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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst. Luc. 9, 23. So wird
alles andere leicht werden. Wir erkennen da, daß wir nichts, daher
auch nichts würdig sind, und nichts eignes haben, also auch nichts verlieren kön-
nen. Wir haben keine eigne Güter: denn wir sind nur GOttes Haushalter.
Wir haben keine eigne Ehre, noch Schande, nach Weltart; denn das ist nur
unsere Ehre, wenn GOtt durch uns geehret wird, und das ist unsere Schande,
wenn GOtt durch uns verunehret wird. GOttes Ehre allein muß uns anlie-
gen, und also müssen wir in GOttes Sache wol seyn wie Löwen, aber in unser
eignen Sache wie Lämmer. Wenn dir nun etwas begegnet, und dir es nicht
allein um GOttes Ehre und des Nächsten Heil, sondern um dein eignes zu thun
ist, und du nichts leiden wilst, so wird es dir nicht gelingen, sondern grössere Un-
ruhe
machen. Darum verleugne dich selbst, du wirst nichts verlieren, als was
dich quälet, und kriegst dafür Christum mit allem geist-auch leiblichen Segen,
so viel dir selig ist, und bist ruhig und getrost. Wer aber mit seinen besondern
Dingen dieser Welt nach ihrem Geschmack gefallen will, und sich selbst und sei-
nen Ruhm sucht, der kan darin nicht Christi Nachfolger und vor GOtt ge-
trost seyn, und wie wirds im Tode und vor Gerichte stehen? Hier prüfen
sich auch die Gelehrten! Wem gefallen sie? GOtt oder der Welt?

HErr, laß mich nichts, dich alles seyn, so wird mir alles leicht und klein.

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Wer mir folgen will, der verleugne ſich ſelbſt. Luc. 9, 23. So wird
alles andere leicht werden. Wir erkennen da, daß wir nichts, daher
auch nichts würdig ſind, und nichts eignes haben, alſo auch nichts veꝛlieren kön-
nen. Wir haben keine eigne Güter: denn wir ſind nur GOttes Haushalter.
Wir haben keine eigne Ehre, noch Schande, nach Weltart; denn das iſt nur
unſere Ehre, wenn GOtt durch uns geehret wird, und das iſt unſere Schande,
wenn GOtt durch uns verunehret wird. GOttes Ehre allein muß uns anlie-
gen, und alſo müſſen wir in GOttes Sache wol ſeyn wie Löwen, aber in unſer
eignen Sache wie Lämmer. Wenn dir nun etwas begegnet, und dir es nicht
allein um GOttes Ehre und des Nächſten Heil, ſondern um dein eignes zu thun
iſt, und du nichts leiden wilſt, ſo wird es dir nicht gelingen, ſondern gröſſere Un-
ruhe
machen. Darum verleugne dich ſelbſt, du wirſt nichts verlieren, als was
dich quälet, und kriegſt dafür Chriſtum mit allem geiſt-auch leiblichen Segen,
ſo viel dir ſelig iſt, und biſt ruhig und getroſt. Wer aber mit ſeinen beſondern
Dingen dieſer Welt nach ihrem Geſchmack gefallen will, und ſich ſelbſt und ſei-
nen Ruhm ſucht, der kan darin nicht Chriſti Nachfolger und vor GOtt ge-
troſt ſeyn, und wie wirds im Tode und vor Gerichte ſtehen? Hier prüfen
ſich auch die Gelehrten! Wem gefallen ſie? GOtt oder der Welt?

HErr, laß mich nichts, dich alles ſeyn, ſo wird mir alles leicht und klein.

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[359/0375] 25. Dec. Wer mir folgen will, der verleugne ſich ſelbſt. Luc. 9, 23. So wird alles andere leicht werden. Wir erkennen da, daß wir nichts, daher auch nichts würdig ſind, und nichts eignes haben, alſo auch nichts veꝛlieren kön- nen. Wir haben keine eigne Güter: denn wir ſind nur GOttes Haushalter. Wir haben keine eigne Ehre, noch Schande, nach Weltart; denn das iſt nur unſere Ehre, wenn GOtt durch uns geehret wird, und das iſt unſere Schande, wenn GOtt durch uns verunehret wird. GOttes Ehre allein muß uns anlie- gen, und alſo müſſen wir in GOttes Sache wol ſeyn wie Löwen, aber in unſer eignen Sache wie Lämmer. Wenn dir nun etwas begegnet, und dir es nicht allein um GOttes Ehre und des Nächſten Heil, ſondern um dein eignes zu thun iſt, und du nichts leiden wilſt, ſo wird es dir nicht gelingen, ſondern gröſſere Un- ruhe machen. Darum verleugne dich ſelbſt, du wirſt nichts verlieren, als was dich quälet, und kriegſt dafür Chriſtum mit allem geiſt-auch leiblichen Segen, ſo viel dir ſelig iſt, und biſt ruhig und getroſt. Wer aber mit ſeinen beſondern Dingen dieſer Welt nach ihrem Geſchmack gefallen will, und ſich ſelbſt und ſei- nen Ruhm ſucht, der kan darin nicht Chriſti Nachfolger und vor GOtt ge- troſt ſeyn, und wie wirds im Tode und vor Gerichte ſtehen? Hier prüfen ſich auch die Gelehrten! Wem gefallen ſie? GOtt oder der Welt? HErr, laß mich nichts, dich alles ſeyn, ſo wird mir alles leicht und klein. A a

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/375>, abgerufen am 23.11.2024.