jeden, der einiges Nachdenkens fähig ist, in das äußerste Erstaunen setzen, und ihm von dem Ver- stande ihres herrlichen Urhebers einen sehr großen und erhabnen Begriff verschaffen. Noch kennen wir gewiß nur wenig Arten der Thiere, welche unsern Erdboden bevölkern, und doch rechnen fleißige Beobachter der Natur bloß von bekann- ten vierfüßigen Thieren über hundert und funfzig Gattungen, ohne die besondern Arten und Fa- milien derselben mitzuzählen, von den Vögeln über fünfhundert Gattungen, von den Fischen eben so viele, von den Schaalfischen auf dreytau- send, von den Jnsekten aber, die noch gesehen worden sind, über zwanzigtausend Gattungen. Jede Gattung hat so viele besondre Arten und Familien unter sich, daß ihre Zahl nicht berechnet werden kann; jede ist an einzelnen Thieren, eine mehr, die andre weniger zahlreich und fruchtbar. Welche ungeheure Summen machen sie nicht aus! Wem schwindeln nicht die Gedanken bey ihrer Vorstellung! Wie ist eine jede Art stufen- weise immer vollkommner, als die andre, so daß sie alle von dem kleinsten und unsichtbarsten Wur- me an bis zu dem Menschen herauf, durch un- zählbare Ordnungen, die sich schwer von einan- der unterscheiden lassen, zwar in gewissen Werk- zeugen und Eigenschaften alle einander ähnlich,
aber
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jeden, der einiges Nachdenkens fähig iſt, in das äußerſte Erſtaunen ſetzen, und ihm von dem Ver- ſtande ihres herrlichen Urhebers einen ſehr großen und erhabnen Begriff verſchaffen. Noch kennen wir gewiß nur wenig Arten der Thiere, welche unſern Erdboden bevölkern, und doch rechnen fleißige Beobachter der Natur bloß von bekann- ten vierfüßigen Thieren über hundert und funfzig Gattungen, ohne die beſondern Arten und Fa- milien derſelben mitzuzählen, von den Vögeln über fünfhundert Gattungen, von den Fiſchen eben ſo viele, von den Schaalfiſchen auf dreytau- ſend, von den Jnſekten aber, die noch geſehen worden ſind, über zwanzigtauſend Gattungen. Jede Gattung hat ſo viele beſondre Arten und Familien unter ſich, daß ihre Zahl nicht berechnet werden kann; jede iſt an einzelnen Thieren, eine mehr, die andre weniger zahlreich und fruchtbar. Welche ungeheure Summen machen ſie nicht aus! Wem ſchwindeln nicht die Gedanken bey ihrer Vorſtellung! Wie iſt eine jede Art ſtufen- weiſe immer vollkommner, als die andre, ſo daß ſie alle von dem kleinſten und unſichtbarſten Wur- me an bis zu dem Menſchen herauf, durch un- zählbare Ordnungen, die ſich ſchwer von einan- der unterſcheiden laſſen, zwar in gewiſſen Werk- zeugen und Eigenſchaften alle einander ähnlich,
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jeden, der einiges Nachdenkens fähig iſt, in das
äußerſte Erſtaunen ſetzen, und ihm von dem Ver-
ſtande ihres herrlichen Urhebers einen ſehr großen
und erhabnen Begriff verſchaffen. Noch kennen
wir gewiß nur wenig Arten der Thiere, welche
unſern Erdboden bevölkern, und doch rechnen
fleißige Beobachter der Natur bloß von bekann-
ten vierfüßigen Thieren über hundert und funfzig
Gattungen, ohne die beſondern Arten und Fa-
milien derſelben mitzuzählen, von den Vögeln
über fünfhundert Gattungen, von den Fiſchen
eben ſo viele, von den Schaalfiſchen auf dreytau-
ſend, von den Jnſekten aber, die noch geſehen
worden ſind, über zwanzigtauſend Gattungen.
Jede Gattung hat ſo viele beſondre Arten und
Familien unter ſich, daß ihre Zahl nicht berechnet
werden kann; jede iſt an einzelnen Thieren, eine
mehr, die andre weniger zahlreich und fruchtbar.
Welche ungeheure Summen machen ſie nicht
aus! Wem ſchwindeln nicht die Gedanken bey
ihrer Vorſtellung! Wie iſt eine jede Art ſtufen-
weiſe immer vollkommner, als die andre, ſo daß
ſie alle von dem kleinſten und unſichtbarſten Wur-
me an bis zu dem Menſchen herauf, durch un-
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/227>, abgerufen am 23.11.2024.
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