Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.31. Dec. Zur selbigen Zeit wird man die Missethat Israel suchen, u. es wird Fällt die Sünd ins Meer hinein, muß sie wie ein Nebel schwinden, Wer will meine Sünden finden? Nein, sie soll vergessen seyn, Itzo, ja auf ewig hin, weil ich ganz in JEsu bin. * Joh. 17, 16. 31. Dec. Zur ſelbigen Zeit wird man die Miſſethat Iſrael ſuchen, u. es wird Fällt die Sünd ins Meer hinein, muß ſie wie ein Nebel ſchwinden, Wer will meine Sünden finden? Nein, ſie ſoll vergeſſen ſeyn, Itzo, ja auf ewig hin, weil ich ganz in JEſu bin. * Joh. 17, 16. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0381" n="365"/> <div n="2"> <dateline>31. <hi rendition="#aq">Dec.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">Z</hi><hi rendition="#fr">ur ſelbigen Zeit wird man die Miſſethat Iſrael ſuchen, u. es wird<lb/> keine da ſeyn, ꝛc.</hi> Jer. 50, 20. <hi rendition="#fr">Ich will ihrer Sünde nicht mehr ge-<lb/> denken.</hi> Jer. 31, 34. Ich ſchäme mich, o HErr, wenn ich an meine Sünden<lb/> gedenke, und erwäge, wie deine reine Augen alle meine Sünden geſehen haben;<lb/> aber du wilt nicht nur vergeben und nichts ferner mehr aufrücken noch zürnen,<lb/> wie ein Menſch thut, ſondern du wilſt ſo gar alles völlig vergeſſen, und thun,<lb/> als wüßteſt du nicht, was ich iemals in den Jahren meines ſündlichen Lebens<lb/> verbrochen habe, ſo, daß ich, in Zeit und Ewigkeit, als das liebe Kind alſo ange-<lb/> ſehen werde, als hätte ich mein Lebtag nichts Böſes begangen: denn du ſieheſt<lb/> an mir keine Sünde, ja kein Flecken noch Runzel, ſondern nur deinen lieben<lb/> Sohn, und ſein Blut, und alſo nichts, als was liebenswürdig iſt, daher du<lb/> mich, wie deinen lieben Sohn, ſelber liebeſt,<note xml:id="joh15" next="#joh16" place="end" n="*"/> mehr, als ich mich ſelbſt: ich liebe<lb/> nur menſchlich du göttlich, vollkommen und ewig: denn ſo liebeſt du ja deinen<lb/> Sohn. O ja! Nun ſo auch mich, der ich in ihm, und mit ihm eins, ſein Glied,<lb/> ſeine Braut, und dein Kind bin. Kanſt du ihn denn haſſen? Nein! nun ſo<lb/> auch mich nicht. Die Sünde, ſo Haß verdient, iſt völlig auf ewig weg.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Fällt die Sünd ins Meer hinein, muß ſie wie ein Nebel ſchwinden,</l><lb/> <l>Wer will meine Sünden finden? Nein, ſie ſoll vergeſſen ſeyn,</l><lb/> <l>Itzo, ja auf ewig hin, weil ich ganz in JEſu bin.</l> </lg> <note xml:id="joh16" prev="#joh15" place="end" n="*">Joh. 17, 16.</note> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [365/0381]
31. Dec.
Zur ſelbigen Zeit wird man die Miſſethat Iſrael ſuchen, u. es wird
keine da ſeyn, ꝛc. Jer. 50, 20. Ich will ihrer Sünde nicht mehr ge-
denken. Jer. 31, 34. Ich ſchäme mich, o HErr, wenn ich an meine Sünden
gedenke, und erwäge, wie deine reine Augen alle meine Sünden geſehen haben;
aber du wilt nicht nur vergeben und nichts ferner mehr aufrücken noch zürnen,
wie ein Menſch thut, ſondern du wilſt ſo gar alles völlig vergeſſen, und thun,
als wüßteſt du nicht, was ich iemals in den Jahren meines ſündlichen Lebens
verbrochen habe, ſo, daß ich, in Zeit und Ewigkeit, als das liebe Kind alſo ange-
ſehen werde, als hätte ich mein Lebtag nichts Böſes begangen: denn du ſieheſt
an mir keine Sünde, ja kein Flecken noch Runzel, ſondern nur deinen lieben
Sohn, und ſein Blut, und alſo nichts, als was liebenswürdig iſt, daher du
mich, wie deinen lieben Sohn, ſelber liebeſt,
*
mehr, als ich mich ſelbſt: ich liebe
nur menſchlich du göttlich, vollkommen und ewig: denn ſo liebeſt du ja deinen
Sohn. O ja! Nun ſo auch mich, der ich in ihm, und mit ihm eins, ſein Glied,
ſeine Braut, und dein Kind bin. Kanſt du ihn denn haſſen? Nein! nun ſo
auch mich nicht. Die Sünde, ſo Haß verdient, iſt völlig auf ewig weg.
Fällt die Sünd ins Meer hinein, muß ſie wie ein Nebel ſchwinden,
Wer will meine Sünden finden? Nein, ſie ſoll vergeſſen ſeyn,
Itzo, ja auf ewig hin, weil ich ganz in JEſu bin.
* Joh. 17, 16.
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