Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. Glück solche zu wege brächte. Denn"es macht sich ein Fürst und Herr auff" zweyerley Art berühmt. Erstlich" wenn er versuchte Soldaten unter sei-" ner Soldatesca/ und gelehrte Leute" unter seinen Räthen hat. Das erste" braucht ein Potentat nur zu Krieges-" Zeiten/ das andere aber stets." Sie sahen sich noch weiter in der Kir- Alexander vexirte sich und sagte: Aurelius antwortete: Die Römer auff
Europæer. Gluͤck ſolche zu wege braͤchte. Denn„es macht ſich ein Fuͤrſt und Herr auff„ zweyerley Art beruͤhmt. Erſtlich„ wenn er verſuchte Soldaten unter ſei-„ ner Soldateſca/ und gelehrte Leute„ unter ſeinen Raͤthen hat. Das erſte„ braucht ein Potentat nur zu Krieges-„ Zeiten/ das andere aber ſtets.„ Sie ſahen ſich noch weiter in der Kir- Alexander vexirte ſich und ſagte: Aurelius antwortete: Die Roͤmer auff
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Europæer.
Gluͤck ſolche zu wege braͤchte. Denn„
es macht ſich ein Fuͤrſt und Herr auff„
zweyerley Art beruͤhmt. Erſtlich„
wenn er verſuchte Soldaten unter ſei-„
ner Soldateſca/ und gelehrte Leute„
unter ſeinen Raͤthen hat. Das erſte„
braucht ein Potentat nur zu Krieges-„
Zeiten/ das andere aber ſtets.„
Sie ſahen ſich noch weiter in der Kir-
che um/ da ihnen denn allerhand Mo-
numenta zu Geſichte kamen/ worunter
unterſchiedliche waren/ deren Schrifft
vor Alter nicht mehr kunten geleſen wer-
den.
Alexander vexirte ſich und ſagte:
Dieſe ſind vielleicht der alten Roͤmer.
Aurelius antwortete: Die Roͤmer
haben ihre Leichen/ zumal welche vor-
nehm/ nicht wie wir Teutſchen/ begra-
ben/ ſondern verbrandt. Denn da
wurde ein Hauffen Holtz in Geſtalt ei-
nes Altars auffgebauet/ die Leiche dar-
auff
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