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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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verschiedenheit,
aber auch durch die Analogie der p1c_336.002
Töne und rhythmischen Tonreihe mit unsern Begriffen, Empfindungen p1c_336.003
und Leidenschaften. Die Töne, als etwas Objektives, p1c_336.004
wiewohl sie eigentlich als unbenannt keine bestimmten p1c_336.005
Begriffe geben, stellen also doch schon das Schöne p1c_336.006
dar. Außerdem erwecken sie in uns auch, wiewohl zufällig, p1c_336.007
eine Reihe eigener Begriffe, die wir aber selbst ordnen p1c_336.008
müssen, und erregen in uns ein poetisches Bewußtseyn.

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§. 10.

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Das Schöne, das die poetische Sprache als p1c_336.011
musikalische Tonreihe darstellt, kann nun zwar nicht p1c_336.012
nach den Stammbegriffen des Verstandes betrachtet p1c_336.013
werden, weil es sich nicht an Begriffen zeigt, doch p1c_336.014
muß es sich nach seinen auf die vier Vernunftideen bezogenen p1c_336.015
Hauptingredienzen näher bestimmen lassen. p1c_336.016
Die poetische Sprache muß zuerst durch ihre Tonfolge p1c_336.017
eine gewisse gesetzliche aber unendliche freye Bewegung p1c_336.018
anschaulich machen, welche uns an die Vernunftidee p1c_336.019
der zweckmäßigen Caussalität, der gesetzlich p1c_336.020
sich entwickelnden Willenskraft erinnert und p1c_336.021
Rhythmus heißt.

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Anmerk. 1. Wenn wir mehrere von einander getrennte p1c_336.023
Töne in einer Zeitfolge nach einander hören, so wird p1c_336.024
anfangs damit, wie durch fallende Tropfen, nur eine Succession

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/394>, abgerufen am 23.11.2024.