Herr, wer kann dich loben? Wer kann dich preisen, wie du gepriesen und verherr- licht zu werden verdienst, Höchster, Vollkom- menster, unbegreiflicher Gott! Welche Gedan- ken, welche Empfindungen und Anbetungen sind deiner würdig! Wer kann deine Größe errei- chen? Welcher Engel, wie erhaben auch sein Verstand, wie nahe er der Unendlichkeit ist, kann bis zu dir emporsteigen? Wer kann den- ken oder aussprechen, wie herrlich und unend- lich du bist? Wenn ich daran denke, so verliere ich mich in der Betrachtung deiner unerforschli- chen Hoheit. Meine ganze Seele verstummet vor Verwunderung über dich; ich erzittre und fürchte mich, daß ich dich nicht so würdig prei- sen möge, als ich dich aus allen meinen Kräften erheben sollte. Denn welcher Verzeihung be- darf nicht auch mein feurigstes Lob von dir!
Dennoch will ich, obgleich alles Lob, das ich dir bringen kann, nur das Stammeln eines schwachen und unmündigen Kindes ist,
den-
II.
Herr, wer kann dich loben? Wer kann dich preiſen, wie du geprieſen und verherr- licht zu werden verdienſt, Höchſter, Vollkom- menſter, unbegreiflicher Gott! Welche Gedan- ken, welche Empfindungen und Anbetungen ſind deiner würdig! Wer kann deine Größe errei- chen? Welcher Engel, wie erhaben auch ſein Verſtand, wie nahe er der Unendlichkeit iſt, kann bis zu dir emporſteigen? Wer kann den- ken oder ausſprechen, wie herrlich und unend- lich du biſt? Wenn ich daran denke, ſo verliere ich mich in der Betrachtung deiner unerforſchli- chen Hoheit. Meine ganze Seele verſtummet vor Verwunderung über dich; ich erzittre und fürchte mich, daß ich dich nicht ſo würdig prei- ſen möge, als ich dich aus allen meinen Kräften erheben ſollte. Denn welcher Verzeihung be- darf nicht auch mein feurigſtes Lob von dir!
Dennoch will ich, obgleich alles Lob, das ich dir bringen kann, nur das Stammeln eines ſchwachen und unmündigen Kindes iſt,
den-
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II.
Herr, wer kann dich loben? Wer kann dich
preiſen, wie du geprieſen und verherr-
licht zu werden verdienſt, Höchſter, Vollkom-
menſter, unbegreiflicher Gott! Welche Gedan-
ken, welche Empfindungen und Anbetungen ſind
deiner würdig! Wer kann deine Größe errei-
chen? Welcher Engel, wie erhaben auch ſein
Verſtand, wie nahe er der Unendlichkeit iſt,
kann bis zu dir emporſteigen? Wer kann den-
ken oder ausſprechen, wie herrlich und unend-
lich du biſt? Wenn ich daran denke, ſo verliere
ich mich in der Betrachtung deiner unerforſchli-
chen Hoheit. Meine ganze Seele verſtummet
vor Verwunderung über dich; ich erzittre und
fürchte mich, daß ich dich nicht ſo würdig prei-
ſen möge, als ich dich aus allen meinen Kräften
erheben ſollte. Denn welcher Verzeihung be-
darf nicht auch mein feurigſtes Lob von dir!
Dennoch will ich, obgleich alles Lob,
das ich dir bringen kann, nur das Stammeln
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/18>, abgerufen am 23.11.2024.
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