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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem münz-regale.
§ 2852

Die kleine münze heisset auch scheide-münze,was unter
der scheide-
münze ver-
standen
wird?

von hällern bis 2 ggr stücke, Oeconomisches lexicon
unter disem worte. Nach den Reichs-sazungen pas-
siren nur diejenige, welche geringer als 5 kreuzer-
stücke sind, Reichs münz-ordnung 1559 § XI.
Dieweilen dise mehr unkosten erfodert, folglich
deswegen der zusaz grösser seyn muß, so ist dasje-
nige, was vorhin von den Reichs- und andern
münz-füßen gesaget worden ist, bei den scheide-
münzen nicht anzuwenden. Der kleinen münzen
sollen nicht mehr gemacht werden, dann der man
in derselben landes-arten neben den grosen stücken
zur notdurft nicht entraten kan. Kaiser Ferdi-
nands des I münz-ordnung 1559 § 12 § 19, 30, 32,
Reichs-abschid 1566 § 154, 1576 § 71, 1603 § 56.
Wenn die kleinen münzen sich häufen, sollen die
verordnete in selbigem kreis den münz-herren, oder
ständten, welche solche schlagen lassen, eine zeitlang
weiter zu münzen verbiten, Reich-smünz-ordnung
1559 § 34, Reichsschluß vom jare 1667 § 4, 5,
1669, 1676.

§ 2853

Die umprägung der scheide-münze, imgleichenwas des-
falls verbo-
ten ist?

diselbe auszuwägen, zu verbrechen, oder zu legi-
rung der groben sorten zu gebrauchen, ist verboten.
Reichsschluß 1667 § 14 im IIIIten teile s. 54,
kaiserl. commissions-decret vom märz 1676
s. 108.

§ 2854

Bei den münzen ist zu sehen: 1) auf diejenige,worauf bei
den münzen
zu sehen ist?

welche das münz-recht haben, und nach fürschrift
der rechte ausüben, 2) die personen, welche die
aufsicht dabei, oder die arbeit haben, 3) auf
die materi, oder korn, gehalt, das schrot, oder

gewicht,
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von dem muͤnz-regale.
§ 2852

Die kleine muͤnze heiſſet auch ſcheide-muͤnze,was unter
der ſcheide-
muͤnze ver-
ſtanden
wird?

von haͤllern bis 2 ggr ſtuͤcke, Oeconomiſches lexicon
unter diſem worte. Nach den Reichs-ſazungen paſ-
ſiren nur diejenige, welche geringer als 5 kreuzer-
ſtuͤcke ſind, Reichs muͤnz-ordnung 1559 § XI.
Dieweilen diſe mehr unkoſten erfodert, folglich
deswegen der zuſaz groͤſſer ſeyn muß, ſo iſt dasje-
nige, was vorhin von den Reichs- und andern
muͤnz-fuͤßen geſaget worden iſt, bei den ſcheide-
muͤnzen nicht anzuwenden. Der kleinen muͤnzen
ſollen nicht mehr gemacht werden, dann der man
in derſelben landes-arten neben den groſen ſtuͤcken
zur notdurft nicht entraten kan. Kaiſer Ferdi-
nands des I muͤnz-ordnung 1559 § 12 § 19, 30, 32,
Reichs-abſchid 1566 § 154, 1576 § 71, 1603 § 56.
Wenn die kleinen muͤnzen ſich haͤufen, ſollen die
verordnete in ſelbigem kreis den muͤnz-herren, oder
ſtaͤndten, welche ſolche ſchlagen laſſen, eine zeitlang
weiter zu muͤnzen verbiten, Reich-smuͤnz-ordnung
1559 § 34, Reichsſchluß vom jare 1667 § 4, 5,
1669, 1676.

§ 2853

Die umpraͤgung der ſcheide-muͤnze, imgleichenwas des-
falls verbo-
ten iſt?

diſelbe auszuwaͤgen, zu verbrechen, oder zu legi-
rung der groben ſorten zu gebrauchen, iſt verboten.
Reichsſchluß 1667 § 14 im IIIIten teile ſ. 54,
kaiſerl. commiſſions-decret vom maͤrz 1676
ſ. 108.

§ 2854

Bei den muͤnzen iſt zu ſehen: 1) auf diejenige,worauf bei
den muͤnzen
zu ſehen iſt?

welche das muͤnz-recht haben, und nach fuͤrſchrift
der rechte ausuͤben, 2) die perſonen, welche die
aufſicht dabei, oder die arbeit haben, 3) auf
die materi, oder korn, gehalt, das ſchrot, oder

gewicht,
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[1145/1157] von dem muͤnz-regale. § 2852 Die kleine muͤnze heiſſet auch ſcheide-muͤnze, von haͤllern bis 2 ggr ſtuͤcke, Oeconomiſches lexicon unter diſem worte. Nach den Reichs-ſazungen paſ- ſiren nur diejenige, welche geringer als 5 kreuzer- ſtuͤcke ſind, Reichs muͤnz-ordnung 1559 § XI. Dieweilen diſe mehr unkoſten erfodert, folglich deswegen der zuſaz groͤſſer ſeyn muß, ſo iſt dasje- nige, was vorhin von den Reichs- und andern muͤnz-fuͤßen geſaget worden iſt, bei den ſcheide- muͤnzen nicht anzuwenden. Der kleinen muͤnzen ſollen nicht mehr gemacht werden, dann der man in derſelben landes-arten neben den groſen ſtuͤcken zur notdurft nicht entraten kan. Kaiſer Ferdi- nands des I muͤnz-ordnung 1559 § 12 § 19, 30, 32, Reichs-abſchid 1566 § 154, 1576 § 71, 1603 § 56. Wenn die kleinen muͤnzen ſich haͤufen, ſollen die verordnete in ſelbigem kreis den muͤnz-herren, oder ſtaͤndten, welche ſolche ſchlagen laſſen, eine zeitlang weiter zu muͤnzen verbiten, Reich-smuͤnz-ordnung 1559 § 34, Reichsſchluß vom jare 1667 § 4, 5, 1669, 1676. was unter der ſcheide- muͤnze ver- ſtanden wird? § 2853 Die umpraͤgung der ſcheide-muͤnze, imgleichen diſelbe auszuwaͤgen, zu verbrechen, oder zu legi- rung der groben ſorten zu gebrauchen, iſt verboten. Reichsſchluß 1667 § 14 im IIIIten teile ſ. 54, kaiſerl. commiſſions-decret vom [FORMEL] maͤrz 1676 ſ. 108. was des- falls verbo- ten iſt? § 2854 Bei den muͤnzen iſt zu ſehen: 1) auf diejenige, welche das muͤnz-recht haben, und nach fuͤrſchrift der rechte ausuͤben, 2) die perſonen, welche die aufſicht dabei, oder die arbeit haben, 3) auf die materi, oder korn, gehalt, das ſchrot, oder gewicht, worauf bei den muͤnzen zu ſehen iſt? D d d d

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1157>, abgerufen am 23.11.2024.