Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Atmosphärische Elektricität. cken Lage von Pech überzogen: an die untere Fläche dieser Lage von Pech ist eine zinnerne Röhre geküttet, welche man auf ein hölzernes Stativ setzen, und dadurch den Ke- gel so stellen kann, daß seine größere niederwärts gekehrte Grundfläche horizontal steht; das Pech isolirt den Kegel vollkommen, und hindert den Verlust seiner Elektricität, wenn er elektrisiret wird. Der Kegel muß hoch genug, und seine untere Grundfläche in Vergleichung mit der obern groß genug seyn, um den Regen, wenn er auch schief auf- fallen sollte, abzuhalten, daß er nicht entweder im Falle selbst, oder beym Abspritzen vom Fußgestelle die untere Fläche des Pechs bespritze, mit welchem der Boden des abgekürzten Kegels inwendig bedeckt ist; sonst würde der Kegel nicht mehr isolirt seyn, und das Elektrometer sich in einen Conductor verwandlen. An den schmalen Theil des Kegels befestigt Herr Achard einen viereckigten eiser- nen Stab, und hängt an denselben ein Thermorneter und zwey Elektrometer, von denen das eine sehr leicht ist, und sich also durch sehr geringe Grade der Elektricität in Bewegung setzen läßt, das andere aber mehr Schwere hat, und sich daher nur dann bewegt, wenn die Elektrici- tät für das leichtere Elektrometer zu stark wird. Außer diesen beyden Elektrometern bindet Herr Achard noch ei- nen Faden an den eisernen Stab, welcher durch sein Auf- steigen die geringsten Grade der Elektricität anzeigt. Das Ganze ist in eine oben und unten ofne gläserne Glocke ein- geschlossen: der Grund dieser Glocke ist ebenfalls mit Pech isolirt, damit er keine Elektricität von dem zinnernen Ke- gel ableite; der Zwischenraum am obern Ende der Glocke, zwischen der eisernen Stange, welche durch dasselbe hin- durchgeht, und dem Glase, wird ebenfalls mit Pech aus- gefüllt, um die Mittheilung der Elektricität an das Glas zu verhüten; um aber dieses Pech vor dem Regen zu be- schützen, welcher sonst dasselbe beseuchten, und eine Com- munication zwischen dem Stabe und der Glocke machen würde, wird das Pech mit einem gläsernen Trichter be- Atmoſphäriſche Elektricität. cken Lage von Pech überzogen: an die untere Fläche dieſer Lage von Pech iſt eine zinnerne Röhre geküttet, welche man auf ein hölzernes Stativ ſetzen, und dadurch den Ke- gel ſo ſtellen kann, daß ſeine größere niederwärts gekehrte Grundfläche horizontal ſteht; das Pech iſolirt den Kegel vollkommen, und hindert den Verluſt ſeiner Elektricität, wenn er elektriſiret wird. Der Kegel muß hoch genug, und ſeine untere Grundfläche in Vergleichung mit der obern groß genug ſeyn, um den Regen, wenn er auch ſchief auf- fallen ſollte, abzuhalten, daß er nicht entweder im Falle ſelbſt, oder beym Abſpritzen vom Fußgeſtelle die untere Fläche des Pechs beſpritze, mit welchem der Boden des abgekürzten Kegels inwendig bedeckt iſt; ſonſt würde der Kegel nicht mehr iſolirt ſeyn, und das Elektrometer ſich in einen Conductor verwandlen. An den ſchmalen Theil des Kegels befeſtigt Herr Achard einen viereckigten eiſer- nen Stab, und hängt an denſelben ein Thermorneter und zwey Elektrometer, von denen das eine ſehr leicht iſt, und ſich alſo durch ſehr geringe Grade der Elektricität in Bewegung ſetzen läßt, das andere aber mehr Schwere hat, und ſich daher nur dann bewegt, wenn die Elektrici- tät für das leichtere Elektrometer zu ſtark wird. Außer dieſen beyden Elektrometern bindet Herr Achard noch ei- nen Faden an den eiſernen Stab, welcher durch ſein Auf- ſteigen die geringſten Grade der Elektricität anzeigt. Das Ganze iſt in eine oben und unten ofne gläſerne Glocke ein- geſchloſſen: der Grund dieſer Glocke iſt ebenfalls mit Pech iſolirt, damit er keine Elektricität von dem zinnernen Ke- gel ableite; der Zwiſchenraum am obern Ende der Glocke, zwiſchen der eiſernen Stange, welche durch daſſelbe hin- durchgeht, und dem Glaſe, wird ebenfalls mit Pech aus- gefüllt, um die Mittheilung der Elektricität an das Glas zu verhüten; um aber dieſes Pech vor dem Regen zu be- ſchützen, welcher ſonſt daſſelbe beſeuchten, und eine Com- munication zwiſchen dem Stabe und der Glocke machen würde, wird das Pech mit einem gläſernen Trichter be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0193" n="173"/><fw place="top" type="header">Atmoſphäriſche Elektricität.</fw> cken Lage von Pech überzogen: an die untere Fläche dieſer<lb/> Lage von Pech iſt eine zinnerne Röhre geküttet, welche<lb/> man auf ein hölzernes Stativ ſetzen, und dadurch den Ke-<lb/> gel ſo ſtellen kann, daß ſeine größere niederwärts gekehrte<lb/> Grundfläche horizontal ſteht; das Pech iſolirt den Kegel<lb/> vollkommen, und hindert den Verluſt ſeiner Elektricität,<lb/> wenn er elektriſiret wird. 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Atmoſphäriſche Elektricität.
cken Lage von Pech überzogen: an die untere Fläche dieſer
Lage von Pech iſt eine zinnerne Röhre geküttet, welche
man auf ein hölzernes Stativ ſetzen, und dadurch den Ke-
gel ſo ſtellen kann, daß ſeine größere niederwärts gekehrte
Grundfläche horizontal ſteht; das Pech iſolirt den Kegel
vollkommen, und hindert den Verluſt ſeiner Elektricität,
wenn er elektriſiret wird. Der Kegel muß hoch genug,
und ſeine untere Grundfläche in Vergleichung mit der obern
groß genug ſeyn, um den Regen, wenn er auch ſchief auf-
fallen ſollte, abzuhalten, daß er nicht entweder im Falle
ſelbſt, oder beym Abſpritzen vom Fußgeſtelle die untere
Fläche des Pechs beſpritze, mit welchem der Boden des
abgekürzten Kegels inwendig bedeckt iſt; ſonſt würde der
Kegel nicht mehr iſolirt ſeyn, und das Elektrometer ſich
in einen Conductor verwandlen. An den ſchmalen Theil
des Kegels befeſtigt Herr Achard einen viereckigten eiſer-
nen Stab, und hängt an denſelben ein Thermorneter
und zwey Elektrometer, von denen das eine ſehr leicht iſt,
und ſich alſo durch ſehr geringe Grade der Elektricität in
Bewegung ſetzen läßt, das andere aber mehr Schwere
hat, und ſich daher nur dann bewegt, wenn die Elektrici-
tät für das leichtere Elektrometer zu ſtark wird. Außer
dieſen beyden Elektrometern bindet Herr Achard noch ei-
nen Faden an den eiſernen Stab, welcher durch ſein Auf-
ſteigen die geringſten Grade der Elektricität anzeigt. Das
Ganze iſt in eine oben und unten ofne gläſerne Glocke ein-
geſchloſſen: der Grund dieſer Glocke iſt ebenfalls mit Pech
iſolirt, damit er keine Elektricität von dem zinnernen Ke-
gel ableite; der Zwiſchenraum am obern Ende der Glocke,
zwiſchen der eiſernen Stange, welche durch daſſelbe hin-
durchgeht, und dem Glaſe, wird ebenfalls mit Pech aus-
gefüllt, um die Mittheilung der Elektricität an das Glas
zu verhüten; um aber dieſes Pech vor dem Regen zu be-
ſchützen, welcher ſonſt daſſelbe beſeuchten, und eine Com-
munication zwiſchen dem Stabe und der Glocke machen
würde, wird das Pech mit einem gläſernen Trichter be-
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
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