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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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und jede Dissonanz verhindert die Klarheit. Wenn man im p1c_326.002
Ernste sagt: Iupiter conspuit nive terras, oder wie p1c_326.003
jener alte Franzose: Phöbus pudert die Haare der Erde seiner p1c_326.004
Frau, oder: die deutschen Ritter tranken den Dank von p1c_326.005
ihrer Grazien Munde, so wird der Geist durch diese widersprechenden p1c_326.006
membra disiecti poetae so zerrissen, daß er p1c_326.007
den herrschenden Gedanken nicht herausfinden kann. Eben p1c_326.008
so wird der Dichter oft dunkel, wenn er zu verlegne Worte p1c_326.009
hervorsucht und mit modernen ohne Wahl zusammenfügt. p1c_326.010
Kurz man sieht, das alles, was wir oben unter dem Titel p1c_326.011
figurae dictionis und figurae maiores aufzählten, Anlaß p1c_326.012
zu Fehlern wider die Klarheit geben kann. Die dichterische p1c_326.013
Sprache entfernt sich zwar von dem Verstandeszwange, aber p1c_326.014
sie kann dadurch auch eben so leicht in den Fehler verfallen, p1c_326.015
daß uns die Gestaltung der Begriffe, die sie ausdrücken p1c_326.016
will, zu schwer wird. 3) Wenn der Dichter in seinen Allusionen p1c_326.017
und übrigen Zusammensetzungen ganz widersprechend p1c_326.018
oder unverständlich wird, so muß man, wie beym p1c_326.019
Lycophron und Persius denken, qui non vult intelligi, p1c_326.020
non debet legi
; und hier ist die Gränze, wo sich der p1c_326.021
Schwersinn dem Unsinn nähert.

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§. 7.

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Da das Schöne der Modalität nach als das p1c_326.024
Gefühl der absoluten Wahrheit beschrieben wurde, p1c_326.025
als eine Erscheinung von der Vernunftidee des absolut p1c_326.026
nothwendigen Selbstbewußtseyns durch die Ob=

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und jede Dissonanz verhindert die Klarheit. Wenn man im p1c_326.002
Ernste sagt: Iupiter conspuit nive terras, oder wie p1c_326.003
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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/384>, abgerufen am 23.11.2024.