St. Petersburg, den 19. 30. April.
Verwichenen Donnerſtag hielt der von dem
Schach Abbas dem III. in Perſien durch den daſi-
gen Regenten Thamas Koulicham nach den Hof
Jhro Kayſerl. Majeſtaͤt unſerer Allerdurchl. Mo-
narchin abgeſchickte Geſandte ſeinen oͤffentlichen
und praͤchtigen Einzug allhier. Geſtern Nachmit-
tag um 3. Uhr wurde derſelbe von Jhro Kayſerl. Ma-
jeſtaͤt zur oͤffentlichen Audienz gelaſſen. Abgewi-
chenen Sonnabend des Morgens um 10. Uhr ward
die Leiche des neulich verſtorbenen geheimen Cabi-
nets-Miniſters und General en Chef, Grafen Ja-
guſinsky Excellenz, aus dem Trauer-Hauſe in einer
folennen Proceßion nach dem Newskiſchen Kloſter
gebracht, und allda begraben. Von beyden ſowol
von dem Einzugs-als dem Leichen-Gepraͤnge wird
man kuͤnftig mehrere Umſtaͤnde beybringen. Vor
einigen Tagen iſt der Geheime Rath und Cammer-
Herr Knees Galizin, welcher bishero als Rußiſch-
Kayſerl. Gevollmaͤchtigter Miniſter am Perſiſchen
Hofe geſtanden, allhier wieder eingetroffen. Jhro
Kayſerl. Majeſtaͤt wuͤrklicher Cammer-Herr von
Behr hat den 17ten dieſes zwiſchen 11. und 12. Uhr in
der Nacht, nach einer ziemlich lange angehaltenen
Bettlaͤgerigkeit das Zeitliche mit dem Ewigen ver-
wechſelt.
Copenhagen, den 12. May.
Geſtern ſind 2. Koͤnigl. Verordnungen publiciret.
Die erſte betrifft die Anatomie und Chyrurgie, da
der neulich verordnete General-Directeur, wie be-
reits erwehnet, Herr Kruͤger, woͤchentlich dreymal
publique Collegia halten wird, und die Cadavera ju-
ſtificirte Miſſethaͤter und verſtorbene Gefangene
vom Holm und aus dem Caſteel ſeyn ſollen ꝛc. Die
2te iſt eine Jnſtruction, wie es mit der Catechiſation
bey der Holms-Kirche gehalten werden ſoll. Es iſt
auch ein neues Kirchen-Gebet aus dem Druck ge-
kommen, welches in Jhro Majeſtaͤt Reiche und Lan-
de gebrauchet zu werden verordnet wird. Bey dem
Fuͤhniſch-geworbenen Regiment iſt der Premier-
Lieutenant Grolau mit Capitains-Character begna-
diget worden. Wer Jhro Hochgraͤfl. Excellenz,
den Herrn Grafen von Dehn, in der Geſandtſchafft
am Rußiſchen Hofe zu Petersburg abloͤſen wird,
weiß man noch nicht, immaſſen derſelbe noch dieſes
Jahr in Holſtein vermuthet wird, um von der Stein-
burgiſchen Amtmanns-Charge Poſſeßion zu neh-
men. Von den Koͤnigl. Herrſchafften iſt weiter
nichts mit geſtriger Poſt eingegangen, als daß ſelbe
bey allen hohen Wohlſeyn auf Gottorf arriviret,
und der mehreſte Theil der Nobleſſe ſich daſelbſt ein-
gefunden, ihre allerunterthaͤnigſte Aufwartung zu
machen.
Warſchau, den 4. May.
Bey gutem Wetter divertiret ſich Se. Majeſtaͤt
der Koͤnig nebſt den um ſich habenden Cavalieren
mit Scheiben-Schieſſen und der Parforce-Jagd, auf
welcher er neulich 4. Pferde muͤde gemacht. Am
Sonnabeud langte der Staroſta Jaſielsky unter
einer Moſcowitiſchen Bedeckung an, und tractirte
Tages darauf, nebſt dem Woywoden von Lublin und
Herrn Kayſerling, diejenigen Herren, ſo ihm auf die-
ſer Reiſe gefolget. Der Lukowskiſche Staroſte,
Herr Cekowsky, der Czerskiſche Caſtellan und einige
Towarziſche halten ſich annoch in Koͤnigsberg, bis
zur Entrichtung ihrer gemachten Schulden, auf.
Die hier Angekommenen beklagen ſich unmaͤßig we-
gen ihres Geld-Mangels, und daß ſie ganz ruiniret
worden. Sie haͤtten ſich auch nicht aus Koͤnigsberg
heraus machen koͤnnen, daferne der Herr Kayſerling
ihnen nicht 40000. Ducaten, die der Koͤnig Auguſtus
gut thun wird, uͤbermacht haͤtte. Der Sieradzki-
ſche Woywode hat noch keine Luſt anhero zu kom-
men, ſondern will mit aller Gelaſſenheit im Erm-
landiſchen verbleiben. Der Herr Szembeck will nach
dem Czrackauiſchen Capittel verreiſen. Nachdem er
beyden Majeſtaͤten aufgewartet, brach er geſtern mit
dem Cron-Referendario nach Peterkau auf, von
wannen ſie nach Czenſtochow gehen wollen. Die
Sendomiriſche Woywodſchafft wird dem Lublini-
ſchen, und dieſe dem Staroſten Jaſielsky conferirt.
Der Cron-Referendarius Zalusky hat aus Rom
ſchrifftlich ſeine Unterwerfigkeit dem Koͤnige gemel-
det. Der ploͤtzliche Tod des Prinzen Eugenii iſt hier
durch einen Expreſſen kund gemacht worden. Der
Koͤnig Stanislaus ſoll ſich annoch in dem Branden-
burg-Preußiſchen aufhalten, und wegen ſeiner in
Pohlen liegenden Guͤter einen Vergleich mit dem
Herrn Grafen Sulkowsky getroffen haben.
Weichſelſtrom, den 8. May.
Der Koͤnig Stanislaus ſoll, denen aus Stolpe
gegebenen Nachrichten zufolge, den 10ten Abends in
Lupow uͤbernachten, den 11ten Morgens in Stolpe,
und gegen den 16ten in Berlin eintreffen, der Revuͤe
beyzuwohnen. Er ſetzet ſeine Reiſe incognito fort,
und in den Orten, wo er durchgehet, und Beſatzun-
gen liegen, wird von den Wachten kein Spiel ge-
ruͤhret. Vor ſeinem Qvartier ſtehen 2. Mann Ge-
meine, und vor ſeinem Zimmer 2. Unter-Officier.
Rom, den 28. April.
Am Montag Morgen funden ſich die Capitaine
Proſperi und Bußi von Velletri bey hieſigem Hofe
ein, mit der Zeitung, wie die dortigen Einwohner,
als die nach Neapolis paßirende Spanier einige Of-
ficiers, Proviant auf den folgenden Tag zu beſtellen,
dahin abgeſchickt, die Waffen ergriffen, die Pforte
geſchloſſen, und geſagt haͤtten, daß ſie die Spanier
auf keinerley Weiſe bey ſich wiſſen wollten. Hier-
uͤber hielten die Cardinaͤle Firrau, Corſini uud Paſ-
ſeri mit gedachten beyden Capitains einen aberma-
ligen Congreß, und ſchickten ſie darauf mit der ge-
nommenen Reſolution nach Velletri zuruͤck. Am
Dienſtag Morgens hatte der von ſeiner langen
Krankheit wieder aufgekommene Cardinal Pieri ei-
ne halbſtuͤndige Audienz beym Papſt, und der Car-
dinal Aldrovandi fuhr gleichfalls nach Hofe, Sr.
Heiligkeit ſich zu reſigniren. Selbigen Tag reiſete
der Cardinal Barberini, zufolge der vom Hofe ge-
nommenen Reſolution, nach Velletri ab, um den Tu-
mult wider die Spanier als Biſchoff und Prinz ſol-
cher Stadt zu ſtillen.
Baſtia, den 22. April.
Zwiſchen der letzterwehnten Perſon, (die ſich Theo-
dorus, Vice-Roi von Corſica, Grand von Spanien,
Prinz von Norden, Lord von England, Fuͤrſt des
Reichs und Pair von Frankreich tituliret,) und den
vornehmſten Malcontenten wird zu Aleſani ein
Congreß gehalten. Er hat den Dr. Coſta zum Sie-
gel Bewahrer, den Chiaferi zum commandiren-
den General, den Pfarrer Aitelli zum General-Au-
diteur, Gian Giacomo Caſtinetta von Roßino, Si-
mon Fabiani von Ballagna und Antonio Butaſoco
von Veſcovato zu Obriſten, Giacinto Pauoli von
Roßino zum Gouverneur des Koͤnigsreichs, Seve-
rio Maſtra von Alleria zum Groß-Schatzmeiſter,
den Dr. Gaffori, von Corte und viele andere zu Ba-
rons, auch 18. Senatoren, 12. diß- und 6. jenſeits dem
Gebuͤrge, ohne welchen der Vice-Roy nicht die ge-
ringſten Auflagen machen darf, ernennet. Dieſe
haben eine Taxe von 3. Liren auf jede Feuer-Stelle
geleget, die Wittwen und Wayſen aber davon frey
geſchaͤtzet, und ſonſt einem jeden 5. Frey-Jahre ver-
liehen. Zu Porto-Vecchio hat derſelbe 6. Capitains
beſtellet, auch Leute mit Geld ausgeſandt, um Sol-
daten zu werben, und beregten Ort zu beſetzen. Jen-
ſeits dem Gebuͤrge hat er einen General-Lieutenant,
Lucca Ormani, und einen Obriſten nebſt andern
Haupt-Leuten verordnet. Die Muͤnzen, ſo er gegen-
waͤrtig austheilet, ſind Lisboninen, Zechinen und
Marlettoni. Die Malcontenten haben Sartena
weggenommen, und darin den Lieutenant ſamt den
Sbirren zu Gefangene gemacht, auch 500. Flinten
und viele Kriegs-Proviſion angetroffen.
Ferrara, den 2. May.
Den 27ſten vergangenen Monaths ließ der Her-
zog von Noailles dem Grafen von Khevenhuͤller
wiſſen, daß er ſich genoͤthiget faͤnde, ungeſaͤumt mit
ſeinen Trouppen in das Maylaͤndiſche einzuruͤcken,
indem er Nachricht erhalten, daß der Koͤnig von
Sardinien bey Abandonnirung der veſten Plaͤtze die
Canonen mit ſich wegfuͤhrte. Man hat hier drey
Spaniſche Werber in Arreſt genommen.
Mayland, den 2. May.
Wie man vernimmt, ſo hat die erſte Colonne
Franzoſen von 13. Battaillons und 3. Dragouner-
Regimentern den Anfang gemacht gegen Piemont
anzugehen, um ferner nach Frankreich zu kommen;
und vermuthet man alſo, daß die noch in dem Mode-
niſchen ſtehende Franzoͤſiſche Trouppen wieder in
das Cremoneſiſche ruͤcken werden.
Donauſtrom, den 8. May.
Von Wien hat man, daß das Luſt-Schloß zu
Schoͤnbrunn fuͤr das Durchlauchtige Paar repari-
ret werde, um dieſen Sommer uͤber daſelbſt reſidiren
zu koͤnnen. Auch habe man die Verordnung wegen
der Vermoͤgen-Steuer nicht allein an den Stadt-
Thoren affigiret, ſondern auch oͤffentlich durch
Trompeten-Schall kund gemacht. Jn dem daſigen
Muͤnz-Hauſe wird eine Menge ſchoͤner Thaler ge-
ſchlagen, wobey dem Muͤnzmeiſter ausdruͤcklich an-
befohlen worden, nicht uͤber die ihm angeſetzte An-
zahl zu ſchreiten. Wie man aus Jtalien vernimmt,
ſo laͤſſet der Koͤnig von Sardinien von neuen im
Maylaͤndiſchen Contribution eintreiben.
Rheinſtrom, den 9. May.
Dasjenige Commando Cuiraßirer, ſo dieſen
Winter uͤber zu Bretten gelegen, iſt daſelbſt aufge-
brochen und nach Heylbronn marſchiret. Die Koͤ-
niglich-Franzoͤſiſche Kriegs-Caſſa, welche bishero
zu Speyer geweſen, haben die Franzoſen nach Phi-
lippsburg gebracht. Die Franzoͤſiſche Land-Mi-
litz, welche noch in Landau gelegen, iſt nun auch ab-
gedankt und nach Hauſe gelaſſen worden, deren
Stelle die regulirte Franzoͤſiſche Trouppen, welche
in den Doͤrfern der Gegend Landau gelegen, erſetzet,
indem ſelbige vor einigen Tagen in beſagte Veſtung
geruͤcket iſt.
Mannheim, den 9. May.
Am Sonntag Morgens ſind Jhro Churfuͤrſtl.
Durchl. nebſt Jhro Durchl. dem Prinzen Ferdi-
nand von Bayern, in Begleitung vieler Cavaliere,
aus der Schloß-Capelle in die Pfarr-Kirche gefah-
ren, wo ſie dem oͤffentlichen GOttesdienſt beygewoh-
net; geſtern aber fuhren Jhro Churfuͤrſtl. Durchl.
mit beſagtem Prinzen abermal auf die Raiger-Baitz
nicht weit von Schwetzingen. Jhro Churfuͤrſtl.
Durchl. ſind willens den nicht weit von hier liegen-
den Flecken Oggersheim fortifieiren zu laſſen, wozu
ſchon die Bau-Materialien zuſammen gefuͤhret wer-
den. Zwey Kayſerl. Regimenter ſind in Secken-
heim, Neckerau und in hieſige Gegend auf einige
Tage verleget worden. Auch ſollen noch 4. Kayſerl.
Regimenter erſter Tagen in hieſiger Nachbarſchafft
eintreffen, und ihren Marſch nach Freyburg neh-
men.
Hanau, den 8. May
Geſtern ſind zu Frankfurt 5. Compagnien von ei-
nem Huſſaren-Regiment, ſo nach den Kayſerl. Erb-
landen marſchiren, durchpaßirt.
Dresden, den 11. May.
Wie man vernimmt, ſo haben Se. Koͤnigl. Ma-
jeſtaͤt unſer allergnaͤdigſter Herr dero Rath und
Ober-Berg-Hauptmann Herrn von Schoͤnberg vor
angetretener Reiſe nach Rußland in Warſchau zum
Cammer-Herrn allergnaͤdigſt declariret. Aus der
eingeſandten Rechnung von der alten Berg-Stadt
Freyberg iſt zu erſehen, daß die Ausbeute auf das
Quartal Reminiſcere ſich auf 15189. Rthlr. belauffe.
Nachdem vorige Woche Se. Excellenz der Herr
Ober-Hof-Marſchall, Baron von Loͤwendahl, nebſt
dero Frau Gemahlin von dero Ritter-Guͤtern re-
tourniret: haben ſelbige heute Mittags die meiſten
hieſigen Grandes ſehr ſplendide tractiret. Des
Hrn. General-Feld-Marſchalls Hochfuͤrſtl. Durchl.
Herzog Johann Adolph von Sachſen-Weiſſenfelß
ſind vorgeſtern revertiret; werden aber, dem Ver-
nehmen nach, naͤchſter Tagen ſich nach Dahma erhe-
ben, und mit dero Frau Gemahlin Hochfl. Durchl.
ſich nach dem Bade erheben. Den 6ten dieſes iſt der
Herr Cammer-Herr von Holzendorf nebſt dem Hrn.
Appellations-Rath Heydenreich, und dem hieſigen
Hrn. Superintendenten in Commißion nach Herrn-
hut abgegangen. An der Sophien-Kirche hat man
an einem Thurm zu bauen nunmehro den Anfang
gemacht, nachdem dieſe Kirche vordem noch keinen
Thurm gehabt.
Braunſchweig, den 16. May.
Die hieſige Commendanten-Stelle iſt noch nicht
vergeben worden; man vermuthet aber, daß dieſelbe
der Herr General-Major von Niephagen, welcher
bisher das Jnterims-Commando fuͤhret, erhalten
wird. Se. Durchl. der regierende Herzog hat ver-
gangenen Sonnabend, Montag und Dienſtag ge-
muſtert, da denn ein Regiment nach dem andern ſei-
ne Exercitia machen und Feuergeben muͤſſen.
Von neuen merkwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Paris. Herr Gerſaint hat ein eigen Buch von
Muſcheln und andern Seltenheiten der Natur, unter
dem Titul: Catalogue raiſonné de coquilles & au-
tres curioſites naturelles, ausgegeben. Er theilet
die Muſcheln uͤberhaupt in 3. Arten, in teſtacea non
turbinata, turbinata und bivalvea. Zum Anfang
dieſes Verzeichniſſes zeigen ſich verſchiedene Anmer-
kungen uͤber die Muſcheln, und ein Verzeichniß der
voruehmſten Muſchel-Cabinetter, ſowol in Frank-
reich als Holland, und der rareſten Seribenten, die
auf Beſchreibung derſelben ihre Bemuͤhung gewandt,
nebſt einem alphabetiſchen Regiſter derjenigen Na-
men, ſo den Muſcheln von denſelben gegeben worden.
Wuͤrzburg. Naͤchſtkommenden Julii wird da-
ſelbſt aus der Preſſe kommen: Manuale vocabulo-
rum exoticorum, obſcurorum, Latino-barbarorum
è nonnullorum Gloſſariis, Lexicis, Onomaſticis &c.,
ad commodiorem & celeriorem litteratorum uſum
excerptum, & in brevem catalogum excerptum.
Leipzig. Der CCII. Theil der Deutſchen Act.
Erud. enthaͤlt folgendes: An Enquiry into the Morals
of the Ancients by George England, Rector of Wool-
terton &c.; Friderici Ottonis Menkenii, J. U. D. &c.
Hiſtoria vitæ & in litteras meritorum Angeli Poli-
tiani, ortu Ambrogini; Chriſtiani Democriti redi-
vivi umſtaͤndliche Erzehlung, wie es mit ſeinem To-
de zugegangen ſey, und wie er nebſt ſeiner neuen Ge-
ſellſchafft jetzt in ſeiner Einſamkeit den Fall Adams
und Urſprung der Suͤnde und alles Boͤſen ganz an-
ders und beſſer als vormals eingeſehen. Gedruckt
auf dem Johannis-Berge in der Wuͤſten.
Delitſch. Von dem Herrn M. Joh. Gottlieb
Biedermann iſt eine kleine Schrifft von 2 ½ Bogen
aus der Preſſe kommen, worin er ſeine Gedanken er-
oͤffnet, woher es gekommen, daß Lutherus in der Bi-
bel-Ueberſetzung an verſchiedenen Stellen von dem
Hebraͤiſchen abgegangen. Er giebet die Schuld der
Beſchaffenheit der damaligen Zeiten, den ſchlechten
Ueberſetzungen, der Beſchaffenheit des Hebraͤiſchen
Codicis, an welchem ſich Lutherus gehalten, und ei-
nigen beſondern Meynungen deſſelben.
Frankfurt. Herr D. Johann Feuſtel hat des
ſeel. Herrn Gundlings gruͤndlichen Diſcours uͤber
den Weſtphaͤliſchen Frieden ausgegeben, und eine
weitlaͤufftige Erzehlung des 30. jaͤhrigen Krieges
von der Zeit der Reformation an, und der Urſachen
deſſelben, auf 5. Alphabet voraufgehen laſſen, ob-
ſchon den Lateiniſchen und Deutſchen Articuln des
erwehnten Friedens eine kurze Hiſtorie dieſes Krie-
ges von dem Herrn Gundling zugefuͤget iſt. Der
Diſcours iſt unter einem jeden Articul anzutreffen.
Die Vorrede des Herrn Editoris zeiget die Fontes,
und Judicia uͤber die Autores, ſo derſelbe ſich zu Aus-
fuͤhrung der Hiſtorie bedienet. Das ganze Werk
beſtehet aus 6. Alphabet in Quart.
Hamburg. Jm Brandiſchen Laden findet ſich
die dritte Auflage des ſchoͤnen Buches, Phyſico-
Theologie Herrn William Derhams, Canonici in
Windſor, Reetorn zu Upminſter in Eſſex ꝛc. oder
Natur-Leitung zu GOtt, durch aufmerkſame Betrach-
tung der Erd-Kugel und deren darauf ſich befinden-
den Creaturen, zum augenſcheinlichen Beweis, daß
ein GOtt, und derſelbige ein allguͤtiges, allweiſes,
allmaͤchtiges Weſen ſey, in die deutſche Sprache
uͤberſetzet von C. L. W.; jetzo aber nach der ſieben-
den Engliſchen Ausgabe mit Fleiß von neuen uͤber-
ſehen, und nebſt einer Aufmunterung des Herrn Ca-
rol Collins, die Jugend bey Zeit zur Liebe ihres
Schoͤpfers durch Betrachtung der Creaturen anzu-
fuͤhren, zum Druck befordert von Joh. Alb. Fabricio.