hetz mit ſpilen gewunnen
Vnd gieng den reychen gleych da her
Jn dem do kamen boͤſe mer
Wie er die funff moꝛdt het gethan
Do nam man jn gefencklich an
Er ſaß zwar nit lang in der ſchꝛentz
Der Kayſer ſchꝛayb do hin behentz
Man ſolt jn ſchicken bald gen Wienn
Die herrn lieſſen es nit lang an ſteen
Lieſſen jn gar wol befriden
Jm ſchiff an ein ketten ſchmyden
Do fur er mit den andern hien
Biß das er kam hin ab gen Wien
Wardt vber jn ſchnell vnd behendt
Ein ſolich ſchwer vrteyl erkendt
Solt jm auch nit werden ringer
Man ſolt jm ſein zehen finger
Ein nach dem andern ab hacken
Vnd mit heyſſen zangen zwacken
Vnd wan man mit der einen riß
Die weyl der painlein ſeer zu pliß
Biß das die ander auch wardt hayß
Do mit der hencker weyter rayß
Jn ſein leyb vnd das es roch
Der arm ſchꝛay mit grimmen och
Zu glauben iſt das yederman
Die dꝛitt marter fieng ſich an
Als ir dan yetzund hoͤꝛen werdt
Er wardt gepunden an ein pferdt
Vnd wardt geſchlayfft an all die ſtat
Der funff merck die man zu Wienn hat
Vnd darnach ſchlayfft man fur das thoꝛ
Do ſtundt gar manig menſch daruoꝛ
Der wolt ſehen die groſſen not
Vnd wie doch enden wolt ſein todt
Als er nun auff die haubtſtat kam
Der hencker ein groſſen pfall her nam
Do mit er jn dan yetz ſolt ſpiſſen
Der hencker het auch nit gut wiſſen
Wie er das werck ſolt fahen an
Wann er hets voꝛ nit mer gethan
Yedoch ſo het er kein erbarm
Die ſpitz ſetzt er jm in waydt darm
Vnd dꝛucket als ein ſtarcker knecht
Der arm ſchꝛay er geet nit recht
Zeuch auß vnd ſtoß jn anders ein
Vnd das die pitter marter mein
Deſter lenger an mir moͤcht wern
Das wil ich alles leyden gern
Wan ich es woll verſchuldet han
Vnd het ich hundert moͤꝛdt gethan
Betruͤbt es mich alſo hart
Das ich dem iungen maydlein zart
Sein leben nam auch an der ſtat
Das mich ſo ſchon vnd freuͤntlich bat
Lieber Barthel laß mich leben
Jch wil dir all mein tocken geben
Wan ich daſſelbig woꝛt betracht
So geet mir zu ein omacht
Ein yederman kans verſten
Es het kain andern ſchatz dann den
Wolt es mir geben mit der kiſten
Das es nuͤr moͤcht ſein leben friſten
Jn boͤßheyt was ich gantz erblindt
Das ich ermoͤꝛdt das ſelbig kindt
Darumb ſo bit ich arm vnd reych
Das ir woͤlt alle innigkleych
Bitten got vnd die mutter ſein
Das mir die pitter marter mein
Helff mir das ich nit werdt verloꝛen
Bey jm ein herr ſtundt parfuß oꝛden
Der ſelb ſein leyblich bruder was
Vil ſchoͤner ding er jm fur laß
Solt an ſehen ſein arme ſeel
Vnd die opffer ſant Michael
Er antwoꝛt jm mit woꝛtten leyb
Bruder ich wil mit allem fleyß
Als war als du mein bruder biſt
Wil ich ſterben als ein rechter chꝛiſt
Das woꝛt erbarmt vil lewt on zall
Fuͤnff ſtund die lebt er am pfall
O ein yederman nem zu hertzen
Wie er mit dem groſſen ſchmertzen
Dannocht alſo lang mocht leben
Vnd mocht red vnd antwurt geben
Er ſpꝛach got wil mir gnad erzaygen
Mein haubt wil ich aufft recht hãdt naygẽ
Veltz widerumb auff lincken handt
So wirdt ich in die hell geſandt
Gar bald ſein leben nam ein endt
Sein haubt ſich do nit anderſt wendt
Playb auff der rechten ſeytten ſtet
Dauon all menſchen hoffnung het
Er wer ein kindt der ſeligkayt
Bit wir Maria die reynen maydt
Sie woͤl vns vmb jr kindt erwerben
Das wir alle ſelig ſterben
Vnd wern im glauben nit verirt
Cuntz Haß hat das dicht coꝛrigirt
Die moͤꝛt ſindt geſchehen fur war
Jm tauſent funff hundert vnd vier jar