Rom, den 13 Junii.
Nunmehr iſt es gewiß, daß den 17ten dieſes Conſi-
ſtorium wird gehalten werden. Das Publicum erwar-
tet den Ausgang deſſelben mit Ungeduld.
Der Koͤnig von Sardinien hat dem Pabſt einige Me-
daillen, die bey Gelegenheit der Vermaͤhlung des Gra-
fen von Provence mit der Prinzeßinn von Savoyen ge-
praͤget worden, geſchenkt. Auch hat Monſignor Paſ-
ſionei Sr. Heiligkeit mit einer koſtbaren Sammlung
alter ſilberner und goldener Medaillen ein Praͤſent ge-
macht, welche Dieſelben nach dem Vaticaniſchen Muſeo
bringen laſſen.
Neapolis, den 13 Junii.
Den 18ten des vergangenen Aprilmonats wurde The-
reſe Mekinkler, die Frau des erſten Sergeanten bey der
Koͤnigl. Schweizergarde, Daniel Stempels, von einem
außerordentlich großen Maͤdchen entbunden. Es wog
an dem Tage, da es getauft wurde, 61 Pfund und 1 ⅓ Unze,
und befindet ſich ſeit der Zeit geſund und munter, waͤchſt
auch nach Proportion ihrer Groͤße. So ungewoͤhnlich
dieſe Begebenheit iſt, ſo wahr iſt ſie doch.
Mayland, den 14 Junii.
Wir erwarten hier in kurzem Se. Koͤnigl. Hoheit,
den Prinz Xaver von Sachſen, welche eine Woche bey
uns bleiben, und hierauf nach Turin abgehen werden.
Genua, den 14 Junii.
Zu Seſtri hat man nunmehr mit der Erbauung einer
großen Kriegsſchebecke fuͤr Spanien den Anfang gemacht.
Aus Madrid wird gemeldet, daß der Franzoͤſiſche Ge-
ſandte daſelbſt mit den vornehmſten Staatsminiſtern
Sr. Katholiſchen Majeſtaͤt ſeit einiger Zeit lange Con-
ferenzen halte, ohne daß das geringſte von ihren Unter-
handlungen bekannt wuͤrde.
Aus Baſtia heißt es, daß die Truppen des Grafen
von Marboeuf bey Fiumorbo, zwiſchen den Pro-
vinzen Caſinea und Tavagna, von den Berg-Corſen an-
gegriffen worden, und ſich mit Hinterlaſſung einiger Tod-
ten und Verwundeten haͤtten zuruͤckziehen muͤſſen. Die
Corſen ſind hierauf ebenfalls zuruͤckgegangen, und haben
7 Maulthiere und ihre Treiber im Stich gelaſſen. Auch
an andern Orten ſind Scharmuͤtzel vorgefallen. Sonſt
ſuchen die Franzoͤſiſchen Truppen die mißvergnuͤgten
Corſen noch fleißig auf. Einige davon, die auf ihre
Cavallerie ſtießen, wurden ſogleich niedergemacht; die
uͤbrigen, welche ſie in ihre Gewalt bekommen, ſollen
auf einer Fregatte nach den Americaniſchen Colonien
gebracht werden. Die Zahl der Corſen, von deren
Treue die Franzoͤſiſche Regierung uͤberzeugt iſt, ſoll ſich
nicht uͤber 7000 Mann belaufen; doch ſind die Einwoh-
ner der Garniſonsplaͤtze nicht mit darunter begriffen.
Modena, den 14 Junii.
Unſer Herzog hat vor einigen Tagen in der Stadt
Carpi ein kleines Auguſtiner-Kloſter aufgehoben, und
die Einkuͤnfte deſſelben einem Armenhauſe vermacht.
Florenz, den 18 Junii.
Se. Koͤnigl. Hoheit, der Großherzog, ſind nach Piſa
abgegangen, die Erleuchtung daſelbſt, bey Gelegenheit
des Feſtes des heiligen Ranieri, mit anzuſehen, die aber
wegen entſtandenen Windes an dem beſtimmten Tage
nicht hat vor ſich gehen koͤnnen.
Den 16ten dieſes iſt der Ritter Hamilton, Engliſcher
Geſandte an dem Neapolitaniſchen Hofe, aus Neapolis
hier angekommen.
Stockholm, den 25 Junii.
Der Superintendent, Doctor Luͤtkemann, hat heute
die Reichstagspredigt gehalten.
In kurzem werden Geſandte an verſchiedene Hoͤfe
abgehen, um daſelbſt die Thronbeſteigung Sr. jetzt re-
gierenden Koͤnigl. Majeſtaͤt foͤrmlich bekannt zu machen.
Von der Pohlniſchen Grenze an der Orſitz,
vom 21 Junii.
Den 16ten dieſes machten die Confoͤderirten eine ver-
ſtellte Attaque gegen die Verſchanzung der Ruſſen bey
Pultusk. Zwiſchen Praſchnitz und Pultusk iſt noch ein
verſchanzter Poſten, zur Sicherheit der großen Land-
ſtraße von Warſchau nach Preußen bey dem Dorfe Karn-
jewo. Dieſes Commando wurde von der Attaque gegen
Pultusk allarmiret, und marſchirte mit allen, bis auf
die Kranken, zur Unterſtuͤtzung nach Pultusk. So bald
die Confoͤderirten dieſes bemerkten, ſo unterhielten ſie
die angefangene Attaque nur zum Schein, und fielen
die im Marſch begriffenen mit allen uͤbrigen auf einmal
an. Das Commando erreichte indeſſen ſeine alten Ver-
ſchanzungen, die es ſich ſonſt bedienet hatte, ehe die neuen
angeleget wurden, und vertheidigte ſich aus ſolchen,
bis die Confoͤderirten, die abgeſeſſen waren, und Sturm
liefen, ermuͤdeten, und von der Attaque abließen. Waͤh-
rend derſelben Attaque detaſchirten ſie nach der Ver-
ſchanzung bey Karnjewo, aus welcher die Ruſſen ihren
Marſch angetreten. Sie nahmen ſolche, da wenige
Kranke darinn waren, ein, und bemaͤchtigten ſich der
zuruͤckgebliebenen Bagage und Geraͤthſchaften; und
ſollen, außer denen in der Verſchanzung erbauten Ca-
ſernen, noch die nahe gelegenen Scheunen und Staͤlle
verbrannt haben. Auch ſoll die Verſchanzung ſelbſt
beſchaͤdiget ſeyn. Mit den naͤchſten Briefen wird
der Verluſt und naͤhere Umſtaͤnde mit Gewißheit
gemeldet werden koͤnnen. Indeſſen iſt das gewiß, daß
der Herr General von der Goltz, ehemaliger Marſchall
der Dißidentiſchen Confoͤderation zu Thoren, auf ſei-
ner Hinreiſe aus Preußen nach Warſchau nur wenige
Augenblicke vor der Ankunft der Confoͤderirten das
Schloß zu Pultusk erreicht hat; wie auch die beyden
mit Geld beladene nach Warſchau beſtimmte Wagen,
welche einen Tag fruͤher Pultusk paßiret hatten, uͤber
die Narw in Sicherheit gekommen, ungeachtet die Con-
foͤderirten ihrer Spur nachgeſchickt haben. Auf beyde
ſcheint vielleicht dieſer Verſuch angeſehen geweſen zu
ſeyn, der ſich hernach mit der Attaque der Verſchan-
zungen geendigt. Die Sicherheit der Landſtraße iſt
aber noch nicht hergeſtellet, weil geſtern Abend noch der
erſte Rußiſche Poſten an der Graͤnze aus Korſchellen
wieder nach Praſchnitz zur Unterſtuͤtzung marſchiren
muͤſſen; wie denn auch der Herr Oberſte von Roͤnne,
der nur heute an der Graͤnze aus Poſen angekommen,
um nach Warſchau zu gehen, Halte gemacht hat.
Poſen, den 26 Junii.
Da, nach erhaltener Ordre von Warſchau, der Herr
Oberſtlieutenant von Lange, vom Cargapolſchen Cara-
Binier-Regiment, ſich von hier nach Caliſch in Marſch
ſetzte, und einige Meilen von hier Nachricht erhielt, daß
ſich ein ſtarker Trupp Confoͤderirte in der Gegend von
Kaliſch aufhielt; ſo machte dieſer unermuͤdete und brave
Officier ſogleich ſeine Diſpoſition, dieſen Trupp, wo
moͤglich, anzugreifen und zu ſchlagen, welches ihm
auch nach Wunſch gelungen iſt. Er machte mit ſeiner
leichten Cavallerie einen forcirten Marſch von 12 Meilen,
hob unterwegs alle ausgeſchickte Spions gluͤcklich auf,
und kam dem Herrn Regimentarius Sieraszewska ſo
unvermuthet auf den Hals, daß er ihn mit Verluſt von
200 Todten und 100 Gefangenen ſchlug. Unter den
Gefangenen befinden ſich 2 Rittmeiſter, Chodabski und
Kaminski, 3 Lieutenants, 2 Faͤhnrichs und 9 Unteroffi-
ciers. Die Diſpoſition des Herrn Oberſtlieutenants
war ausnehmend. Da der Feind ſich ſo poſtirt hatte,
daß ihm nicht beyzukommen war, ſo gieng er mit ſeinem
Corps durch einen tiefen Fluß, welches der Feind ohne
Lebensgefahr fuͤr unmoͤglich hielt; und ſo kam er ihm
ſo unvermuthet auf den Hals, daß nur wenige, ſo ſich
mit dem Regimentarius, welcher ſchwer bleßirt iſt, mit der
Flucht gerettet, theils getoͤdtet, theils gefangen worden.
Die Gefangenen ſollen morgen hier eingebracht werden.
Zuͤrch, den 25 Junii.
Bey dem hieſigen theuren Preiſe des Getraides, da
100 Pfund nahe auf 7 Thaler geſtiegen ſind, hat ein gut-
meindender Ungenannter eine ſichere Anleitung auf ei-
nem Bogen abdrucken laſſen, wie man bey dieſen theuren
Zeiten wohlfeil und gut leben koͤnne. Sein Anſchlag
geht auf eine Suppe, worinn Reiß, Kartoffeln, Kuͤrbis,
gelbe und gemeine Ruͤben, mit etwas Brodt und But-
ter gekocht werden. Mit 44 Pf. davon koͤnnen 20 er-
wachſene Perſonen 2 Tage lang leben, wobey der Auf-
wand etwas weniges hoͤher als auf einen Gulden ſteigt.
Der Herr Landvoigt Engel hat dieſen Bogen in das
Franzoͤſiſche uͤberſetzt, und mit einigen Vermehrungen
abdrucken laſſen. Er hat auch veranſtaltet, daß zu Nion
in 3 Keſſeln dieſe nahrhafte Suppe fuͤr die Armen ge-
ſotten wird.
Stollberg, den 28 Junii.
Am 21ſten, fruͤh um halb 5 Uhr, ſind unſere gnaͤ-
digſt regierende Graͤfinn und Frau, Frau Johanne
Alexandrine Charlotte Henriette, Graͤfinn zu Stollberg, ꝛc.
gebohrne Graͤfinn von Flemming, von einem geſunden
und wohlgebildeten Grafen, welchem bey dem noch ſel-
bigen Tages vorgenommenen Tauf-Actu die Namen
Joſeph Chriſtian Ernſt Ludwig beygelegt ſind, zum
Vergnuͤgen des ganzen Hochgraͤfl. Hauſes, und zur Freude
der Unterthanen gluͤcklich entbunden worden.
Regenſpurg, den 27 Junii.
In dem Reichshofraths Concluſo vom 11ten dieſes
uͤber die Klage wegen der wider die Reichsverſamm-
lung und Reichsſtadt Regenſpurg angelegte Churbayeri-
ſche Getraid- und Victualien-Sperre, wird Sr. Chur-
fuͤrſtl. Durchl. von Bayern aufgeleget, die Sperre
ohne allen Verzug wiederum aufzuheben, die Geſandt-
ſchaften bey ihren Freyheiten, und die Stadt Regenſpurg
bei ihrem hergebrachten Incolat-Recht ruhig zu laſ-
ſen, mit dem Bedeuten, daß zu Handhabung dieſer
Kayſerl. Verordnungen die Manutenenz-Commißion auf
den Herrn Erzbiſchof zu Salzburg, wie auch eventua-
liter auf den Oeſterreichiſchen Kreiß erkannt worden
ſey. Dem Herrn Erzbiſchof zu Salzburg wird alſo
vermoͤge des weitern Inhalts dieſes Concluſi aufgetra-
gen, dieſe Sperre, wenn ſolche Chur-Bayern nicht ſelbſt
ſogleich aufheben ſollte, mann militariy ohne Zulaſſung
einiger Friſt abzuſchaffen, und falls hierzu eine weitere
Beyhuͤlfe noͤthig ſeyn ſollte, die Anzeige hievon dem
Oeſterreichiſchen Kreiß zu thun; daher auch wegen der
allenfalls noͤthigen Aßiſtenz-Leiſtung an der Kayſerinn-
KoͤniginnMajeſtaͤt als ausſchreibenden Fuͤrſten des Oeſter-
reichiſchen Kreiſes zugleich ein Kayſerl. Reſcript ergangen.
Man ſiehet jetzt ein Reichshofraths-Concluſum vom
14ten May, in Sachen der Katholiſchen Gemeinde zu
Bremen gegen den Magiſtrat daſelbſt, punƐto Grava-
minum Religionis, Kraft deſſen 1) der von Buͤrger-
meiſter und Rath zu Bremen erſtattete allerunterthaͤ-
nigſte Bericht ad AƐta gelegt werden ſollen, und ſolcher
Anton Fulardi und Conſorten, auf Anmelden, aus der
Kanzeley, jedoch bloß zur Notiz, abſchriftlich mitgethei-
let werden koͤnnen; 2) hierauf und auf die vom Magi-
ſtrat darinn gethane Erklaͤrung verwieſen worden iſt.
Wien, den 26 Junii.
In der vorigen Woche iſt ein Recruten-Tranſport
von 600 Mann aus Boͤhmen hier angelangt, und von
Sr. Majeſtaͤt, dem Kayſer, in Begleitung der Herren
Feldmarſchaͤlle, Grafen von Laſcy und Thierheim, in
Augenſchein genommen, und hierauf weiter nach Ungarn
abgeſchickt worden; wobey zugleich die Nachricht mit
eingelaufen ist, daß allda noch immer mit Aushebung
der zum Kriegsſtande tauglichen Mannſchaft fortgefah-
ren werde. Gleiche Aushebung ſoll nun auch hier ehe-
ſtens den Anfang nehmen, weswegen von Seiten der
Kreiß-Aemter ſchon der vorlaͤufige Befehl ergangen
iſt, daß alle Herrſchaften und Eltern ihre abweſende
Unterthanen und Soͤhne, auch die, ſo hier in Wien be-
findlich ſind, zu beſtimmter Zeit nach Hauſe rufen ſollen.
Der Kayſerl. Koͤnigl. Hof befindet ſich noch immer
zu Laxenburg, und wohnt den Kriegsuͤbungen der dort
campirenden Truppen bey. Statt der ausgeruͤckten
Truppen ſind nun die aus Italien und den Niederlan-
den kommende, in gedachtes Lager eingeruͤckt.
Man hoͤrt von großen Schaͤden, welche durch die Ueber-
ſchwemmung der Waſſer uͤberall verurſachet worden. An
der hieſigen großen Taborbruͤcke hat das reißende Waſſer
letzthin 3 Joche mit ſich fortgefuͤhrt, daher die Ueberfahrt
zu Nußdorf geſchehen muͤſſen. Eben eine dergleichen
Ergießung hat ſich auch in Boͤhmen geaͤußert, und mel-
den die Berichte von Prag, daß das wuͤthende Waſſer
mehr als 10000 Klaftern weggeſchwemmet habe.
Die Opera Armide wird mit groͤßtem Beyfall hier
aufgefuͤhret; aber die uͤbrigen Schauſpiele werden nicht
ſtark beſucht. Die Franzoͤſiſche Schaubuͤhne wird gar
aufgehoben werden, weil die Koſten die Einnahme weit
uͤberſteigen.
Se. Excellenz, der Graf von Hatzfeld iſt zum Boͤh-
miſchen Hofkanzler, an die Stelle des Herrn Grafen
von Choteck, ernannt worden.
Stralſund, den 29 Junii.
Am 27ſten dieſes verſtarb hier nach einer langwieri-
gen Krankheit der Graf Brahe, einziger Sohn des Gra-
fen dieſes Namens erſter Ehe. Die anſehnlichen Guͤter
des Verſtorbenen fallen nun auf den juͤngeren Bruder
letzter Ehe, und letzten Grafen dieſes Namens.
Niederrheinſtrom, vom 29 Junii.
Waͤhrend der Regierung der verſtorbenen verwitt-
weten Prinzeßinn von Oranien, da der jetztregierende
Erbſtatthalter noch minderjaͤhrig war, hatte man oft
den Vorſchlag gethan, den großen Kriegsrath aufzuhe-
ben, und das Regiment Schweizergarde auf den Fuß
der andern Schweizer Regimenter, die in Dienſten der
Republik ſind, zu ſetzen. Die Stadt Amſterdam hatte
beſonders dieſe Sache ſehr lebhaft getrieben, welche
aber dennoch nicht ſtatt fand. Jetzt ſagt man, daß der
letzte Punkt von neuem aufs Tapet gebracht worden,
ſeit der Zeit der Capitain von der Hollaͤndiſchen Garde
verwundet iſt, welches man den Schweizern zuſchreibet.
Da dies eine ſehr bedenkliche Sache iſt, ſo kann man
noch nichts Gewiſſes davon berichten. Man glaubt aber
nicht ohne Grund, daß ſie wol zu Stande kommen
duͤrfte.
Vor einigen Tagen iſt ein Rußiſcher Oberſter durch
den Haag als Courier nach London gegangen, deſſen
Depeſchen von aͤußerſter Wichtigkeit geweſen ſeyn ſollen.
Auch hat ſich daſelbſt ein reicher Kaufmann, der mit
Engliſchen und Franzoͤſiſchen Fabrikwaaren handelt, an
ſeinem 61ſten Geburtstage in ſeinem Gartenhauſe an
die Fenſter-Gardinſchnur wohlbedaͤchtlich aufgehenkt.
NOTIFICATION.
Da am bevorſtehenden Dienſtage, als am 9ten Julii
a. c. Vormittags um 11 Uhr, das bey dem Schaarthor
belegene von Hertel bewohnt werdende Haus, um einen
Theil deſſelben gleich nach dem Verkauf, der uͤbrige
Theil aber nach Martini dieſes Jahres abzubrechen, und einen
reinen Platz zu liefern, oͤffentlich an den Meiſtbietenden
verkauft werden ſoll: Als wird den Liebhabern ſolches
hiemit kund gethan, um ſich zu bemeldter Zeit in ober-
waͤhntem Hauſe einzufinden, und auf was Weiſe die
Abbrechung zu bewerkſtelligen ſeyn wird, zu vernehmen.
Hamburg, den 1ſten Julii, 1771.
Die 18te Ziehung der Kayſerl. freyen Reichsſtadt Ham-
burg privilegirten Zahlen Lotterie iſt heute, Mittewochs
den 3ten Julii 1771. mit gewoͤhnlichen Formalitaͤten, in
Gegenwart einer hochverordneten Deputation, mit ge-
naueſter Ordnung auf dem hierzu beſonders erbauten
Ziehungsgeruͤſte vor dem Lotteriehauſe in Beyſeyn einer
großen Menge Zuſchauer, frey und oͤffentlich vollzogen,
wobey folgende Nummern zum Vorſchein gekommen,
naͤmlich:
Nr. 55. Maria Eliſabeth Wiedlichs. 〃 8. Maria Catharina Meyern. 〃 47. Anna Chriſtina Kerfiſch.> 〃 15.Barbara Maria Bihrwitzen. 〃 63. Anna Margaretha Albrechten.
Aufs neue ſind zur 19ten Ziehung obige Nummern mit
den Namen nachbenannter Jungfern hinwiederum be-
ſetzt:
Nr. 55. Ilſabeth Margaretha von Wuͤrzen. 〃 8. Margaretha Carolina Kunzen. 〃 47. Anna Cicilia Sagern. 〃 15. Anna Eliſabeth Bracht. 〃 63. Catharina Johanna Eſther Franken.
Der Termin zur 19ten Ziehung iſt den 24ſten Julii veſt-
geſetzt, und wird, wie die folgenden Ziehungen, von 3 zu
3 Wochen, von 3 bis 4 Uhr, gezogen werden. Alle bey
gedachter Ziehung gefallene Gewinnſte werden in denen
aufgeſtellten Comtoirs, wo die Einlage geſchehen, ohne
den mindeſten Abzug, gegen Einlieferung der Original-
Billets, ſogleich ausgezahlet, wozu die General-Caſſa
die anſehnlichſten Baarſchaften in ſteter Bereitſchaft haͤlt.
Der Schlußtag fuͤr Original-Billets iſt den 20ſten
Julii, Abends bis 8 Uhr.
Auswaͤrtige ſichere Perſonen, welche fuͤr dieſes Lotto
eine Collecte zu uͤbernehmen geſonnen, belieben ſich
dieſerhalb immediate an die General-Direction zu wen-
den, und koͤnnen von derſelben alle Willfaͤhrigkeit ge-
waͤrtigen.
Hamburg, den 3ten Julii, 1771.
Abſeiten der General-Direction,
Lud. Krumes.
Zur erſten Ziehung der privilegirten Koͤnigl. Daͤni-
ſchen Zahlen-Lotterie in Copenhagen, welche den
18ten dieſes daſelbſt geſchehen wird, kann ein jeder taͤg-
lich zu aller Zeit Billets auf ſelbſtgefaͤllige Weiſe in mei-
nem General-Comtoir erhalten, und der beſten Bedie-
nung verſichert ſeyn. Alle einheimiſche und auswaͤrtige
ſichere Perſonen, welche unter annehmlichen Bedingun-
gen eine Collecte fuͤr dieſe Lotterie zu uͤbernehmen be-
lieben, duͤrfen ſich nur bey meinem General-Comtoir
melden, woſelbſt ſie mit dem Erforderlichen verſehen
werden koͤnnen.
Hamburg, den 3ten Julii, 1771.
Koͤnigl. Daͤniſches General Lotterie Comtoir,
F. Karſtens.
Die Einnahme zur 126ſten Ziehung der Koͤnigl. Preußi-
ſchen Zahlen-Lotterie wird heute Abend in meinem
General-Comtoir geſchlossen. Zur Braunſchweiger,
Eutiner, und allen uͤbrigen Zahlen-Lotterien ſind gleich-
falls taͤglich zu aller Zeit beliebige Billets bey mir zu
haben.
Hamburg, den 5ten Julii, 1771.
F. Karſtens,
wohnhaft an der Boͤrſe.
Nachricht. Denen reſp. Herren Intereſſenten der
ſogenannten Ulmer Geld- und Renten-Geſellſchaft
wird ſchon zur Genuͤge bekannt ſeyn, daß mit ſolcher eine
Abaͤnderung vorgegangen, und ſelbige in eine monat-
liche Claſſen-Lotterie verwandelt worden ſey. Wie nun
verſchiedene von denenjenigen, welche noch zur zweyten
Ziehung der vorigen Renten-Geſellſchaft ihre Einlage
gemacht, und alſo vermoͤge der neuen Einrichtung an
der erſten Ziehung dieſer monatlichen Geld-Lotterie Theil
haben, und ihre alten Scheine gegen die neuen noch
nicht verwechſelt, ſolches zu bewerkſtelligen erſucht, weil
der Termin zur erſten Ziehung, als welcher auf den
15ten hujus angeſetzt iſt, ziemlich weit herangenahet, und
die Umtauſchung der Looſe nur bis den 6ten hujus
dauert; ſo habe ſaͤmmtliche Herren Theilnehmer hier-
durch freundlichſt erinnern wollen, ihre in Haͤnden ha-
bende Scheine in dieſer Zwiſchenzeit an mich einzulie-
fern; widrigenfalls die neuen zur erſten Ziehung guͤltigen
Looſe verkauft, und andern Freunden uͤberlaſſen werden.
Hamburg, den 1ſten Julii, 1771. P.S. So eben ſind die Bogen von der 3ten und 4ten
Ziehung zur Durchſicht eingetroffen.
D. L. Faßmann, General-Collecteur.
Der ſeit mehr als zehn Jahre abweſende Johann
Wilhelm Kalau wird ad inſtantiam ſeiner Inteſtat-Erben
und ſeines Curatoris auf den 12ten Auguſt 1771. ediƐtali-
ter und sub poena, daß er pro mortuo im Ausbleibungs-
fall werde declariret werden, vor das Koͤnigl. Branden-
burg Neuhauſiſche Juſtiz-Collegium zu Koͤnigsberg
in Preußen adcitiret.
Koͤnigsberg, den 29ſten April, 1771.
Buͤrgermeiſter und Rath der Stadt Stade haben un-
term 25ſten Junii 1771. alle diejenigen, welche in den
hieſigen Stadtkirchen, oder auf den Kirchhoͤfen, einige
Begraͤbniſſe, und in erſteren Kirchenſtellen haben, durch
einen oͤffentlichen Anſchlag erinnert, daß ſie ſolche, und
zwar Einheimiſche binnen 12 Wochen, Auswaͤrtige aber
binnen einem Jahre a dato gehoͤrig um- und zuſchreiben
laſſen ſollen, widrigenfalls, wie auch, wenn in kuͤnftigen
Acquiſitions-Faͤllen die Um- und Zuſchreibung von Ein-
heimiſchen binnen 6 Wochen, und von Auswaͤrtigen
binnen einem halben Jahre nicht beſchaffet wird, ſolche
Kirchen und Begraͤbnißſtellen als verlaſſen, und einer
jeden Kirche heimgefallen erklaͤret werden ſollen.
H. Roehri, Secr.