p1c_384.001 in Gegenwirkung die Allheit. Die Scansion eines Verses, p1c_384.002 die ihn in seine metrischen Reihen zerlegt, muß also, p1c_384.003 wenn sie die musikalische Schönheit andeuten will, den Vers p1c_384.004 rhythmisch in ungleiche Theile nach gewissen Hauptcäsuren p1c_384.005 zerfällen, aber in den einzelnen ungleichen Theilen, die metrische p1c_384.006 Zeitgleichung hören lassen. Nec coiere pares | alter p1c_384.007 ver | gentibus annis - In senium | longoque togae p1c_384.008 tran | quillior usu. | Lucan. Arma virumque p1c_384.009 cano - Troiae qui - primus ab oris - also folgendermaßen: p1c_384.010 | - - - | - - - | - - -. Der p1c_384.011 zweyte Theil bekommt zwar hier nur einen Jctus, aber er p1c_384.012 zeigt doch das daktylische Gesetz an durch den Spondäus, den er p1c_384.013 abschneidet. Italiam fato - profugus La - vinia venit p1c_384.014 | - - - - | - - | - - -. o tekna Kadmou p1c_384.015 - tou palai - nea trophe | - - - | - - | p1c_384.016 - -. Die Zeitabtheilungen dieses Jamben sind verschieden p1c_384.017 an Länge, aber man hört in jedem Theile das trochäische p1c_384.018 Gesetz durch. teknon tuphlou ge - rontos Anti - p1c_384.019 gone tinas - - - | - - | - -. Auf diese Art p1c_384.020 lösen sich auch solche Schwierigkeiten, wie Dactylen oder p1c_384.021 Anapästen, in Jamben am leichtesten auf. Hieraus erhellt, p1c_384.022 daß man die Trimetros und jeden längern Vers überhaupt p1c_384.023 so selten als möglich nach genauen Dipodien scandiren p1c_384.024 darf. Auch ergiebt sich daraus, warum die Verse schlecht
p1c_384.001 in Gegenwirkung die Allheit. Die Scansion eines Verses, p1c_384.002 die ihn in seine metrischen Reihen zerlegt, muß also, p1c_384.003 wenn sie die musikalische Schönheit andeuten will, den Vers p1c_384.004 rhythmisch in ungleiche Theile nach gewissen Hauptcäsuren p1c_384.005 zerfällen, aber in den einzelnen ungleichen Theilen, die metrische p1c_384.006 Zeitgleichung hören lassen. Néc coiére pares | altér p1c_384.007 ver | géntibus ánnis ─ Ín senium | longóque togaé p1c_384.008 tran | qúillior usu. | Lucan. Arma virumque p1c_384.009 cano ─ Troiae qui ─ primus ab oris ─ also folgendermaßen: p1c_384.010 | ─́ ⏝ ⏝ ─́ ⏝ ⏝ ─ | ─ ─́ ─ | ─́ ⏝ ⏝ ─́ ─. Der p1c_384.011 zweyte Theil bekommt zwar hier nur einen Jctus, aber er p1c_384.012 zeigt doch das daktylische Gesetz an durch den Spondäus, den er p1c_384.013 abschneidet. Italiam fato ─ profugus La ─ vinia venit p1c_384.014 | ─́ ⏝ ⏝ ─́ ─ ─ | ⏝ ⏝ ─́ ─ | ─́ ⏝ ⏝ ─́ ─. ὠ τεκνα Καδμου p1c_384.015 ─ του παλαι ─ νεα τροφη | ⏝ ─́ ⏝ ─ ─ | ─́ ⏝ ─ | p1c_384.016 ⏝ ─́ ⏝ ─. Die Zeitabtheilungen dieses Jamben sind verschieden p1c_384.017 an Länge, aber man hört in jedem Theile das trochäische p1c_384.018 Gesetz durch. τεκνον τυφλου γε ─ ροντος Ἀντι ─ p1c_384.019 γονη τινας ─ ─́ ⏝ ─ ⏝ | ─́ ⏝ ─ ⏝ | ⏝ ─́ ⏝ ─. Auf diese Art p1c_384.020 lösen sich auch solche Schwierigkeiten, wie Dactylen oder p1c_384.021 Anapästen, in Jamben am leichtesten auf. Hieraus erhellt, p1c_384.022 daß man die Trimetros und jeden längern Vers überhaupt p1c_384.023 so selten als möglich nach genauen Dipodien scandiren p1c_384.024 darf. Auch ergiebt sich daraus, warum die Verse schlecht
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0442"n="384"/><lbn="p1c_384.001"/>
in Gegenwirkung die Allheit. Die Scansion eines Verses, <lbn="p1c_384.002"/>
die ihn in seine metrischen Reihen zerlegt, muß also, <lbn="p1c_384.003"/>
wenn sie die musikalische Schönheit andeuten will, den Vers <lbn="p1c_384.004"/>
rhythmisch in ungleiche Theile nach gewissen Hauptcäsuren <lbn="p1c_384.005"/>
zerfällen, aber in den einzelnen ungleichen Theilen, die metrische <lbn="p1c_384.006"/>
Zeitgleichung hören lassen. <hirendition="#aq">Néc coiére pares | altér <lbn="p1c_384.007"/>
ver | géntibus ánnis ─ Ín senium | longóque togaé <lbn="p1c_384.008"/>
tran | qúillior usu. | <hirendition="#g">Lucan.</hi> Arma virumque <lbn="p1c_384.009"/>
cano ─ Troiae qui ─ primus ab oris</hi>─ also folgendermaßen: <lbn="p1c_384.010"/>
| ─́⏝⏝─́⏝⏝─ | ──́─ | ─́⏝⏝─́─. Der <lbn="p1c_384.011"/>
zweyte Theil bekommt zwar hier nur einen Jctus, aber er <lbn="p1c_384.012"/>
zeigt doch das daktylische Gesetz an durch den Spondäus, den er <lbn="p1c_384.013"/>
abschneidet. <hirendition="#aq">Italiam fato ─ profugus La ─ vinia venit <lbn="p1c_384.014"/>
| ─́⏝⏝─́── | ⏝⏝─́─ | ─́⏝⏝─́─. <foreignxml:lang="grc">ὠτεκναΚαδμου</foreign><lbn="p1c_384.015"/>─<foreignxml:lang="grc">τουπαλαι</foreign>─<foreignxml:lang="grc">νεατροφη</foreign> | ⏝─́⏝── | ─́⏝─ | <lbn="p1c_384.016"/>⏝─́⏝─</hi>. Die Zeitabtheilungen dieses Jamben sind verschieden <lbn="p1c_384.017"/>
an Länge, aber man hört in jedem Theile das trochäische <lbn="p1c_384.018"/>
Gesetz durch. <foreignxml:lang="grc">τεκνοντυφλουγε</foreign>─<foreignxml:lang="grc">ροντοςἈντι</foreign>─<lbn="p1c_384.019"/><foreignxml:lang="grc">γονητινας</foreign>──́⏝─⏝ | ─́⏝─⏝ | ⏝─́⏝─. Auf diese Art <lbn="p1c_384.020"/>
lösen sich auch solche Schwierigkeiten, wie Dactylen oder <lbn="p1c_384.021"/>
Anapästen, in Jamben am leichtesten auf. Hieraus erhellt, <lbn="p1c_384.022"/>
daß man die Trimetros und jeden längern Vers überhaupt <lbn="p1c_384.023"/>
so selten als möglich nach genauen Dipodien scandiren <lbn="p1c_384.024"/>
darf. Auch ergiebt sich daraus, warum die Verse schlecht
</p></div></div></body></text></TEI>
[384/0442]
p1c_384.001
in Gegenwirkung die Allheit. Die Scansion eines Verses, p1c_384.002
die ihn in seine metrischen Reihen zerlegt, muß also, p1c_384.003
wenn sie die musikalische Schönheit andeuten will, den Vers p1c_384.004
rhythmisch in ungleiche Theile nach gewissen Hauptcäsuren p1c_384.005
zerfällen, aber in den einzelnen ungleichen Theilen, die metrische p1c_384.006
Zeitgleichung hören lassen. Néc coiére pares | altér p1c_384.007
ver | géntibus ánnis ─ Ín senium | longóque togaé p1c_384.008
tran | qúillior usu. | Lucan. Arma virumque p1c_384.009
cano ─ Troiae qui ─ primus ab oris ─ also folgendermaßen: p1c_384.010
| ─́ ⏝ ⏝ ─́ ⏝ ⏝ ─ | ─ ─́ ─ | ─́ ⏝ ⏝ ─́ ─. Der p1c_384.011
zweyte Theil bekommt zwar hier nur einen Jctus, aber er p1c_384.012
zeigt doch das daktylische Gesetz an durch den Spondäus, den er p1c_384.013
abschneidet. Italiam fato ─ profugus La ─ vinia venit p1c_384.014
| ─́ ⏝ ⏝ ─́ ─ ─ | ⏝ ⏝ ─́ ─ | ─́ ⏝ ⏝ ─́ ─. ὠ τεκνα Καδμου p1c_384.015
─ του παλαι ─ νεα τροφη | ⏝ ─́ ⏝ ─ ─ | ─́ ⏝ ─ | p1c_384.016
⏝ ─́ ⏝ ─. Die Zeitabtheilungen dieses Jamben sind verschieden p1c_384.017
an Länge, aber man hört in jedem Theile das trochäische p1c_384.018
Gesetz durch. τεκνον τυφλου γε ─ ροντος Ἀντι ─ p1c_384.019
γονη τινας ─ ─́ ⏝ ─ ⏝ | ─́ ⏝ ─ ⏝ | ⏝ ─́ ⏝ ─. Auf diese Art p1c_384.020
lösen sich auch solche Schwierigkeiten, wie Dactylen oder p1c_384.021
Anapästen, in Jamben am leichtesten auf. Hieraus erhellt, p1c_384.022
daß man die Trimetros und jeden längern Vers überhaupt p1c_384.023
so selten als möglich nach genauen Dipodien scandiren p1c_384.024
darf. Auch ergiebt sich daraus, warum die Verse schlecht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/442>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.