p1c_401.001 verschlucken. Nun aber tritt der Fall ein, vocalis ante p1c_401.002 vocalem corripitur, und es wird wenigstens der nicht elidirte p1c_401.003 lange Vocal kürzer. Die Griechen beobachten die Regel p1c_401.004 der Elision nicht, sondern sie machen durch den Hiatus p1c_401.005 ihre langen Sylben gewöhnlich kurz. Man kann daraus p1c_401.006 abnehmen, daß sie in der Aussprache vielleicht weniger p1c_401.007 schnell waren, als die Römer, und die einzelnen Quantitäten p1c_401.008 mehr hören ließen. thoo atalantos Arei. Il. n. 295. p1c_401.009 en ~ep~i. ibid. 308. (Hier thut der Jctus viel. Auch kann p1c_401.010 man aus diesem Beyspiel schließen, daß e wenigstens nicht p1c_401.011 wie e ausgesprochen worden sey, sonst hätte es hier doch p1c_401.012 eine Elision gegeben.) ~ep~ei onup~oth~i elpom~ai outo. ibid. p1c_401.013 309. Jndessen haben die Griechen doch sehr oft den Apostroph, p1c_401.014 und elidiren also in diesen Fällen. Dies geschieht p1c_401.015 nicht blos, wenn das folgende Wort mit demselben Vocal p1c_401.016 anfängt, denn da ist der Apostroph etwas ganz natürliches. p1c_401.017 Zwar findet man Atreiona aollees vs. 233. doch öfter p1c_401.018 teukhe' ep' auto, sondern auch, wenn die Vocale verschieden p1c_401.019 sind: poll' epitelle. Auch beweist Hermann in seinem p1c_401.020 Handbuche, daß gewisse Arten des Hiatus von den Griechischen p1c_401.021 Dichtern vermieden wurden. - Wie sehr die Römer p1c_401.022 Endsylben ohne Accent vernachlässigten, erhellt daraus, daß p1c_401.023 ihre ältern Dichter sogar das s elidiren: horridu miles, p1c_401.024 und die mit m endigenden Sylben auch von den neuern elidirt p1c_401.025 werden. Dies läßt sich aus der Natur des m erklären. p1c_401.026 M ist vielleicht fließender als n, aber n ist fließend und p1c_401.027 bestimmt zugleich. Deswegen ist letzteres musikalischer. -
p1c_401.001 verschlucken. Nun aber tritt der Fall ein, vocalis ante p1c_401.002 vocalem corripitur, und es wird wenigstens der nicht elidirte p1c_401.003 lange Vocal kürzer. Die Griechen beobachten die Regel p1c_401.004 der Elision nicht, sondern sie machen durch den Hiatus p1c_401.005 ihre langen Sylben gewöhnlich kurz. Man kann daraus p1c_401.006 abnehmen, daß sie in der Aussprache vielleicht weniger p1c_401.007 schnell waren, als die Römer, und die einzelnen Quantitäten p1c_401.008 mehr hören ließen. θοῷ ἀταλαντος Ἀρηι. Il. ν. 295. p1c_401.009 ἠ̄ ~̆ἐπ~̆ι. ibid. 308. (Hier thut der Jctus viel. Auch kann p1c_401.010 man aus diesem Beyspiel schließen, daß η wenigstens nicht p1c_401.011 wie e ausgesprochen worden sey, sonst hätte es hier doch p1c_401.012 eine Elision gegeben.) ~̆ἐπ~̆ει ο̄ὐπ~̆οθ~̆ι ἐλπομ~̆αι οὐτω. ibid. p1c_401.013 309. Jndessen haben die Griechen doch sehr oft den Apostroph, p1c_401.014 und elidiren also in diesen Fällen. Dies geschieht p1c_401.015 nicht blos, wenn das folgende Wort mit demselben Vocal p1c_401.016 anfängt, denn da ist der Apostroph etwas ganz natürliches. p1c_401.017 Zwar findet man Ἀτρειωνα ἀολλεες vs. 233. doch öfter p1c_401.018 τευχε' ἐπ' αὐτω, sondern auch, wenn die Vocale verschieden p1c_401.019 sind: πολλ' ἐπιτελλε. Auch beweist Hermann in seinem p1c_401.020 Handbuche, daß gewisse Arten des Hiatus von den Griechischen p1c_401.021 Dichtern vermieden wurden. ─ Wie sehr die Römer p1c_401.022 Endsylben ohne Accent vernachlässigten, erhellt daraus, daß p1c_401.023 ihre ältern Dichter sogar das s elidiren: horridu miles, p1c_401.024 und die mit m endigenden Sylben auch von den neuern elidirt p1c_401.025 werden. Dies läßt sich aus der Natur des m erklären. p1c_401.026 M ist vielleicht fließender als n, aber n ist fließend und p1c_401.027 bestimmt zugleich. Deswegen ist letzteres musikalischer. ─
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wie e ausgesprochen worden sey, sonst hätte es hier doch p1c_401.012
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309. Jndessen haben die Griechen doch sehr oft den Apostroph, p1c_401.014
und elidiren also in diesen Fällen. Dies geschieht p1c_401.015
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Zwar findet man Ἀτρειωνα ἀολλεες vs. 233. doch öfter p1c_401.018
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Handbuche, daß gewisse Arten des Hiatus von den Griechischen p1c_401.021
Dichtern vermieden wurden. ─ Wie sehr die Römer p1c_401.022
Endsylben ohne Accent vernachlässigten, erhellt daraus, daß p1c_401.023
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/459>, abgerufen am 23.11.2024.
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