p1c_403.001 des Metrums so viel als möglich mit dem Accent der Bedeutung p1c_403.002 zusammentreffen. Hierwider fehlt besonders die p1c_403.003 lateinische Poesie sehr häufig. Tibull El. 11. 6. sagt: et p1c_403.004 mihi sunt vires, et mihi facta tuba est. Gleichwohl p1c_403.005 liegt in der ganzen Stelle der Sinnaccent auf dem mihi, p1c_403.006 während der Jctus des Metrums das et bezeichnet. - p1c_403.007 Regum timendorum in proprios greges, reges in p1c_403.008 ipsos Imperium est Iovis. - Horat. III. Od. 1. p1c_403.009 Hier sollte Iovis accentuirt werden. Allein das Metrum p1c_403.010 macht es unmöglich.
p1c_403.011 §. 13.
p1c_403.012 Die Vernunftidee eines gesetzlichen Selbstbewußtseyns p1c_403.013 durch die Objekte wird von der dichterischen p1c_403.014 Sprache, ihrem musikalischen Wesen nach, durch die p1c_403.015 Harmonie oder durch die Aehnlichkeit des Rhythmus,p1c_403.016 des Klanges, und des Metrums mit der p1c_403.017 Gemüthsstimmung, welche der Dichter in sich und andern p1c_403.018 erweckt, ausgedrückt.
p1c_403.019 Anmerk. 1. Die vierte Vernunftidee entsteht aus p1c_403.020 der Vereinigung der drey vorhergehenden. Dies zeigt sich p1c_403.021 auch bey den musikalischen Eigenschaften der poetischen p1c_403.022 Sprache. Was nun erstlich den Rhythmus betrifft, so p1c_403.023 kann er immer proportionirliche Tonreihen der Sprache entwickeln, p1c_403.024 und diese Tonreihen können doch von verschiedener
p1c_403.001 des Metrums so viel als möglich mit dem Accent der Bedeutung p1c_403.002 zusammentreffen. Hierwider fehlt besonders die p1c_403.003 lateinische Poesie sehr häufig. Tibull El. 11. 6. sagt: et p1c_403.004 mihi sunt vires, ēt mĭhĭ fāctă tŭba ēst. Gleichwohl p1c_403.005 liegt in der ganzen Stelle der Sinnaccent auf dem mihi, p1c_403.006 während der Jctus des Metrums das et bezeichnet. ─ p1c_403.007 Regum timendorum in proprios greges, reges in p1c_403.008 ipsos Imperium est Iŏvis. ─ Horat. III. Od. 1. p1c_403.009 Hier sollte Iovis accentuirt werden. Allein das Metrum p1c_403.010 macht es unmöglich.
p1c_403.011 §. 13.
p1c_403.012 Die Vernunftidee eines gesetzlichen Selbstbewußtseyns p1c_403.013 durch die Objekte wird von der dichterischen p1c_403.014 Sprache, ihrem musikalischen Wesen nach, durch die p1c_403.015 Harmonie oder durch die Aehnlichkeit des Rhythmus,p1c_403.016 des Klanges, und des Metrums mit der p1c_403.017 Gemüthsstimmung, welche der Dichter in sich und andern p1c_403.018 erweckt, ausgedrückt.
p1c_403.019 Anmerk. 1. Die vierte Vernunftidee entsteht aus p1c_403.020 der Vereinigung der drey vorhergehenden. Dies zeigt sich p1c_403.021 auch bey den musikalischen Eigenschaften der poetischen p1c_403.022 Sprache. Was nun erstlich den Rhythmus betrifft, so p1c_403.023 kann er immer proportionirliche Tonreihen der Sprache entwickeln, p1c_403.024 und diese Tonreihen können doch von verschiedener
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/461>, abgerufen am 23.11.2024.
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