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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Elektrische Batterie und Lateralexplosion.
ladenen Flasche in einerley Zimmer, zugleich aber in der
Mitte einer Verbindung von zwo Meilen befand, den Schlag
in eben dem Augenblicke empfand, in welchem er die Fla-
sche sich entladen sahe.

Dieser erstaunenswürdigen Geschwindigkeit ungeach-
tet, ist es doch gewiß, daß man beyde Seiten einer gelade-
nen Flasche, sogar durch die besten Leiter, so schnell be-
rühren kan, daß nicht alle elektrische Materie Zeit hat, den
Umlauf zu machen, und die Flasche nur halb entladen
wird. Es giebt auch verschiedene Beyspiele, in welchen
die Bewegung langsam scheint, welches sich mit jener un-
ermeßlichen Geschwindigkeit nicht leicht vereinigen läßt;
es ist also gewiß, daß die elektrische Materie bey ihrem
Durchgange durch oder über die Körper, Widerstand
leidet.

Dennoch verschwindet das Unbegreifliche der erzähl-
ten Versuche gänzlich, wenn wir den Gedanken des Herrn
Volta über diese Materie Beyfall geben. Man wird
auch die Muthmassungen dieses Gelehrten durch den 118.
119. und 120. Versuch bestätiget finden, welche sich ur-
sprünglich vom Herrn Atwood herschreiben; ob man
gleich gestehen muß, daß diese Versuche noch viel weiter
führen, und von der Richtung der elektrischen Materie bey
der Entladung der leidner Flasche einen Begriff geben,
der von der angenommenen Theorie gänzlich verschieden ist.

Folgendes ist ein Auszug aus einer sehr weitläufti-
gen Abhandlung des Herrn Volta, im Journal de phy-
sique vom Jahre 1779.

Man nehme an, daß a, b, c, d, e, f, g, h, i,
k, l, m, n, o die Hände zusammen geben, daß a die äußere
Seite einer geladenen leidner Flasche, und o ihren Knopf
berühre. In dem Augenblicke, in welchem o die elektri-
sche Materie aus der innern Seite durch den Knopf erhält,
wird a der äussern Seite etwas von seinem natürlichen
Vorrathe abgeben, ohne erst zu erwarten, bis die aus
der innern Seite kommende Materie von o, durch n, m

Elektriſche Batterie und Lateralexploſion.
ladenen Flaſche in einerley Zimmer, zugleich aber in der
Mitte einer Verbindung von zwo Meilen befand, den Schlag
in eben dem Augenblicke empfand, in welchem er die Fla-
ſche ſich entladen ſahe.

Dieſer erſtaunenswürdigen Geſchwindigkeit ungeach-
tet, iſt es doch gewiß, daß man beyde Seiten einer gelade-
nen Flaſche, ſogar durch die beſten Leiter, ſo ſchnell be-
rühren kan, daß nicht alle elektriſche Materie Zeit hat, den
Umlauf zu machen, und die Flaſche nur halb entladen
wird. Es giebt auch verſchiedene Beyſpiele, in welchen
die Bewegung langſam ſcheint, welches ſich mit jener un-
ermeßlichen Geſchwindigkeit nicht leicht vereinigen läßt;
es iſt alſo gewiß, daß die elektriſche Materie bey ihrem
Durchgange durch oder über die Körper, Widerſtand
leidet.

Dennoch verſchwindet das Unbegreifliche der erzähl-
ten Verſuche gänzlich, wenn wir den Gedanken des Herrn
Volta über dieſe Materie Beyfall geben. Man wird
auch die Muthmaſſungen dieſes Gelehrten durch den 118.
119. und 120. Verſuch beſtätiget finden, welche ſich ur-
ſprünglich vom Herrn Atwood herſchreiben; ob man
gleich geſtehen muß, daß dieſe Verſuche noch viel weiter
führen, und von der Richtung der elektriſchen Materie bey
der Entladung der leidner Flaſche einen Begriff geben,
der von der angenommenen Theorie gänzlich verſchieden iſt.

Folgendes iſt ein Auszug aus einer ſehr weitläufti-
gen Abhandlung des Herrn Volta, im Journal de phy-
ſique vom Jahre 1779.

Man nehme an, daß a, b, c, d, e, f, g, h, i,
k, l, m, n, o die Hände zuſammen geben, daß a die äußere
Seite einer geladenen leidner Flaſche, und o ihren Knopf
berühre. In dem Augenblicke, in welchem o die elektri-
ſche Materie aus der innern Seite durch den Knopf erhält,
wird a der äuſſern Seite etwas von ſeinem natürlichen
Vorrathe abgeben, ohne erſt zu erwarten, bis die aus
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[99/0119] Elektriſche Batterie und Lateralexploſion. ladenen Flaſche in einerley Zimmer, zugleich aber in der Mitte einer Verbindung von zwo Meilen befand, den Schlag in eben dem Augenblicke empfand, in welchem er die Fla- ſche ſich entladen ſahe. Dieſer erſtaunenswürdigen Geſchwindigkeit ungeach- tet, iſt es doch gewiß, daß man beyde Seiten einer gelade- nen Flaſche, ſogar durch die beſten Leiter, ſo ſchnell be- rühren kan, daß nicht alle elektriſche Materie Zeit hat, den Umlauf zu machen, und die Flaſche nur halb entladen wird. Es giebt auch verſchiedene Beyſpiele, in welchen die Bewegung langſam ſcheint, welches ſich mit jener un- ermeßlichen Geſchwindigkeit nicht leicht vereinigen läßt; es iſt alſo gewiß, daß die elektriſche Materie bey ihrem Durchgange durch oder über die Körper, Widerſtand leidet. Dennoch verſchwindet das Unbegreifliche der erzähl- ten Verſuche gänzlich, wenn wir den Gedanken des Herrn Volta über dieſe Materie Beyfall geben. Man wird auch die Muthmaſſungen dieſes Gelehrten durch den 118. 119. und 120. Verſuch beſtätiget finden, welche ſich ur- ſprünglich vom Herrn Atwood herſchreiben; ob man gleich geſtehen muß, daß dieſe Verſuche noch viel weiter führen, und von der Richtung der elektriſchen Materie bey der Entladung der leidner Flaſche einen Begriff geben, der von der angenommenen Theorie gänzlich verſchieden iſt. Folgendes iſt ein Auszug aus einer ſehr weitläufti- gen Abhandlung des Herrn Volta, im Journal de phy- ſique vom Jahre 1779. Man nehme an, daß a, b, c, d, e, f, g, h, i, k, l, m, n, o die Hände zuſammen geben, daß a die äußere Seite einer geladenen leidner Flaſche, und o ihren Knopf berühre. In dem Augenblicke, in welchem o die elektri- ſche Materie aus der innern Seite durch den Knopf erhält, wird a der äuſſern Seite etwas von ſeinem natürlichen Vorrathe abgeben, ohne erſt zu erwarten, bis die aus der innern Seite kommende Materie von o, durch n, m

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/119>, abgerufen am 23.11.2024.