trübe machen; andre vertheidigen sich mit ihrem Geheule, oder Zischen, andre durch einen zorni- gen und schrecklichen Anblick; andre durch den Gestank ihres Unflates. Andre Thiere verlassen sich wider ihre Feinde auf ihre Panzer oder Waf- fen; diese sind mit Schuppen, Stacheln, Schaa- len und andern fast undurchdringlichen Häuten und Decken verwahrt; jene vertheidigen sich mit Hörnern, starken Federn, Spitzen, Klauen, Zäh- nen und Stacheln. Jedes kennt seine schwache Seite und hütet sich, sie seinem Feinde bloß zu geben; jedes kennt auch die Schwäche derer, die es zu fürchten hat, und sucht ihm im Streite auf der Seite beyzukommen, wo es ihm am leichte- sten widerstehen kann. Alle haben so viel Schärfe der Sinne, Stärke, Geschwindigkeit, Vorsicht und List, als erfodert wird, der Macht, Hur- tigkeit und List ihrer Feinde das Gleichgewicht zu halten, und ihnen so viele von ihrer Art zu entreißen, als nöthig sind, sie immer in einem gleichen Verhältnisse der Menge fortzupflanzen und zu erhalten. Wer kann so blind oder so bos- haft seyn, daß er nicht hierinnen einen an Absich- ten und Mitteln unendlich fruchtbaren Verstand erkennen sollte?
Und
trübe machen; andre vertheidigen ſich mit ihrem Geheule, oder Ziſchen, andre durch einen zorni- gen und ſchrecklichen Anblick; andre durch den Geſtank ihres Unflates. Andre Thiere verlaſſen ſich wider ihre Feinde auf ihre Panzer oder Waf- fen; dieſe ſind mit Schuppen, Stacheln, Schaa- len und andern faſt undurchdringlichen Häuten und Decken verwahrt; jene vertheidigen ſich mit Hörnern, ſtarken Federn, Spitzen, Klauen, Zäh- nen und Stacheln. Jedes kennt ſeine ſchwache Seite und hütet ſich, ſie ſeinem Feinde bloß zu geben; jedes kennt auch die Schwäche derer, die es zu fürchten hat, und ſucht ihm im Streite auf der Seite beyzukommen, wo es ihm am leichte- ſten widerſtehen kann. Alle haben ſo viel Schärfe der Sinne, Stärke, Geſchwindigkeit, Vorſicht und Liſt, als erfodert wird, der Macht, Hur- tigkeit und Liſt ihrer Feinde das Gleichgewicht zu halten, und ihnen ſo viele von ihrer Art zu entreißen, als nöthig ſind, ſie immer in einem gleichen Verhältniſſe der Menge fortzupflanzen und zu erhalten. Wer kann ſo blind oder ſo bos- haft ſeyn, daß er nicht hierinnen einen an Abſich- ten und Mitteln unendlich fruchtbaren Verſtand erkennen ſollte?
Und
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trübe machen; andre vertheidigen ſich mit ihrem
Geheule, oder Ziſchen, andre durch einen zorni-
gen und ſchrecklichen Anblick; andre durch den
Geſtank ihres Unflates. Andre Thiere verlaſſen
ſich wider ihre Feinde auf ihre Panzer oder Waf-
fen; dieſe ſind mit Schuppen, Stacheln, Schaa-
len und andern faſt undurchdringlichen Häuten
und Decken verwahrt; jene vertheidigen ſich mit
Hörnern, ſtarken Federn, Spitzen, Klauen, Zäh-
nen und Stacheln. Jedes kennt ſeine ſchwache
Seite und hütet ſich, ſie ſeinem Feinde bloß zu
geben; jedes kennt auch die Schwäche derer, die
es zu fürchten hat, und ſucht ihm im Streite auf
der Seite beyzukommen, wo es ihm am leichte-
ſten widerſtehen kann. Alle haben ſo viel Schärfe
der Sinne, Stärke, Geſchwindigkeit, Vorſicht
und Liſt, als erfodert wird, der Macht, Hur-
tigkeit und Liſt ihrer Feinde das Gleichgewicht
zu halten, und ihnen ſo viele von ihrer Art
zu entreißen, als nöthig ſind, ſie immer in einem
gleichen Verhältniſſe der Menge fortzupflanzen
und zu erhalten. Wer kann ſo blind oder ſo bos-
haft ſeyn, daß er nicht hierinnen einen an Abſich-
ten und Mitteln unendlich fruchtbaren Verſtand
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/242>, abgerufen am 23.11.2024.
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