Malerei und Bildhauerkunst, mehr für die Bildung der Künstler selbst, und die Er- weckung ihres Talents leistet, als ganz Eu- ropa zusammen. Außer England giebt es kein Beispiel von jenen öffentlichen Denk- mählern, wovon die ganze Nation, oder die ansehnlichsten Städte das Verdienst ih- rer Mitbürger um den Staat verewigen. Außer England sucht man umsonst nach Privatmännern, wie Boydell und Macklin, die mit einem regen Eifer für das allge- meine Beste ihre Kapitale daran wagen, um die Kräfte der Künstler zum Wettkampf aufzufordern, und zur Ehre ihres Volks edlere Kunstwerke hervorbringen zu lassen. Außer England endlich findet man unter den wohlhabenden Bürgern und selbst un- ter dem Adel, selten einen Liebhaber der Kunst, der seinen Überfluß dem guten Ge- schmack dienstbar machte, der mit einer
Malerei und Bildhauerkunst, mehr für die Bildung der Künstler selbst, und die Er- weckung ihres Talents leistet, als ganz Eu- ropa zusammen. Außer England giebt es kein Beispiel von jenen öffentlichen Denk- mählern, wovon die ganze Nation, oder die ansehnlichsten Städte das Verdienst ih- rer Mitbürger um den Staat verewigen. Außer England sucht man umsonst nach Privatmännern, wie Boydell und Macklin, die mit einem regen Eifer für das allge- meine Beste ihre Kapitale daran wagen, um die Kräfte der Künstler zum Wettkampf aufzufordern, und zur Ehre ihres Volks edlere Kunstwerke hervorbringen zu lassen. Außer England endlich findet man unter den wohlhabenden Bürgern und selbst un- ter dem Adel, selten einen Liebhaber der Kunst, der seinen Überfluß dem guten Ge- schmack dienstbar machte, der mit einer
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Malerei und Bildhauerkunst, mehr für die
Bildung der Künstler selbst, und die Er-
weckung ihres Talents leistet, als ganz Eu-
ropa zusammen. Außer England giebt es
kein Beispiel von jenen öffentlichen Denk-
mählern, wovon die ganze Nation, oder
die ansehnlichsten Städte das Verdienst ih-
rer Mitbürger um den Staat verewigen.
Außer England sucht man umsonst nach
Privatmännern, wie Boydell und Macklin,
die mit einem regen Eifer für das allge-
meine Beste ihre Kapitale daran wagen,
um die Kräfte der Künstler zum Wettkampf
aufzufordern, und zur Ehre ihres Volks
edlere Kunstwerke hervorbringen zu lassen.
Außer England endlich findet man unter
den wohlhabenden Bürgern und selbst un-
ter dem Adel, selten einen Liebhaber der
Kunst, der seinen Überfluß dem guten Ge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/408>, abgerufen am 23.11.2024.
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