Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.Doch mein Verstand ist unstät, träg, und scheuet Der Ueberlegung Mühe, schnell zerstreuet, Und sinket leicht, wenn ich dich inne werde, Zurück zur Erde! Auch täuscht mein Herz ihn, machet ihn vermessen, Verführt ihn, seine Grenzen zu vergessen, Will mehr, als seine Kräfte mir vergönnen, Von dir erkennen! Ergreife mich, und leite meine Seele, Daß sie den Weg zum Lichte nicht verfehle, Gewähre mir, damit sie nie ermüde, Ernst, Lust und Friede! Dann werd ich immer heller dich erkennen Und täglich mehr von deiner Lieb entbrennen, Dir gern gehorchen, frölich dich erheben, Dir, Gott, nur leben! XV. Erster Theil. G
Doch mein Verſtand iſt unſtät, träg, und ſcheuet Der Ueberlegung Mühe, ſchnell zerſtreuet, Und ſinket leicht, wenn ich dich inne werde, Zurück zur Erde! Auch täuſcht mein Herz ihn, machet ihn vermeſſen, Verführt ihn, ſeine Grenzen zu vergeſſen, Will mehr, als ſeine Kräfte mir vergönnen, Von dir erkennen! Ergreife mich, und leite meine Seele, Daß ſie den Weg zum Lichte nicht verfehle, Gewähre mir, damit ſie nie ermüde, Ernſt, Luſt und Friede! Dann werd ich immer heller dich erkennen Und täglich mehr von deiner Lieb entbrennen, Dir gern gehorchen, frölich dich erheben, Dir, Gott, nur leben! XV. Erſter Theil. G
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Doch mein Verſtand iſt unſtät, träg, und ſcheuet
Der Ueberlegung Mühe, ſchnell zerſtreuet,
Und ſinket leicht, wenn ich dich inne werde,
Zurück zur Erde!
Auch täuſcht mein Herz ihn, machet ihn vermeſſen,
Verführt ihn, ſeine Grenzen zu vergeſſen,
Will mehr, als ſeine Kräfte mir vergönnen,
Von dir erkennen!
Ergreife mich, und leite meine Seele,
Daß ſie den Weg zum Lichte nicht verfehle,
Gewähre mir, damit ſie nie ermüde,
Ernſt, Luſt und Friede!
Dann werd ich immer heller dich erkennen
Und täglich mehr von deiner Lieb entbrennen,
Dir gern gehorchen, frölich dich erheben,
Dir, Gott, nur leben!
XV.
Erſter Theil. G
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