liftoach, und es ist ein Bann auf die Erbrechung; oder auch [fremdsprachliches Material], abbrevirt aus [fremdsprachliches Material], benidui, cherem, scham- mosso, wobei die drei Bannarten Nidui, Cherem und Scham- mosso in cumulirter Steigerung gegen die unbefugte Neugierde angedeutet werden. Nicht selten wird auch noch der Ort ganz unten auf der Adresse bemerkt, entweder mit [fremdsprachliches Material], meir, aus der Stadt, oder nach Beschaffenheit des Ortes [fremdsprachliches Material], mikak, wie oben [fremdsprachliches Material], mikehilla kedoscha Lübeck, von der heiligen Gemeinde Lübeck.
Die Zeitrechnung der Juden hat so viel Eigenthümliches und so viel Einflußreiches auf Leben, Sitte und Sprache des Juden- thums, daß ohne ihre Kenntniß die jüdischdeutsche Sprache und Grammatik nicht vollkommen verstanden werden kann und hier deshalb das Nothwendigste davon angedeutet werden muß.
Von dem Gebrauch quadratschriftlicher Majuskeln als Zahl- buchstaben auf Büchertiteln ist bereits oben Kap. 63 das Nöthige gesagt worden. Hier ist von der stets durch die Abbreviatur [fremdsprachliches Material], abbrevirt aus [fremdsprachliches Material], liphrat koton, nach der kleinen (Zählung), angezeigten sogenannten "kleinen Zahl" zu bemerken, daß die Juden ihre Zeitrechnung ([fremdsprachliches Material], mispar bne jisrael) von der Erschaffung der Welt anfangen, sodaß z. B. das christliche Jahr 1861 zum Theil noch das jüdische Jahr 5621, zum Theil aber auch schon 5622 ist, da die Juden ihr Jahr im Herbst an- fangen. Fast durchgehends werden bei Jahrzahlangaben die Fünf- tausend nicht mit aufgeführt. Das Jahr 5621 wird also nicht voll [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material], sondern nur [fremdsprachliches Material] geschrieben, mit An- fügung der Abbreviatur [fremdsprachliches Material], also [fremdsprachliches Material]. Diese Schreibung wird die kleine Zahl genannt. Will man nun die kleine Zahl, welche in jüdischdeutschen Schriften fast immer gebraucht wird, auf die christliche Zeitrechnung reduciren, so ist es am einfachsten,
liftoach, und es iſt ein Bann auf die Erbrechung; oder auch [fremdsprachliches Material], abbrevirt aus [fremdsprachliches Material], benidui, cherem, scham- mosso, wobei die drei Bannarten Nidui, Cherem und Scham- moſſo in cumulirter Steigerung gegen die unbefugte Neugierde angedeutet werden. Nicht ſelten wird auch noch der Ort ganz unten auf der Adreſſe bemerkt, entweder mit [fremdsprachliches Material], meïr, aus der Stadt, oder nach Beſchaffenheit des Ortes [fremdsprachliches Material], mikak, wie oben [fremdsprachliches Material], mikehilla kedoscha Lübeck, von der heiligen Gemeinde Lübeck.
Die Zeitrechnung der Juden hat ſo viel Eigenthümliches und ſo viel Einflußreiches auf Leben, Sitte und Sprache des Juden- thums, daß ohne ihre Kenntniß die jüdiſchdeutſche Sprache und Grammatik nicht vollkommen verſtanden werden kann und hier deshalb das Nothwendigſte davon angedeutet werden muß.
Von dem Gebrauch quadratſchriftlicher Majuskeln als Zahl- buchſtaben auf Büchertiteln iſt bereits oben Kap. 63 das Nöthige geſagt worden. Hier iſt von der ſtets durch die Abbreviatur [fremdsprachliches Material], abbrevirt aus [fremdsprachliches Material], liphrat koton, nach der kleinen (Zählung), angezeigten ſogenannten „kleinen Zahl“ zu bemerken, daß die Juden ihre Zeitrechnung ([fremdsprachliches Material], mispar bne jisrael) von der Erſchaffung der Welt anfangen, ſodaß z. B. das chriſtliche Jahr 1861 zum Theil noch das jüdiſche Jahr 5621, zum Theil aber auch ſchon 5622 iſt, da die Juden ihr Jahr im Herbſt an- fangen. Faſt durchgehends werden bei Jahrzahlangaben die Fünf- tauſend nicht mit aufgeführt. Das Jahr 5621 wird alſo nicht voll [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material], ſondern nur [fremdsprachliches Material] geſchrieben, mit An- fügung der Abbreviatur [fremdsprachliches Material], alſo [fremdsprachliches Material]. Dieſe Schreibung wird die kleine Zahl genannt. Will man nun die kleine Zahl, welche in jüdiſchdeutſchen Schriften faſt immer gebraucht wird, auf die chriſtliche Zeitrechnung reduciren, ſo iſt es am einfachſten,
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mosso, wobei die drei Bannarten Nidui, Cherem und Scham-
moſſo in cumulirter Steigerung gegen die unbefugte Neugierde
angedeutet werden. Nicht ſelten wird auch noch der Ort ganz
unten auf der Adreſſe bemerkt, entweder mit _ , meïr, aus
der Stadt, oder nach Beſchaffenheit des Ortes _ , mikak, wie
oben _ , mikehilla kedoscha Lübeck, von
der heiligen Gemeinde Lübeck.
Sechsundachtzigſtes Kapitel.
7) Die jüdiſche Zeitrechnung.
Die Zeitrechnung der Juden hat ſo viel Eigenthümliches und
ſo viel Einflußreiches auf Leben, Sitte und Sprache des Juden-
thums, daß ohne ihre Kenntniß die jüdiſchdeutſche Sprache und
Grammatik nicht vollkommen verſtanden werden kann und hier
deshalb das Nothwendigſte davon angedeutet werden muß.
Von dem Gebrauch quadratſchriftlicher Majuskeln als Zahl-
buchſtaben auf Büchertiteln iſt bereits oben Kap. 63 das Nöthige
geſagt worden. Hier iſt von der ſtets durch die Abbreviatur _ ,
abbrevirt aus _ , liphrat koton, nach der kleinen (Zählung),
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Jahr 1861 zum Theil noch das jüdiſche Jahr 5621, zum Theil
aber auch ſchon 5622 iſt, da die Juden ihr Jahr im Herbſt an-
fangen. Faſt durchgehends werden bei Jahrzahlangaben die Fünf-
tauſend nicht mit aufgeführt. Das Jahr 5621 wird alſo nicht
voll _ oder _ , ſondern nur _ geſchrieben, mit An-
fügung der Abbreviatur _ , alſo _ . Dieſe Schreibung
wird die kleine Zahl genannt. Will man nun die kleine Zahl,
welche in jüdiſchdeutſchen Schriften faſt immer gebraucht wird,
auf die chriſtliche Zeitrechnung reduciren, ſo iſt es am einfachſten,
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/461>, abgerufen am 23.11.2024.
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