ihren röthlichen Reinigungssaft, wie sie beym Auskommen thun, von sich gegeben hätten.
LIII. Der gottlose Knabe.
Ich meyne hier den hohen Grad von Gott- losigkeit, wenn Kinder im Stande sind, armen Bettlern, alten und schwachen Leuten, insonderheit Blinden, Lahmen und Gebrech- lichen, allen möglichen Spott, Tücke und Bosheit zu beweisen.
Ich wünschte, daß dieß alle die bösen Buben, die diese abscheuliche Bosheit aus- üben können, bessern möchte, wenn sie es lesen werden! Gutartige Kinder, die ein menschliches Herz haben, gehet dieß nicht an. Die sind von solcher Gottlosigkeit weit entfernt.
Fritze, eines Müllers Sohn, war der gottlose Knabe, den ich hier andern zum Ab-
scheu
ihren roͤthlichen Reinigungsſaft, wie ſie beym Auskommen thun, von ſich gegeben haͤtten.
LIII. Der gottloſe Knabe.
Ich meyne hier den hohen Grad von Gott- loſigkeit, wenn Kinder im Stande ſind, armen Bettlern, alten und ſchwachen Leuten, inſonderheit Blinden, Lahmen und Gebrech- lichen, allen moͤglichen Spott, Tuͤcke und Bosheit zu beweiſen.
Ich wuͤnſchte, daß dieß alle die boͤſen Buben, die dieſe abſcheuliche Bosheit aus- uͤben koͤnnen, beſſern moͤchte, wenn ſie es leſen werden! Gutartige Kinder, die ein menſchliches Herz haben, gehet dieß nicht an. Die ſind von ſolcher Gottloſigkeit weit entfernt.
Fritze, eines Muͤllers Sohn, war der gottloſe Knabe, den ich hier andern zum Ab-
ſcheu
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0293"n="271"/>
ihren roͤthlichen Reinigungsſaft, wie ſie beym<lb/>
Auskommen thun, von ſich gegeben haͤtten.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="1"><head><hirendition="#aq">LIII.</hi><lb/>
Der gottloſe Knabe.</head><lb/><p><hirendition="#in">I</hi>ch meyne hier den hohen Grad von <hirendition="#fr">Gott-<lb/>
loſigkeit</hi>, wenn Kinder im Stande ſind,<lb/>
armen Bettlern, alten und ſchwachen Leuten,<lb/>
inſonderheit Blinden, Lahmen und Gebrech-<lb/>
lichen, allen moͤglichen Spott, Tuͤcke und<lb/>
Bosheit zu beweiſen.</p><lb/><p>Ich wuͤnſchte, daß dieß alle die boͤſen<lb/>
Buben, die dieſe abſcheuliche Bosheit aus-<lb/>
uͤben koͤnnen, beſſern moͤchte, wenn ſie es<lb/>
leſen werden! Gutartige Kinder, die ein<lb/>
menſchliches Herz haben, gehet dieß nicht an.<lb/>
Die ſind von ſolcher Gottloſigkeit weit entfernt.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Fritze</hi>, eines Muͤllers Sohn, war der<lb/>
gottloſe Knabe, den ich hier andern zum Ab-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſcheu</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[271/0293]
ihren roͤthlichen Reinigungsſaft, wie ſie beym
Auskommen thun, von ſich gegeben haͤtten.
LIII.
Der gottloſe Knabe.
Ich meyne hier den hohen Grad von Gott-
loſigkeit, wenn Kinder im Stande ſind,
armen Bettlern, alten und ſchwachen Leuten,
inſonderheit Blinden, Lahmen und Gebrech-
lichen, allen moͤglichen Spott, Tuͤcke und
Bosheit zu beweiſen.
Ich wuͤnſchte, daß dieß alle die boͤſen
Buben, die dieſe abſcheuliche Bosheit aus-
uͤben koͤnnen, beſſern moͤchte, wenn ſie es
leſen werden! Gutartige Kinder, die ein
menſchliches Herz haben, gehet dieß nicht an.
Die ſind von ſolcher Gottloſigkeit weit entfernt.
Fritze, eines Muͤllers Sohn, war der
gottloſe Knabe, den ich hier andern zum Ab-
ſcheu
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/293>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.