Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.Die thierische Bewegung. XI. Buch. Muskeln. Es streichen diese Gefässe gemeiniglich durchdie äussere Bekleidung [Spaltenumbruch] x* hindurch, und sie sind hier nichts neues, aber doch von kleiner Grösse. Selbst das innere Wesen der Sehne, emfängt Blutgefässe, welche sich schon nicht so leicht zeigen lassen. Jn den breiten bandartigen Sehnen der Muskeln, Die Blutadern begleiten auch überall in der Sehne, Man frägt, ob Sehnen Nerven haben. Die Al- Es hat Vesalius gegen diese Meinung eingewandt, fast vergeblichen Suchen fand sie end- lich oftangeführter Leeuwenhoeckius, wie auch am Zwerchfelle p. 459. besiehe davon phil. tranf. n. 379. microscopio H. Pemberton. de texit introd. ad Cowper. p. 111. Es sagte Willis, wenn die Schlag- adern mit Tinte angefüllt werden, werde die Sehne nicht mit gefärbt. Willis. de motu musc. p. 122. x* Leeuwenahoeck. p. 323. Muys. p. 283. 284. y Am Zwerchfelle. Ruysch. Thes. X. n. 137. Thes. max. n. 115. 180. z Adv. II. tab. I. f. 1. Wir fü- gen hiebei n. 208. ex Ruyschio Kis- ner de laes. tend. f. 2. An der Se- nen eines Pferdes, Cowper phil. trans. n. 292. a De nat. musc. 1. 2. p. 619. seqq.
de Hipp. & Plat. plac. L. I. Die thieriſche Bewegung. XI. Buch. Muskeln. Es ſtreichen dieſe Gefaͤſſe gemeiniglich durchdie aͤuſſere Bekleidung [Spaltenumbruch] x* hindurch, und ſie ſind hier nichts neues, aber doch von kleiner Groͤſſe. Selbſt das innere Weſen der Sehne, emfaͤngt Blutgefaͤſſe, welche ſich ſchon nicht ſo leicht zeigen laſſen. Jn den breiten bandartigen Sehnen der Muskeln, Die Blutadern begleiten auch uͤberall in der Sehne, Man fraͤgt, ob Sehnen Nerven haben. Die Al- Es hat Veſalius gegen dieſe Meinung eingewandt, faſt vergeblichen Suchen fand ſie end- lich oftangefuͤhrter Leeuwenhoeckius, wie auch am Zwerchfelle p. 459. beſiehe davon phil. tranf. n. 379. microſcopio H. Pemberton. de texit introd. ad Cowper. p. 111. Es ſagte Willis, wenn die Schlag- adern mit Tinte angefuͤllt werden, werde die Sehne nicht mit gefaͤrbt. Willis. de motu muſc. p. 122. x* Leeuwenahoeck. p. 323. Muys. p. 283. 284. y Am Zwerchfelle. Ruyſch. Theſ. X. n. 137. Theſ. max. n. 115. 180. z Adv. II. tab. I. f. 1. Wir fuͤ- gen hiebei n. 208. ex Ruyſchio Kis- ner de laeſ. tend. f. 2. An der Se- nen eines Pferdes, Cowper phil. tranſ. n. 292. a De nat. muſc. 1. 2. p. 619. ſeqq.
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Die thieriſche Bewegung. XI. Buch.
Muskeln. Es ſtreichen dieſe Gefaͤſſe gemeiniglich durch
die aͤuſſere Bekleidung
x* hindurch, und ſie ſind hier
nichts neues, aber doch von kleiner Groͤſſe. Selbſt
das innere Weſen der Sehne, emfaͤngt Blutgefaͤſſe,
welche ſich ſchon nicht ſo leicht zeigen laſſen.
Jn den breiten bandartigen Sehnen der Muskeln,
(aponeuroſes), als im Zwergfelle y, in der breiten Buͤn-
de, an der Sehne, die den Ellbogen ausſtreckt, und das
Schienbein z, ſind die Gefaͤſſe ſchon deutlicher zuſehen,
Die Blutadern begleiten auch uͤberall in der Sehne,
ihre Schlagadern.
Man fraͤgt, ob Sehnen Nerven haben. Die Al-
ten gaben die Sehnenfaſern, wenigſtens die meiſten der-
ſelben, vor nervig aus. Galen ſtellte ſich vor a, daß
der Kopf eines Muskels, oder derienige Theil deſſelben,
welcher dem Rumpfe des Koͤrpers naͤher liegt, von der
Natur des Bandes ſei, daß aber ein Naͤrve laͤngſt die-
ſem Kopfe zu naͤchſt in den Muskel laufe, und aus die-
ſer Vermiſchung des Nerven und Bandes die Muskel-
faſern entſpringen, womit das rothe Fleiſch umgeben ſei.
Er ſagt ferner, daß dieſe Faſern aus dem andern Ende
des Muskels herauslaufen, und ſich zur Sehne, oder
dem Muskelſchwanze vereinigen.
Es hat Veſalius gegen dieſe Meinung eingewandt,
daß ein Nerve uͤberhaupt gegen den Muskel ein ſehr ge-
ringes Verhaͤltniß habe, daß ſich oͤfters erſt ein Nerve
faſt
x
x* Leeuwenahoeck. p. 323. Muys.
p. 283. 284.
y Am Zwerchfelle. Ruyſch. Theſ.
X. n. 137. Theſ. max. n. 115. 180.
z Adv. II. tab. I. f. 1. Wir fuͤ-
gen hiebei n. 208. ex Ruyſchio Kis-
ner de laeſ. tend. f. 2. An der Se-
nen eines Pferdes, Cowper phil.
tranſ. n. 292.
a De nat. muſc. 1. 2. p. 619. ſeqq.
de Hipp. & Plat. plac. L. I.
x vergeblichen Suchen fand ſie end-
lich oftangefuͤhrter Leeuwenhoeckius,
wie auch am Zwerchfelle p. 459.
beſiehe davon phil. tranf. n. 379.
microſcopio H. Pemberton. de
texit introd. ad Cowper. p. 111.
Es ſagte Willis, wenn die Schlag-
adern mit Tinte angefuͤllt werden,
werde die Sehne nicht mit gefaͤrbt.
Willis. de motu muſc. p. 122.
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