p1c_410.001 benutzt hat. Z. B. aedon kai khelidon - agrou p1c_410.002 khelidon makran exepotenthen k. t. l. Theocrit. epigr. 21. p1c_410.003 und Martial V. 29. haben sich dieses Metrums zu Epigrammen p1c_410.004 bedient. c) Der anacreontische Vers wird von p1c_410.005 einigen zu den Ionicis a maiore gezählt, weil sich die Freyheiten, p1c_410.006 welche sich die anacreontischen Dichter damit nehmen, p1c_410.007 nicht gut anders erklären lassen. Gewöhnlich erscheint p1c_410.008 er jedoch als eine kurze trochäische Reihe mit einem p1c_410.009 Auftakt. Der tändelnde Jnhalt der anakreontischen Gedichte p1c_410.010 verlangt eine leichte, fließende, nicht zu lebhafte Versification, p1c_410.011 und da paßt der Trochäus gut dazu. Jm Deutschen p1c_410.012 nimmt sich aber das reimfreye Metrum nicht aus, weil p1c_410.013 es sich von unsrer Prosa zu wenig unterscheidet. Daher p1c_410.014 keine Uebersetzung des Anakreon in der Versart des Originals p1c_410.015 ihr Glück macht. d) Die Hendecasyllaben oder der phaläceische p1c_410.016 Vers. Quoi dono lepidum novum libellum. p1c_410.017 Catull. Wegen der Trochäen, mit denen er schließt, p1c_410.018 nähert er sich auch mehr der prosaischen Sprache. Er wird p1c_410.019 besonders für kleine, scherzhafte, naive Gedichte gebraucht. p1c_410.020 Catull hat ihn am meisten, und zuweilen besteht er da nur p1c_410.021 aus zehn Sylben, indem der Daktylus zum Spondäen zusammengezogen p1c_410.022 wird. Ungeachtet, wie wir schon oben erwähnt p1c_410.023 haben, der heroische Vers der Jtaliener aus den Hendecasyllaben p1c_410.024 der Alten entsprungen seyn kann, so sind letztere p1c_410.025 wegen der vielen Trochäen doch keineswegs für heroische p1c_410.026 Gegenstände passend, wenn gleich der Anfang des Verses p1c_410.027 Stärke hat. Wenn also ein deutscher Poet älterer Zeit
p1c_410.001 benutzt hat. Z. B. ἀηδων και χελιδων ─ ἀγρου p1c_410.002 χελιδων μακραν ἐξεποτη̄θη̄ κ. τ. λ. Theocrit. epigr. 21. p1c_410.003 und Martial V. 29. haben sich dieses Metrums zu Epigrammen p1c_410.004 bedient. c) Der anacreontische Vers wird von p1c_410.005 einigen zu den Ionicis a maiore gezählt, weil sich die Freyheiten, p1c_410.006 welche sich die anacreontischen Dichter damit nehmen, p1c_410.007 nicht gut anders erklären lassen. Gewöhnlich erscheint p1c_410.008 er jedoch als eine kurze trochäische Reihe mit einem p1c_410.009 Auftakt. Der tändelnde Jnhalt der anakreontischen Gedichte p1c_410.010 verlangt eine leichte, fließende, nicht zu lebhafte Versification, p1c_410.011 und da paßt der Trochäus gut dazu. Jm Deutschen p1c_410.012 nimmt sich aber das reimfreye Metrum nicht aus, weil p1c_410.013 es sich von unsrer Prosa zu wenig unterscheidet. Daher p1c_410.014 keine Uebersetzung des Anakreon in der Versart des Originals p1c_410.015 ihr Glück macht. d) Die Hendecasyllaben oder der phaläceische p1c_410.016 Vers. Quoi donō lĕpĭdūm nŏvūm lĭbēllŭm. p1c_410.017 Catull. Wegen der Trochäen, mit denen er schließt, p1c_410.018 nähert er sich auch mehr der prosaischen Sprache. Er wird p1c_410.019 besonders für kleine, scherzhafte, naive Gedichte gebraucht. p1c_410.020 Catull hat ihn am meisten, und zuweilen besteht er da nur p1c_410.021 aus zehn Sylben, indem der Daktylus zum Spondäen zusammengezogen p1c_410.022 wird. Ungeachtet, wie wir schon oben erwähnt p1c_410.023 haben, der heroische Vers der Jtaliener aus den Hendecasyllaben p1c_410.024 der Alten entsprungen seyn kann, so sind letztere p1c_410.025 wegen der vielen Trochäen doch keineswegs für heroische p1c_410.026 Gegenstände passend, wenn gleich der Anfang des Verses p1c_410.027 Stärke hat. Wenn also ein deutscher Poet älterer Zeit
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/468>, abgerufen am 23.11.2024.
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