Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Millichius, Leonhartus: Christliche Leich vnd Ehrenpredigt. Oels, 1624.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliches EhrenZeugnüß.

Die Wochen tage vber/ hat er Fleissig die H. Schriefft vnd andere
Theologische Bücher zu Hause gelesen/ vnd also ausser seines [verlorenes Material - 4 Zeichen fehlen]ts
vnd Haußgeschäfften/ die Zeit mit Lesen/ Beten vnd Singen zu-
gebracht.

Wie gar trewlich hat er den Namen Gottes erhöhen/
vnd denselben nicht alleine zu Hause/ Sondern auch in der Kirchen/
mit Mundt vnd Zunge rühmen helffen/ denn er nicht wie ein stummer
allda gesessen/ sondern die Lieblichen Geistlichen Lieder mit frewden
vnd grosser Andacht/ Gott zu Lob vnd Ehren trewlich singen helffen/
welches wol mancher jhme eine Schande zu sein/ einbilden dürffen.

Sehr Andächtig vnd Embsig ist er gewesen in seinem
Gebet/ in dem er zugleich Hertz vnd Augen zu Gott erhabe:
Manche schöne Stunde hat er zu Hanse mit dem lieben
Gebet zubracht/ welches auch seine gröste Lust gewesen in
seiner äusserlichen Leibes Schwachheit/ das ob er schon
offters von den seinigen abgemahnet/ das er mit so stetem
vnd vielem Beten sich nicht vollendt so abmatten wolte/
ist er doch dessen nicht müde vnd vberdrüssig worden/ son-
dern denen so jhn abgemahnet zur Antwort gegeben/ das er
dadurch/ wenn er mit seinem Gott redete nicht schwächer/
Sondern viel stärcker werde: Wie manch Vnheyl vnnd
Vnglück hat er mit seinem andächtigen Gebet abwenden
helffen.

Seinen lieben GOtt hat er Trewlich/ seinem Selig-
machenden worte nach bekennet/ vnd ist von gantzem hertzen
der wahren reinen Christlichen Religion/ vngeänderter
Augspurgischer Confession zu gethan gewesen/ mit allem
Ernst hat er gehasset die Flader Geister vnd verführischen
Lehrer/ vnd deroselben sich entschlahen.

Trewlich vnd Ritterlich hat er wider den Satan/ die
Welt/ vnd sein eigen Fleisch gestritten: Dann weil Er from vnnd
Gottselig sich erwiesen/ Jst er auch der schweren Anfächtungen des

Satans

Chriſtliches EhrenZeugnuͤß.

Die Wochen tage vber/ hat er Fleiſſig die H. Schꝛiefft vnd andere
Theologiſche Buͤcher zu Hauſe geleſen/ vnd alſo auſſer ſeines [verlorenes Material – 4 Zeichen fehlen]ts
vnd Haußgeſchaͤfften/ die Zeit mit Leſen/ Beten vnd Singen zu-
gebracht.

Wie gar trewlich hat er den Namen Gottes erhoͤhen/
vnd denſelben nicht alleine zu Hauſe/ Sondern auch in der Kirchen/
mit Mundt vnd Zunge rühmen helffen/ denn er nicht wie ein ſtummer
allda geſeſſen/ ſondern die Lieblichen Geiſtlichen Lieder mit frewden
vnd groſſer Andacht/ Gott zu Lob vnd Ehꝛen trewlich ſingen helffen/
welches wol mancher jhme eine Schande zu ſein/ einbilden dürffen.

Sehr Andaͤchtig vnd Embſig iſt er geweſen in ſeinem
Gebet/ in dem er zugleich Hertz vñ Augen zu Gott erhabe:
Manche ſchoͤne Stunde hat er zu Hanſe mit dem lieben
Gebet zubracht/ welches auch ſeine groͤſte Luſt geweſen in
ſeiner aͤuſſerlichen Leibes Schwachheit/ das ob er ſchon
offters von den ſeinigen abgemahnet/ das er mit ſo ſtetem
vnd vielem Beten ſich nicht vollendt ſo abmatten wolte/
iſt er doch deſſen nicht muͤde vnd vberdruͤſſig worden/ ſon-
dern denen ſo jhn abgemahnet zur Antwort gegebẽ/ das er
dadurch/ wenn er mit ſeinem Gott redete nicht ſchwaͤcher/
Sondern viel ſtaͤrcker werde: Wie manch Vnheyl vnnd
Vngluͤck hat er mit ſeinem andaͤchtigen Gebet abwenden
helffen.

Seinen lieben GOtt hat er Trewlich/ ſeinem Selig-
machenden woꝛte nach bekennet/ vnd iſt võ gantzem hertzen
der wahren reinen Chriſtlichen Religion/ vngeaͤnderter
Augſpurgiſcher Confeſſion zu gethan geweſen/ mit allem
Ernſt hat er gehaſſet die Flader Geiſter vnd verfuͤhꝛiſchen
Lehrer/ vnd deroſelben ſich entſchlahen.

Trewlich vnd Ritterlich hat er wider den Satan/ die
Welt/ vnd ſein eigen Fleiſch geſtritten: Dann weil Er from vnnd
Gottſelig ſich erwieſen/ Jſt er auch der ſchweren Anfaͤchtungen des

Satans

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <pb facs="#f0064" n="[64]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliches EhrenZeugnu&#x0364;ß.</hi> </fw><lb/>
          <p>Die Wochen tage vber/ hat er Flei&#x017F;&#x017F;ig die H. Sch&#xA75B;iefft vnd andere<lb/>
Theologi&#x017F;che Bu&#x0364;cher zu Hau&#x017F;e gele&#x017F;en/ vnd al&#x017F;o au&#x017F;&#x017F;er &#x017F;eines <gap reason="lost" unit="chars" quantity="4"/>ts<lb/>
vnd Haußge&#x017F;cha&#x0364;fften/ die Zeit mit Le&#x017F;en/ Beten vnd Singen zu-<lb/>
gebracht.</p><lb/>
          <p>Wie gar trewlich hat er den Namen Gottes erho&#x0364;hen/<lb/>
vnd den&#x017F;elben nicht alleine zu Hau&#x017F;e/ Sondern auch in der Kirchen/<lb/>
mit Mundt vnd Zunge rühmen helffen/ denn er nicht wie ein &#x017F;tummer<lb/>
allda ge&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern die Lieblichen Gei&#x017F;tlichen Lieder mit frewden<lb/>
vnd gro&#x017F;&#x017F;er Andacht/ <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> zu Lob vnd Eh&#xA75B;en trewlich &#x017F;ingen helffen/<lb/>
welches wol mancher jhme eine Schande zu &#x017F;ein/ einbilden dürffen.</p><lb/>
          <p>Sehr Anda&#x0364;chtig vnd Emb&#x017F;ig i&#x017F;t er gewe&#x017F;en in &#x017F;einem<lb/>
Gebet/ in dem er zugleich Hertz vn&#x0303; Augen zu Gott erhabe:<lb/>
Manche &#x017F;cho&#x0364;ne Stunde hat er zu Han&#x017F;e mit dem lieben<lb/>
Gebet zubracht/ welches auch &#x017F;eine gro&#x0364;&#x017F;te Lu&#x017F;t gewe&#x017F;en in<lb/>
&#x017F;einer a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Leibes Schwachheit/ das ob er &#x017F;chon<lb/>
offters von den &#x017F;einigen abgemahnet/ das er mit &#x017F;o &#x017F;tetem<lb/>
vnd vielem Beten &#x017F;ich nicht vollendt &#x017F;o abmatten wolte/<lb/>
i&#x017F;t er doch de&#x017F;&#x017F;en nicht mu&#x0364;de vnd vberdru&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig worden/ &#x017F;on-<lb/>
dern denen &#x017F;o jhn abgemahnet zur Antwort gegebe&#x0303;/ das er<lb/>
dadurch/ wenn er mit &#x017F;einem Gott redete nicht &#x017F;chwa&#x0364;cher/<lb/>
Sondern viel &#x017F;ta&#x0364;rcker werde: Wie manch <hi rendition="#i">V</hi>nheyl vnnd<lb/><hi rendition="#i">V</hi>nglu&#x0364;ck hat er mit &#x017F;einem anda&#x0364;chtigen Gebet abwenden<lb/>
helffen.</p><lb/>
          <p>Seinen lieben GOtt hat er Trewlich/ &#x017F;einem Selig-<lb/>
machenden wo&#xA75B;te nach bekennet/ vnd i&#x017F;t vo&#x0303; gantzem hertzen<lb/>
der wahren reinen Chri&#x017F;tlichen Religion/ vngea&#x0364;nderter<lb/>
Aug&#x017F;purgi&#x017F;cher Confe&#x017F;&#x017F;ion zu gethan gewe&#x017F;en/ mit allem<lb/>
Ern&#x017F;t hat er geha&#x017F;&#x017F;et die Flader Gei&#x017F;ter vnd verfu&#x0364;h&#xA75B;i&#x017F;chen<lb/>
Lehrer/ vnd dero&#x017F;elben &#x017F;ich ent&#x017F;chlahen.</p><lb/>
          <p>Trewlich vnd Ritterlich hat er wider den Satan/ die<lb/>
Welt/ vnd &#x017F;ein eigen Flei&#x017F;ch ge&#x017F;tritten: Dann weil Er from vnnd<lb/>
Gott&#x017F;elig &#x017F;ich erwie&#x017F;en/ J&#x017F;t er auch der &#x017F;chweren Anfa&#x0364;chtungen des<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Satans</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[64]/0064] Chriſtliches EhrenZeugnuͤß. Die Wochen tage vber/ hat er Fleiſſig die H. Schꝛiefft vnd andere Theologiſche Buͤcher zu Hauſe geleſen/ vnd alſo auſſer ſeines ____ts vnd Haußgeſchaͤfften/ die Zeit mit Leſen/ Beten vnd Singen zu- gebracht. Wie gar trewlich hat er den Namen Gottes erhoͤhen/ vnd denſelben nicht alleine zu Hauſe/ Sondern auch in der Kirchen/ mit Mundt vnd Zunge rühmen helffen/ denn er nicht wie ein ſtummer allda geſeſſen/ ſondern die Lieblichen Geiſtlichen Lieder mit frewden vnd groſſer Andacht/ Gott zu Lob vnd Ehꝛen trewlich ſingen helffen/ welches wol mancher jhme eine Schande zu ſein/ einbilden dürffen. Sehr Andaͤchtig vnd Embſig iſt er geweſen in ſeinem Gebet/ in dem er zugleich Hertz vñ Augen zu Gott erhabe: Manche ſchoͤne Stunde hat er zu Hanſe mit dem lieben Gebet zubracht/ welches auch ſeine groͤſte Luſt geweſen in ſeiner aͤuſſerlichen Leibes Schwachheit/ das ob er ſchon offters von den ſeinigen abgemahnet/ das er mit ſo ſtetem vnd vielem Beten ſich nicht vollendt ſo abmatten wolte/ iſt er doch deſſen nicht muͤde vnd vberdruͤſſig worden/ ſon- dern denen ſo jhn abgemahnet zur Antwort gegebẽ/ das er dadurch/ wenn er mit ſeinem Gott redete nicht ſchwaͤcher/ Sondern viel ſtaͤrcker werde: Wie manch Vnheyl vnnd Vngluͤck hat er mit ſeinem andaͤchtigen Gebet abwenden helffen. Seinen lieben GOtt hat er Trewlich/ ſeinem Selig- machenden woꝛte nach bekennet/ vnd iſt võ gantzem hertzen der wahren reinen Chriſtlichen Religion/ vngeaͤnderter Augſpurgiſcher Confeſſion zu gethan geweſen/ mit allem Ernſt hat er gehaſſet die Flader Geiſter vnd verfuͤhꝛiſchen Lehrer/ vnd deroſelben ſich entſchlahen. Trewlich vnd Ritterlich hat er wider den Satan/ die Welt/ vnd ſein eigen Fleiſch geſtritten: Dann weil Er from vnnd Gottſelig ſich erwieſen/ Jſt er auch der ſchweren Anfaͤchtungen des Satans

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/508137
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/508137/64
Zitationshilfe:	Millichius, Leonhartus: Christliche Leich vnd Ehrenpredigt. Oels, 1624, S. [64]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508137/64>, abgerufen am 23.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.