Hermann, Johann: Ein new Gebetbuch/ Deßgleichen vormals im Druck nie außgegangen. 2. Aufl. Leipzig, 1603.Vorrede. wie Joseph, Dauid, Syrach, Judith, Susanna vndalle/ die es brauchen vnd bewerth befunden/ davon zeugen. Es dienet auch das liebe Ge- bet zum Vierdten/ wider alle böse Anfechtung/ wider Furcht vnd Schrecken/ vnd alle andere Matt. 26.Geistliche Pfeile des Satans/ wie der HErr anzeiget/ da er zu seinen Jüngern spricht: Wa- chet vnd betet/ das jhr nicht in Anfechtung Trip. lib. 9. cap. 30.fallet. Theodoretus schreibet/ dz vns der Satan so viel Fallen stelle/ Gruben grabe/ vnd Stricke lege/ das jhnen schwerlich zu entgehen. Ent- gehet einer dem Fallstrick der Vnzucht/ so felt er in die Gruben des Geitzes/ Vberspringt einer die Grube des Geitzes/ so wird er vom Zorn/ Vngedult/ vnd Gotteslesterung gefangen/ Isidorus: Omnib: malis pri- uat Ora- tio.Die jm aber mit dem Gebet widerstand thun/ spricht er/ zutrennen alles/ was er wider sie fürnimbt/ vnd bleiben vngefangen. Dieses grossen Nutzes wegen sollen wir das Gebet nicht verachten/ vnd mit den Gottlosen sagen: Job. 21.Was sind wirs gebessert/ so wir jhn anruffen? Sondern je mehr die Noht von Tage zu Tage wechset vnd zunimbt/ je sehrer mit dem lieben Gebet anhalten vnd anklopffen/ biß Johan. 8.wir erhöret werden. Wie wir aber beten sol- len/ lehret vns Christus im heiligen Vater vn- ser/ so Oratio Orationum genennet wird/ vnd a summo Doctore, ja von dem HErrn/ der sich Johan. 8.mit warheit vnd ruhm Lux mundi nennet/ ge- macht ist/ vnd allen Gebeten vorgezogen wird. So
Vorrede. wie Joſeph, Dauid, Syrach, Judith, Suſanna vndalle/ die es brauchen vnd bewerth befunden/ davon zeugen. Es dienet auch das liebe Ge- bet zum Vierdten/ wider alle böſe Anfechtung/ wider Furcht vnd Schrecken/ vnd alle andere Matt. 26.Geiſtliche Pfeile des Satans/ wie der HErr anzeiget/ da er zu ſeinen Jüngern ſpricht: Wa- chet vnd betet/ das jhr nicht in Anfechtung Trip. lib. 9. cap. 30.fallet. Theodoretus ſchreibet/ dz vns der Satan ſo viel Fallen ſtelle/ Gruben grabe/ vnd Stricke lege/ das jhnen ſchwerlich zu entgehen. Ent- gehet einer dem Fallſtrick der Vnzucht/ ſo felt er in die Gruben des Geitzes/ Vberſpringt einer die Grube des Geitzes/ ſo wird er vom Zorn/ Vngedult/ vnd Gottesleſterung gefangen/ Iſidorus: Omnib: malis pri- uat Ora- tio.Die jm aber mit dem Gebet widerſtand thun/ ſpricht er/ zutrennen alles/ was er wider ſie fürnimbt/ vnd bleiben vngefangen. Dieſes groſſen Nutzes wegen ſollen wir das Gebet nicht verachten/ vnd mit den Gottloſen ſagen: Job. 21.Was ſind wirs gebeſſert/ ſo wir jhn anruffen? Sondern je mehr die Noht von Tage zu Tage wechſet vnd zunimbt/ je ſehrer mit dem lieben Gebet anhalten vnd anklopffen/ biß Johan. 8.wir erhöret werden. Wie wir aber beten ſol- len/ lehret vns Chriſtus im heiligen Vater vn- ſer/ ſo Oratio Orationum genennet wird/ vnd à ſummo Doctore, ja von dem HErrn/ der ſich Johan. 8.mit warheit vnd ruhm Lux mundi nennet/ ge- macht iſt/ vñ allen Gebeten vorgezogen wird. So
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p> <pb facs="#f0021"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vorrede.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">wie</hi> <hi rendition="#aq">Joſeph, Dauid, Syrach, Judith, Suſanna</hi> <hi rendition="#fr">vnd<lb/> alle/ die es brauchen vnd bewerth befunden/<lb/> davon zeugen. Es dienet auch das liebe Ge-<lb/> bet zum Vierdten/ wider alle böſe Anfechtung/<lb/> wider Furcht vnd Schrecken/ vnd alle andere</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Matt.</hi> 26.</note> <hi rendition="#fr">Geiſtliche Pfeile des Satans/ wie der HErr<lb/> anzeiget/ da er zu ſeinen Jüngern ſpricht: Wa-<lb/> chet vnd betet/ das jhr nicht in Anfechtung</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Trip. lib.<lb/> 9. cap.</hi> 30.</note> <hi rendition="#fr">fallet.</hi> <hi rendition="#aq">Theodoretus</hi> <hi rendition="#fr">ſchreibet/ dz vns der Satan<lb/> ſo viel Fallen ſtelle/ Gruben grabe/ vnd Stricke<lb/> lege/ das jhnen ſchwerlich zu entgehen. Ent-<lb/> gehet einer dem Fallſtrick der Vnzucht/ ſo felt<lb/> er in die Gruben des Geitzes/ Vberſpringt einer<lb/> die Grube des Geitzes/ ſo wird er vom Zorn/<lb/> Vngedult/ vnd Gottesleſterung gefangen/</hi><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iſidorus:</hi><lb/> Omnib:<lb/> malis pri-<lb/> uat Ora-<lb/> tio.</hi> </note> <hi rendition="#fr">Die jm aber mit dem Gebet widerſtand thun/<lb/> ſpricht er/ zutrennen alles/ was er wider ſie<lb/> fürnimbt/ vnd bleiben vngefangen. Dieſes<lb/> groſſen Nutzes wegen ſollen wir das Gebet<lb/> nicht verachten/ vnd mit den Gottloſen ſagen:</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Job.</hi> 21.</note> <hi rendition="#fr">Was ſind wirs gebeſſert/ ſo wir jhn anruffen?<lb/> Sondern je mehr die Noht von Tage zu<lb/> Tage wechſet vnd zunimbt/ je ſehrer mit dem<lb/> lieben Gebet anhalten vnd anklopffen/ biß</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Johan.</hi> 8.</note> <hi rendition="#fr">wir erhöret werden. Wie wir aber beten ſol-<lb/> len/ lehret vns Chriſtus im heiligen Vater vn-<lb/> ſer/ ſo</hi> <hi rendition="#aq">Oratio Orationum</hi> <hi rendition="#fr">genennet wird/ vnd</hi><lb/> <hi rendition="#aq">à ſummo Doctore,</hi> <hi rendition="#fr">ja von dem HErrn/ der ſich</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Johan.</hi> 8.</note> <hi rendition="#fr">mit warheit vnd ruhm</hi> <hi rendition="#aq">Lux mundi</hi> <hi rendition="#fr">nennet/ ge-<lb/> macht iſt/ vñ allen Gebeten vorgezogen wird.</hi> </p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">So</hi> </fw><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [0021]
Vorrede.
wie Joſeph, Dauid, Syrach, Judith, Suſanna vnd
alle/ die es brauchen vnd bewerth befunden/
davon zeugen. Es dienet auch das liebe Ge-
bet zum Vierdten/ wider alle böſe Anfechtung/
wider Furcht vnd Schrecken/ vnd alle andere
Geiſtliche Pfeile des Satans/ wie der HErr
anzeiget/ da er zu ſeinen Jüngern ſpricht: Wa-
chet vnd betet/ das jhr nicht in Anfechtung
fallet. Theodoretus ſchreibet/ dz vns der Satan
ſo viel Fallen ſtelle/ Gruben grabe/ vnd Stricke
lege/ das jhnen ſchwerlich zu entgehen. Ent-
gehet einer dem Fallſtrick der Vnzucht/ ſo felt
er in die Gruben des Geitzes/ Vberſpringt einer
die Grube des Geitzes/ ſo wird er vom Zorn/
Vngedult/ vnd Gottesleſterung gefangen/
Die jm aber mit dem Gebet widerſtand thun/
ſpricht er/ zutrennen alles/ was er wider ſie
fürnimbt/ vnd bleiben vngefangen. Dieſes
groſſen Nutzes wegen ſollen wir das Gebet
nicht verachten/ vnd mit den Gottloſen ſagen:
Was ſind wirs gebeſſert/ ſo wir jhn anruffen?
Sondern je mehr die Noht von Tage zu
Tage wechſet vnd zunimbt/ je ſehrer mit dem
lieben Gebet anhalten vnd anklopffen/ biß
wir erhöret werden. Wie wir aber beten ſol-
len/ lehret vns Chriſtus im heiligen Vater vn-
ſer/ ſo Oratio Orationum genennet wird/ vnd
à ſummo Doctore, ja von dem HErrn/ der ſich
mit warheit vnd ruhm Lux mundi nennet/ ge-
macht iſt/ vñ allen Gebeten vorgezogen wird.
Matt. 26.
Trip. lib.
9. cap. 30.
Iſidorus:
Omnib:
malis pri-
uat Ora-
tio.
Job. 21.
Johan. 8.
Johan. 8.
So
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |