Schreiben aus Paris, vom 25 Januar.
Der heutige Moniteur enthaͤlt folgendes:
“Der Waffenſtillſtand iſt am 26ſten Nivoſe (16ten
Januar) zu Treviſo zwiſchen dem General Brune und
dem Oeſterreichiſchen General Bellegarde geſchloſſen
worden. Die Oeſterreicher haben das ganze Land dieſ-
ſeits des Tagliamento geraͤumt. General Oudinot,
Chef des Generalſtaabs, iſt von Treviſo abgereiſet,
um die Bedingungen des Waffenſtillſtandes nach Paris
zu bringen.”
Der Sohn, von welchem die Gemahlin des Gene-
rals Murat, eine Schweſter des Oberconſuls, entbun-
den worden, hat dieſen und die Mamſell Beauharnois
zu Pathen gehabt und den Namen Achilles erhalten.
Am 23ſten hielt der Kriegsminiſter Berthier Revuͤe
uͤber ein Corps Cavallerie und einen Train Artillerie,
welche zu dem Obſervations-Corps der Gironde nach
Bordeaux abgehen.
Die Conſuls haben durch einen Beſchluß verordnet,
daß vom 22ſten Maͤrz an die 5 National-Fabriken
monatlich 4000 Flinten, außer den andern Beſtellun-
gen, die der Kriegsminiſter fuͤr die Feſtungen und Ar-
meen machen moͤchte, genau nach dem Modell von
1777 verfertigen ſollen; naͤmlich die Gewehrfabrik zu
Maubeuge monatlich 600, die zu Charleville 900, zu
St. Etienne 1200, zu Luͤttich 800 und zu Verſailles
500 Flinten. Dieſe Flinten ſollen in den Zeughaͤuſern
von St. Omer, Lille, Luxemburg, Metz, Auxonne,
Grenoble und Antibes deponirt und unter keinem Vor-
wande anders, als auf einen Beſchluß der Conſuls,
aus denſelben herausgenommen werden.
Zu Breſt iſt noch wieder eine Convoy von 80 bis
100 Segeln mit Lebensmitteln und Beduͤrfniſſen fuͤr
unſre Marine eingelaufen.
Da hier die Nachricht eingegangen, daß Se. Rußiſch-
Kayſ. Majeſt. Jhren wuͤrkl. geheimen Rath und Vicekanz-
ler, Herrn von Kalitſcheff, welcher vormals Geſandter
im Haag, zu Berlin und Wien geweſen, zu Jhrem
Ambaſſadeur nach Paris ernannt haben, ſo wird auch
unſrer Seits, wie man vernimmt, ein Ambaſſadeur
nach St. Petersburg abgehen, zu welchem Poſten man
den Kriegsgefaͤhrten Bonaparte’s, den Kriegsminiſter,
General Berthier, beſtimmt. Da der Herr von Ka-
litſcheff, außer 60000 Rubeln zur Reiſe, als Ambaſſa-
deur einen Gehalt von 100000 Rubeln von ſeinem
Allerhoͤchſten Souverain und ein zahlreiches Ambaſſade-
Gefolge erhaͤlt, ſo wird auch die Ambaſſade von unſrer
Seite einen ihrer hohen Beſtimmung gemaͤßen Glanz
erhalten, und die ausgezeichnetſte diplomatiſche Sen-
dung werden, die noch bisher von unſrer Seite ſtatt
gehabt hat.
Jn den letzten Tagen ſind hier einige Emigrirte von
bekannten Namen zuruͤckgekommen, aber das Sequeſter
von ihren Guͤtern iſt noch nicht aufgehoben. Der Ex-
Marquis de Vauparliere, Oberzahlmeiſter des Prinzen
von Condé, ſteht unter Surveillance.
Die Commiſſarien des Gouvernements von der Krone
Spanien, wegen Erfuͤllung des 10ten Artikels des Frie-
dens-Tractats, kommen taͤglich zuſammen. Es iſt nicht
die Graͤnzverichtigung, ſondern die Aufhebung ſo vieler
ungerechter Weiſe angelegter Sequeſter auf Privatguͤ-
ter, welche den Gegenſtand dieſer Commißion aus-
machen.
Da der gelinde Winter beſorgen laͤßt, daß die vielen
Jnſecten, die entſtehen wuͤrden, großen Schaden anrich-
teten, die Erndte verduͤrben und Viehſeuchen erzeugten,
ſo iſt von dem Miniſter des Jnnern, Buͤrger Chaptal,
verordnet worden, vor dem 20ſten Februar die Raupen-
Neſter von den Baͤumen und Hecken abzunehmen und
ſie zu verbrennen Die Maires werden fuͤr alle dieje-
nigen Vernachlaͤßigungen verantwortlich gemacht, die
hierbey in ihren Bezirken vorfallen koͤnnten. Das Ab-
ſuchen der Raupen-Neſter geſchieht auf Koſten derer,
die es verſaͤumen.
Der Moniteur enthaͤlt noch auf drittehalb Bogen
wieder viele aͤltere diplomatiſche Piecen, die Aegypten
betreffen. Dieſe ſchoͤne Colonie, welche uns zum Er-
ſatz fuͤr unſre andren verlohrnen Colonien dienen kann,
ſoll nun auf alle Art behauptet werden, und die An-
ſiedlung der Franzoſen in Aegypten duͤrfte noch die
ausgebreitetſten Folgen fuͤr Africa und Aſien haben.
Auch der Rußiſch-Kayſerl. Miniſter zu Conſtantinopel,
General Tamara, hatte ehemals bey der ſtipulirten
Raͤumung Aegyptens Paͤſſe ertheilt gehabt, damit die
Franzoſen ſicher nach Frankreich zuruͤckkehren moͤchten.
Bekanntlich aber ward die Convention von El Ariſch
von den Englaͤndern wieder aufgehoben.
Der Buͤrger Rudler, ehemaliger Regierungs-Com-
miſſair in den 4 Rhein-Departements, iſt zum Praͤfec-
ten des Departements von Finisterre, und der Praͤfect
in dem Departement der Nieder-Pyrenaͤen, Guira-
baud, zum Handels-Commiſſair in Spanien ernannt.
Unſre Blaͤtter machen jetzt die Bemerkung, daß 1579
Kayſer Rudolph die Einfuhr aller Engliſchen Waaren
in Deutſchland verboten gehabt habe.
Vorgeſtern fiel hier zum erſtenmal in dieſem Winter
etwas Schnee.
Der Buͤrger Auguſte, welcher vor einiger Zeit Denk-
muͤnzen auf die Schlacht von Marengo und auf den
Heldentod von Deſaix praͤgen ließ, hat auch auf Veran-
laſſung des am 24ſten Dec. gegen Bonaparte vorgewe-
ſenen Mord-Anſchlags, eine ſchoͤne Medaille verſertigt.
Auf der einen Seite iſt das ſehr aͤhnliche Bruſtbild des
Oberconſuls; unten ſteht: “Attentat auf das Leben
Bonaparte’s am 3ten Nivoſe, J. 9.” Auf der Ruͤck-
ſeite ſtehen die Worte: “Die Buͤrger eilen ihm in
Menge entgegen. Freunde, ihr muͤßt nicht zu mir
kommen; man eile, man eile den Ungluͤcklichen zu
Huͤlfe welche burch die hoͤlliſche Maſchine verletzt ſeyn
moͤgen.”
Als Bonaparte dem Buͤrger Chaptal das Miniſte-
rium des Jnnern uͤbertrug, welches er bisher nur ad
interim, verſehen hatte, ſagte er zu ihm: “Beſondre
Umſtaͤnde haben mich verhindert, eher das interim
aufzuheben; allein ich beſtaͤtigte Sie taͤglich in dieſem
wichtigen Miniſterio.”
Aus den Truppen, die bisher bey Dijon waren,
ſind mehrere Kern-Bataillons, aus Grenadiers und
robuſten Leute beſtehend, auserleſen worden, deren
Beſtimmung noch nicht genau bekannt iſt.
Bey Sulzbach wird Turenne und auf der Rhein-
Jnſel bey Kehl dem General Deſaix ein Monument
errichtet.
Die Staatsraͤthe, Regnault, de St. Jean, d’An-
gely und Rhedon ſind nach Bruͤſſel und Luͤttich abge-
reiſet.
Auch an den Belgiſchen Kuͤſten haben die Englaͤnder
bisher ſchon viele Daͤniſche und Schwediſche Schiffe
genommen und nach den Engl. Haͤfen gebracht.
Der Waffenſtillſtand in Deutſchland iſt nun ſtillſchwei-
gend verlaͤngert.
Hier behauptet man, daß durch die großen Verbin-
dungen gegen England, demſelben die Communication
mit dem feſten Lande uͤberall ſehr erſchwert, wo nicht
unmoͤglich gemacht werden duͤrfte.
Der Plan wegen Verminderung der Friedensrichter
iſtnun im Tribunat durchgegangen.
Schreiben vom Oberrhein, vom 27 Januar.
Concluſum der Oberrheiniſchen Kreisverſamm-
lung vom 17 Januar.
Da die Lage und Umſtaͤnde des Oberrheiniſchen Krei-
ſes durch immer mehr ſich ausgedehnte Occupation des
Feindes ſich ſo ſehr verſchlimmert haben, daß beynahe
aller Zufluß aufhoͤre, das Wenige, was an Beytraͤ-
gen noch eingeht, zur Beſtreitung der ſtaͤndigen ohn-
vermeidlichen Ausgaben nicht hinreicht, einigen Staͤnde
aber eigenmaͤchtig ſich ihrer kreisverbandmaͤßigen Ob-
liegenheit entziehen, und, aller Verwendungen ohn-
geachtet, zu nichts vermoͤgt werden koͤnnen, mithin die
Koſten zur Unrerhaltung des Staabs und der Artil-
lerie bey beyden Kreis-Regimentern nicht mehr aufzu-
bringen ſind, ſo waͤre bey Einem Hohen Reichs Armee-
General-Commando hieruͤber die Vorſtellung zu machen,
und auf die Entlaſſung der beyden Kreis-Regimenter
oder des geſammten Contingents dieſes Kreiſes als
ſolches anzutragen, mit dem Zuſatz jedoch, daß den
Staͤnden, die ihre Mannſchaft forthin unterhalten koͤn-
nen, dieſes lediglich uͤberlaſſen bleibt, gleichwie dem
Reichs-General-Armee-Commando anheim gegeben
werde, wegen des Commando’s dieſer Mannſchaft die
erſorderliche Verfuͤgung zu treffen. Sodann hiemit an
alle Reſtanten das Erſuchen zu bringen, daß ſie die
Berichtigung ihre Ruͤckſtaͤnde laͤngerhin nicht mehr
verſchieben moͤgen, indem die bisherigen Verwilligun-
gen den auf die Verfaſſung gegruͤndeten Ausgaben auf
das genaueſte angemeſſen geweſen ſeyen, die fernern
Verweigerung der Beytraͤge aber es unmoͤglich macht,
auch die ohnvermeidlichſten Ausgaben zu beſtreiten, und
mithin den gaͤnzlichen Verfall des Kreis-Caſſenweſens
nach ſich ziehe. Von dem Antheil, den ſaͤmmtliche
Hoͤchſt- Hoch- und Loͤbliche Staͤnde an der Kreisver-
faſſung nehmen, ſey demnach zu erwarten, daß ſie auch
hierin ihre Obliegenheiten um ſo mehr erfuͤllen werden,
je angelegener es ihnen ſeyn muͤſſe, in den jetzigen
Zeiten den gemeinſamen Verband aufrecht zu er-
halten.
Schreiben aus Copenhagen, vom 31 Jan.
Als der Generalmajor, Graf von Dannenſchiold-
Loͤwendahl, von hier nach St. Petersburg abreiſete,
hatten ſich die geſammten Officiers des Marine-Corps
auf der Koͤnigl. Schießbahn außerhalb der Stadt ver-
ſammelt, um ihrem allgemein beliebten Chef noch vor
ſeiner Abreiſe die uneingeſchraͤnkteſte Hochachtung zu
bezeugen, und ihm zu der bevorſtehenden Reiſe Gluͤck
zu wuͤnſchen.
Der geheime Legationsrath und Miniſter-Reſident
Olſen, welcher nach Nordamerica geht, iſt bereits
von hier nach Hamburg abgereiſet.
Der Engl. Cutter, welcher bey Helſingoͤr angekom-
men war, iſt nun nach der Copenhagener Rhede her-
untergeſegelt.
Der 52ſte Geburtstag unſers Koͤnigs iſt hier dieſer
Tage mit den gewoͤhnlichen Feyerlichkeiten celebrirt
worden.
Cuxhaven, den 1 Februar.
Dieſen Morgen iſt Capt. Ph. Deane jun. mit den
Briefen vom 23ſten zum zweytenmal, und Capt. Thomp-
ſon mit den Briefen vom 27ſten Januar von hier nach
Yarmouth abgegangen.
Vermiſchte Nachrichten.
Dem Vernehmen nach iſt zu Berlin von Koͤnigl.
Preußiſcher Seite dem daſigen Engliſchen Geſandten,
Lord Carysfort, in Hinſicht des Embargo’s, welches
man in den Engliſchen Haͤfen auch auf die Daͤ-
niſchen und Schwediſchen Schiffe gelegt hat, unterm
30ſten Januar eine Note uͤbergeben worden, die ſich
gegen jene Maaßregel auf eine ſehr gruͤndliche und nach-
druͤckliche Art aͤußert. Gedachter Geſandter hatte jenes
Embargo kurz vorher mittelſt einer Note angezeigt.
Jn dem Gefolge des nach Paris ernannten Rußiſch-
Kayſerl. Ambaſſadeurs, Herrn von Kalitſcheff, befinden
ſich unter andern 3 Rußiſch-Kayſ. Staarsraͤthe, worun-
ter der Herr von Novicoff und d’Oubril der aͤltere,
nebſt 2 Adjutanten Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt. Die Paͤſſe
fuͤr den Herrn von Kalitſcheff ſind von dem Franzoͤſ.
Geſandten, General Beurnonville, zu Berlin, bereits
ausgefertigt, und nach einigen Berichten hat ſelbiger
ſeine Reiſe nach Paris ſchon angetreten. Auch hat Ge-
neral Beurnonville, der wegen dieſer Ambaſſade von
dem Rußiſch-Kayſerl. Geſandten zu Berlin, Herrn
Baron von Kruͤdener, eine beſondre Notification erhal-
ten, einen Courier nach Paris abgeſandt.
Der ſich jetzt in Berlin befindende Erbprinz von Meck-
lenburg-Schwerin Hochfuͤrftl. Durchl. hat von Sr.
Koͤnigl. Preußiſchen Majeſtaͤt den ſchwarzen Adler-Or-
den erhalten.
Concert-Anzeige.
Mit hoher Obrigkeitlicher Bewilligung wird Demoi-
felle Dieſchern, eine gehohrne Hamburgerin, die Ehre
haben, den 7ten Februar im Franzoͤſ. Schauſpielhauſe
ein Vocal- und Jnſtrumental-Concert zu geben, und
ſich in ſelbigem auf dem Fortepiano hoͤren laſſen, ſo
wie der Herr Binger auf der Violine und der Herr
Meier auf der Floͤte. Muſikliebhaber, welche dieſes
Concert mit ihrer Gegenwart beehren wollen, erhalten
die Entrée-Billets dazu auf dem heil. Geiſt-Kirchhofe
No. 107 und beym Eingange.
Meinen Goͤnnern und Freunden zeige ich hiedurch
den durch den Tod meiner innigſt geliebten Gattin er-
littenen unerſetzlichen Verluſt an. Seit 26 Jahren
war ſie meine treue Gehuͤlfin und Freundin. Sie ſtarb
den 11ten dieſes nach einem 10taͤgigen Krankenlager
an einer Bruſtentzuͤndung im 61ſten Jahre ihres Al-
ters. Des theilnehmenden Mitleidens aller, die ſie
kannten und mir und den Meinigen wohl wollen, ge-
wiß, verbitte ich mir alle ſchriftliche Beyleidsbezeugun-
gen, und empfehle mich und meine Kinder zu fernerer
Gewogenheit und Freundſchaft.
Eiſenach, den 14ten Januar 1801.
Chriſtian Friedrich Roeſe,
Fuͤrſtl. S. Eiſenachiſcher Hof-Agent
und Kaufmann.
Am 13ten d. M. ſtarb bey mir an der Bruſtkrank-
heit im 59ſten Jahre ſeines Alters mein vieljaͤhriger
getreuer Hausfreund, Johann Brand, Sohn des
ehemaligen Kaufmanns, Herrn David Brandt, aus
Goldingen in Curland. Dieſen mich ſehr betruͤbenden
Todesfall mache ich allen Freunden und Bekannten des
Verſtorbenen, da ſeine leiblichen Verwandte in ſeinem
Vaterlande laͤngſt vor ihm geſtorben ſeyn ſollen, mit
der Anzeige bekannt, daß des Verewigten geringer
Nachlaß vom hieſigen Gerichte verſiegelt, zu einem an-
ſtaͤndigen Begraͤbniſſe unzulaͤnglich befunden und das
Fehlende von mir aus Hochachtung gegen dieſen recht-
ſchaffenen Mann ſehr gerne erſetzt worden.
Großen-Bruͤtz im Herzogthum Mecklenburg-Schwe-
rin, den 26ſten Januar 1801.
F. L. Coͤlltzow, Prediger hieſelbſt.
Horneburg im Bremiſchen, den 30 Ja-
nuar 1801.
Mit betruͤbtem Herzen mache ich hiedurch den ſchmerz-
haften Verluſt meines geliebten Ehemannes, des Koͤnigl.
und Churfuͤrſtl., Rittmeiſters Georg Heinrich von
Hartwig, im loͤblichen vierten Cavallerie-Regiment
von Schulte, ſeinen und meinen Verwandten und
Freunden, unter Verbittung der Beyleidsbezeugungen,
bekannt. Er ſtarb am heutigen Tage in ſeinem 45ſten
Jahre an einem auszehrenden Fieber.
M. von Hartwig, gebohrne
von Duͤring.
Unterzeichnete meldet ihrem abweſenden Bruder,
dem Saͤnger und Schauſpieler Elmenreich, den Tod
ihrer Mutter, und bittet ihn recht ſehr, wegen Aus-
einanderſetzung der dadurch veranlaßten Familien-Ver-
haͤltniſſe ſie bald von ſeinem Aufenthalt zu benachrich-
tigen, ſo wie ſie auch ſeine Freunde und Bekannte er-
ſucht, Jnhalt dieſes ihm guͤtigſt bekannt zu machen.
Altona, im Januar 1801.
Catharina Elmenreich, Schauſpielerin,
wohnhaft in der Breitenſtraße No. 394.
Gott gefiel es, meine geliebte Ehefrau, Walburga,
gebohrne van der Donckt, aus Aelſt in Belgien ge-
buͤrtig, am 31ſten vorigen Monats nach einem 21taͤgi-
gen boͤſen Fieber in dem Alter von 45 Jahren zu ſich
zu nehmen. Solchen fuͤr mich und meine Kinder
ſchmerzhaften Verluſt habe meinen Verwandten und
Freunden hiemit bekannt machen wollen.
Luͤbeck, den 1ſten Februar 1801.
J. Bauwens.
Heute fruͤh um 6 Uhr ſtarb unſer aͤlteſter Sohn,
Frans Johann Julius, an den Folgen einer boͤsar-
tigen Blatternkrankheit im 6ten Jahre ſeines Alters.
Dieſen fuͤr uns ſo ſchmerzlichen Verluſt machen wir
allen unſern Verwandten und Freunden ſtatt des ge-
woͤhnlichen Anſagens hiemit bekannt.
Hamburg, den 2ten Febr. 1801.
Julius Heinrich Wohlleben.
Anna Marg. Francisca Wohlleben,
geb. Erdmann.
Am 28ſten vorigen Monats endigte meine Frau,
Catharina Margaretha Kochen, geb. Landroden,
ihre irdiſche Laufbahn im 66ſten Jahre ihres Alters,
welches wir unſern Freunden und Bekannten hiedurch
ergebenſt bekannt machen.
Den 1ſten Februar 1801.
Johann Koch und deſſen Kinder.
Meinen Verwandten und Freunden zeige an, daß
meine Frau den 31ſten vorigen Monats von einem
Sohn gluͤcklich entbunden iſt.
Burchard Chriſtian Meyer.
Meinen auswaͤrtigen Verwandten und Freunden
mache die heutige gluͤckliche Entbindung meiner Frau
von ein i e r geſunden und wohlgeſtalteten Tochter hie-
durch bekannt.
Hamburg, den 31ſten Januar 1801.
Johannes Becker.
Am 3ten Februar ward meine Frau von einem todten
Knaben entbunden.
J. E. F. Weſtphalen.
Luͤneburg, den 2 Februar 1801.
Unſre geſtern vollzogene eheliche Verbindung zeigen
wir unſern Verwandten, Freunden und Goͤnnern erge-
benſt an, und empfehlen uns deren fernern geneigten
Andenken beſtens.
Johann Heinrich Krumſtroh, Gold-
und Silber-Arbeiter.
Charlotte Henriette, gebohrne Raben.
Unſre Verlobung machen wir hiemit unſern Goͤn-
nern, Anverwandten und Freunden ergebenſt bekannt.
Chriſtian Gottlieb Stolle, Richter des
Ritterguts zu Wendorff.
Doroth. Sophia Friederica Scheifler,
Tochter des Predigers zu Beberow.
Fuͤr
Gartenbeſitzer.
Jn der Sommerſchen Buchhandlung in Leipzig iſt
in Commißion zu haben: Neue Erfindung, wie man
mitten im Winter Ananas, Spargel, Melonen, Gur-
ken, Erdbeeren, Radisgen und andre Vegetabilien, des-
gleichen Roſen, Veilchen, Hyacinthen und eine Menge
andrer Blumen ohne Miſtbeet und ſogar in Zimmern
erziehen und zur Reife bringen kann. Herausgegeben
von C. H. Dietrich. Mit 1 Kupfer, gebunden 16 Gr.
oder 1 Fl. 12 Kr. Rheinl. Dieſe Methode erfordert
wenige Koſten, weit weniger Muͤhe, als die gewoͤhn-
lichen Miſtbeete, iſt in den kleinſten Gaͤrten, wie in
den groͤßten und ſogar in Zimmern anwendbar, und
empfiehlt ſich beſonders durch Reinlichkeit und Bequem-
lichkeit, wird alſo Beſitzern von großen und kleinen
Gaͤrten und beſonders den letztern willkommen ſeyn.
NB. Man unterſcheide dieſe Ausgabe wohl von einer
andern Beſchreibung, die, wie man mich verſichert hat,
den naͤmlichen Titel fuͤhrt, wohlfeiler, aber fehlerhaft,
und alſo von gar keinem Nutzen ſeyn ſoll.
C. H. Dieterich.
Anzeige.
Ewald, J. L., die Kunſt, ein gutes Maͤdchen, eine
gute Gattin, Mutter und Hausfrau zu werden.
Ein Handbuch fuͤr erwachſene Toͤchter, Gattinnen
und Muͤtter. Mit 7 Kupfern, von Romberg ge-
zeichnet und Ridley in London geſtochen, und neuer
Muſik von F. Fraͤnzl, 2 Baͤnde, zweyte vermehrte
Auflage, auf Schreibpapier 2 Rthlr. 12 Gr., und
Velinpapier 3 Rthlr.
Dies vortrefliche Buch, das nach dem Wunſch des
unpartheyiſchen Recenſenten in der ganzen Weiberwelt
von allen Regierungen unentgeldlich vertheilt zu wer-
den verdient, iſt in allen Buchhandlungen Deutſchlands
zu haben.
Joh. Georg Buͤſch,
weiland Profeſſors in Hamburg,
Voͤlker-Seerecht.
Dieſes fuͤr den jetzigen Moment ſo aͤußerſt wichtige
und fuͤr jeden Kaufmann, der Seehandlung treibt, und
bey den jetzigen Verhaͤltniſſen im Norden in Beſorgniß
iſt, aͤußerſt nuͤtzliche und wichtige Werk, iſt vom ſel.
Prof. Buͤſch ſchon vor einigen Jahren entworfen und
mit Huͤlfe handſchriftlicher Zuſaͤtze aus ſeinem Nachlaß,
wie man ſicher hofft, zur allgemeinen Zuſriedenheit aus-
gearbeitet worden. Jſt in Hamburg allein bey Rabe
im Brodtſchrangen, und in Altona, gruͤne Straße
No. 188, bey Vollmer, fuͤr 20 ßl. zu haben.
So eben iſt bey mir erſchienen:
Leitfaden zum chriſtlichen moraliſch-religioͤſen Un-
terricht fuͤr Confirmanden.
Der im vorigen Jahre herausgekommene “Kurze
Leitfaden” erſcheint hier neu umgearbeitet. Die in
jenem nur angedeuteten Begriffe ſind gehoͤrig erklaͤrt
und zum Theil in bequemerer Ordnung und einer fuͤr
die Jugend faßlichern Sprache vorgetragen; auch ſind
uͤberall die noͤthigen bibliſchen Beweisſtellen hinzuge-
fuͤgt. Preis 3 Gr.
Magdeburg, den 26ſten Januar 1801.
G. Ch. Keil.
Urſach und Wuͤrkung.
Unter dieſem Titel empfehlen wir dem Publico zwey
bunte Kupfer. — Beſchreiben laſſen ſie ſich nicht, man
muß ſie ſehen und man wird den Gedanken des Kuͤnſt-
lers belaͤcheln. Der Preis iſt 16 Gr. Jn allen Kunſt-
und Buchhandlungen zu haben.
Jnduſtrie-Comtoir in Leipzig.
Leſebibliothek.
Das erſte Verzeichniß der Buͤcher, welche in mei-
ner Leſebibliothek zu bekommen ſind, iſt fertig. Es
enthaͤlt die vollſtaͤndigen Titel von 482 Baͤnden hiſto-
riſcher und geographiſcher Litteratur; 1380 Baͤnde Ro-
mane; 183 Baͤnde Schauſpiele und Gedichte; 221
Baͤnde vermiſchter Litteratur — und ſeitdem der Ca-
talog angefertigt worden, ſind ſchon wieder mehrere
100 Baͤnde hinzugekommen; auch iſt manches bey der
Anfertigung des Verzeichniſſes uͤberſehen worden. Was
daher die Leſer im Verzeichniß noch nicht finden, kann
ich vielleicht ſchon haben, oder taͤglich bekommen. Jch
bitte alſo nur um eine Angabe deſſen, was ſic leſen
wollen.
Von Lafontaine’s und andern beliebten Werken
habe ich doppelte und dreyfache Exemplare angeſchafft,
um die Wuͤnſche der Leſer leichter befriedigen zu koͤnnen.
Nicht nur den Lectuͤrfreunden in Hamburg, ſondern
auch den auswaͤrtigen empfehle ich mich und meine Bi-
bliothek, bereitwillig, jeden Auftrag nach Wunſch und
Vorſchrift zu vollziehen.
Hamburg, den 2ten Februar
1801.
Carl Hermann Hemmerde,
Pelzerſtraße No. 89.
Avertiſſement.
Zu dem von mir verfertigten Kupfer, der Ausfall
der Hannoveraner aus Menin, habe ich auf die Tapfer-
keit der Hannoͤverſchen Truppen ein Gegenſtuͤck verfer-
tigt, und verfehle nicht, dieſes einem geehrten Publi-
cum bekannt zu machen. Dieſes Stuͤck iſt den edlen
ehrwuͤrdigen Kriegern weyl. Generals der Jnfanterie
v. d. Buſche gewidmet. Es ſtellt die vorzuͤgliche Paßi-
rung der zweymaligen Zuruͤckwerfung der Franzoſen
uͤber die Waal vor ꝛc. Waͤhrend der wuͤrdige Held
mit der Pfeife Toback in den Laufgraͤben ſpaziert, und
mit den Worten: Unſer Leben ſteht in Gottes
Hand, entriß ihm eine Kanonenkugel nach 9 Minuten
ſein ruhmvolles Leben; ſeine 3 mit dienenden Soͤhne ꝛc.
eilten herbey und trugen ihn an einen ſichern Ort, wo
er aber waͤhrend des Tragens ſchon verſchied. Dieſe
Scene bildet die Hauptgruppe des Kurfers 3 rechts
ſteht der Ober-Adjutant v. d. B. im Begriff, zu
Pferde zu ſteigen; links ſtehen einige Officiers im Ge-
ſpraͤch uͤber dieſen Vorgang; im Vordergrunde ſitzen
einige verwundete, uͤber den Tod ihres Generals be-
truͤbte Soldaten; im Hintergrunde befinden ſich einige
Hannoͤverſche Bataillons aufmarſchirt ꝛc. Ohnweit
des Waal-Ufers ſteht ein noch dampfendes Haus, wel-
ches die Franzoſen zur Deckung ihres Ruͤckzuges in
Brand geſteckt hatten, und wo jenſeits des Fluſſes die
Feinde noch mit der Ausſchiffung beſchaͤfftiget ſind ꝛc.
Durch treffende Aehnlichkeiten der Perſonen habe ich
demſelben das moͤglichſte Jntereſſe gegeben.
Die Subſcription iſt, wie bey dem Kupfer: den
Ausfall von Menin vorſtellend, auf die erſten Abdruͤcke
das Stuͤck 2 Louisd’or. Fuͤr die uͤbrigen Abdruͤcke das
Stuͤck 1 Louisd’or. Auf 6 Exemplare erhaͤlt man das
7te frey.
Hier in Hannover nehme ich und das Koͤnigl. Jn-
telligenz-Comtoir, in Hildesheim der Hof-Kammerrath
Golſch, in Weimar die Gebr. Gaͤdicke, in Hamburg
der Zeitungsfpediteur Schrader an der hohen Bruͤcke,
in Frankfurt J. G. Reinheimer, in Braunſchweig der
Poſtſecretair Kellner und in Berlin Hr. Millra Sub-
ſeription an.
Hannover, den 1ſten Febr. 1801.
J. G. Huck, Kupferſtecher.
Herr Buchhaͤndler T ....... in M ......
wird hiemit zum letztenmal erinnert, ſeinen ausgeſtell-
ten Wechſel vom 8ten Junii 1798 uͤber 150 Rthlr.
Ld’or zu berichtigen und das Geld dafuͤr einzuſenden.
Geſchieht dies in Zeit von 4 Wochen nicht, ſo hat er
zu gewaͤrtigen, daß ſein ganzer Name und ſein nicht
ruͤhmliches Verfahren in allen Zeitungen bekannt ge-
macht werden ſoll.
Berlin, den 1ſten Februar 1801.
J. F. Unger.
Aufforderung.
Jch ſehe mich genoͤthigt, den Herrn Hauptmann
E. F. v. W ......... hiemit oͤffentlich aufzu-
ferdern, mir nicht nur den Ort ſeines jetzigen Aufent-
halts anzuzeigen, (indem ich ſaͤmmtliche Briefe an ihn
von dem Orte ſeines angeblichen Eingenthums in Sch.
mit der Bemerkung: er ſey nicht mehr da, durch die
Poſt retour erhalten habe,) ſondern auch hauptſaͤchlich
binnen Dato und Ende des kommenden Monats Fe-
bruar das bewußte Document ohne fernern Aufſchub
bey mir, nebſt Berichtigung der Jntereſſen und ver-
urſachten Koſten einzuloͤſen, widrigenfalls ich nicht laͤn-
ger anſtehen werde, nach Verlauf des anberaumten
Termins ihn mit Nennung ſeines Namens und Be-
merkung mehrerer dabey obwaltender Umſtaͤnde ihn noch
oͤffentlicher dazu aufzufordern. Jch hoffe indeß, dieſen
fuͤr mich unangenehmen und fuͤr den Herrn Haupt-
mann gewiß ſehr nachtheiligen Schritt nicht thun zu
duͤrfen.
Leipzig, den 21ſten Januar 1801.
M. G. Martini.
Herr Carl Ulrich Geyde in Riga wird hierdurch
zum letztenmal aufgefordert, das bewußte Geld, wel-
ches er ohne Einwilligung benutzt hat, an Herrn Jo-
ſeph Caſtania zu bezahlen, wo nicht, ſo wiederfaͤhrt
ihm das gewiß, wie er ſchon benachrichtiget worden iſt.
Guͤter zum Verkauf in Suͤdpreußen.
Die Guͤter Sulmirzyce und Oſini, 3 Meilen von
Widawa, 4 Meilen von der Schleſiſchen Graͤnze und
5 von dem floͤßbaren Strom Pilica belegen, ſind, nebſt
einem neuen Steinhauſe in Petrikau, aus freyer Hand
zu verkaufen.
Es gehoͤren dazu ſehr auſehnliche Waldungen an
Laub- und Nadelholz, und der Flaͤchen-Jnhalt dieſer
Guͤter betraͤgt 20000 Magdeburgiſche Morgen. Jhr
Werth iſt laut gerichtlicher Taxe zu 170000 Rthlr.
ausgemittelt, wovon Verkaͤufer noch anſehnlich ablaſſen
wuͤrde, wenn er itzt bald mit einem Kaͤufer Handels
einig werden koͤnnte. 68000 Rthlr. Schulden bleiben
darauf ſtehen. Wenn etwa ein Dritter dieſen Handel
zu Stande braͤchte, offerirt Verkaͤufer 2000 Rthlr. und
ſind uͤbrigens Riſſe und Anſchlaͤge bey ihm ſelbſt, dem
ehemaligen Polniſchen Tribunalsſchreiber von Sie-
miontkowski in Kalinowe, bey Kaliſch, einzuſehen.
Um Landguͤter anzukaufen, wolle man ſich gefaͤlligſt
untenſtehender Addreſſe bedienen. Die Verſchiedenheit
der daſelbſt niedergelegten Jnventarien werden ſehr
wahrſcheinlich jeden ſatisficiren.
Johan Friederich Lampe,
Hamburg. Brock 24.
Am Montage, den 16ten dieſes, Nachmittags um
2 Uhr, ſoll an der Suͤdſeite der Pallmaille das große
Haus, worin vormals das Oberpraͤſidium geweſen, zum
Abbrechen und um in 4 Wochen reinen Platz zu lie-
fern auf d i e r Stelle oͤffentlich an den Meiſtbietenden
verkauft werden. Die naͤhern Bedingungen, worunter
beſonders die iſt, daß der Kaͤufer den Schutt nicht
wegfahren laſſen darf, werden den Kaͤuſern beym Ver-
kauf bekannt gemacht, und iſt dieſes Haus 8 Tage vor-
her alle Tage zu beſehen.
Altona, den 4ten Februar 1801.
Friſch, Auctionsverwalter.
Auctions-Anzeige.
Am 9ten Maͤrz d. J. und folgenden Tagen wird
in Frankfurt am Mayn eine merkwuͤrdige Bibliothek
von aͤltern und neuern Buͤchern, aus allen Faͤchern und
in vielerley Sprachen, oͤffentlich verſteigert. Sie ent-
haͤlt nahe an Zehntauſend Baͤnde, worunter mancher-
ley Kunſt- und Prachtwerke, auch einige groͤßere Char-
tenſammlungen befindlich ſind. Mit dem Werthe des
vorzuͤglichen innern Gehalts verbindet dieſe Bibliothek
den wichtigen Vorzug der aͤußern Schoͤnheit, indem
viele Buͤcher darin prachtvoll, alle aber — einige wenige
aͤltere ausgenommen — von der vollkommenſten Erhal-
tung ſind. Auch Liebhaber der ſchoͤnen Lectuͤre, Leſe-
geſellſchaften und Beſitzer von Leſebibliotheken finden
darin an Unterhaltungsſchriften einen gut gewaͤhlten
und ziemlich reichen Vorrath. Das Ausfuͤhrliche zeigt
der 300 Seiten in gr. 8. ſtarke Catalog, welchen die
Liebhaber ſich an folgenden Orten verſchaffen koͤnnen:
Jn Frankfurt am Mayn: bey den Herren Varren-
trapp und Wenner, Eichenberg und Hacker. Anſpach,
bey Hrn. Prof. und Schloßbibliothekar Goeß. Augs-
burg, b. H. Conrector Bachmeier. Bayreuth, bey H.
Poſtmeiſter Fiſcher. Berlin, bey H. Sonin, Koͤn. Pr.
Auctious-Commiſſair, und b. Hrn. Buͤcher-Commiſſair
Kralowsky. Braunſchweig, b. H. Antiq. Feuerſtacke.
Bremen, b. H. Reichspoſtverwalter Schubart. Bres-
lau, b. H. Kunſthaͤndler Leuckard. Celle, b. H. Poſt-
ſecretair Pralle jun. Cleve, b. H. Buchh. Hannes-
mann. Coͤlln, d. H. Oberpoſtſecretair Kreyer. Cre-
feld, b. Hr. Buchhaͤndler Schuͤller. Danzig, b. H.
Buchhaͤndler Troſchel. Deutz, b. H. Oberpoſtamts-
Secretair Dietz. Dresden, b. H. Antiquar Ronthaler.
Duisburg, b. H. Conrector Cramer und H. Prediger
Spieß. Elberfeld, b. H. Chr. Theod. Wuppermann.
Emmerich, b. H. Zur Nieden. Erfurt, b. H. Procla-
mator Hendrich. Geldern, b. H. Prediger Erckenzweig
u. H. Caßirer Heinins. Goͤttingen. b. H. Schneider.
Gotha, in der Expedition des Reichsanzeigers. Halle,
b. H. Auctionator Kaden u. b. d. H. Antiquaren Lip-
pert, Schuchard, Mette. Hamburg, b. H. Aug. Fr.
Ruprecht. H ɒ a nnover, b. H. Commiſſair Freudenthal.
Helmſtaͤdt, b. H. Fleckeiſen. Jena, b. H. Hofcommiſ-
ſair Fiedler. Koͤnigsberg, b. H. Goͤbels und Unzer.
Leipzig, b. H. Antiquar Meyer, b. H. Auctions-Caßi-
rer Rau u. H. Auctions-Acceßiſt Mros. Meurs, bey
H. Rector Krummacher. Nuͤrnberg, b. H. Notar u.
Antiq. Lechner. Prag, bey H. Caspar Widtmann.
Salzburg, b. H. Prof. u. Bibliothekar Vierthaler.
Stuttgardt, b. H. Antiquar Cotta. Ulm, b. H. Pro-
ſeſſor Schmidt. Venlo, b. H. Buchh. Bontemps.
Weſel, b. H. Buchh. Bredow. Wien, b. H. Buchh.
Binz.
Mediciniſche Anzeige.
Ueber das ſeit 30 Jahren in gutem Ruf geweſene
Heilmittel, genannt: Allerbeſtes Huͤlfsmittel, durch
die Praxis des ſel. Hrn. Doctor Med. von Lattorff
erfunden, und bey deſſen hinterlaſſenen Erben einzeln
als bey Quantitaͤten zu haben iſt; dieſe dem menſch-
lichen Leben ſehr heilſame Arzeney, und beſonders fuͤr
diejenigen, ſo nicht Gelegenheit haben, ſich eines ge-
ſchickten Arztes zu bedienen, koͤnnen fuͤr eine geringe
Auslage durch den Gebrauch dieſer Arzney ſich baldigſt
Huͤlfe verſprechen. Die Haupt-Tugenden von dieſer
ſind beſonders, die Reinigung des Gebluͤts, wie auch
im Magen und Gedaͤrmen ſich aufhaltenden ſchleimig-
ten Weſen, durch gelinde Abfuͤhrung, und vertreibt
dadurch den Magenkrampf, Leibſchmerzen und Pleu-
reſie; da ſelbige auch auf den Urin wirkt, ſo hebt ſie
Lenden- Nieren- und Ruͤckſchmerzen. Beſonders an-
wendbar iſt ſie in Coliken, Erkaͤltung, Kopfſchmerzen,
Ausſchlag, Schwindel, Fluͤſſen, Heiſrigkeit, kalten
und faulen Fiebern, Geſchwulſt der Beine und offenen
Schaͤden, in Gelbſucht und Gallenfiebern. Bey See-
Krankheiten, als Scorbut und andern epidemiſchen
Zufaͤllen iſt ſie ein unverbeſſerliches Mittel, wie auch
in der rothen Ruhr. Bey Kindern in Blattern und
andern Zufaͤllen, fuͤhrt ab die Wuͤrmer, und giebt
ihnen Schlaf und Ruhe. Da die mehrſten Krankhei-
ten von Verſtopfung und Faͤulung des Gebluͤts und
verſchleimten Magen entſtehen, ſo kann man ſich bey
dem Gebrauche dieſer Arzeney in kurzem wieder helfen.
Sie iſt fuͤr beyde Complexionen, als fuͤr Manns- und
Frauensperſonen, jedes appart eingerichtet, und dient
fuͤr letztere mit in weiblichen beſondern Zufaͤllen,
woruͤber der Gebrauchs-Unterricht ein Mehreres enthaͤlt.
Das Glas von dieſem allerbeſten Huͤlfsmittel wird in
Lothglaͤſern zu 8 ßl. hieſig Courant verkauft, oder fuͤr
15 Glaͤſer 1 Species-Ducaten, und fuͤr 26 Glaͤſer
5 Rthlr. in Louisd’or bezahlt; uͤbrigens wird auf Par-
theyen der gewoͤhnliche Rabatt gegeben.
Dieſes Arzneymittel iſt auch bey dem Herrn Fedder
Karſtens auf der Zollenbruͤcke in Commißion, wie auch
in Augsburg bey Hrn. Chirurgus Kohlhaus; in Bautzen
bey dem Herrn C. A. Hirte; in Copenhagen bey dem
Hrn. J. Veith; in Dresden bey ſel. Hrn. G. Muͤllers
Wittwe; in Deſſau bey dem Herrn C. F. Bornkeſſel;
in Leipzig bey Herrn J. C. Peuckert und Comp.; in
Luͤbeck bey Hrn. J. H. Herrmann; in Lyck bey Hrn.
Buͤrgermeiſter Taureck; in Netlitz bey Zerbſt bey Hrn.
J. G. Raunig; in Reval bey Herrn C. F. Stricker;
in Regensburg bey Hrn. J. M. Wendler; in Schwerin
bey Hrn. Eringhaus; in Sorau bey Hrn. Ueberſchaar;
in Verden bey Osnabruͤck bey Hrn. J. M. Schoͤning;
in Warſchau bey Herrn E. C. Bormann; in Wiefen-
thal bey Hrn. G. Meyer; in Quedlinburg bey Herrn
S. J. Ernſt.
von Lattorf et Erben,
auf dem Kamp in Hamburg.
Nachricht
von der unter Aufſicht der Aerzte, Verfaſſer der
Deutſchen Geſundheits-Zeitung, verfertigten Ge-
ſundheits-Choccolade fuͤr Schwaͤche der Bruſt,
der Nerven und der Verdauung.
Dieſe Choccolade hat eine belebende, ſtaͤrkende und
ſchleimaufloͤſende Kraft. Sie ſtaͤrkt die Bruſt, den
Magen und die Eingeweide; ſie ſlaͤrkt das geſchwaͤchte,
zu reizbare Syſtem der Nerven, und vermehrt die Ener-
gie der ſinkenden Lebenskraft. Jn Krankheiten, die
von Schwaͤche und Ohnmacht begleitet ſind; da, wo
widernatuͤrliche Ausleerungen aller Art die Quelle des
Lebens zu vernichten drohen, wo durch Ausſchweifungen
entnervt, von naͤchtlichen Pollutionen gemarrert, die
Kraft der Mannheit verlohren gegangen; Frauenzim-
me r r n, die am weißen Fluß und uͤberhaupt an Nerven-
ſchwaͤche, hiſteriſchen Zufaͤllen und Kraͤmpfen leiden,
bey Engbruͤſtigkeit und langwierigem Schleimhuſten
hat der Genuß dieſes naͤhrenden und balſamiſchen Ge-
traͤnks die vortreflichſten Dienſte geleiſtet. Dieſe er-
waͤrmende und naͤhrende Eigenſchaft macht ſie alten
Perſonen ſo heilſam, denen ſie friſche Kraft und bele-
bende Waͤrme mittheilt, und eben dadurch verſchafft ſie
Saͤugenden den noͤthigen Milchzuſchuß.
Sie iſt, wie bisher, einzig und allein bey dem Chur-
Hannoͤverſchen Poſtverwalter, Herrn Schilling, in
ganzen und halben Pfunden zu haben. Das Pfund
koſtet 4 Mk. 8 ßl. oder 1 Rthlr. 20 Gr., in Louisd’or
à 5 Rthlr.
Bey obigem Herrn Poſtverwalter ſind auch folgende
Schriften und Mittel der Aerzte zu haben:
1) Eine leichte und faßliche Heilmethode fuͤr diejeni-
gen von beyden Geſchlechtern, die an einer Schwaͤche
der Geburtsglieder und Nerven, nebſt den trauri-
gen Folgen der Onanie heimlich leiden, à 1 Mk.
8 ßl. oder 14 Gr. in Louisd’or. Die dieſe Krank-
heit vollſtaͤndig heilenden Mittel koſten 5 Rthlr.,
in Louisd’or à 5 Rthlr.
2) Kurze und buͤndige Beſchreibung aller Stufen der
veneriſchen Krankheit und ihrer Folgen, nebſt der
Anweiſung zur ſichern Vorbeugung und Heilung
ohne Huͤlfe eines Arztes, à 1 Mk. oder 10 Gr. in
Louisd’or. Die Mittel koſten mit jenem Buche
5 Rthlr. Courant oder 5 Rthlr. 20 Gr., in Ld’or
à 5 Rthlr.
Die ſchriftlichen Conſultationen uͤber dieſe, ſo wie
uͤber alle andre Krankheiten, werden unter franco Cou-
vert des Herrn Poſtverwalters Schilling unentgeldlich
fortgeſetzt.
Zum maskirten Ball
empfiehlt ſich Chriſtian Leutenant ſeinen Freunden
beſtens mit Vermiethung aller Arten neu verfertigter
Character-Habite, ſowol fuͤr Herren als Damen; im-
gleichen alle Sorten Masken zu den allerbilligſten Prei-
ſen. Zugleich zeigt er denjenigen, ſo ihn mit ihrer Ge-
genwart beehren wollen, aus gegruͤndeten Urſachen an,
daß der Eingang zu ſeinem Hauſe nur allein iſt auf
dem heil. Geiſt-Kirchhof in No. 112.
Den 25ſten u. 26ſten Februar ſoll allhier eine
beträchtliche Parthey Virginia- und Maryland-
Blätter und Engliſchen Cardus-Toback in Auc-
tion verkauft werden.
Avertiſſement.
Da mein Sohn Chriſtian Roſchech, Rothgaͤrber-
Geſell, ſchon ſeit beylaͤufig 2 Jahren mir keine Nach-
richt gegeben hat, ſo erſuche ich hiemit alle ehrſame
Gaͤrbermeiſter und jedermann, dem ſein Aufenthalt be-
kannt ſeyn moͤchte, mir davon Anzeige oder meinem
Sohn wiſſend zu machen, daß es von groͤßeſter Wich-
tigkeit fuͤr ihn ſey, mir unverzuͤglich zu ſchreiben, in-
dem es ihm ſonſt widrigenfalls zu nicht geringem Nach-
theile gereichen wuͤrde.
Arbon, in der Schweiz, den
15ten Januar 1801.
Johannes Roſchech,
Rothgaͤrber.
Der Becker-Geſelle, Johann Peterſen, aus Alt-
Strelitz, wird erſucht, oder diejenige Menſchenfreund,
der irgend von ihm Nachricht zu geben weiß, erge-
benſt gebeten, ſeinem Lehrmeiſter, dem Becker Borchert
ſenior in Strelitz, ſeinen Aufenthalt bekannt zu machen,
weil er ihm eine ſehr angenehme Nachricht ertheilen
kann.
Baſthorſt, im Lauenburgiſchen.
Auf den hieſigen Feldern ſteht zum Verkauf ein
betraͤchtlicher Vorrath friſch aufgehauenes Buͤchen
Kluft- und Knuͤppelholz, ſo wie auch mehrere hundert
ſtarke Buͤchen-Bloͤcke, in verſchiedenen Laͤngen, welche
zu Rutz- und Stabholz vorzuͤglich brauchbar ſind und
deren Abſatz nach Hamburg ſehr bequem iſt.
Liebhaber koͤnnen daher dieſes Holz taͤglich in Au-
genſchein nehmen und ſich wegen der Erhandlung auf
dem adlichen Hofe naͤher melden.
Daß ich die von meinem ſel. Manne G. Haab
unter ſeinem Namen gefuͤhrte Commißions- und Spe-
ditions-Handlung ferner, und zwar in Gemeinſchaft
mit Herrn Carl Friederich Kluͤpfel unter der Firma
von G. Haab Wittwe et Kluͤpfel fortſetzen werde,
mache ich hiermit bekannt.
Hamburg, den 2ten Febr.
1801.
Anna Cornelia Haab,
gebohrne Becker.
Ob es gleich ſeine Richtigkeit hat, daß ich meinen
Tuchhandel habe niederlegen muͤſſen, ſo zeige ich doch
einem geehrten Publico hiemit an, daß ich nunmehro
eine neue Handlung von Toback, Cichorien in Vierteln,
Pfeifen, Cappern, Oliven, Parmiſan-Kaͤſe, Frankfurter
Nudeln, Halliſch Mehl und Wind-Oefen, unter goͤtt-
licher Huͤlfe etablirt habe; bitte dieſerhalb um geneig-
ten Zuſpruch.
Da mein Haus an der Meſſe gelegen, ſo bin ich
gewillet, fuͤr die Juͤdiſche Nation dieſe Winter- und
folgende Meſſen einen Tiſch zu etabliren, daß ſowohl
Portionsweiſe als außer dem Hauſe bey mir geſpeiſet
werden kann. Sollten Meßhelfer verlangt werden, ſo
kann ich fuͤr unſre Nation auch damit dienen.
Braunſchweig, im Januar 1801.
Hirſch Hertz Samſon,
Hof Factor.
Avertiſſement.
Zur 7ten und letzten Haupt-Claſſe der Herzogl. Braun-
ſchweiger Wayſenhaus-Lotterie, welche den 9ten Febr.
gezogen wird, und worin nunmehr alle große Gewinne vor-
kommen, als 30000, 15000 und 8000 Rthlr. und der-
gleichen anſehnliche Gewinne mehr, ſo ſind noch einige
ganze Original-Looſe zu 60 Mk., halbe zu 30 Mk. und
Viertel-Looſe zu 15 Mk. Courant in meiner Haupt-
Collecte zu haben, welches ich hiedurch ergebenſt an-
zeige.
Hamburg, den 24ſten Januar 1801.
Jſrael Joachim Kallmes,
in der drirten Elbſtraße No. 154.
Meine auswaͤrtigen Jntereſſenten erhalten die Zie-
hungs-Liſten, worauf ſich ihre Nummern befinden,
aufs prompteſte.
Hotel de la Sablonniere, Leiceſter Square,
Maiſon Suiſſe à Londres.
Da neidiſche Menſchen das falſche Geruͤcht verbreitet
haben, geſagter Gaſthof waͤre nicht mehr; ſo nimmt ſich
Herr Jagnier, der Eigenthuͤmer deſſelben, die Freyheit,
das Publicum und ſeine Freunde von der Unguͤltigkeit
dieſer Sage zu benachrichtigen und Jhnen zugleich anzu-
zeigen, daß meine Wirthſchaft weit beſſer im Stande iſt,
als ſie bisher war. Es ſind ſchoͤne Zimmer fuͤr einzelne
Perſonen und ganze Familien beſtaͤndig eingerichtet. Es
iſt ferner eine Reſtauration zu einem billigen und be-
ſtimmten Preiſe da, die beſten Weine ꝛc. Man ſpricht
bey ihm alle gebraͤuchlichen Sprachen.
Von den Königl. Preußiſchen Gouvernements-Gericht der
Veſtung Graudenz werden hiedurch alle etwanige unbekannte
Erben und Erbnehmere des hieſelbſt verſtorbenen Königl. Preußi-
ſchen Oberſten, Herrn Ludwig Withelm von Cruſe, vorgeladen,
a dato innerhalb 9 Monaten, und ſpäteſtens in termino den
6ten May 1801, ihre erbrechtlichen Anſprüche anzumelden, die
zu ihrer Legitimation dienlichen Beweiſe beyzubringen, mit den
ſich gemeldeten Erben über die ihnen etwa näher oder gleich
nahe zuſtehenden Rechte ad Protocollum zu verſahren, und
deren rechtliche Erörterung, ſo wie in Entſtehung eines güt-
lichen Uebereinkommens rechtlichen Erkenntniſſes, außenblei-
benden Falls aber zu gewärtigen, daß ſie mit allen ihren et-
wanigen Anſprüchen an den Nachlaß des gedachten Herrn Ober-
ſten von Cruſe, welcher außer dem hier befindlichen Mobiliar
annoch in einem an der Churfürſtl. Sächſiſchen Gränze nahe
der Stadt Gubben belegenen Allodialgut Germersdorff beſtehet,
präcludiret, und ihnen gegen die ſich gemeldeten und den Nach-
laß unter ſich vertheilenden Erben ein ewiges Stillſchweigen
auferlegt werden ſolle.
Signatum Veſtung Graudenz, den 3ten Julii 1800.
Königl. Preuß. Gouvernements-Gericht.
Pirch,
Sr. Königl. Majeſtät von Preußen beſtall-
ter Oberſter bey der Armee und Com-
mandant zu Graudenz.
Meyer, Gouv. Auditeur.
(Mit einer Beylage.)