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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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***) (porus acu-
sticus
externus) wird erst nach der Geburt in
den ersten Lebensjahren durch eine überaus ein-
fache Ausbreitung oder Verlängerung des
Pauckenfellringes gebildet, die aber mehren-
theils irrig oder dunkel angegeben wird. Dieser
unvollkommne flache Ring selbst nemlich fängt
erst an, zumal nach unten breiter zu werden,
fast wie ein halber Mond oder wie eine oben
durchbrochne aber zugleich nach unten und
außen gewölbte Scheibe, deren Ausschnitt nach
und nach immer enger und endlich gar ge-
schloßen wird, so daß dann schon aus dem
vormaligen Ringe eine nach innen flach ausge-
hölte Schaale worden ist, die hinten am Rand
der Paucke anschließt, dann, in einigen Ab-
stand vom Pauckenfell, und von ihm divergi-
rend nach vorn lauft, und sich da mit einem
ausgeschweiften bogichten Rande öffnet. -
Mit den Jahren wird dann erstens dieser bo-
gichte Rand so wie der gleich drüber liegende
Theil des Schlafbeins immer mehr nach außen

***) Pauckenfells und den Eintritt der Eustachischen
Röhre erkennen kann.Bey den Amphibien hingegen liegt entweder
das Pauckenfell frey zu Tage, wie bey den Frö-
schen, den geschuppten Eidexen u. s. w. oder es liegt
unter den äußern Bedeckungen versteckt wie beym
Salamander, bey den Wassermolchen, vielen
Schildkröten etc. Das leztre ist auch der Fall bey
den Fischen.Die Affen haben einen kaum merklichen processus
mastoideus
.

***) (porus acu-
sticus
externus) wird erst nach der Geburt in
den ersten Lebensjahren durch eine überaus ein-
fache Ausbreitung oder Verlängerung des
Pauckenfellringes gebildet, die aber mehren-
theils irrig oder dunkel angegeben wird. Dieser
unvollkommne flache Ring selbst nemlich fängt
erst an, zumal nach unten breiter zu werden,
fast wie ein halber Mond oder wie eine oben
durchbrochne aber zugleich nach unten und
außen gewölbte Scheibe, deren Ausschnitt nach
und nach immer enger und endlich gar ge-
schloßen wird, so daß dann schon aus dem
vormaligen Ringe eine nach innen flach ausge-
hölte Schaale worden ist, die hinten am Rand
der Paucke anschließt, dann, in einigen Ab-
stand vom Pauckenfell, und von ihm divergi-
rend nach vorn lauft, und sich da mit einem
ausgeschweiften bogichten Rande öffnet. –
Mit den Jahren wird dann erstens dieser bo-
gichte Rand so wie der gleich drüber liegende
Theil des Schlafbeins immer mehr nach außen

***) Pauckenfells und den Eintritt der Eustachischen
Röhre erkennen kann.Bey den Amphibien hingegen liegt entweder
das Pauckenfell frey zu Tage, wie bey den Frö-
schen, den geschuppten Eidexen u. s. w. oder es liegt
unter den äußern Bedeckungen versteckt wie beym
Salamander, bey den Wassermolchen, vielen
Schildkröten ꝛc. Das leztre ist auch der Fall bey
den Fischen.Die Affen haben einen kaum merklichen processus
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.
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[124/0156] ***) (porus acu- sticus externus) wird erst nach der Geburt in den ersten Lebensjahren durch eine überaus ein- fache Ausbreitung oder Verlängerung des Pauckenfellringes gebildet, die aber mehren- theils irrig oder dunkel angegeben wird. Dieser unvollkommne flache Ring selbst nemlich fängt erst an, zumal nach unten breiter zu werden, fast wie ein halber Mond oder wie eine oben durchbrochne aber zugleich nach unten und außen gewölbte Scheibe, deren Ausschnitt nach und nach immer enger und endlich gar ge- schloßen wird, so daß dann schon aus dem vormaligen Ringe eine nach innen flach ausge- hölte Schaale worden ist, die hinten am Rand der Paucke anschließt, dann, in einigen Ab- stand vom Pauckenfell, und von ihm divergi- rend nach vorn lauft, und sich da mit einem ausgeschweiften bogichten Rande öffnet. – Mit den Jahren wird dann erstens dieser bo- gichte Rand so wie der gleich drüber liegende Theil des Schlafbeins immer mehr nach außen ***) Pauckenfells und den Eintritt der Eustachischen Röhre erkennen kann. Bey den Amphibien hingegen liegt entweder das Pauckenfell frey zu Tage, wie bey den Frö- schen, den geschuppten Eidexen u. s. w. oder es liegt unter den äußern Bedeckungen versteckt wie beym Salamander, bey den Wassermolchen, vielen Schildkröten ꝛc. Das leztre ist auch der Fall bey den Fischen. Die Affen haben einen kaum merklichen processus mastoideus.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/156>, abgerufen am 23.11.2024.