[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. wirdt er nit zerknitschen/ vnnd anderstwosteht geschriben: Eccl. 7. Man soll nit all- zeit nach der strengen Gerechtigkeit vrthei- len/ vnnd wie die Medici deß Hyppocratis reguln mit einer grossen fürsichtigkeit/ mo- deration vnd messigung brauchen/ Also ists billich/ daß die Juristen der Fürsten oder Kai- ser decreta mit der lieblichkeit deß Euangelij [t]emperiren vnd messigen. Dritter Discurs. Daß ferrner diser fürgemahlte Mann Hend. A a 4
Hirnſchleiffer. wirdt er nit zerknitſchen/ vnnd anderſtwoſteht geſchriben: Eccl. 7. Man ſoll nit all- zeit nach der ſtrengen Gerechtigkeit vrthei- len/ vnnd wie die Medici deß Hyppocratis reguln mit einer groſſen fuͤrſichtigkeit/ mo- deration vnd meſſigung brauchen/ Alſo iſts billich/ daß die Juriſten der Fuͤrſten oder Kai- ſer decreta mit der lieblichkeit deß Euangelij [t]emperiren vnd meſſigen. Dritter Diſcurs. Daß ferꝛner diſer fuͤrgemahlte Mann Hend. A a 4
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Hirnſchleiffer.
wirdt er nit zerknitſchen/ vnnd anderſtwo
ſteht geſchriben: Eccl. 7. Man ſoll nit all-
zeit nach der ſtrengen Gerechtigkeit vrthei-
len/ vnnd wie die Medici deß Hyppocratis
reguln mit einer groſſen fuͤrſichtigkeit/ mo-
deration vnd meſſigung brauchen/ Alſo iſts
billich/ daß die Juriſten der Fuͤrſten oder Kai-
ſer decreta mit der lieblichkeit deß Euangelij
temperiren vnd meſſigen.
Dritter Diſcurs.
Daß ferꝛner diſer fuͤrgemahlte Mann
auff der andern Schulter ein Lamb tregt/
dardurch wirdt der Hirten oder Prælaten
groſſe lieb/ die ſie gegen jhren Vnderthanen
haben ſollen/ bedeut/ jnmaſſen vom Koͤnig
Dauid in ſeinem 77. Pſalm geſchriben ſteht:
Der Herꝛ erwoͤhlet ſeinen Knecht Da-
uid/ vnnd nam jhn von der Herden der
Schaf: Von den ſeugenden Schafen
her holet er jhne/ daß er ſein Volck Jacob
weiden ſolt vnd ſein erb Iſrael/ vnnd er
waidete ſie auch in vnſchuldt ſeines her-
tzens/ vnd fuͤhret ſie mit verſtandt ſeiner
Hend.
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