wenn diese zur Winterzeit ihre Farbe zu wechseln scheinen, oder weislich werden (n), so sind entweder die braunen, unter die weisse gemischte Haare weniger (o), oder es bleichen blos die Haarspizzen aus (o*).
Jn den nordlichen Ländern wachsen die Haare gerade, sie sind kraus in den mittägigen (p), und gemeiniglich auch an der Schaam. Dahingegen wird die Wolle der Schaafe in kalten Ländern kraus, in heissen lang und nicht dichte (q).
Die Haare wachsen in eins fort. An der Frucht und dem Kinde sind die Haare des Bartes und der Schaam, so wie die Haare der Schaam am Mädchen, unter der Haut im Fette verstekkt (q*), und keimen erst zu seiner Zeit hervor, so wie sie gemeiniglich härter sind. Man lieset hin und wieder, daß sie nach dem Tode gewachsen (r). Wenn daran etwas wares ist, so mögen sie vielleicht von der zurükkgezognen Haut länger geworden zu sein scheinen.
Nach dem Verschneiden wachsen sie, wie die Oberhaut wieder, sie wachsen am Kopfe, innerhalb sieben Tagen, beinahe eine Linie lang (s). (s*), und endlich in nicht gar langer Zeit ganz wieder nach. Wenn man die Haut los-
ge-
(n)[Spaltenumbruch]PAULI lagogr. p. 41. Phil. Trans. n. 337. 465. DIEREVILLE Acadie p. 93. RAI topogr. p. 335. WALLIN de hirund. alb. pag. 7. BOYLE colde. p. 212.
(o)BUFFON hist. nat. T. VII. pag. 244.
(o*) Von den Kaninchen in der Hudsonsbucht, ELLIS p. 176. Von den Hasen, E. N. C. app. Vol. X. p. 475. Lokkige die Gui- neer, DAMPIER T. III. p. 205. Jn Neuholland, Voyage des terres australes T. II. pag. 84.
(q)[Spaltenumbruch]ADANSON relat. p. 37.
(q*) Vom Milchbarte, LANG- GUTH pil. pars non ignob.
(r)Isag. anat. p. 43. KIRK- PATRIK de putred. pag. 26. Vom Barte, Sat. Siles. III. n. 4.
(s) Jn 81 Tagen wachsen die Kopfhaare wieder, KRAFT comm. Acad. Petrop. nov. T. II. pag. 242. Die Augenbranen wach- sen nicht einmal in zwei Jahren wieder, LANGGUTH.
(s*) Bis vier Zoll im Jahre, WITHOF pag. 378.
H. Phisiol. 5. B. T
I. Abſchnitt. Werkzeug.
wenn dieſe zur Winterzeit ihre Farbe zu wechſeln ſcheinen, oder weislich werden (n), ſo ſind entweder die braunen, unter die weiſſe gemiſchte Haare weniger (o), oder es bleichen blos die Haarſpizzen aus (o*).
Jn den nordlichen Laͤndern wachſen die Haare gerade, ſie ſind kraus in den mittaͤgigen (p), und gemeiniglich auch an der Schaam. Dahingegen wird die Wolle der Schaafe in kalten Laͤndern kraus, in heiſſen lang und nicht dichte (q).
Die Haare wachſen in eins fort. An der Frucht und dem Kinde ſind die Haare des Bartes und der Schaam, ſo wie die Haare der Schaam am Maͤdchen, unter der Haut im Fette verſtekkt (q*), und keimen erſt zu ſeiner Zeit hervor, ſo wie ſie gemeiniglich haͤrter ſind. Man lieſet hin und wieder, daß ſie nach dem Tode gewachſen (r). Wenn daran etwas wares iſt, ſo moͤgen ſie vielleicht von der zuruͤkkgezognen Haut laͤnger geworden zu ſein ſcheinen.
Nach dem Verſchneiden wachſen ſie, wie die Oberhaut wieder, ſie wachſen am Kopfe, innerhalb ſieben Tagen, beinahe eine Linie lang (s). (s*), und endlich in nicht gar langer Zeit ganz wieder nach. Wenn man die Haut los-
ge-
(n)[Spaltenumbruch]PAULI lagogr. p. 41. Phil. Tranſ. n. 337. 465. DIEREVILLE Acadie p. 93. RAI topogr. p. 335. WALLIN de hirund. alb. pag. 7. BOYLE colde. p. 212.
(o)BUFFON hiſt. nat. T. VII. pag. 244.
(o*) Von den Kaninchen in der Hudſonsbucht, ELLIS p. 176. Von den Haſen, E. N. C. app. Vol. X. p. 475. Lokkige die Gui- neer, DAMPIER T. III. p. 205. Jn Neuholland, Voyage des terres auſtrales T. II. pag. 84.
(q)[Spaltenumbruch]ADANSON relat. p. 37.
(q*) Vom Milchbarte, LANG- GUTH pil. pars non ignob.
(r)Iſag. anat. p. 43. KIRK- PATRIK de putred. pag. 26. Vom Barte, Sat. Sileſ. III. n. 4.
(s) Jn 81 Tagen wachſen die Kopfhaare wieder, KRAFT comm. Acad. Petrop. nov. T. II. pag. 242. Die Augenbranen wach- ſen nicht einmal in zwei Jahren wieder, LANGGUTH.
(s*) Bis vier Zoll im Jahre, WITHOF pag. 378.
H. Phiſiol. 5. B. T
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
wenn dieſe zur Winterzeit ihre Farbe zu wechſeln ſcheinen,
oder weislich werden (n), ſo ſind entweder die braunen,
unter die weiſſe gemiſchte Haare weniger (o), oder es
bleichen blos die Haarſpizzen aus (o*).
Jn den nordlichen Laͤndern wachſen die Haare gerade,
ſie ſind kraus in den mittaͤgigen (p), und gemeiniglich
auch an der Schaam. Dahingegen wird die Wolle der
Schaafe in kalten Laͤndern kraus, in heiſſen lang und
nicht dichte (q).
Die Haare wachſen in eins fort. An der Frucht und
dem Kinde ſind die Haare des Bartes und der Schaam,
ſo wie die Haare der Schaam am Maͤdchen, unter der
Haut im Fette verſtekkt (q*), und keimen erſt zu ſeiner
Zeit hervor, ſo wie ſie gemeiniglich haͤrter ſind. Man
lieſet hin und wieder, daß ſie nach dem Tode gewachſen (r).
Wenn daran etwas wares iſt, ſo moͤgen ſie vielleicht von
der zuruͤkkgezognen Haut laͤnger geworden zu ſein ſcheinen.
Nach dem Verſchneiden wachſen ſie, wie die Oberhaut
wieder, ſie wachſen am Kopfe, innerhalb ſieben Tagen,
beinahe eine Linie lang (s). (s*), und endlich in nicht gar
langer Zeit ganz wieder nach. Wenn man die Haut los-
ge-
(n)
PAULI lagogr. p. 41. Phil.
Tranſ. n. 337. 465. DIEREVILLE
Acadie p. 93. RAI topogr. p. 335.
WALLIN de hirund. alb. pag. 7.
BOYLE colde. p. 212.
(o) BUFFON hiſt. nat. T. VII.
pag. 244.
(o*) Von den Kaninchen in
der Hudſonsbucht, ELLIS p. 176.
Von den Haſen, E. N. C. app.
Vol. X. p. 475. Lokkige die Gui-
neer, DAMPIER T. III. p. 205.
Jn Neuholland, Voyage des terres
auſtrales T. II. pag. 84.
(q)
ADANSON relat. p. 37.
(q*) Vom Milchbarte, LANG-
GUTH pil. pars non ignob.
(r) Iſag. anat. p. 43. KIRK-
PATRIK de putred. pag. 26.
Vom Barte, Sat. Sileſ. III. n. 4.
(s) Jn 81 Tagen wachſen die
Kopfhaare wieder, KRAFT
comm. Acad. Petrop. nov. T. II.
pag. 242. Die Augenbranen wach-
ſen nicht einmal in zwei Jahren
wieder, LANGGUTH.
(s*) Bis vier Zoll im Jahre,
WITHOF pag. 378.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/307>, abgerufen am 23.11.2024.
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