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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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B. Lyrische Poesie (Minnesang und Minnelied).

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a. Beginn und Entwickelung der höfischen Lyrik durch Dichter p1b_047.003
der Kunstepik, z. B. Dietmar von Aist, Heinrich von Veldeke u. A. Wir p1b_047.004
haben Lieder von Kaisern, Fürsten, Rittern, z. B. von Barbarossas Sohn p1b_047.005
Heinrich VI., von Konrad dem Jungen (Konradin, in Neapel hingerichtet), von p1b_047.006
König Wenzel, Otto von Brandenburg, besonders von den unsterblichen Dichtern p1b_047.007
Hartmann von der Aue, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, p1b_047.008
Ulrich von Liechtenstein, deren Zuhörer Ritter, edle Frauen und Fräulein p1b_047.009
waren, und die den Minnesang zur Blüte brachten. Außerdem sind zu nennen: p1b_047.010
Gottfried von Straßburg; Reinmar von Zweter; Nithart aus Bayern (begründet p1b_047.011
die höfische Dorfpoesie, welche besonders Hadlaub aus Zürich vervollkommnete).

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b. Ausklingen höfischer Lyrik. Ulrich von Liechtenstein ("Frauendienst", p1b_047.013
1255 gedichtet), Heinrich von Meißen (genannt Frauenlob, + 1318 zu Mainz), p1b_047.014
Barthel Regenbogen (Schmied, führt das bürgerliche Element in die Lyrik ein) p1b_047.015
u. s. w. (Man vergl. das umfassende 4bändige Werk: Minnesinger von p1b_047.016
F. von der Hagen, Leipzig 1838.)

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C. Didaktische Poesie (Lehrgedicht, Sprüche, Fabeln und sog. Büchlein).

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1. König Tyrols von Schotten Lehren an seinen Sohn Friedebrant.

p1b_047.019
2. Der Winsbeke und die Winsbekin, Lehren an Sohn und p1b_047.020
Tochter (um 1250).

p1b_047.021
3. Freidanks Bescheidenheit, die weltliche Bibel genannt. (Eine p1b_047.022
hatzgrube von Volksweisheit.)

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4. Hugo von Trimbergs Renner (der Verfasser aus dem Dorf p1b_047.024
Trimberg bei Würzburg stammend, stellte 1309 unter der Allegorie eines p1b_047.025
Birnbaumes, dessen Früchte auf verschiedene Weise zu Grunde gehen, das Leben p1b_047.026
und den Fall der Menschen dar).

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5. Der wälsche Gast von Thomasin von Zirklaere (weist den p1b_047.028
Bestand und Unbestand aller Tugenden und Laster nach).

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6. Strickers Welt (eine Sammlung moralischer Erzählungen).

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7. Bonerius' Edelstein (Sammlung von 99 Fabeln).

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8. Jtwitz oder der Frauen Buch von Ulrich von Liechtenstein klagt p1b_047.032
über Verfall des ritterlichen Frauendienstes.

p1b_047.033
9. Schachzabelbuch von Konrad von Ammenhausen reiht an Gang p1b_047.034
und Bedeutung der Schachbrett-Figuren moralische Lehren.

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D. Dramatische Poesie.

p1b_047.036
Nachdem die Nonne Roswithe zu Gandersheim in lateinischer Sprache p1b_047.037
dem Terenz nachgebildete Schauspiele über biblische Gegenstände, Legenden &c. p1b_047.038
geschrieben hatte, entstand um 1300 der Sängerkrieg auf der Wartburg p1b_047.039
als erster Versuch eines deutschnationalen Dramas.

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Es findet sich am Anfang des II. Bandes der Minnesinger, herausgegeben p1b_047.041
von F. v. d. Hagen.

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C. Didaktische Poesie (Lehrgedicht, Sprüche, Fabeln und sog. Büchlein).

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/81>, abgerufen am 23.11.2024.