Conſtantinopel, den 1. Merz.
Man faͤhret noch immer mit Hinrichtung derer
fort, welche der jetzigen Regierung zuwider ſind. Man
hat in den Moſcheen, auch ſelbſt bey dem Eingang in
das Serraglio, Schmaͤh-Schriften wider den Groß-
Sultan gefunden. Den Wirthen iſt bey Strafe des
Todes verboten worden, den Mahometanern Wein
zu verkaufen, und man hat zwey, welche wider dieſes
Verbot gehandelt haben, vor ihren Haus-Tuͤhren auf-
gehenket, welches auch zweyen Tuͤrken, ſo Wein ge-
trunken haben, wiederfahren iſt.
St. Petersburg, den 7. April.
Auſſer dem letztgedachten Secretair des Grafen
von Muͤnnich ſind noch zwey andere Perſonen in Ver-
haft genommen worden. Erſterer iſt ſchon einige
mal in Verhoͤr geweſen, von ſeiner Ausſage aber
wird nichts bekannt. Die untergeſchlagenen Gelder
ſollen ſich auf 400000. Rubels belaufen.
Copenhagen, den 18. April.
Unſer Chinafahrer wird dieſen Sommer die Reiſe
nicht wieder antreten, indem die Jahreszeit verſtri-
chen, und die Sachen, welche auf dieſem Schiffe ge-
weſen, ſind bereits wieder ans Land gebracht, die
Lebensmittel aber wird man kuͤnftige Woche oͤffent-
lich verkaufen. Unſere Voͤlker-fahren noch taͤglich
mit den Kriegs-Uebungen fort.
Liſſabon, den 20. Merz.
Das Hollaͤndiſche Kriegs-Schiff, welches bis an-
hero in unſerm Hafen gelegen, iſt in See gegangen,
auf die Seeraͤuber von Salee zu kreutzen. Nunmeh-
ro iſt der Biſchof von Porto, Herr Evora, durch un-
ſern Cardinal Patriarchen eingeſegnet worden. Der
Koͤnig war bey dieſer feyerlichen Handlung ſelbſt ge-
genwaͤrtig, und es geſchahe mit gleicher Pracht, wie
die Einweihung des Jnfanten Don Joſeph, Erz-Bi-
ſchof zu Broga. Der Erz-Biſchof von Babya hat
ſeine Reiſe nach Braſil angetreten.
Rom, den 4. April.
Von Turin ſind ohnlaͤngſt die Herren Aebte von
St. Martino und Sales allhier angelanget, welche
der Koͤnig von Sardinien zu Biſchoͤfen ernennet hat,
damit ſie examiniret werden, und wie man vernim̃t,
ſo iſt der erſtere 5. Meilen vor Mayland von etlichen
Straſſen-Raͤubern angefallen, welche ihm hundert
Doppien, viele andere Muͤnzen und eine guͤldene Uhr
abgenommen, worauf er ſeinen Weg weiter fortge-
ſetzet; der andere aber, welcher gleichfalls angegrif-
fen worden, hat mit einer Piſtole einen von den Raͤu-
bern erleget, worauf er, als die uͤbrigen dem Sterben-
den beyſtehen wollen, in aller Geſchwindigkeit davon
gefahren, und ſich ſalviret. Nunmehro erwartet man,
ob ihn der Papſt von dieſer ſeinem Amte zuwider lau-
fenden That abſolviren werde.
Wien, den 15. April.
Heute erhielten wir durch einen Courier aus Schle-
ſien die Nachricht, daß es zwiſchen der Preußiſchen
und unſerer Armee zu einer Schlacht gekommen, in
welcher auf beyden Seiten viele geblieben ſind.
Regensburg, den 18. April.
Der Geſandte des Churfuͤrſten von Coͤlln hat auf
dem Befehl ſeines Herrn ein Schrift ausgetheilet, in
welcher gemeldet wird, daß Se. Churfuͤrſtl. Durchl.
durch ihren Geſandten an dem Hofe zu Wien ſich er-
klaͤrt haͤtten, ſie erkennten Jhro Majeſtaͤt die Koͤnigin
unter dieſer Bedingung, welche der Roͤm. Kayſer,
Glorwuͤrdigſten Andenkens, ſelbſt veſte geſetzt, nem-
lich, daß die Gewaͤhrleiſtung der pragmatiſchen
Sanction oder der Erbfolge in den Oeſterreichiſchen
Landen zu keines Fuͤrſten Nachtheil gereichen ſollte.
Se. Churfuͤrſtl. Durchl. behielten ſich alſo fuͤr, ſich
dadurch zu nichts zu verbinden, was dem Churfuͤrſten
von Bayern ſeinem Herrn Bruder nachtheilig ſeyn
koͤnnte, vielweniger verpflichteten ſie ſich dadurch,
der Koͤnigin von Ungarn mit der That Beyſtand zu
leiſten.
Frankfurt, den 17. April.
Heute gegen Abend entſtund in der bey dem Ge-
ſandten-Quartiere des abweſenden Franzoͤſiſchen
Marſchalls von Bell-Jsle aufgebaueten Kuͤche ein
Brand, wodurch ſelbige ganz verzehret ward, jedoch
geſchahe weiter kein Schade.
Schreiben aus Landshut in Schleſien, im Fuͤrſten-
thum Schweidnitz, den 3. April.
Jch diene Jhnen auf Dero an mich erlaſſenes
geliebtes Schreiben, und berichte Jhnen, wie Sie
verlanget, die wahre Beſchaffenheit, wie es in unſerm
betruͤbten Schleſien ausſiehet: Wir haben gleich
nach Ankunft des Koͤnigs in Preuſſen und deſſen Ar-
mee eine ſehr groſſe Theuerung empfunden, welche bey
der in ganz Schleſien ausgebreiteten Preußiſchen
Armee annoch fortdauret; in und um Schweidnitz
herum, allwo der Koͤnig ſich meiſtentheils auf haͤlt,
liegen ſo viel Soldaten, daß faſt in jedem Hauſe 30.
bis 40. Mann einquartiert ſind; bey Jablunka, als
einem Haupt-Paß gegen Maͤhren, ſtehen auch viele
Preuſſen. Es reiſen taͤglich hohe und niedrige Perſo-
nen nach dem Haupt-Quartier des Koͤnigs, und man
hat ſich uͤber die ſchoͤne Kriegs-Zucht, wie auch uͤber
die Eylfertigkeit im Exerciren, hoͤchſtens zu verwun-
dern. Man ſiehet mit Erſtaunen die 2000. Mann
der groſſen Leute an, welche der Koͤnig zu ſeiner Be-
deckung hat.
Breßlau, den 13. April.
Die Koͤniglich-Preußiſchen Voͤlker haben in der
Schlacht bey Mollwitz mit gleichem Eyfer und Muth
gefochten und dem Exempel ihres Monarchen gefol-
get, der ſie in hoͤchſter Perſon die ganze Schlacht durch
angefuͤhret. Se. Majeſtaͤt bezeigten ſich den Tag
darauf, als man den Sieg erhalten, ungemein gnaͤ-
dig gegen Officiers und Soldaten, und verſprachen,
ihnen ihr ruͤhmliches Verhalten und die wohlgeleiſte-
te Dienſte zu belohnen.
Schreiben eines Koͤnigl. Preußiſchen Officiers von Ohlau, den 12 April.
Wie der Feind ſich den 9ten dieſes der Stadt Oh-
lau, allwo wir unſere ſchwere Artillerie und ein groſ-
ſes Magazyn hatten, naͤhern wollte, ſo verſtaͤrkten
Se. Majeſtaͤt die Armee mit dem Corps Truppen,
welches Brieg bloquiret hatte, und marſchirte den
10ten ſehr fruͤh voraus bis nach dem Dorfe Pompitz,
dem feindlichen Haupt-Quartiere, das zu Mollwitz
war, gegen uͤber. Unſere Armee, beſtehend in 31. Bat-
taillons und 29. Eſcadrons, ohne die 5. Eſcadrons
Huſſaren, breitete ſich allda, nachdem ſie bisher in
4. Colonnen marſchiret war, gegen Mittag aus.
Der Obriſte, Graf von Rothenburg, wurde mit
6. Eſcadrons Dragoner und 3. Eſcadron Huſſaren
detachiret, um die Situation des Feindes zu beſichti-
gen, worauf ihn eine Menge feindliche Huſſaren an-
fielen, er hielt ſich aber ſo lange auf, bis unſere Armee
ſich formirte, und behauptete ſeinen Platz bis zur An-
kunft des Koͤnigs. Wir ſetzten unſern Marſch in be-
ſtaͤndiger Schlacht-Ordnung langſam gegen den
Feind fort. Die feindliche Macht beſtund in 15. Re-
gimentern Jnfanterie und in 11. Cuiraßier- und
Dragoner-Regimentern, ohne die 4. Regimenter
Huſſaren.
Die Schlacht fing ſich durch eine General-Salve
aus unſerer Feld-Artillerie an. Dieſes Feuer ſchien
der feindlichen Cavallerie unertraͤglich, und ſie ſuchte
ſich ſelbigem dadurch zu entziehen, daß ſie unſern rech-
ten Fluͤgel angriff, welchen ſie auch ein wenig zum
Wanken brachte, und hernach unſere Jnfanterie an-
fiel. Solches geſchahe zu 5. wiederholten malen mit
aͤuſſerſter Hitze; aber dem allen ungeachtet war es ihr
dennoch unmoͤglich, in unſere Battaillonen einzudrin-
gen. Waͤhrender Zeit gieng das Feuern der Jnfan-
terie auf beyden Seiten mit vieler Heftigkeit an. Die
feindlichen Grenadiers warfen ihre Torniſter von
ſich, ſetzten ſich auf die Knie, und feuerten auf die Un-
ſrigen. Der Feind wuͤrde vermuthlich dieſen Vortheil
uͤber unſere Cavallerie zu ſeinem Nutzen gebraucht ha-
ben, wofern nicht der Koͤnig ſo vorſichtig geweſen waͤ-
re, einige Grenadier-Battaillons zwiſchen die Eſca-
drons zu ſtellen, und die rechte Flanque durch 3. an-
dere Battaillons zu bedecken, deren unaufhoͤrliches
Feuer den Feind zuruͤck trieb. Der linke Fluͤgel der
zweyten feindlichen Linie ſetzte ſich ſofort an die Stelle
des erſtern, und wendete ſich von unſern Grenadiers
ein wenig beſſer zur Linken ab, um uns herum zu lok-
ken; allein er fand eben die Battaillons wieder, deren
Feuer er ſchon empfunden hatte. Jndem nun die
feindliche Cavallerie ſahe, daß ſie hier nicht eindrin-
gen konnte, ſuchte ſie durch 4. Eſcadrons Dragoner
durchzubrechen, welches alles war, was wir von Ca-
vallerie auf den rechten Fluͤgel unſerer zweyten Linie
hatten, und hernach von hinten zu unſere Jnfanterie
in Unordnung zu bringen.
Der Prinz Leopold, welcher hier commandirte,
gab ſogleich einigen Battaillons Ordre, ſich umzu-
kehren, und ſchafte dieſe ungeſtuͤme Cavallerie durch
ein paar Salven, da er ihr das Gewehr gleichſam vor
die Bruſt halten ließ, gluͤcklich von ſich. Jndem alles
dieſes auf unſerm rechten Fluͤgel vorgieng, fochte un-
ſere Cavallerie des linken Fluͤgels, unter dem Com-
mando des Barons von Poſadowsky, einige Zeit mit
gleichem Vortheil, bis ſie endlich des Feindes ſeine
vom Platze trieb, der ſeinen rechten Fluͤgel geſchwaͤcht
hatte, um ſeinen Linken zu verſtaͤrken. Allein, dieſes
wuͤrde nicht hinlaͤnglich geweſen ſeyn, der Sache den
Ausſchlag zu geben, wenn der Feld-Marſchall, Graf
von Schwerin, nicht an der Spitze unſerer Jnfanterie
den Boͤhmiſchen rechten Fluͤgel voͤllig geſchlagen und
zur Flucht gezwungen haͤtte. Man trieb den Feind
durch zwey Doͤrfer jenſeits des Wahl-Platzes. Die
Cavallerie ihres linken Fluͤgels folgte der Jnfanterie,
und die vom rechten Fluͤgel bedeckte alles.
Ehe die Cavallerie von unſern beyden Fluͤgeln an-
langen konnte, hatte der Feind ſchon einen ziemlichen
Weg voraus; dieſes aber wuͤrde den Feld-Marſchall
nicht verhindert haben, welcher, ob er wohl zweymal
bleßiret war, dennoch unſere Eſcadrons in eigener
Perſon anfuͤhrte, den Feind aufzuſuchen, wenn nicht
die Nacht darzwiſchen gekommen waͤre, zumal da wir
zu gleicher Zeit durch 14. Eſcadrons friſche Trup-
pen, die uns von Ohlau zu Huͤlfe kamen, verſtaͤrkt
wurden. Wir muſten uns alſo bloß damit begnuͤ-
gen, ſie durch unſere Huſſaren verfolgen zu laſſen,
welche ihnen einige Stunden lang nachſetzten. Wir
blieben die Nacht mit der Jnfanterie jenſeits dem
Dorfe Mollwitz ſtehen, und mit der Artillerie eine hal-
be Meile davon. Jch kann Jhnen noch zur Zeit von
unſerm Verluſte nichts zuverlaͤßiges melden; ſo viel
iſt inzwiſchen gewiß, daß wir noch nicht gar 2000.
Todte und Bleßirte zaͤhlen. Der Feind hat zum we-
nigſten uͤber 3000. Todte, und eben ſo viel Bleßirte,
von welchen letztern uns eine groſſe Anzahl in die
Haͤnde gefallen. Gefangene ſind auf 1200. Mann,
worunter ſich verſchiedene Officiers befinden, als der
Oberſt-Lieutenant von Craſſau, Obriſt-Lieutenant
von Tour ꝛc., ohne die Deſerteurs, deren faſt alle Au-
genblicke welche zu uns kommen, und die Fluͤchtigen,
die wir noch antreffen. Hieraus koͤnnen Sie urthei-
len, wie viel dieſe Schlacht dem Feind muͤſſe gekoſtet
haben. Unter unſern Todten iſt der Obriſte, Printz
Friderich; der General-Lieutenant, Graf von Schu-
lenburg; der Obriſte Bork vom Graͤvenitziſchen Re-
giment; der Obriſt-Lieutenant Moͤllendorf, und der
Major Knobelsdorf. Die vornehmſten Bleßirten
unſerer Seits ſind der Prinz Wilhelm, Oberſter von
der Garde zu Fuß; der Feld-Marſchall, Graf von
Schwerin; der General-Lieutenant von Marwitz;
der General-Major Kleiſt, und die Oberſten von
Wartensleben, von Rochau, von Finkenſtein und
einige Majors. Wir haben 4. Standarten, ein Paar
Paucken, 9. Canonen, 1. Haubitze, alle Ammuni-
tions-Wagen, viele andere Wagen und etliche Pon-
tons erobert. Der Feind hat auf der Flucht einen
Theil ſeiner Bagage, ſo er unter Weges angetroffen,
verbrannt. Jch unterſtehe mich nicht, Jhnen die
bewundernswuͤrdige Tapferkeit unſerer Jnfanterie
abzuſchildern. Die Garde des Koͤnigs hat das meiſte
ausgeſtanden, aber ſie hatte auch mit der ganzen
Macht der feindlichen Cavallerie zu kaͤmpfen. Man
kann mit Grunde der Wahrhelt behaupten, daß ſie
alles gethan habe, was brave und unerſchrockene Leu-
te in der Welt nur immer thun koͤnnen. Die Officiers
dieſes Corps, davon 16. bleßirt und einige getoͤdtet
ſind, unter welchen letztern der Oberſt-Lieutenant Fitz
Gerald iſt, haben eben diejenige Herzhaftigkeit und
eben den unerſchrockenen Muth bewieſen, den man
an den alten Roͤmern ſo ſehr bewundert. Ueberhaupt
hat ſich unſere Jnfanterie auf eine ungemeine Weiſe
hervor gethan, und bey aller Gelegenheit die groͤßte
Standhaftigkeit bezeiget. Die Regimenter von
Kleiſt, und die Grenadier-Bataillons von Winterfeld
und von Polſtern wuͤrden die andern noch uͤbertroffen
haben, wofern es moͤglich geweſen waͤre. Man merkte
einen wahrhaften Wettſtreit unter dieſen Corps, und
eines wollte immer den Vorzug vor dem andern ge-
winnen. Man muß indeſſen dem Feind die Gerech-
tigkeit wiederfahren laſſen, und ſagen, daß ſeine Ca-
vallerie mit aller erſinnlichen Herzhaftigkeit gefoch-
ten hat. Sie fiel unſere Jnfanterie etliche mal nach
einander an, ohne den Muth durch deren erſchreckli-
ches Feuer und unerhoͤrten Widerſtand zu verlieren.
Der Feind ſoll, wie verſichert wird, viele Generals,
und eine zahlreiche Menge von Officiers verlohren
haben.
Sie ſehen alſo, mein Herr, daß es ein vollkomme-
ner Sieg iſt, den wir erfochten haben, ja der Feind
ſelbſt kann ſolches nicht leugnen, da er ſeine Retirade
faſt in einem Athen bis jenſeits Neuße genommen.
Den Tag nach der Schlacht ließ der Koͤnig Brieg be-
rennen, und vertheilte die Armee in die herum liegen-
den Gegenden. Man ſtimmete hernach das Te
Deum Laudamus an, und ſelbigen Tages traf der
Herzog von Holſtein mit dem Corps, das im verwi-
chenen Winter unter ſeinem Com̃ando um Schweid-
nitz, Frankenſtein, Muͤnſterberg ꝛc. geſtanden, bey
uns ein.
Berlin, den 22. April.
Vorigen Montag wurde bey Hofe um des Hochſe-
ligen Prinzen Friedrichs Hoheit, welche dero glor-
reiches Leben in der am 10ten des jetzigen Monats
ohnweit Mollwitz bey Brieg in Schleſien vor die Koͤ-
nigl. Preußiſche Armee ſo ungemein vortheilhaft aus-
gefallenen Action auf dem Bette der Ehren beſchloſ-
ſen haben, die Trauer angelegt. Wer ſo gluͤcklich ge-
weſen iſt, die unvergleichlichen Eigenſchaften dieſes
nunmehro in GOtt ruhenden vollkommenen Prinzen
in der Naͤhe zu bewundern, der wird ſeiner Helden-
Gruft ein gerechtes Thraͤnen-Opfer unmoͤglich ver-
ſagen koͤnnen. Man wiedmet dem unſterblichen An-
denken Sr. Hoheit aus unterthaͤnigſter und Ehr-
furchts voller Wehmuth hiermit folgendes:
Prinz! Deſſen Helden-Blut den Sieges-Platz
beſpritzt,
Du haſt der Preuſſen Recht bey Mollwitz mi
beſchuͤtzt,
Du ſtirbſt, dies thut uns weh; doch ewig ſoll auf
Erden
Dein Ruhm erkannt, verehrt, geliebt, bewundert
werden.
J. V. K.
Von Breßlau wird gemeldet, daß daſelbſt der Hr.
Obriſte von Cammas an einem hitzigen Fieber das
Zeitliche mit dem Ewigen verwechſelt hat, und wie
verlautet, ſo iſt deſſen erledigtes Regiment von Sr.
Koͤnigl. Majeſtaͤt dem bisher bey dem Prinz Leopoldi-
ſchen Regiment geſtandenen Herrn Obriſten von
Moulin allergnaͤdigſt verliehen worden. Aus Leipzig
vernimmt man, daß der Marſchall von Frankreich,
Graf von Bell-Jsle, vorigen Sonnabend daſelbſt
eingetroffen ſey, und ſeine Reiſe nach Schleſien zu Sr.
Koͤnigl. Majeſtaͤt, unſerm allergnaͤdigſten Herrn, un-
geſaͤumt weiter fortgeſetzet habe.
Hamburg, den 25. April.
Jn der verfloſſenen Woche iſt der Hochedle und
Hochgelahrte Herr Johann Ulrich Pauli, beyder
Rechten Doctor, Hochverdienter Rathmann dieſer
Stadt, Colonell-Herr zu St. Catharinen, ehemaliger
Amtmann zu Ritzebuͤttel, zu Gluͤde bey Bremerfoͤrde,
da Se. Hochweisheiten in Obrigkeitlicher Verrich-
tung ausgereiſet waren, an einem Steckfluß im
59ſten Jahre ſeines Alters geſtorben.