Frau Adele Peroni-Glaßbrenner in Berlin
Meine verehrte, theure Freundin,
Ich habe gestern manchen Glückwünsch zu meinem sechstigsten Geburts-
tag erhalten, keiner, der mich mehr erfreut hätte als der Ihre, knüpft sich
doch für mich an die wenigen Worte im Gedächtnis die lebhafte Eriñer-
ung an die schöne Zeit, in der wir einander näher getreten, um seitdem,
obgleich räumlich getrennt, doch geistig verbunden, in Freud‘ uund Leid
treu bei einander zu stehen, gegenseitiger Theilnahme in allen
Lebenslagen gewiss.
Eine solche tiefwurzelnde und festgegründete Überzeugung
verleiht auch kurzen Worten eine Iñigkeit und Kraft, der nichts
Anderes gleich kom̃t, darum brauche ich Ihnen auch nur zu
sagen: Ich danke Ihnen von Herzen und mit mir thun das
die Meinigen, in denen Ihre Worte nicht minder lebhaft die Eriñe
rung an alte Zeiten erweckt und belebt. Sie köñen Sich denken,
wie sehr wir gestern Ihrer gedacht.
Leben Sie wohl und ergehe es
Ihnen im̃er und in Allem, wie wir es Ihnen wünschen!
Ihr in treuer Freundschaft ergeben
Dan. Sanders
Altstrelitz, 13/4/79.