Petersburg, den 17 Sept.
Der am hieſigen Kayſerl. Hofe ſeither geſtan-
dene Koͤnigl. Pohln. und Churſaͤchſiſche Miniſter,
der Hr. General Arnim, hatte den 11ten dieſes ſo-
wohl bey Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt, als auch bey des
Großfuͤrſten und der Großfuͤrſtinn Kayſerl. Hohei-
ten, ſeine Abſchieds-Audienz, wobey er Ihro Kayſerl.
Majeſt. ſein Rappelſchreiben uͤberreichte. Die da-
bey vorgefallene Reden enthalten beyderſeitige Ver-
ſicherungen zur Unterhaltung eines fernern guten
Vernehmens. Geſtern wurde das allerhoͤchſte Na-
mensfeſt Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt auf das feyerlich-
ſte bey Hofe begangen. Nach geendigtem Gottes-
dienſt geruheten J. K. M. verſchiedene Vornehme
mit dem Orden des heil. Apoſtel Andreas und des
heil. Alexander Newski zu begnadigen. Unter den-
ſelben befinden ſich Se. Erlaucht der Hetman von
Klein-Reuſſen, Hr. Graf Naſoumowski, und der
Vice-Kanzler, Herr Graf von Woronzow etc.
Nach geſchehener Austheilung eroͤffneten Se. Er-
laucht, der Herr Kanzler, Ihro Erlauchten, den
beyden Herren wirklichen Kammerherren, Gene-
ral-Lieutenants, Lieutenants von der Leib-Compa-
gnie und Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt General-Adju-
tanten, Grafen Alexander Iwanowitſch und
Peter Iwanowitſch Schuwalows, daß Ihro
Kayſerl. Majeſtaͤt ſie beyderſeits zu Generals
en Chef allergnaͤdigſt zu erklaͤren geruheten. Wor-
auf ſowol itztbeſagte Herren Grafen, als auch die
neuernannten Herren Ritter bey Ihro Kayſerl.
Majeſt. ihre allerunterthaͤnigſte Dankſagung ab-
ſtatteten. Nachdem Ihro Kayſerl. Majeſt. aus
der Hof-Kapelle in dem Saale angelangt waren,
wurden von den auslaͤndiſchen Herren Miniſtern
und den hieſigen vornehmſten Standes-Perſonen
beyderley Geſchlechts die Gluͤckwuͤnſche abgeſtat-
tet und ſaͤmmtlich bey Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt
zum Handkuß gelaſſen; da inzwiſchen die Kano-
nen rings um die Veſtung und Admiralitaͤt abge-
feuert, und von denen vor dem Kayſerl. Sommer-
Palais in Parade aufgeſtellten Garde- und Feld-
Regimentern ein dreyfaches Lauf-Feuer gemacht
wurde. Des Abends um 7 Uhr war Cour und
Ball bey Hofe und nach deſſen Endigung groſſes
Soupee. Zu gleicher Zeit war die ganze Stadt
illuminirt. Auf dem Schloßhof aber an einem
groſſen Geruͤſte ſahe man folgende Vorſtellung in
einer theils mit Gemaͤhlden, theils mit Laternen
eingerichteten Illumination: Zwiſchen zween
anmuthig auslaufenden Berceaux (Laub-Gaͤngen)
von jungen Palmbaͤumen ſtund auf dem Mittel-
Grund in einem Amphitheatraliſch eingeſchnitte-
nen Platz ein dem hohen Namen Ihro Kayſerl.
Majeſtaͤt aller Reuſſen zum Ruhme errichtetes
Ehren-Gebaͤude, vor welchem Ruthenia mit ih-
rem Schilde ſtund, und der vor ihr ſich ehrerbie-
tig neigenden Europa einen Palm-Zweig, als Zei-
chen ruhiger und gluͤcklicher Zeiten, uͤberreichte.
Ueber dieſer Groupe erſchien von hinten der Fron-
ton des Ehren-Gebaͤudes und an demſelben ein
praͤchtig eingefaßter Schild mit dem gekroͤnten
Namens-Zuge Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt. Im
Vorgrunde des einen Fluͤgels oder Laubganges
war ein Genius mit einem Pflug im offenen Felde
zu ſehen. Im Vorgrunde des andern aber erſchien
ein Genius auf Waffen ſitzend, u. etliche Schwerd-
ter und Spieſſe vor ihm auf der Erde liegend.
Die Erklaͤrung dieſer allegoriſchen Vorſtellung
beſteht in folgendem:
Zuruf an Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt.
Europa ſtund in Furcht, und ſah der Noth entgegen,
Die mit der Krieges-Fluth aus Nord im Anbruch
war.
Dein Name zeigte ſich, die Welle muß ſich legen
Zur Ruh und ſicherm Wohl wird Sturmwind und
Gefahr.
Die Wohlfarth deines Reichs ſieht alſo mit Ver-
gnuͤgen
Den Pflug in Furchen gehn, das Schwerdt dar-
nieder liegen,
Und alles ruft dir zu : Dein Name ſey geprieſen,
Und Dir ſein Feſt von Gott noch hundertmal ge-
wieſen.
Paris, den 24 Sept.
Der Erzbiſchof von Paris hat auf das juͤngſt-
gedachte Koͤnigliche Schreiben eine ſehr ſchoͤne
Verordnung ergehen laſſen, darinn er ſich auf
folgende Art ausdruͤcket:
Chriſtoph von Beaumont etc. Der Himmel
hat uns endlich einen Prinzen gegeben, deſſen
Gebuhrt durch die Erfuͤllung der Wuͤnſche der
Koͤniglichen Familie auch die unſrigen erfuͤllet,
die Freude in unſern Herzen ausbreitet, und un-
ſer Gluͤck, die Ruhe Frankreichs und die Ruhe
von ganz Europa je laͤnger je mehr in Sicherheit
ſetzet. Mitten unter der Entzuͤckungen der Freude,
die dem Koͤnige die Erfuͤllung ſeiner eifrigſten
Wuͤnſche verurſachet, hat derſelbe ſo wenig des
Urhebers dieſer Wohlthat vergeſſen, daß vielmehr
ſeine erſte Sorgfalt dahin gegangen iſt, ſeinen
Voͤlkern zu bezeugen, daß er ſich dem Allerhoͤchſten
dafuͤr verbunden erkennet. Durch den Brief, den
dieſer Monarch an uns hat ergehen laſſen, und der
ein ſicheres Denkmahl der Geſinnungen des Glau-
bens und der Erkenntlichkeit gegen Gott iſt, wo-
von Se. Majeſtaͤt auf das innigſte geruͤhret ſind,
hat er uns befohlen, fuͤr die Gnade, die er em-
pfangen hat, dem Herrn, als dem oberſten Re-
gierer der Begebenheiten, Dank abzuſtatten, der
nach ſeinem Wohlgefallen das Schickſal der Reiche
beſtimmet, und dem es alleine zukoͤmmt, die
Oberherrſchaft in den Haͤuſern derer, die dieſelbe
beſitzen, beſtaͤndig zu machen. Laßt uns eilen,
uns der Pflicht zu entledigen, die ein ehrfurchts-
voller Befehl uns aufleget, und die die Religion
ſelbſt bey einer Begebenheit vorſchreibet, die ſo-
wohl fuͤr den Oberherrn, als auch fuͤr deſſen Un-
terthanen ſo wichtig iſt. Laßt uns mit dem Koͤ-
niglichen Propheten ſagen: Herr, du biſt groß,
und uͤber alles Land erhaben. Die Nachkommen-
ſchaft wird deine Werke preiſen, und deine Macht
erheben. Sie wird ſich der Wirkungen der groͤß-
ten Sanftmuth erinnern, und dieſes Andenken
wird dieſelbe Freude bey ihnen erwecken, die wir
daruͤber empfinden. Die Groͤſſe des Geſchenkes,
ſo uns gegeben iſt, muß uns antreiben, die Er-
haltung deſſelben von Gott zu begehren. Ach es
lebe dieſes Durchlauchtige Kind, das koſtbare und
troſtreiche Pfand des Schutzes des Himmels uͤber
dieſes Reich! Es muͤſſe gluͤcklich die Gefaͤhrlich-
keiten der Kindheiten zuruͤcklegen, und der Engel,
dem der Schutz deſſelben anvertrauet iſt, bewahre
es fuͤr alle die Zufaͤlle, die unſere Liebe fuͤr daſſelbe
uns fuͤrchten machet! Der Gott, der uns daſſelbe
in ſeiner Barmherzigkeit gegeben hat, nehme es
uns nicht wieder in ſeinem Zorne. Er erhalte es
wie einen Augapfel; er beſchuͤtze es unter dem
Schatten ſeiner Fluͤgel, und bedecke es mit dem
Schilde ſeiner Gnade. Was wir vor allen durch
unſer Gebeth zu verlangen haben, iſt dieſes, daß
durch eine getreue Nachahmung des Muſters, ſo
dieſer Prinz in den Perſonen der Durchlauchtigſten
Eltern, denen er das Leben zu danken hat, vor
Augen haben wird, die Tugend in ihm den Glanz
des Ranges und der Geburt erhebe; daß die
Weisheit ihm von oben gegeben werde; daß die-
ſelbe allezeit bey ihm ſey, und ihm zum Rathe
und zur Begleitung auf allen ſeinen Wegen diene;
daß die Furcht des Herrn tief in ſein Herz gegra-
ben werde, und ihm zum Schutz fuͤr alle Klippen
diene, damit er umgeben ſeyn wird, und endlich,
daß er zu eben der Zeit, da er durch ſeine Leut-
ſeligkeit und Sanftmuth die Herzen der Menſchen
an ſich ziehen wird, auch durch ſeine Gottesfurcht
und ſeinen Abſcheu fuͤr die Laſter das Herz Gottes
ſelbſt gewinne, und, wie der junge Salomon, den
ſchoͤnen und herrlichen Namen des Geliebten des
Herrn verdiene! Indem wir ſolche Wuͤnſche fuͤr
einen Prinzen thun, der der ganzen Nation ſo
werth iſt, ſo wuͤnſchen wir ihm, nach den Gedan-
ken des heiligen Auguſtins, dasjenige, was allein
das wahre Gluͤck der Kayſer und Koͤnige ausma-
chet, was am faͤhigſten iſt, ihnen die Ehrfurcht
und Liebe der Voͤlker zuwege zu bringen, und ſie
einer Ehre zu verſichern, die die Entfernung der
weiteſten Zeiten niemals ausloͤſchen kann. Wir
fuͤrchten uns nicht, es zu ſagen, das Andenken
des Heiligſten unſrer Koͤnige wird allezeit am
hoͤchſten unter uns gehalten werden, und unſere
Monarchen werden ſich allezeit mehr damit wiſ-
ſen, daß das Blut eines ſolchen chriſtlichen Hel-
den in ihren Adern flieſſe, als daß ſie von andern
Helden herſtammen, deren Hauptverdienſt darinn
beſtehet, daß ſie Eroberungen gemacht und Siege
davon getragen haben.
Haag, den 28 September.
Unſere groͤßten Kaufleute, denen an der Ge-
wißheit des Geruͤchts gelegen iſt, ſo ſich ausge-
breitet hat, daß die Franzoſen in Oſtindien einen
ſtarken Stoß bekommen, u. die Vortheile, welche der
Hr. Dupleix von dem Nabob erhalten, groſſentheils
wiederum verlohren haben, glauben, nachdem ſie
ſich darnach erkundiget, daß ſie an der Wahrheit
dieſes Geruͤchts nicht mehr zweifeln duͤrfen.
Coͤlln, den 27 Sept.
Man ſagt, der Churfuͤrſt von Coͤlln habe den Plan
genehmiget, nach welchem ein Canal aus der Lippe
in die Embs gefuͤhret, und wodurch die Handlung
von Embden in die Staaten Sr. Churfuͤrſtl. Durch.
befoͤrdert werden ſoll. Dieſe beyden Fluͤſſe entſprin-
gen im Biſchofthume Paderborn. Der erſte gehet
bey der Stadt Paderborn, Lippſtadt, Ham und Dor-
ſten vorbey und faͤllt unter Weſel in den Rhein. Der
andere flieſſet durch die Grafſchaften Ritberg und
Tecklenburg, das Biſchofthum Muͤnſter und durch
einen Theil von Oſtfrießland, und faͤllt eine halbe
Meile von Embden in den Dollart.
Leipzig, den 30 Sept.
Es iſt hier in unſern oͤffentl. Blaͤttern bekannt ge-
macht worden, daß gewiſſe 1754 die Oſtermeſſe
zahlbare Steuerſcheine an 50000 Rthlr. an Betrag
zur Ungebuͤhr abhanden gekommen, und in des Hol-
laͤnders Ratio Mushards Haͤnde gerathen, auch
dahero bey der Koͤnigl. Pohln. und Churfuͤrſtl.
Saͤchſ. Ober-Steuer-Einnahme nicht agnoſciret
werden koͤnnen; weshalber ein jeder mit deren An-
nehmung und Einwechſelung ſich in Acht nehmen,
folglich vor Schaden und Nachtheil huͤten kann.
Berlin, den 30 Sept.
Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, haben den Herrn Gra-
fen von Flemming, bisherigen Oberſt-Lieutenant
bey dem in Brieg ſtehenden Fuͤſilier-Regimente des
General-Majors und Commandanten zu gemelde-
tem Brieg, Herrn von Hautcharmoy, den allerun-
terthaͤnigſt geſuchten Abſchied in Gnaden ertheilet,
und gedachtem Herrn Grafen zugleich den Cha-
racter eines Oberſten von Dero Armeen beyzulegen
geruhet. Verwichenen Dienſttag langete der ehe-
mals bey der Republik Genua geſtandene und bis-
her an verſchiedenen Deutſchen Hoͤfen geweſene
Koͤnigl. Franzoͤſiſche Miniſter, Herr von Guymont,
uͤber Braunſchweig allhier an.
Von gelehrten Sachen.
Leipzig. Von dem Juriſtiſchen Federfechter
iſt das zweyte Stuͤck auf 5 Bogen in 8 heraus-
gekommen. Es enthaͤlt eben ſo viele ſonderbare
und nuͤtzliche Vorſchriften fuͤr einen Sachwalter,
als das erſte. Der Sachwalter wird erinnert,
beherzten Muth von Frechheit zu unterſcheiden,
kein unmaͤßiges Vertrauen in ſeine Wiſſenſchaft
zu ſetzen, ſich zu erkundigen, ob Vertraͤge vor-
handen, ob ſolche in Rechten erlaubte Haͤndel be-
treffen, ob ſolche wegen Verletzung nicht ange-
griffen werden koͤnnen und dergl. welches alles
mit ſehr vielen und merkwuͤrdigen practiſchen
Beyſpielen erlaͤutert wird. Da nicht nur ange-
hende Sachwalter, ſondern auch geuͤbte hier viel
nuͤtzliches lernen koͤnnen, ſo wuͤrde vielleicht der
Herr Verfaſſer vieler Wunſche gemaͤß handeln,
wenn er ihnen dergleichen Unterricht oͤfterer er-
theilte, und die Quatemberſchrift in eine Mo-
natsſchrift verwandelte.
Nachrichten.
Den 21 September iſt zu Goͤttingen der ver-
diente auſſerordentliche Lehrer der Gottes-
gelahrtheit, Superintendent in der Harſtiſchen
Dioͤces und Prediger zu St. Jacobi, Herr Doct.
Chriſtian Kortholt unverhoft mit Tode abge-
gangen.
Der gelehrte und durch verſchiedene Schriften
beruͤhmte Superintendent der Nienburgiſchen In-
ſpection, Herr David Otto Wahrendorf, iſt zum
General-Superintendenten nach Haarburg an die
Stelle des ſeligen Hn. Dr. Cruſius wiederum be-
rufen worden.
Zu Stockholm iſt den 11 September der Me-
chanicus und Commerz-Rath, Herr Polheim,
welcher aus verſchiedenen Aufſaͤtzen, ſo ſich in den
Abhandlungen der Koͤnigl. Schwediſchen Akade-
mie der Wiſſenſchaften befinden, bekannt iſt, in
dem 90 Jahre ſeines Alters bey voͤlligen Ge-
muͤths-Kraͤften mit Tode abgegangen.
Wir Friederich der Fuͤnfte, von Gottes Gna-
den Koͤnig zu Daͤnnemark, Norwegen, der Wen-
den und Gothen. Und von deſſelben Gnaden Wir
Peter, Großfuͤrſt aller Reuſſen, Erbe zu Norwe-
gen, beyde Herzogen zu Schleswig, Hollſtein, Stor-
marn und der Ditmarſchen, Grafen zu Oldenburg
und Delmenhorſt etc. Gevettere.
Fuͤgen allen und jeden, inſonderheit denenjeni-
gen, welchen daran gelegen, hiedurch zu wiſſen,
wasgeſtalt bey Uns die verwittwete Chriſtina Bre-
dahlen cum curatore allerdemuͤthigſt vorgeſtellet,
wie daß ſie von dem Land-Gerichts-Notario Jo-
hann Friederich Vinceli, vermoͤge einer in octavis
trium Regum 1744. ausgeſtellten und in Originali
hieſelbſt producirten Pfand-Verſchreibungen 500
Rthlr. an Capital a 4½ pro Cent jaͤhrlicher Zin-
ſen zu ſondern habe, gedachter Debitor auch im ab-
gewichenen Umſchlag gar keine Zinſen berichtiget,
und da nicht bekannt, wo derſelbe ſich anitzo auf-
halte, Supplicantinn alſo auf ihre Sicherheit,
dieſer ihrer Forderungen halber, bedacht ſeyn
muͤſſe, mit aller und demuͤthigſter Bitte, Wir ge-
ruhen moͤgten ein gewoͤhnliches und Land-uͤbliches
Proclama ad profitendum Credita aller und gnaͤ-
digſt ergehen zu laſſen.
Wann Wir nun ſolchem Petito in Koͤnigl. und
Großfuͤrſtl. Gnaden deferiret. Als mandiren und
befehlen Wir hiemit, allen und jeden, welche an
vorbemeldten abweſenden Land-Gerichts-Notarii
Johann Friederich Vinceli Guͤther einige Anſpruͤ-
che oder Praͤtenſiones zu haben vermeynen, daß ſie
mit ſothanen ihren Forderungen, ſelbige ruͤhren
her ex quocunque capite vel cauſa ſie immer wol-
len, und zwar die Ausheimiſchen innerhalb 12 Wo-
chen, die Einheimiſchen aber binnen 6 Wochen nach
Publicirung dieſes Proclamatis, bey dem ad in erim
zur Verwaltung des Land-Gerichts-Notariats con-
ſtituirten Notario Diederich Vogt zu Kiel, ſub
poena præcluſi & perpetui ſilentii ſich angeben,
ihre in Haͤnden habende Obligationes, Briefſchaf-
ten und Documenta, originaliter produciren, auch
beglaubte Abſchriften davon ad protocollum zu-
ruͤck laſſen, die Auswaͤrtige Profitentes aber ſofort
bey der Angabe einen Procuratoren ad Acta beſtel-
len ſollen, mit der ausdruͤcklichen Commination
und Verwarnung, daß der- oder diejeniger, wel-
che ſolches verſaͤumen, und ſich in Termino nicht ge-
buͤhrend angeben werden, mit ihrer Forderung wei-
ter nicht gehoͤret, ſondern ihnen ſolcherwegen itzt
als dann, und dann als itzt ein ewiges Stillſchwei-
gen auferleget ſeyn ſolle. Wornach ein jeder, dem
daran gelegen, ſich zu achten, und fuͤr Schaden zu
huͤten. Urkundlich unter Unſerm, Koͤnigs Frie-
derich, als dieſes Jahr Regierenden Herrn, auf-
gedruckten Regierungs-Secret, geben in Unſerer
Stadt und Veſte.
Gluͤckſtadt, den 26. April.
Anno 1751.
L.S.
R.
in ſidem
D. Vogt.
Bey Hinrich Chriſtian Heus auf dem Neß iſt nun-
mehr wieder zu haben, Doctor Stougthons be-
ruͤhmtes Magen-Elexir, wie ſelbiges von den
Stougthoniſchen Erben ſelbſt aus Engeland an ihn
uͤberſchicket worden. Es iſt ein bewaͤhrtes Mittel
wider alle Magen-Krankheiten, Blaͤhungen, Ver-
ſtopfungen, Engbruͤſtigkeit, Wuͤrmer, boͤſe Luft,
Scharbock ꝛc. wie mit mehrerm aus dem Ge-
brauchs-Zettel zu erſehen iſt, der umſonſt dabey
gegeben wird. Das Glas koſtet 12. ßl. Hambur-
ger Courant-Geld.