p1c_307.001 hat, wo die ganze Anspielung wegfällt. Juno nimmt in p1c_307.002 der Jliade Himmel und Erde zu Zeugen, und den Styx und p1c_307.003 das heilige Haupt des Jupiters, und noiteron lekhos auton p1c_307.004 kouridion (XV. vs. 35.). Auch dies ist durch die vorhergehenden p1c_307.005 Begebenheiten veranlaßt. Gott, bey Moses p1c_307.006 (Deut. XXXII.), hebt seine Hand empor und schwört: p1c_307.007 So wahr ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit - und Christus p1c_307.008 schwört in der Messiade bey sich selber. - 18) Hyperbole. p1c_307.009 Diese Figur gehört auch zur Lebhaftigkeit der p1c_307.010 dichterischen Sprache. La terre ne produit que du vin, p1c_307.011 nous ne naissons que pour boire, sagt ein französisches p1c_307.012 Trinklied. Dies wird gerechtfertigt durch die Erstase des p1c_307.013 dithyrambischen Gesangs. Der Dichter wirft oft seine Behauptungen p1c_307.014 ohne Einschränkung hin, und das Kühnste ist in p1c_307.015 der heftigen und muntern Rede das Wahrste, weil es das p1c_307.016 Wirksamste ist. Es giebt aber auch frostige Hyperbeln, denen p1c_307.017 man nur die Sucht, etwas Neues und Uebertriebenes p1c_307.018 zu sagen, ansieht. "Se tutti gli alberi del mondo fossero p1c_307.019 penne, il cielo fosse carta, il mare inchiostro, p1c_307.020 non basteriano a descrivere la minima parte delle p1c_307.021 vostri perfettioni, sagt ein Liebhaber beym Guarini. Dies p1c_307.022 ist lächerlich, wenn es im Ernst gemeynt ist. Es giebt p1c_307.023 eine Hyperbel im Ausdruck, und eine in Gedanken. Die p1c_307.024 erste ist nur eine Sprachwendung, bey der nicht mehr so p1c_307.025 viel gedacht wird, als sie sagt. Faciam semen tuum p1c_307.026 sicut pulverem terrae. Genes. c. 13. vs. 16. - Die p1c_307.027 Hyperbel in Gedanken besteht weit seltener vor der Kritik. p1c_307.028 Wenn Lucar auf die eine Seite die Meynung der Götter,
p1c_307.001 hat, wo die ganze Anspielung wegfällt. Juno nimmt in p1c_307.002 der Jliade Himmel und Erde zu Zeugen, und den Styx und p1c_307.003 das heilige Haupt des Jupiters, und νωιτερον λεχος αὐτων p1c_307.004 κουριδιον (XV. vs. 35.). Auch dies ist durch die vorhergehenden p1c_307.005 Begebenheiten veranlaßt. Gott, bey Moses p1c_307.006 (Deut. XXXII.), hebt seine Hand empor und schwört: p1c_307.007 So wahr ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit ─ und Christus p1c_307.008 schwört in der Messiade bey sich selber. ─ 18) Hyperbole. p1c_307.009 Diese Figur gehört auch zur Lebhaftigkeit der p1c_307.010 dichterischen Sprache. La terre ne produit que du vin, p1c_307.011 nous ne naissons que pour boire, sagt ein französisches p1c_307.012 Trinklied. Dies wird gerechtfertigt durch die Erstase des p1c_307.013 dithyrambischen Gesangs. Der Dichter wirft oft seine Behauptungen p1c_307.014 ohne Einschränkung hin, und das Kühnste ist in p1c_307.015 der heftigen und muntern Rede das Wahrste, weil es das p1c_307.016 Wirksamste ist. Es giebt aber auch frostige Hyperbeln, denen p1c_307.017 man nur die Sucht, etwas Neues und Uebertriebenes p1c_307.018 zu sagen, ansieht. „Se tutti gli alberi del mondo fossero p1c_307.019 penne, il cielo fosse carta, il mare inchiostro, p1c_307.020 non basteriano a descrivere la minima parte delle p1c_307.021 vostri perfettioni, sagt ein Liebhaber beym Guarini. Dies p1c_307.022 ist lächerlich, wenn es im Ernst gemeynt ist. Es giebt p1c_307.023 eine Hyperbel im Ausdruck, und eine in Gedanken. Die p1c_307.024 erste ist nur eine Sprachwendung, bey der nicht mehr so p1c_307.025 viel gedacht wird, als sie sagt. Faciam semen tuum p1c_307.026 sicut pulverem terrae. Genes. c. 13. vs. 16. ─ Die p1c_307.027 Hyperbel in Gedanken besteht weit seltener vor der Kritik. p1c_307.028 Wenn Lucar auf die eine Seite die Meynung der Götter,
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/365>, abgerufen am 23.11.2024.
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