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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

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De his, qui sui vel alieni iuris sunt.
erfordert werde 89). Im letztern Fall bleibt es hingegen
bey der Verordnung des römischen Rechts, und wird da-
her der Kinder Einwilligung, sie sey nun eine ausdrück-
liche oder stillschweigende, hierzu auch heutiges Tages
erforderlich seyn, zumahl man Wohlthaten niemanden
aufzudringen pflegt 90).

§. 143.
II) Gesetzliche Form der Legitimation.

Hiernächst zweytens die Form der Legitimation
anlangend, so hatten die Römer bekanntlich drey Arten
derselben, nämlich die durch nachfolgende Ehe;
durch Bestimmung zum Decurio; und durch ein
landesfürstliches Rescript
91). Die erste ist von
K. Constantin den Großen eingeführt worden, und ge-
schahe nach römischen Rechten dadurch, wenn ein Römer
die Concubine auf eine gesetzmäsige Art heyrathete, mit

wel-
89) Nach römischen Rechten dürfte uns wohl die bey Schlies-
sung einer solchen Ehe, wodurch die schon vorher ausser der-
selben erzeugte Kinder legitimirt werden sollten, erforderliche
confectio instrumentorum dotalium, eines andern belehren;
wie vinnius in Commentar. ad §. ult. I. de nuptiis und
noodt in Comm. ad Pandect. tit. de his, qui sui vel al. iuris
sunt, pag.
27. gezeigt haben. Allein daß diese schriftliche Ehe-
pacten zur Legitimation durch die nachfolgende Ehe heutiges
Tages nicht erforderlich seyn, wird beym §. 143. bemerkt
werden. Man sehe nach volkmann Diss. de legitimat. par-
tus a parent. sed. occultati eiusque adult. per subs. matrimon.
§. XII.
90) hofacker Princip. iur. civ. Rom. Germ. Tom. I. §. 596.
91) Ge. Christ. gerauer Excuss. IV. ad lib. prim. Institut.
Iustinian.
S. 263--303.
R 2

De his, qui ſui vel alieni iuris ſunt.
erfordert werde 89). Im letztern Fall bleibt es hingegen
bey der Verordnung des roͤmiſchen Rechts, und wird da-
her der Kinder Einwilligung, ſie ſey nun eine ausdruͤck-
liche oder ſtillſchweigende, hierzu auch heutiges Tages
erforderlich ſeyn, zumahl man Wohlthaten niemanden
aufzudringen pflegt 90).

§. 143.
II) Geſetzliche Form der Legitimation.

Hiernaͤchſt zweytens die Form der Legitimation
anlangend, ſo hatten die Roͤmer bekanntlich drey Arten
derſelben, naͤmlich die durch nachfolgende Ehe;
durch Beſtimmung zum Decurio; und durch ein
landesfuͤrſtliches Reſcript
91). Die erſte iſt von
K. Conſtantin den Großen eingefuͤhrt worden, und ge-
ſchahe nach roͤmiſchen Rechten dadurch, wenn ein Roͤmer
die Concubine auf eine geſetzmaͤſige Art heyrathete, mit

wel-
89) Nach roͤmiſchen Rechten duͤrfte uns wohl die bey Schlieſ-
ſung einer ſolchen Ehe, wodurch die ſchon vorher auſſer der-
ſelben erzeugte Kinder legitimirt werden ſollten, erforderliche
confectio inſtrumentorum dotalium, eines andern belehren;
wie vinnius in Commentar. ad §. ult. I. de nuptiis und
noodt in Comm. ad Pandect. tit. de his, qui ſui vel al. iuris
ſunt, pag.
27. gezeigt haben. Allein daß dieſe ſchriftliche Ehe-
pacten zur Legitimation durch die nachfolgende Ehe heutiges
Tages nicht erforderlich ſeyn, wird beym §. 143. bemerkt
werden. Man ſehe nach volkmann Diſſ. de legitimat. par-
tus a parent. ſed. occultati eiusque adult. per ſubſ. matrimon.
§. XII.
90) hofacker Princip. iur. civ. Rom. Germ. Tom. I. §. 596.
91) Ge. Chriſt. gerauer Excuss. IV. ad lib. prim. Inſtitut.
Iuſtinian.
S. 263—303.
R 2
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[259/0273] De his, qui ſui vel alieni iuris ſunt. erfordert werde 89). Im letztern Fall bleibt es hingegen bey der Verordnung des roͤmiſchen Rechts, und wird da- her der Kinder Einwilligung, ſie ſey nun eine ausdruͤck- liche oder ſtillſchweigende, hierzu auch heutiges Tages erforderlich ſeyn, zumahl man Wohlthaten niemanden aufzudringen pflegt 90). §. 143. II) Geſetzliche Form der Legitimation. Hiernaͤchſt zweytens die Form der Legitimation anlangend, ſo hatten die Roͤmer bekanntlich drey Arten derſelben, naͤmlich die durch nachfolgende Ehe; durch Beſtimmung zum Decurio; und durch ein landesfuͤrſtliches Reſcript 91). Die erſte iſt von K. Conſtantin den Großen eingefuͤhrt worden, und ge- ſchahe nach roͤmiſchen Rechten dadurch, wenn ein Roͤmer die Concubine auf eine geſetzmaͤſige Art heyrathete, mit wel- 89) Nach roͤmiſchen Rechten duͤrfte uns wohl die bey Schlieſ- ſung einer ſolchen Ehe, wodurch die ſchon vorher auſſer der- ſelben erzeugte Kinder legitimirt werden ſollten, erforderliche confectio inſtrumentorum dotalium, eines andern belehren; wie vinnius in Commentar. ad §. ult. I. de nuptiis und noodt in Comm. ad Pandect. tit. de his, qui ſui vel al. iuris ſunt, pag. 27. gezeigt haben. Allein daß dieſe ſchriftliche Ehe- pacten zur Legitimation durch die nachfolgende Ehe heutiges Tages nicht erforderlich ſeyn, wird beym §. 143. bemerkt werden. Man ſehe nach volkmann Diſſ. de legitimat. par- tus a parent. ſed. occultati eiusque adult. per ſubſ. matrimon. §. XII. 90) hofacker Princip. iur. civ. Rom. Germ. Tom. I. §. 596. 91) Ge. Chriſt. gerauer Excuss. IV. ad lib. prim. Inſtitut. Iuſtinian. S. 263—303. R 2

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/273>, abgerufen am 23.11.2024.