gange der Lichtstralen auch von den entferntesten Gestirnen geschickt seyn möchte? Wie nöthig ist sie zum Leben und Odemholen aller Lebendigen; wie nöthig zur Bewegung aller fliegenden und schwimmenden Thiere; wie nöthig zur Ausbrei- tung des Schalles, zum Gleichgewichte der Erde gegen die übrigen Weltkörper, zur Erzeugung des Thaues, des Regens, und der Winde; wie nö- thig, die Erde fruchtbar zu machen, das Wachs- thum der Pflanzen zu befördern und die aufstei- genden faulenden und giftigen Dünste durch ihre Erschütterungen zu zerstreuen! Wie unzählbar sind die Vortheile, welche besonders das mensch- liche Geschlecht der Luft und dem Winde schuldig ist, und wir könnten in diesem mannichfaltigen Nutzen die Absicht dieser feinen, flüßigen, durch- sichtigen Materie verkennen, die so leicht ist und doch durch die Art ihrer Schwere und ihres Dru- ckes so viele ungeheure Körper in einer beständi- gen Verbindung erhält?
Der Nutzen des Wassers ist weder geringer noch unentbehrlicher. Niemand kann läugnen, daß es nach gewissen und weisen Regeln des Gleichgewichtes zum Vortheile aller Lebendigen auf dem ganzen Erdboden vertheilt sey. Ein Meer hält das Gleichgewicht gegen das andre,
und
gange der Lichtſtralen auch von den entfernteſten Geſtirnen geſchickt ſeyn möchte? Wie nöthig iſt ſie zum Leben und Odemholen aller Lebendigen; wie nöthig zur Bewegung aller fliegenden und ſchwimmenden Thiere; wie nöthig zur Ausbrei- tung des Schalles, zum Gleichgewichte der Erde gegen die übrigen Weltkörper, zur Erzeugung des Thaues, des Regens, und der Winde; wie nö- thig, die Erde fruchtbar zu machen, das Wachs- thum der Pflanzen zu befördern und die aufſtei- genden faulenden und giftigen Dünſte durch ihre Erſchütterungen zu zerſtreuen! Wie unzählbar ſind die Vortheile, welche beſonders das menſch- liche Geſchlecht der Luft und dem Winde ſchuldig iſt, und wir könnten in dieſem mannichfaltigen Nutzen die Abſicht dieſer feinen, flüßigen, durch- ſichtigen Materie verkennen, die ſo leicht iſt und doch durch die Art ihrer Schwere und ihres Dru- ckes ſo viele ungeheure Körper in einer beſtändi- gen Verbindung erhält?
Der Nutzen des Waſſers iſt weder geringer noch unentbehrlicher. Niemand kann läugnen, daß es nach gewiſſen und weiſen Regeln des Gleichgewichtes zum Vortheile aller Lebendigen auf dem ganzen Erdboden vertheilt ſey. Ein Meer hält das Gleichgewicht gegen das andre,
und
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gange der Lichtſtralen auch von den entfernteſten
Geſtirnen geſchickt ſeyn möchte? Wie nöthig iſt
ſie zum Leben und Odemholen aller Lebendigen;
wie nöthig zur Bewegung aller fliegenden und
ſchwimmenden Thiere; wie nöthig zur Ausbrei-
tung des Schalles, zum Gleichgewichte der Erde
gegen die übrigen Weltkörper, zur Erzeugung des
Thaues, des Regens, und der Winde; wie nö-
thig, die Erde fruchtbar zu machen, das Wachs-
thum der Pflanzen zu befördern und die aufſtei-
genden faulenden und giftigen Dünſte durch ihre
Erſchütterungen zu zerſtreuen! Wie unzählbar
ſind die Vortheile, welche beſonders das menſch-
liche Geſchlecht der Luft und dem Winde ſchuldig
iſt, und wir könnten in dieſem mannichfaltigen
Nutzen die Abſicht dieſer feinen, flüßigen, durch-
ſichtigen Materie verkennen, die ſo leicht iſt und
doch durch die Art ihrer Schwere und ihres Dru-
ckes ſo viele ungeheure Körper in einer beſtändi-
gen Verbindung erhält?
Der Nutzen des Waſſers iſt weder geringer
noch unentbehrlicher. Niemand kann läugnen,
daß es nach gewiſſen und weiſen Regeln des
Gleichgewichtes zum Vortheile aller Lebendigen
auf dem ganzen Erdboden vertheilt ſey. Ein
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/201>, abgerufen am 23.11.2024.
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