an, fuchte die mir erwecklich gewesenen Sprüche zusammen, und wo ich nicht bald einen dazu sich schickenden Vers aus einem Liede finden konte: verfertigte ich selbst einen. Weil aber nur wenige Bögen zum Druck bestimmet waren, und ich bey so vielen vorkommenden herrlichen Sprüchen nicht bald eine Auswahl treffen konnte, so kam das Werk hier nicht zu Stande, worüber ich sehr betrü- bet war, da ich dachte, ich hätte Zeit und Kräfte vergeblich angewendet, und mich auch wol in meinem Studiren gehindert. Damit nun das nicht weiter geschehen möchte, und die Arbeit doch nicht ganz ohne Frucht wäre: so schickte alles, was ich aufgesetzet hatte, nach Breslau an meine Freunde, in Hoffnung, daß sie doch etwas zu ihrer Erbauung finden würden; damit war ich zufrieden, und dachte damals weiter nicht daran, etwas in den Druck zu geben. Allein, als ich 1718. wegen meiner schon angegangenen Schwachheit von hier nach Bres- lau gekommen war; so verlangten einige Christliche Freunde aus Hirschberg, man solte ihnen das damals bekannte also genannte Spruchkästgen, da sie keines gedruckt bekommen könten, geschrieben überschicken. Es war die- ses, ich weiß nicht, wo und von wem herausgegebene Spruchkästgen, das al- lererste, und bestand in ganz kleinen zerschnittenen, und in einem Kästgen ver- wahrten Blättern, worauf ein kurzer Biblischer Spruch und ein Reimgen von zwo Zeilen enthalten war. Es waren aber die Sprüche aus des Joh. Henr. Reitzens Uebersetzung des neuen Testaments und die Reime aus des Johann Angeli Cherubinischen Wandersmann genommen, welches beydes bedenklich war; indem sonderlich die Verse zum Theil sehr paradox klungen und einer guten Erklärung nöthig hatten. Indessen da zur selbigen Zeit kein anders dergleichen
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an, fuchte die mir erwecklich geweſenen Sprüche zuſammen, und wo ich nicht bald einen dazu ſich ſchickenden Vers aus einem Liede finden konte: verfertigte ich ſelbſt einen. Weil aber nur wenige Bögen zum Druck beſtimmet waren, und ich bey ſo vielen vorkommenden herrlichen Sprüchen nicht bald eine Auswahl treffen konnte, ſo kam das Werk hier nicht zu Stande, worüber ich ſehr betrü- bet war, da ich dachte, ich hätte Zeit und Kräfte vergeblich angewendet, und mich auch wol in meinem Studiren gehindert. Damit nun das nicht weiter geſchehen möchte, und die Arbeit doch nicht ganz ohne Frucht wäre: ſo ſchickte alles, was ich aufgeſetzet hatte, nach Breslau an meine Freunde, in Hoffnung, daß ſie doch etwas zu ihrer Erbauung finden würden; damit war ich zufrieden, und dachte damals weiter nicht daran, etwas in den Druck zu geben. Allein, als ich 1718. wegen meiner ſchon angegangenen Schwachheit von hier nach Bres- lau gekommen war; ſo verlangten einige Chriſtliche Freunde aus Hirſchberg, man ſolte ihnen das damals bekannte alſo genannte Spruchkäſtgen, da ſie keines gedruckt bekommen könten, geſchrieben überſchicken. Es war die- ſes, ich weiß nicht, wo und von wem herausgegebene Spruchkäſtgen, das al- lererſte, und beſtand in ganz kleinen zerſchnittenen, und in einem Käſtgen ver- wahrten Blättern, worauf ein kurzer Bibliſcher Spruch und ein Reimgen von zwo Zeilen enthalten war. Es waren aber die Sprüche aus des Joh. Henr. Reitzens Ueberſetzung des neuen Teſtaments und die Reime aus des Johann Angeli Cherubiniſchen Wandersmann genommen, welches beydes bedenklich war; indem ſonderlich die Verſe zum Theil ſehr paradox klungen und einer guten Erklärung nöthig hatten. Indeſſen da zur ſelbigen Zeit kein anders dergleichen
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[0384]
an, fuchte die mir erwecklich geweſenen Sprüche zuſammen, und wo ich nicht
bald einen dazu ſich ſchickenden Vers aus einem Liede finden konte: verfertigte ich
ſelbſt einen. Weil aber nur wenige Bögen zum Druck beſtimmet waren, und
ich bey ſo vielen vorkommenden herrlichen Sprüchen nicht bald eine Auswahl
treffen konnte, ſo kam das Werk hier nicht zu Stande, worüber ich ſehr betrü-
bet war, da ich dachte, ich hätte Zeit und Kräfte vergeblich angewendet, und
mich auch wol in meinem Studiren gehindert. Damit nun das nicht weiter
geſchehen möchte, und die Arbeit doch nicht ganz ohne Frucht wäre: ſo ſchickte
alles, was ich aufgeſetzet hatte, nach Breslau an meine Freunde, in Hoffnung,
daß ſie doch etwas zu ihrer Erbauung finden würden; damit war ich zufrieden,
und dachte damals weiter nicht daran, etwas in den Druck zu geben. Allein,
als ich 1718. wegen meiner ſchon angegangenen Schwachheit von hier nach Bres-
lau gekommen war; ſo verlangten einige Chriſtliche Freunde aus Hirſchberg,
man ſolte ihnen das damals bekannte alſo genannte Spruchkäſtgen, da ſie
keines gedruckt bekommen könten, geſchrieben überſchicken. Es war die-
ſes, ich weiß nicht, wo und von wem herausgegebene Spruchkäſtgen, das al-
lererſte, und beſtand in ganz kleinen zerſchnittenen, und in einem Käſtgen ver-
wahrten Blättern, worauf ein kurzer Bibliſcher Spruch und ein Reimgen von
zwo Zeilen enthalten war. Es waren aber die Sprüche aus des Joh. Henr.
Reitzens Ueberſetzung des neuen Teſtaments und die Reime aus des Johann
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/384>, abgerufen am 23.11.2024.
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