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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Man wird immerdar vor ihm beten. Ps. 72, 15. O ein leutseliger
König, vor den man immer kommen mag! O wer wolte nicht beten!
Ja, wer nur vor Trägheit könte! Ey, fühlest du keine Noth? Die Träg-
heit selbst ist Noth genug, darum bete auch, wenn du am trägsten bist, sonst
bleibst du immer träge. Bete, der Heilige Geist hilft dir beten. Luth.
&q;Aus Zuversicht solches Betens und Mitgehülfens des Heiligen Geistes sol-
&q;len wir auch mitten im Streite und Kampfe der Anfechtungen dem Satan
&q;Widerstand thun (und ob wir auch gesündiget, nicht lange warten, sondern
&q;bald beten und sagen: GOTT ist barmherzig, bin ich wegen der Sünde
&q;zu beten ungeschickt, wohlan, wie soll ich ihm thun? Ich begehre nicht ge-
&q;schickter zu seyn, denn ich bin leider allzugeschickt zu beten, weil ich ein gros-
&q;ser greulicher Sünder bin." Ein Christ betet ein ewiges Vater unser,
&q;denn weil das Schrecken und Fühlen der Sünde nicht nachläßt, so ist auch
&q;kein Aufhören des Betens." O HErr, laß dis ewige Feuer auch in mir nie
&q;verlöschen. S. B. Herrnschmid von der geistlichen Trägheit.

Da ich itzt nicht beten kan, zeig, o HErr, die Ursach an:
Komm, sie eilend wegzuräumen, laß mich nicht so ferner träumen.
Weck, ach wecke mich aufs neu, daß ich wieder brünstig schrey,
Und die Brunst nicht mehr verliere, sondern täglich stärker spüre.

Man wird immerdar vor ihm beten. Pſ. 72, 15. O ein leutſeliger
König, vor den man immer kommen mag! O wer wolte nicht beten!
Ja, wer nur vor Trägheit könte! Ey, fühleſt du keine Noth? Die Träg-
heit ſelbſt iſt Noth genug, darum bete auch, wenn du am trägſten biſt, ſonſt
bleibſt du immer träge. Bete, der Heilige Geiſt hilft dir beten. Luth.
&q;Aus Zuverſicht ſolches Betens und Mitgehülfens des Heiligen Geiſtes ſol-
&q;len wir auch mitten im Streite und Kampfe der Anfechtungen dem Satan
&q;Widerſtand thun (und ob wir auch geſündiget, nicht lange warten, ſondern
&q;bald beten und ſagen: GOTT iſt barmherzig, bin ich wegen der Sünde
&q;zu beten ungeſchickt, wohlan, wie ſoll ich ihm thun? Ich begehre nicht ge-
&q;ſchickter zu ſeyn, denn ich bin leider allzugeſchickt zu beten, weil ich ein groſ-
&q;ſer greulicher Sünder bin.„ Ein Chriſt betet ein ewiges Vater unſer,
&q;denn weil das Schrecken und Fühlen der Sünde nicht nachläßt, ſo iſt auch
&q;kein Aufhören des Betens.„ O HErr, laß dis ewige Feuer auch in mir nie
&q;verlöſchen. S. B. Herrnſchmid von der geiſtlichen Trägheit.

Da ich itzt nicht beten kan, zeig, o HErr, die Urſach an:
Komm, ſie eilend wegzuräumen, laß mich nicht ſo ferner träumen.
Weck, ach wecke mich aufs neu, daß ich wieder brünſtig ſchrey,
Und die Brunſt nicht mehr verliere, ſondern täglich ſtärker ſpüre.
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[336/0352] 2. Dec. Man wird immerdar vor ihm beten. Pſ. 72, 15. O ein leutſeliger König, vor den man immer kommen mag! O wer wolte nicht beten! Ja, wer nur vor Trägheit könte! Ey, fühleſt du keine Noth? Die Träg- heit ſelbſt iſt Noth genug, darum bete auch, wenn du am trägſten biſt, ſonſt bleibſt du immer träge. Bete, der Heilige Geiſt hilft dir beten. Luth. &q;Aus Zuverſicht ſolches Betens und Mitgehülfens des Heiligen Geiſtes ſol- &q;len wir auch mitten im Streite und Kampfe der Anfechtungen dem Satan &q;Widerſtand thun (und ob wir auch geſündiget, nicht lange warten, ſondern &q;bald beten und ſagen: GOTT iſt barmherzig, bin ich wegen der Sünde &q;zu beten ungeſchickt, wohlan, wie ſoll ich ihm thun? Ich begehre nicht ge- &q;ſchickter zu ſeyn, denn ich bin leider allzugeſchickt zu beten, weil ich ein groſ- &q;ſer greulicher Sünder bin.„ Ein Chriſt betet ein ewiges Vater unſer, &q;denn weil das Schrecken und Fühlen der Sünde nicht nachläßt, ſo iſt auch &q;kein Aufhören des Betens.„ O HErr, laß dis ewige Feuer auch in mir nie &q;verlöſchen. S. B. Herrnſchmid von der geiſtlichen Trägheit. Da ich itzt nicht beten kan, zeig, o HErr, die Urſach an: Komm, ſie eilend wegzuräumen, laß mich nicht ſo ferner träumen. Weck, ach wecke mich aufs neu, daß ich wieder brünſtig ſchrey, Und die Brunſt nicht mehr verliere, ſondern täglich ſtärker ſpüre.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/352>, abgerufen am 23.11.2024.