Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.Fünftes Buch. Das Blut. Menschensteine Theile gefunden, die dem Zuge des Ma-gnets folgten. Man nahm eine Zeitlang an, man finde dieses Eisen einzig und allein in Pflanzen, und in keinen thierischen Theilen; allmälich aber beobachtete man es auch in Thieren ebenfalls (u), in Regenwürmern (x), in den Knochen verschiedner Thiere (y), aber sehr sparsam verstreut, so wie im Fleische (z) und in der Erde des Harns (a). Die erstern, die im Menschenblute Eisen warnahmen, waren Jtaliener, nämlich Joseph Ba- dia (b), Dominik Gusmann Galeacius (c), und Vin- cent Menghin (d). Hierauf wiederholte man in Deutschland die Versuche, und dieses thaten der berümte junge Mann Rhades, unter meiner Anfürung, und wovon ich selbst ein Zeuge war (e), ferner ein ungenanter Gelerter, dessen Versuche man im hamburgischen Ma- gazine erzält findet (f), und der berümte Widmer (g). Wenn man also Blut in einen Schmelztiegel thut, und bei lebhaftem Feuer Wasser und Oel mit dem Geruche (h) und der Flamme (i) schnell verfliegen läst, so verwandelt sich dieser ganze Lebenssaft in einen roten, dem Eisen- safran in dem Falle ganz änlichen Kalk. Zerreibt man diesen Kalk so obenhin, und nähert man einen Magnet demselben, oder ein Eisen, dem man eine magnetische Kraft (u) [Spaltenumbruch]
Neumann angef. Ort. Menghin fügt noch hinzu, daß dieses Eisen, nahe bei den Jlver Eisenhütten, dem Jlvereisen selbst änlich sei. Comment. Bonon. T. II. P [II] S. 262. (x) Jn diesen ist es überflüßig vorhanden. Galeacius S. 29. (y) Menghin S. 251. im Hun- de ist sehr wenig; im Menschen erhält man aus zweien Pfunden, ein Fünfttheil Gran Eisen. (z) Menghin ebendas. Galea- cius S. 29. doch mehr, als die Knochen enthalten. (a) schlosser de sale vrinae S. 15. (b) [Spaltenumbruch]
Opuscul. scientif. philolog. T. 18. S. 242. Jm Blute einer mit dem schweren Gebrechen be- hafteten Jungfer. (c) Commentar. Bonon. angef. Ort. S. 20 u. f. (d) Ebendas. S. 241 u. f. (e) Dissert. de ferro sanguinis. Gotting. 1753. (f) Hamburg. Magazin. B. 13. No. 1. (g) Vom marggräflichen Bade S. 188. (h) Rhades S. 6. (i) Ebenders. ebendas.
Fuͤnftes Buch. Das Blut. Menſchenſteine Theile gefunden, die dem Zuge des Ma-gnets folgten. Man nahm eine Zeitlang an, man finde dieſes Eiſen einzig und allein in Pflanzen, und in keinen thieriſchen Theilen; allmaͤlich aber beobachtete man es auch in Thieren ebenfalls (u), in Regenwuͤrmern (x), in den Knochen verſchiedner Thiere (y), aber ſehr ſparſam verſtreut, ſo wie im Fleiſche (z) und in der Erde des Harns (a). Die erſtern, die im Menſchenblute Eiſen warnahmen, waren Jtaliener, naͤmlich Joſeph Ba- dia (b), Dominik Guſmann Galeacius (c), und Vin- cent Menghin (d). Hierauf wiederholte man in Deutſchland die Verſuche, und dieſes thaten der beruͤmte junge Mann Rhades, unter meiner Anfuͤrung, und wovon ich ſelbſt ein Zeuge war (e), ferner ein ungenanter Gelerter, deſſen Verſuche man im hamburgiſchen Ma- gazine erzaͤlt findet (f), und der beruͤmte Widmer (g). Wenn man alſo Blut in einen Schmelztiegel thut, und bei lebhaftem Feuer Waſſer und Oel mit dem Geruche (h) und der Flamme (i) ſchnell verfliegen laͤſt, ſo verwandelt ſich dieſer ganze Lebensſaft in einen roten, dem Eiſen- ſafran in dem Falle ganz aͤnlichen Kalk. Zerreibt man dieſen Kalk ſo obenhin, und naͤhert man einen Magnet demſelben, oder ein Eiſen, dem man eine magnetiſche Kraft (u) [Spaltenumbruch]
Neumann angef. Ort. Menghin fuͤgt noch hinzu, daß dieſes Eiſen, nahe bei den Jlver Eiſenhuͤtten, dem Jlvereiſen ſelbſt aͤnlich ſei. Comment. Bonon. T. II. P [II] S. 262. (x) Jn dieſen iſt es uͤberfluͤßig vorhanden. Galeacius S. 29. (y) Menghin S. 251. im Hun- de iſt ſehr wenig; im Menſchen erhaͤlt man aus zweien Pfunden, ein Fuͤnfttheil Gran Eiſen. (z) Menghin ebendaſ. Galea- cius S. 29. doch mehr, als die Knochen enthalten. (a) ſchloſſer de ſale vrinae S. 15. (b) [Spaltenumbruch]
Opuſcul. ſcientif. philolog. T. 18. S. 242. Jm Blute einer mit dem ſchweren Gebrechen be- hafteten Jungfer. (c) Commentar. Bonon. angef. Ort. S. 20 u. f. (d) Ebendaſ. S. 241 u. f. (e) Diſſert. de ferro ſanguinis. Gotting. 1753. (f) Hamburg. Magazin. B. 13. No. 1. (g) Vom marggraͤflichen Bade S. 188. (h) Rhades S. 6. (i) Ebenderſ. ebendaſ.
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dieſes Eiſen einzig und allein in Pflanzen, und in keinen
thieriſchen Theilen; allmaͤlich aber beobachtete man es
auch in Thieren ebenfalls (u), in Regenwuͤrmern (x), in
den Knochen verſchiedner Thiere (y), aber ſehr ſparſam
verſtreut, ſo wie im Fleiſche (z) und in der Erde des
Harns (a). Die erſtern, die im Menſchenblute Eiſen
warnahmen, waren Jtaliener, naͤmlich Joſeph Ba-
dia (b), Dominik Guſmann Galeacius (c), und Vin-
cent Menghin (d). Hierauf wiederholte man in
Deutſchland die Verſuche, und dieſes thaten der beruͤmte
junge Mann Rhades, unter meiner Anfuͤrung, und
wovon ich ſelbſt ein Zeuge war (e), ferner ein ungenanter
Gelerter, deſſen Verſuche man im hamburgiſchen Ma-
gazine erzaͤlt findet (f), und der beruͤmte Widmer (g).
Wenn man alſo Blut in einen Schmelztiegel thut, und
bei lebhaftem Feuer Waſſer und Oel mit dem Geruche (h)
und der Flamme (i) ſchnell verfliegen laͤſt, ſo verwandelt
ſich dieſer ganze Lebensſaft in einen roten, dem Eiſen-
ſafran in dem Falle ganz aͤnlichen Kalk. Zerreibt man
dieſen Kalk ſo obenhin, und naͤhert man einen Magnet
demſelben, oder ein Eiſen, dem man eine magnetiſche
Kraft
(u)
Neumann angef. Ort.
Menghin fuͤgt noch hinzu, daß
dieſes Eiſen, nahe bei den Jlver
Eiſenhuͤtten, dem Jlvereiſen ſelbſt
aͤnlich ſei. Comment. Bonon. T. II.
P II S. 262.
(x) Jn dieſen iſt es uͤberfluͤßig
vorhanden. Galeacius S. 29.
(y) Menghin S. 251. im Hun-
de iſt ſehr wenig; im Menſchen
erhaͤlt man aus zweien Pfunden,
ein Fuͤnfttheil Gran Eiſen.
(z) Menghin ebendaſ. Galea-
cius S. 29. doch mehr, als die
Knochen enthalten.
(a) ſchloſſer de ſale vrinae
S. 15.
(b)
Opuſcul. ſcientif. philolog.
T. 18. S. 242. Jm Blute einer
mit dem ſchweren Gebrechen be-
hafteten Jungfer.
(c) Commentar. Bonon. angef.
Ort. S. 20 u. f.
(d) Ebendaſ. S. 241 u. f.
(e) Diſſert. de ferro ſanguinis.
Gotting. 1753.
(f) Hamburg. Magazin. B. 13.
No. 1.
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S. 188.
(h) Rhades S. 6.
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