Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.Des Blanckenburgischen Marmors. Wie selten ist ein Fürst, der im Gelehrten Orden,Auf Schwartzburgs Günthers Art, Zum Mit-Glied nicht allein, zum Wunder worden, Wie LUDWIG RUDOLPH hier, Dem dieses Land gehört, Den selbst der Sechste CARL als Schwieger-Vater ehrt! Wer zehlt die Tugenden, die gleichfalls sonder Zahl, An Dessen würd'gem Eh-Gemahl, Der theuersten CHRISTIN LOUISE? Die so, wie Er den Fürsten, den Fürstinnen Von ie her sich mit Recht zu einem Muster wiese; Und die, nicht nur Jhr Unterthan, Ein ieder, er sey fern und nah, Der Sie nur einmahl sah, Mit Ehr-Furchts-voller Lieb', als unvergleichlich, priese. Was hab ich nicht, eh ich den Hof verlassen, Um mit dem Hirten-Stab die Ruh' hier zu ümfassen, Von Jhrem Hohen Geist gesehen und gehört! Was hat Sie nicht, durch Großmuth angetrieben, Zum Heil des Teutschen Reichs, mit eig'ner Hand ge- schrieben! Wie wird nicht dieses Paar in Ost und West geehrt! Nicht Teutschland nur, Europa wünschet Jhnen, Absonderlich für die so schöne Kaiserinn, So Sie der Welt geschenckt, aus Danck-erfülltem Sinn, Damit sie lange noch in stetem Glücke grünen: Him- P 3
Des Blanckenburgiſchen Marmors. Wie ſelten iſt ein Fuͤrſt, der im Gelehrten Orden,Auf Schwartzburgs Guͤnthers Art, Zum Mit-Glied nicht allein, zum Wunder worden, Wie LUDWIG RUDOLPH hier, Dem dieſes Land gehoͤrt, Den ſelbſt der Sechſte CARL als Schwieger-Vater ehrt! Wer zehlt die Tugenden, die gleichfalls ſonder Zahl, An Deſſen wuͤrd’gem Eh-Gemahl, Der theuerſten CHRISTIN LOUISE? Die ſo, wie Er den Fuͤrſten, den Fuͤrſtinnen Von ie her ſich mit Recht zu einem Muſter wieſe; Und die, nicht nur Jhr Unterthan, Ein ieder, er ſey fern und nah, Der Sie nur einmahl ſah, Mit Ehr-Furchts-voller Lieb’, als unvergleichlich, prieſe. Was hab ich nicht, eh ich den Hof verlaſſen, Um mit dem Hirten-Stab die Ruh’ hier zu uͤmfaſſen, Von Jhrem Hohen Geiſt geſehen und gehoͤrt! Was hat Sie nicht, durch Großmuth angetrieben, Zum Heil des Teutſchen Reichs, mit eig’ner Hand ge- ſchrieben! Wie wird nicht dieſes Paar in Oſt und Weſt geehrt! Nicht Teutſchland nur, Europa wuͤnſchet Jhnen, Abſonderlich fuͤr die ſo ſchoͤne Kaiſerinn, So Sie der Welt geſchenckt, aus Danck-erfuͤlltem Sinn, Damit ſie lange noch in ſtetem Gluͤcke gruͤnen: Him- P 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="39"> <pb facs="#f0263" n="231"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des Blanckenburgiſchen Marmors.</hi> </fw><lb/> <l>Wie ſelten iſt ein Fuͤrſt, der im Gelehrten Orden,</l><lb/> <l>Auf Schwartzburgs <hi rendition="#fr">Guͤnthers</hi> Art,</l><lb/> <l>Zum Mit-Glied nicht allein, zum Wunder worden,</l><lb/> <l>Wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LUDWIG RUDOLPH</hi></hi> hier, Dem dieſes Land<lb/><hi rendition="#et">gehoͤrt,</hi></l><lb/> <l>Den ſelbſt der Sechſte <hi rendition="#aq">CARL</hi> als Schwieger-Vater ehrt!</l> </lg><lb/> <lg n="40"> <l>Wer zehlt die Tugenden, die gleichfalls ſonder Zahl,</l><lb/> <l>An Deſſen wuͤrd’gem Eh-Gemahl,</l><lb/> <l>Der theuerſten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CHRISTIN LOUISE?</hi></hi></l><lb/> <l>Die ſo, wie Er den Fuͤrſten, den Fuͤrſtinnen</l><lb/> <l>Von ie her ſich mit Recht zu einem Muſter wieſe;</l><lb/> <l>Und die, nicht nur Jhr Unterthan,</l><lb/> <l>Ein ieder, er ſey fern und nah,</l><lb/> <l>Der Sie nur einmahl ſah,</l><lb/> <l>Mit Ehr-Furchts-voller Lieb’, als unvergleichlich, prieſe.</l><lb/> <l>Was hab ich nicht, eh ich den Hof verlaſſen,</l><lb/> <l>Um mit dem Hirten-Stab die Ruh’ hier zu uͤmfaſſen,</l><lb/> <l>Von Jhrem Hohen Geiſt geſehen und gehoͤrt!</l><lb/> <l>Was hat Sie nicht, durch Großmuth angetrieben,</l><lb/> <l>Zum Heil des Teutſchen Reichs, mit eig’ner Hand ge-<lb/><hi rendition="#et">ſchrieben!</hi></l> </lg><lb/> <lg n="41"> <l>Wie wird nicht dieſes Paar in Oſt und Weſt geehrt!</l><lb/> <l>Nicht Teutſchland nur, Europa wuͤnſchet Jhnen,</l><lb/> <l>Abſonderlich fuͤr die ſo ſchoͤne Kaiſerinn,</l><lb/> <l>So Sie der Welt geſchenckt, aus Danck-erfuͤlltem Sinn,</l><lb/> <l>Damit ſie lange noch in ſtetem Gluͤcke gruͤnen:</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">Him-</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0263]
Des Blanckenburgiſchen Marmors.
Wie ſelten iſt ein Fuͤrſt, der im Gelehrten Orden,
Auf Schwartzburgs Guͤnthers Art,
Zum Mit-Glied nicht allein, zum Wunder worden,
Wie LUDWIG RUDOLPH hier, Dem dieſes Land
gehoͤrt,
Den ſelbſt der Sechſte CARL als Schwieger-Vater ehrt!
Wer zehlt die Tugenden, die gleichfalls ſonder Zahl,
An Deſſen wuͤrd’gem Eh-Gemahl,
Der theuerſten CHRISTIN LOUISE?
Die ſo, wie Er den Fuͤrſten, den Fuͤrſtinnen
Von ie her ſich mit Recht zu einem Muſter wieſe;
Und die, nicht nur Jhr Unterthan,
Ein ieder, er ſey fern und nah,
Der Sie nur einmahl ſah,
Mit Ehr-Furchts-voller Lieb’, als unvergleichlich, prieſe.
Was hab ich nicht, eh ich den Hof verlaſſen,
Um mit dem Hirten-Stab die Ruh’ hier zu uͤmfaſſen,
Von Jhrem Hohen Geiſt geſehen und gehoͤrt!
Was hat Sie nicht, durch Großmuth angetrieben,
Zum Heil des Teutſchen Reichs, mit eig’ner Hand ge-
ſchrieben!
Wie wird nicht dieſes Paar in Oſt und Weſt geehrt!
Nicht Teutſchland nur, Europa wuͤnſchet Jhnen,
Abſonderlich fuͤr die ſo ſchoͤne Kaiſerinn,
So Sie der Welt geſchenckt, aus Danck-erfuͤlltem Sinn,
Damit ſie lange noch in ſtetem Gluͤcke gruͤnen:
Him-
P 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |